Jon Paquette über Resistance 3

"Stereotypen funktionieren" Interview

Jörg Langer 15. September 2011 - 15:43 — vor 12 Jahren aktualisiert
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Die Chimera sind eine sehr fortschrittliche Spezies und verfügen unter anderem über große Stalker wie diesen.
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GamersGlobal: Die Bourne-Filme sind nicht gerade die komplexesten Werke, die das Medium Film hervorgebracht hat. Welche Zielgruppe hattest du im Kopf, als du die Geschichte von Resistance 3 geschrieben hast? Eher den 45jährigen oder den 18jährigen Action-Fan?

Jon Paquette: Um ehrlich zu sein, schreibe ich in erster Linie für mich selbst.

GamersGlobal: Wie alt bist du, wenn ich fragen darf?

Jon Paquette: Ich bin jetzt 39. Ich liebe Spiele, ich liebe Filme und ich lese viel. Selbstverständlich schreibe ich auch für all die Resistance-Fans da draußen, die der Serie die Treue halten. Die sind mittlerweile ja auch etwas älter. Generell gibt es mittlerweile auch ältere Gamer. Ich denke, dass wir auch deshalb einen Charakter gewählt haben, der bereits Familie hat, was eher nicht den gängigen Klischees entspricht.

GamersGlobal: Hat denn die Familie des Helden im Spielverlauf eine Bedeutung? Er verlässt sie doch gleich zu Beginn von Resistance 3.

Jon Paquette: Richtig, aber sie bleiben seine Hauptmotivation, sein Abenteuer zu bestehen, und er hat schon hin und wieder mit ihnen Kontakt. Sie beeinflussen seine Entscheidungen und sind daher durchaus ein Hauptbestandteil der Geschichte.

GamersGlobal: Als Storyschreiber hast du dich natürlich um die Einzelspieler-Kampagne gekümmert. Hast du den Eindruck, dass die Solo-Kampagne mehr und mehr an Bedeutung verliert, zugunsten des Mehrspieler-Modus?

Jon Paquette: Ich glaube, es wird immer Leute geben, die nur das eine oder das andere wollen, oder eben beides. Wir sollten als Entwickler das gesamte Publikum glücklich machen. Daher haben wir bei Resistance 3 auch versucht, beide Aspekte gleichwertig zu behandeln.

GamersGlobal: Resistance 3 enthält ja auch einen kooperativen Spielmodus für zwei Spieler. Wie stellt ihr sicher, dass beide Spieler die Gespräche mit den NPCs mitbekommen?

Jon Paquette: Das ist tatsächlich ein sehr komplexes Problem. Wir haben das Spiel ausgiebig getestet, ob unsere Strategie diesbezüglich aufgeht.

GamersGlobal: Killzone teleportierte, wenn nötig, den entfernten Spieler quasi zum vorderen und spielte erst dann die Zwischensequenz ab. Macht ihr das so ähnlich?
In Resistance 3 dürft ihr auch wieder kooperativ in den Kampf gegen die Chimera ziehen.

Jon Paquette: Ja. Kooperatives Gameplay ist da wirklich knifflig, vor allem wenn zwei Spieler online miteinander spielen und sich eventuell gar nicht unterhalten können. Einer rennt voraus, der andere bleibt zurück. Wir sind sehr froh, dass mit Resistance 3 auch der kooperative Mehrspielermodus in die Serie zurückkehrt.

GamersGlobal: Wie behandelt ihr das Thema Schwierigkeitsgrad? Haben die Gegner einfach mehr Hitpoints oder kommen sie in größeren Scharen?

Jon Paquette: Es gibt eine Reihe an Möglichkeiten, kooperatives Gameplay und Einzelspieler-Kampagne auszubalancieren. Natürlich schrauben wir an den Hitpoints, aber wir können auch an einer Stelle mehrere Gegner erscheinen lassen.

GamersGlobal: Was ist dein Highlight in der Geschichte von Resistance 3?

Jon Paquette: Mir gefällt am meisten, wie das Gefühl von Heimat im Spiel rüberkommt. Ich wollte, dass wir das nicht einfach mit einer Zwischensequenz abhandeln, sondern dass der Spieler selbst durch diese Umgebung läuft und spürt, wie die Leute dort leben und mit der Situation umgehen. Zu sehen, wie sich diese Atmosphäre zu Beginn des Spiels entfaltet, hat mir große Freude bereitet.

GamersGlobal: Ist die Geschichte mit dem Ende von Resistance 3 beendet?

Jon Paquette: Wir sehen es eher als das Ende eines Kapitels. Das Resistance-Universum bietet noch genügend Raum für weitere Geschichten.

Das Interview führte Jörg Langer für GamersGlobal



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Action
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09.09.2011
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Jörg Langer 15. September 2011 - 15:43 — vor 12 Jahren aktualisiert
flow7 (unregistriert) 15. September 2011 - 16:48 #

gutes Interview!

thurius (unregistriert) 15. September 2011 - 20:12 #

top

Gamaxy 19 Megatalent - 14748 - 15. September 2011 - 20:21 #

Muss es nicht "Steretype funktionieren" heißen?

Anonymous (unregistriert) 15. September 2011 - 23:32 #

Nein.

Anonymous (unregistriert) 15. September 2011 - 23:33 #

LOL.
J:org

Hinkelbob 13 Koop-Gamer - 1234 - 16. September 2011 - 12:53 #

Gutes Interview, ich finde der Mann hat schon Recht. Stereotypen sind okay, aber trotzdem wäre es meiner Ansicht nach langweilig, wenn es sie ausschließlich gäbe.

Keksus 21 AAA-Gamer - 25149 - 19. Oktober 2011 - 23:09 #

Niemand hat gesagt, dass Stereotypen nicht funktionieren. Aus irgendeinem Grund müssen sie ja überhaupt entstanden sein. Das Problem ist nur, dass sie irgendwann abgenutzt sind.

In anderen news hatte ich eigentlich vor die Resistance Spiele noch zu spielen. Jetzt wurde mir Teil 1 und 2 gespoilert. :/