"Geralt kehrt nie wieder zurück"

Witcher 3: Blood and Wine Interview

Benjamin Braun 10. Mai 2016 - 17:00
Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!
Geralt bezieht in Blood and Wine dieses Anwesen, das er umfangreich renovieren und erweitern kann.
Anzeige


"Ich würde so gerne mit Plötze sprechen"


GamersGlobal: Es gab da ja am 1. April dieses Video von euch...

Philipp Weber: Mir sagten einige Leute, die sagten „Oh Gott, es ist so schade, dass es nur ein Aprilscherz war. Ich würde so gerne mit Plötze sprechen.“
 
GamersGlobal: Wünsche der Fans habt ihr ja schon häufiger erfüllt. Warten wir mal ab … Direkte Veränderungen der Spielwelt gibt es jedenfalls im Zusammen mit dem Housing. Da kann ich mein Anwesen umfangreich renovieren lassen...

Fabian Döhla: Ja, wenn du es von außen beobachtest, kommen sogar die Handwerker, die das Gebäude verputzen und einrichten.

GamersGlobal: Solche Details sind ja schön, aber wer schaut sich das wirklich die lange an?

Philipp Weber: Es ist aber wichtig, so was immer anzuschauen, da ich die Handwerker dahin gesetzt habe. Wenn man sie anguckt, dann sieht man einige schöne kleine Storys, die ganzen Community-NPCs, wir wollten ein bisschen mehr ins Detail gehen als mit Wild Hunt. Da gab es ja schon Tag- und Nachtzyklen, aber jetzt wollten wir, was weiß ich, noch ein bisschen mehr kleine Storys entwickeln.

Fabian Döhla: Was sehr schön ist, ist diese eine Banditenhöhle, wo du bei dem Fluss reingehst, die aber kein kompletter Dungeon ist, sondern die ist dann später oben wieder offen. Von oben scheint dann so das Licht rein, das hab ich architektonisch so in der Form auch noch nicht gesehen in den vorherigen Spielen. Entweder war es ja ein geschlossener Raum, unter Tage quasi, aber jetzt ist es so ein halboffenes Ding. Es wird auch eine große Statue an einem Steinbruch errichtet. In einem fortgeschrittenen Baustadium kannst du fast von überall sehen, wie sie errichtet wird.

Willkommen in Touissant: Das neue Gebiet hat viel Märchenhaftes in petto.
Philipp Weber: Die haben einige Probleme mit dem Bauen und vielleicht gibt es da Arbeit für den Witcher.

GamersGlobal: Also irgendwer klaut die Baustoffe, der klein und wuselig ist.

Philipp Weber: So was in der Art.

GamersGlobal: Größer als Hearts of Stone wird es offensichtlich, aber auch besser?

Philipp Weber: Wir sind zuversichtlich. Wir haben von der Questseite alles reingesteckt, was wir haben.

GamersGlobal: Wird es wirklich das letzte Mal sein, dass Geralt in einem eurer Spiele auftaucht?

Philipp Weber: Ja.

GamersGlobal: … abgesehen von seinem Cameo-Auftritt in Cyberpunk 2077 natürlich.

Philipp Weber: Das kann natürlich sein, vielleicht gibt es da einen weißhaarigen Kerl.
 

Weshalb Iorweth nicht auftauchen wird


GamersGlobal: In The Witcher 2 spielte der Elf Iorweth eine wichtige Rolle. Seine Geschichte wird auch in Blood and Wine nicht fortgeführt, oder?

Fabian Döhla: Es gab schon Pläne, ihn im Hauptspiel zu haben. Es hat aber einfach irgendwie nicht gepasst und passt jetzt auch nicht. Es wird also schon immer großen Wert drauf gelegt, dass alles irgendwie noch Sinn ergibt und noch die Referenz zum Buch und hin und her. Klar könntest du eine dritte Erweiterung machen, aber irgendwann ist es dann so „ach komm, jetzt ist es aber nur noch so rangestückelt“. Das erinnert dann immer so ein bisschen an Akte X, die hatten ein Drehbuch, das erfolgreich war. Dann haben sie weiter gemacht und weiter gemacht und dann leider den Punkt verloren, wo das mit Moulder und Skully noch Sinn gemacht hat. Du fängst dann an, dir zu widersprechen. Da stellt sich die Frage der Entscheidungen und der möglichen Enden. Was wäre denn, wenn er eigentlich gar nicht mehr lebt? Dann musst du anfangen, so ein Zeug zu konstruieren.

GamersGlobal: Ob es besser ist, ein Thema mehr oder weniger komplett fallenzulassen, sei mal dahingestellt. Aber auch Iorweths Scoia’tael an sich kommen nach Witcher 2 etwas kurz bisher.

Wir wollten ein bisschen mehr ins Detail gehen als mit Wild Hunt
Philipp Weber: Die Sache ist, die waren schon ein großes Thema in Witcher 1, noch größeres Thema in Witcher 2 und dann haben wir uns gefragt, ob es wirklich noch so viele Storys gibt, die wir damit erzählen können. Wir dachten: „Es gibt noch so viele andere Dinge, die wir erzählen wollen und Scoia’tael wurden schon so oft gemacht. Vielleicht konzentrieren uns jetzt auf was anderes.“ Wie Fabian gesagt hat, Iorweth war mal in Wild Hunt vor einer Weile, ich hab auch die Quest gesehen und irgendwann wurde einfach entschieden, ihn wegzulassen. Unsere Überlegung war, ob es unseren Qualitätsstandards genügt. Wir hätten ihn drinbehalten können, nur weil viele Fans das wünschen. Ich meine zu Recht, es war ein toller Charakter, aber wir haben gesagt, wir wollen nur das Beste.

GamersGlobal: Es ist halt vor allem für die Leute enttäuschend gewesen, die sich in Witcher 2 für die eine Seite entschieden haben und von wegen Charakterimport.

Philipp Weber: Es war eine schwere Entscheidung.

Fabian Döhla: Dafür kommt das Schwert aus Witcher 1 wieder, habe ich gesehen. Es werden nicht so viele, aber es ist lustig.

Philipp Weber: Das ist eine lustige Geschichte, denn ich bin zu CD Projekt gekommen, weil ich einen Mod-Wettbewerb gewonnen habe. Dann habe ich ein Schwert gekriegt und das war das Schwert aus Witcher 1. Wir verlieren das in Witcher 2 ja ganz am Anfang, also das Schwert der Dame vom See. Ich mir dachte mir, ich will das Schwert wieder in Blood and Wine. Dazu hab ich dann eine Quest geschrieben und es ist quasi eine kleine Referenz. Es ist eine lustige Quest für Leute, die nichts wissen, sondern einfach nur Wild Hunt gespielt haben. Aber für jemanden der Witcher 1 gespielt hat, wird das ein toller Moment. Also eine kleine Überraschung für die Fans.

GamersGlobal: Dann freuen wir uns auf weitere Überraschungen und danken herzlichen fürs Interview.

Das Interview führte Benjamin Braun für GamersGlobal
Benjamin Braun 10. Mai 2016 - 17:00
Benjamin Braun Freier Redakteur - 440705 - 10. Mai 2016 - 15:19 #

Viel Spaß beim Lesen!

Meilo 13 Koop-Gamer - 1285 - 10. Mai 2016 - 17:34 #

Schönes Interview. Zum Glück wurde fast nix gespoilert.

The HooD 13 Koop-Gamer - 1618 - 10. Mai 2016 - 20:20 #

Man hätte Iorweth und Saskia niemals streichen dürfen. Absolute Fehlentscheidung!

Man hat Roche auch eine große Nebenquest in Teil 3 gegeben. Fast alle Entscheidungen die man ab Akt 2 in the witcher 2 geroffen hat (sofern man mit den Elfen geht) haben somit auf Teil 3 keine Auswirkungen.

*Kleiner spoiler:

Gerade die allerletzte Entscheidung, ob ich Triss oder Saskia helfe verkommt zum Witz in Teil 3. Sehr schade.

Spoiler ende*

Natürlich spielen die Scoiatel angesichts der nilfgardischen Invasion eine untergeordnete Rolle, aber gerade in Kriegszeiten wäre es interessant gewesen zu sehen wie sie sich verhalten. Und vorallem wie sich das neue Aedirn unter der Führung von Saskia im Krieg verhält. Dazu waren Iorweth und Saskia einfach zwei sehr interessante Charaktere.

Ich glaube eher ihnen ist die Zeit ausgegangen um das alles noch ins Spiel zu packen und nicht, dass ihnen zu den Scoiatel ncihts mehr eingefallen ist.

Lorion 18 Doppel-Voter - P - 9488 - 10. Mai 2016 - 23:29 #

Ja, fand ich auch blöd und auch nicht nachvollziehbar, da ansonsten ja wirklich *alle* wichtigen Charaktere aus Witcher 2 zumindest einen kleinen Auftritt hatten, sogar solche, die in Teil 2 sterben konnten.

Iorweth hätte mir im Umfang von Lethos Auftritt ja gereicht, sone kleine Nebenquest, während der er einem hätte erzählen können was in Aedirn los ist, wies Saskia geht und wies ihm so ergangen ist. Mehr hätte es gar nicht gebraucht.

Aber das man den Teil der Geschichte, für den sich, soweit ich weiss, auch der überwiegende Teil der Spieler entschieden hat, einfach so komplett unter den Tisch fallen lässt, ist für mich, wie gesagt, nicht nachvollziehbar.

The HooD 13 Koop-Gamer - 1618 - 11. Mai 2016 - 1:07 #

Mit so einem Auftritt in Länge von Lethos wäre ich zwar auch nicht vollends zufrieden gewesen, aber wie du schon sagtest in dieser Form hätte zumindest Iorweth erzählen können was passiert ist. Ein Auftritt von beiden (also inklusive Saskia) wäre jedoch am besten gewesen. Schließlich ist Saskia eine verdammt wichtige Person geworden.

War nachm Durchspielen sehr enttäuscht, dass beide gefehlt haben und hatte sher auf einen DLC mit beiden gehofft. Daraus wird ja nun leider nichts mehr...

Iorweth rauszuschneiden, obwohl es eigentlich geplant war ihn auftreten zu lassen macht die Sache umso ärgerlicher.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20286 - 10. Mai 2016 - 22:08 #

Toll, ich freue mich schon sehr darauf :)

Fohlensammy 16 Übertalent - 4331 - 11. Mai 2016 - 11:47 #

Schönes Interview! :)