Am 29. Juli startete der nordamerikanische Ableger der Electronic Sports League (ESL) auf Twitch den eigenen Angaben zufolge ersten Videokanal, in dem 24 Stunden lang und sieben Tage in der Woche ausschließlich Counter-Strike-Inhalte gezeigt werden. Angestrebt sei die Ausstrahlung sowohl alten als auch neuen Materials, das beispielsweise Matches, Wettbewerbe und Live-Streams umfasst.
Für Han Park, Präsident von ESL America, besteht kein Zweifel, dass für diese Art von Inhalt sowie dessen Verbreitung Nachfrage existiert, was er mit 15.000 Usern begründet, die während des Soft-Launches zu Spitzenzeiten zugeschaut hätten. Auch der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) ist der Ansicht, dass das Interesse am eSport zunehmen beziehungsweise sich „zum Massenphänomen“ entwickeln wird.
Als Basis für diese Aussage dient eine repräsentative Umfrage unter 1.004 deutschen Internetnutzern ab 14 Jahren. Demnach kennen circa 22 Prozent der Befragten eSport, was hochgerechnet etwa zwölf Millionen Deutsche bedeutet. Zwölf Prozent der Umfrageteilnehmer haben sich zudem – zum Beispiel via Live-Stream oder als Aufzeichnung – entsprechende Matches angeschaut.
Auch die Verteilung auf unterschiedliche Altersgruppen schlüsselt der BIU auf. Demnach liegt das Interesse an den virtuellen (Wett)Kämpfen bei den 20- bis 29-jährigen Usern bei 42 Prozent und bei den 14- bis 19-jährigen Internetnutzern bei 32 Prozent. 29 Prozent sind es immerhin noch bei den Befragten im Alter zwischen 30 und 39 Jahren, während der Wert in der Altersgruppe von 40 bis 49 Jahren 15 Prozent beträgt. BIU-Geschäftsführer Dr. Maximilian Schenk zur Entwicklung des eSports:
eSport-Events ziehen mittlerweile ein großes Publikum an, von dem viele andere Sportarten nur träumen können. Das Interesse an eSport ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Mittlerweile finden eSport-Events in großen Fußball-Arenen statt, die Preisgelder auf internationalen Turnieren erreichen teilweise siebenstellige Beträge und die Übertragungen von Live-Partien werden von einem Millionenpublikum verfolgt.
Auf der diesjährigen gamescom wird auch die eingangs erwähnte ESL vertreten sein. Im Verlauf der Messe werden zu 15 Spielen Turniere ausgerichtet, die mit insgesamt 200.000 US-Dollar dotiert sind. Im Rahmen einer kürzlich angekündigten Anti-Doping-Richtlinie werden außerdem bei den Spielern erstmals Hauttests auf unerlaubte Substanzen durchgeführt (wir berichteten).
Bei solchen Infos muss ich immer an die DECL denken und wie belanglos das alles war. :)
Solange es nur Zuschauer sind.
Schlimmer wird es, wenn die alle auch eSportler werden wollen und die Turniere diesem größeren Andrang Rechnung tragen und mehr Teams zulassen. Dann geht das Niveau innerhalb der Turniere nämlich den Bach runter :).
Ist dann wie im Fußball, wenn man immer mehr Leute mitspielen lässt. Die nächste EM wird schließlich wohl lange Zeit zur Schnarchveranstaltung.
na sieht man doch was bei entsprechenden communites passiert wenn es zu viel werden: es werden einfach qualifikationsmaßnahmen eingeführt, bei denen sich dann spieler vorab für solche turniere beweisen müssen. ist jetzt imo kein sonderlich großes problem.
Geht allerdings beim eSport auch immer mehr ums Geld.
Längere Turniere bedeuten auch mehr Zuschauer, damit mehr Einnahmen und so weiter. Diese ganzen Qualifikationen bringen doch kaum Geld, weil die Leute ja eigentlich die laut Papier besten sehen wollen.
irgendein auswahlkriterium musste ja haben oder es wird unfair und man lädt nur bekannte namen ein, was aber keineswegs die besten sein müssen. und solche qualifikationen müssen ja auch nicht übertragen werden bzw können auch community-organisiert sein. gehen tut es auf jeden fall, man muss es nur auch machen wollen.
eSport, gibt es das immernoch?
jup, ist nur extrem in die verschiedenen spiele und genres aufgesplittert wenn man es mal vergleicht zu den anfängen, wo der ganze esport praktisch nur aus SC, WC3, CS, UT und Q3A bestand. heute haste ein vielfaches der spiele mit entsprechend großen communities die alle für sich bestehen und ihre eigenen veranstaltungen haben.
Das habe ich mich auch gefragt.
Damals wurden mal RTS-Spiele auf… wie hieß die TV-Sendung noch… übertragen und fand es schrecklich zuschauerunfreundlich. Die Spieler hackten wie eine Sekretärin auf Speed in die Tasten, was am Zuschauer völlig vorbeiging. Außerdem sprang die Regie im Sekundentakt zwischen Spielern hin und her, die ihrerseits ständig über die Map sprangen. Chaos pur. Die PAL-Auflösung machte das Ganze nicht besser. ;)
das ist auch ein generelles problem mit der perspektive. sport-spiele und fighting games sind super einfach zu sehen auch für laien in dem jeweiligen spiel. aber teamshooter, rts und moba sind einfach sehr schwer zu verfolgen. das wird hauptsächlich auch immer nur leute interessieren, die diese titel selbst spielen.
Ich merk das bei meinem Bruder. Der spielt LoL und guckt sich auch Livestreams von Turnieren dazu an und fiebert da total mit. Für mich sieht das immer nur aus wie Rumgewusel. :D
Siebenstellig? Siehe Preispool für Dota 2!
Guten Morgen BIU...
Soll das ein Witz sein? In Amerika gibts nur auf Konsolen nennenswerten e-Sport und in Deutschland ist der E-Sport tot. Die fetten Jahre der ESL sind vorbei und die großen Lan-Events sind auch allesamt weg.
Wenn damit MP und Social Features gemeint sind, koennen sie sich die von mir aus in die Haare schmieren. Es wird Zeit, dass traditionalle LAN-Parties und LAN-Events wieder in Mode kommen. Die waren nicht so kalt und anonym, sondern sprühten vor Lebensfreude und Team-Spirit. Da kam wenigstens noch Stimmung auf und man konnte den Leuten vom Erzfeind-Clan persönlich das Keyboard ueber die Ruebe zimmern, wenn sie ganz am Ende doch noch die meisten Frags hatten. Glueckliche Zeiten waren das damals *Schwelg*
daher liebe ich fighting game turniere, alles von den spielern selbst organisiert und ne dichte community-atmo. davon ist bei ESL, world cyber games in aller regel nichts zu spüren. alles zugemüllt mit sponsor-werbung und die hallen sehen aus wie firmen-messen.
Massenphänomen? Na das sehe ich aber irgendwie noch nicht so recht.
ist es schon, es ist nur wie oben schon gesagt extrem zersplittert in teil-communities.
Also Massenphänomen halte ich in Deutschland auch für etwas übertrieben. Anders sieht das in Russland, Korea und China aus, da mag der Begriff sogar gerechtfertigt sein, aber so gut bin ich dann auch nicht informiert.