Richard Garriott im Interview

"Nenn' es New Britannia" Interview

Jörg Langer 11. Januar 2012 - 2:52 — vor 12 Jahren aktualisiert
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Aus den ersten Minuten von Ultima 7 - The Black Gate: Würde ein New Britannia ähnlich aussehen wie das bekannte?
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GamersGlobal:
Bislang liefert doch kein Social Game tiefgründige Storys oder komplexe Charaktere. Nicht einmal ansatzweise. Und dafür dürfte es einen Grund geben: Die Millionen von Farmville-Spielern wollen schlicht nichts Tiefgründiges.

Richard Garriott:
Du tust den Social Games unrecht. Alle Medien entwickeln sich weiter. Zu deiner These über die Farmville-Spieler kann ich dir sagen: Vergiss diese Zielgruppe erstmal. Gehe anders an die Sache ran. Stelle dir die Frage: Wie würdest du ein neues Ultima Online distribuieren? In einer Schachtel im Regal? Oder sollten die Leute klicken und spielen können?

GamersGlobal: Beides. Es wird immer Spieler geben, die gerne eine Schachtel im Regal stehen haben.

Richard Garriott: Ich mag es auch, Dinge anzufassen. Dagegen ist nichts einzuwenden. Aber um was es mir geht: Es ist die Pflicht des Spieleentwicklers, dem Kunden in den ersten fünf Minuten klar zu machen, wieso er das Spiel kaufen soll. Ich habe die meisten großen MMOs der letzten Jahre gekauft und installiert. Habe jeweils etwa eine Stunde mit der Charakterkreierung verbracht. Habe etwa eine Stunde lang den ersten Questkreis verfolgt. Nur um dann festzustellen, dass es ein weiterer generischer WoW-Klon ist! Und ich ärgere mich darüber, und meine Toleranzschwelle dafür, ein weiteres MMO auszuprobieren, ist wieder ein Stück gesunken.

GamersGlobal: Das Distributionsmodell der Social Games stört mich nicht. Spiele vor dem Kauf ausprobieren zu können, war schon immer eine gute Idee. Man nannte das früher Shareware, Doom ist so zum Mega-Erfolg geworden. Aber ist nicht zu befürchten, dass die Notwendigkeit, für Social Games in kleinen Stücken zu zahlen, negative Auswirkungen aufs Spieldesign hat? Dass sich die Entwickler mehr darüber den Kopf zerbrechen, wie sie den Kunden Geld aus der Tasche ziehen, als darüber, wie sie ein gutes Spiel machen?

Diese Firmen haben bewiesen, dass man aus schwachen inhalten einen gigantischen Markt machen kann.
Richard Garriott:
Auch da sind wir einer Meinung. Zynga und ähnliche Firmen haben ihre Spiele daraufhin perfektioniert, viral verbreitet zu werden und ein optimales "Klicks bis zum Kauf"-Verhältnis zu haben – für einzelne Inhalte. Aber nicht darauf, gute Spiele zu sein. Was mich an dieser neuen Ära fasziniert: Diese Firmen haben bewiesen, dass man relativ schwache Inhalte nehmen und daraus einen gigantischen Markt machen kann. Aber sie haben nicht nur eine Profit-Maximierung betrieben, sie haben eben auch die Barrieren eingerissen, von denen ich gesprochen habe. Beides zusammen sind der Grund für diesen enormen Erfolg der Social-Games-Firmen. Das heißt aber nicht, dass man dieses Konzept nicht noch drastisch verbessern könnte.

GamersGlobal: Und zwar wie?

Richard Garriott: Ich verrate jetzt dir und deinen Lesern im Detail meine Strategie für meine nächste "Lord British's Virtuelle Welt Erfahrung"! Würdest du mir zustimmen, dass Ultima Online selbst jetzt noch eine gewisse Einzigartigkeit besitzt im Vergleich zu all den EverQuests und World of Warcrafts? Und zwar insofern, als dass bei fast allen anderen MMOs der Spieler vor allem eine Rolle spielt, nämlich die des Kämpfers. Ob er nun einen Krieger spielt oder einen Magier oder einen Heiler: Es geht immer um den Kampf. Und oben drauf gibt es dann noch Fähigkeiten wie Tränke herstellen und so weiter. Aber wirklich jeder in WoW hat mit Kämpfen zu tun. Es gibt keine Heldenklasse, deren einzige Aufgabe darin besteht, in einem Haus zu sitzen und Tränke zu brauen. Ultima Online aber kannte so etwas! Auch dort waren zwischen 50 und 75 Prozent der Spieler mehr oder weniger am Kämpfen interessiert. Aber nicht wenige Spieler...

GamersGlobal: ... waren damit beschäftigt, mit Bots ihren Fischen-Skill zu steigern...

Richard Garriott:
...nein, nicht wenige Spieler gingen schlicht nie kämpfen. Sie hatten stattdessen zum Beispiel ein Café gebaut und bedienten ihre virtuellen Kunden. Sie gingen niemals kämpfen. Oder sie kümmerten sich um Haustiere, und gingen niemals kämpfen. Oder arbeiteten als Schmiede, und gingen niemals kämpfen. Oder waren Bauern, die niemals kämpften. Stimmst du mir zu?

GamersGlobal:
Ja, das alles ging durch das Skillsystem von Ultima Online. Aber ich weiß nicht, wie viele tatsächlich so "pazifistisch" spielten.

Richard Garriott:
Die genaue Zahl weiß selbst ich nicht. Aber worum es mir geht: Ultima Online erlaubte es den Spielern, so zu agieren. Sie konnten in der Gemeinschaft Rollen übernehmen, die nichts mit dem Kampf zu tun hatten. Und das interessiert mich! Und jetzt sieh dir diese neue Zielgruppe der Social Gamer an, die zehnmal so groß ist wie die der bisherigen MMO-Spieler. Die beliebtesten Spiele drehen sich darum, einen Bauernhof, ein Café oder Haustiere zu managen, und um ähnliche Sachen. Ich sehe darin genau die Rollen, die viele Leute schon in Ultima Online für sich entdeckt und mit Genuss ausgefüllt haben.

GamersGlobal:
Und nun willst du all diese Rollen zusammenbringen?

Richard Garriott:
Ja, aber wichtig ist, wie das passiert. Denn einfach ein Free-to-play-MMO zu machen, das all diese Rollen bietet, und dorthinein die Leute zu werfen, das würde nicht klappen. Wenn ich einen Farmville-Spieler zwingen würde, Ultima Online zu spielen, dann gibt es dort so viel zu tun, dass er es gar nicht schaffen würde, die Landwirtschaft für sich zu entdecken. Und außerdem würden all die Raubeine angerannt kommen und ihn töten oder ihm seine Sachen stehlen oder seine Felder abbrennen. Das kann also nicht der Weg sein. Aber es wäre sicher möglich, ein interessanteres Bauernhof-Spiel als Farmville zu erschaffen. Stimmst du mir zu? Eines, das jemanden, der in Ultima Online ein Bauer war, ansprechen würde. Und es wäre sicher möglich, ein ansprechendes Spiel zu machen, bei dem es um das Führen eines Cafés geht. Richtig? Eines, das jemandem gefallen würde, der auch in Ultima Online ein Café geführt hat. Wenn du bis hierhin mit mir übereinstimmst, hole ich noch etwas weiter aus. Was mich in der aktuellen "Ville"-Phase der Social Games so beeindruckt, ist nicht nur das Distributionsmodell. Sondern auch der Trend zu asynchronem Gameplay. In MMOs spielst du für gewöhnlich einfach mit den Leuten zusammen, die zur selben Zeit eingeloggt sind wie du. Das sind nicht unbedingt deine Freunde, mit denen du eigentlich spielen würdest, wenn du könntest. Sondern Leute, die in einer ähnlichen Zeitzone wie du wohnen und zu einer ähnlichen Zeit von der Arbeit nach Hause kommen. In Social-Media-Spielen hingegen verbindest du dich nicht mit Fremden, sondern meist mit Leuten, die du bereits kennst. Aber sie haben nicht immer genau dann Zeit zum Spielen, wenn du Zeit hast. Darum finde ich asynchrone Features nicht den einzigen Weg, den man gehen muss, aber einen ganz wichtigen.

GamersGlobal: Etwas zur selben Zeit mit jemand zusammen zu machen, dürfte dennoch die spannendere Erfahrung bleiben.

Richard Garriott: Ja, auf jeden Fall. Aber man sollte die Asynchronität zumindest nicht ignorieren.

GamersGlobal: Also beispielsweise ins Café eines Freundes zu gehen, dort etwas zu kaufen, vielleicht eine Nachricht zu hinterlassen und wieder zu gehen – was er dann merkt, wenn er sich das nächste Mal einloggt.

Richard Garriott: Genau. Und wenn du online bist, während ich in dein Café komme, dann musst du mich sehen können als Spielfigur. Auf diese Weise haben wir dann das klassische "Wir machen was zusammen"-Multiplayer-Erlebnis. Und das wird gerade in den Social Games einfach nicht gemacht bislang, man kann einander nicht sehen! Was ein großer Fehler ist. Aber ein noch größerer Fehler ist: Wenn du gerade ein "Café-Ville" spielst und ich ein "Bauernhof-Ville", dann haben wir keine Möglichkeit, uns in deiner oder meiner Spielwelt zu treffen. Sehen können wir uns sowieso nicht, aber wir haben nicht einmal dieselbe Spielwelt. Doch ich sehe keinen Grund, diese Welten nicht miteinander zu verbinden. Denn dein Café braucht doch virtuelle Güter, die ich auf meinem Bauernhof herstellen könnte! Und ich rede gerade nur von den "neuen" Spielern. Die Spielekompetenz dieser Leute steigt schnell. Ein Cityville ist in jeder Beziehung komplexer als Farmville. Also glaube ich, dass dieselben Spieler es auch schätzen würden, wenn ihr Café und der Bauernhof ihres Freundes in derselben Spielwelt wären, und wenn sie miteinander handeln könnten und sich in der Spielwelt gegenseitig sehen könnten mit ihren Charakteren.  Oder wenn ihre NPC-Bauern mit den NPC-Köchen handeln würden, in der asynchronen Variante.

Mit Ultima 9 endete die klassische Ultima-Serie. In Sachen Weltdarstellung wegweisend, ansonsten eher enttäuschend.
Farang 14 Komm-Experte - 2621 - 11. Januar 2012 - 4:34 #

ich will ein neues ultima und zwar eines so wie sie früher waren ..ich will kein social dinges gebumes über facebook oder so nen rotz..

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 11. Januar 2012 - 17:43 #

Tjo jung, das ist die Zukunft. Es wird viel Zeit vergehen bis jemand geboren wird (Ein Auserwählter) der uns von diesem Joch befreit...

Roger Wilco (unregistriert) 12. Januar 2012 - 2:25 #

Ich will nur eins: Ultima IX mit der Skyrim Engine, mit Tagesabläufen der NPCs und dem Original Bob White Plot. BITTEEEE!!

bolle 17 Shapeshifter - 7789 - 12. Januar 2012 - 13:34 #

Du willst das alles so wie früher wird. Dass du wieder 20 bist und mit deinen Schulfreunden im Kino "Manta Manta" anschauen kannst, nachdem du dir ein Raider geholt hast? not gonna happen :)

Er ist auf Gamer wie dich genau eingegangen
"Und viele der traditionellen Spieler (...) kapieren das nicht. Sie sehen sich solche Spiele an und sagen: "Das macht keinen Spaß. Das sieht nicht gut aus. (...)"

Timbomambo (unregistriert) 12. Januar 2012 - 20:21 #

Naja. Man sollte und kann sich Neuerungen nicht entgegensetzen, da der Fortschritt immer eintritt. Aber die Ultima Spiele waren - mal nicht mit der Retro-Brille gesehen - schon etwas sehr besonderes und zwar insofern, dass sie sich mit realen Themen wie Diktatur, Fremdenhass, Gesellschaftliches Leben, Ethik etc. sehr intensiv auseinandersetzten und somit über den reinen Spiel/Unterhaltungswert hinausgingen. (Teil I-III sind davon natürlich ausgeschlossen ... und ach ja, Teil IX.)

Spiele wie Deus Ex (Teil 1, den dritten hab ich noch nicht gespielt) schafften das ebenso. Ich denke, dass ist es was Fans zumindest an den alten Ultimas schätzen und was immer gern als Retro-Lobhudelei abgetan wird. Man will einfach eine gute Geschichte, gute Charaktere und eine wirklich glaubhafte Welt und im besten Fall etwas Philosophie. Vor allem möchte man ein Produkt, indem wirklich Leidenschaft steckt. Und Richard konnte das mal richtig gut.

Ich bin nicht der Meinung, dass moderne Spiele allesamt Dreck sind - dennoch konzentrieren sich große Publisher auf Projekte die Profit generieren. Verständlicherweise. Das dort weniger Platz für Experimente ist und man lieber auf der sicheren Seite bleibt ist schon endlos diskutiert wurden. Ich kann es sogar verstehen, wenn große Firmen ihren Entwicklerteams verbieten Eastereggs, die dem Produkt schaden könnten einzubauen. Trotzdem generiert auch die Major-Elite ja immer wieder geniale Spiele samt Ideen (Portal, Mass Effect, BioShock etc..). Die perfekte Symbiose wäre es natürlich wenn sich große Publisher auf Indie-Entwickler einlassen würden und zwar auf eine unterstützende und nicht auf eine beschneidende Art und Weise. Letztendlich wäre es eine Win-Win-Win-Situation für Publisher, Entwickler und uns natürlich. Naja.. ich schweife ab.

bolle 17 Shapeshifter - 7789 - 12. Januar 2012 - 21:10 #

Ich stimme dir bei allem zu, mein Post bezog sich auf die Formulierung
"...so wie sie früher waren ..ich will kein social dinges gebumes über facebook oder so nen rotz.."

Timbomambo (unregistriert) 12. Januar 2012 - 22:00 #

Danke :) Ich selbst werde mit Social Media auch überhaupt nicht warm (jaja das Alter) und die dazugehörigen Spiele lassen mich kalt. Bin selbst voll der Retro-Fanboy aber ich hab halt kein Problem dass solch ein Markt wie der "Soziale" oder der "Casual" oder "Bums" mit Spielen bedient wird. Die Umsatzzahlen geben den Entwicklern ja recht. Es ist halt nur nicht meins aber dafür gibts auch immer noch gute aktuelle Spiele die mir sehr gefallen. Und wenn ich bei dem ganzen "Immer online" auch nicht mitmachen möchte, geh ich halt zur Indie-Ecke und wenn da nicht dann widme ich meiner eigenen Spielesammlung. So einfach ist das ;)

Aber ein Remake von Ultima IX mit dem ursprünglichen Plot wär schon geil. Die Serie war so gut und Ascension ist für mich auch ein sehr gutes Spiel, nur ist es eben kein Ultima. EA hat die Serie damals einfach still sterben lassen. Da kann ich schon verstehen, dass sich Fans da nochmal einen würdigen Schlusspunkt wünschen.

Horschtele 16 Übertalent - 5693 - 11. Januar 2012 - 4:57 #

Korrektur:Du hast gerade gesagt, dass dieses Spiel mich nicht beleidigen.

Sehr interessantes Interview, aber die Antworten auf die Probleme der Social Games Spielmechanik erscheinen mir doch wenig konkret. Wie Garriot unterschiedliche Spielergruppen vereinen will ist mir nach wie vor schleierhaft.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468612 - 11. Januar 2012 - 9:22 #

Mir auch, und da habe ich mich durch die langatmigen Fisherman-Anekdote ablenken lassen, statt noch mal nachzuhaken.

Horschtele 16 Übertalent - 5693 - 11. Januar 2012 - 11:27 #

Tja, der Mann weiß halt, wie man unliebsame Genau-Nachhaker abwimmelt. Was er da macht ist das klassische Stromberg-Manöver, hat bestimmt auch schon oft bei seiner Firma funktioniert:
>>Sagen sie mal, Richard, wie stellen Sie sich das eigentlich vor? Wie sorgen sie konkret dafür, dass im dem Spiel Zielgruppe SGC (social game consumers) mit der Zielgruppe AGMC (advanced game mechanics consumers) zusammenkommen?<<
>>Ja, eh. Da machen sie sich keine Sorgen. Das loift. Aber wo wir gerade beim Thema sind: zusammenkommen... Lustige Geschichte! Wir hatten da mal so ein Spiel, da traf ein Krieger nen Angler...<<

Farang 14 Komm-Experte - 2621 - 11. Januar 2012 - 13:14 #

er hat ja nicht recht , in ultima online konntest sovieles machen als nur kämpfen z.b fischen gehen, verkaufen usw usw..aber warum er nicht genau so ein spiel, wo die freiheit , tuen und sein lassen was man wollte , noch einmal macht ? glaube nicht das das mit social gamers möglich ist.

volcatius (unregistriert) 11. Januar 2012 - 6:14 #

Im Grunde will er Die Sims mit Farmville kombinieren. Das mag ganz nett sein, um ein paar Stunden totzuschlagen, aber mir fehlen da einfach Sachen wie Story, Komplexität, Atmosphäre.
Grafisch wird es als Facebook-Spiel auch auf dem untersten gemeinsamen Niveau sein.
Aber ich bin auch nur einer von den Dinosauriern.

Liste vergangener Idole
Brian Reynolds
Sid Meier
Richard Garriott
to be continued...

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468612 - 11. Januar 2012 - 9:20 #

Wie willst du das jetzt schon wissen? Und an Die Sims denkt er wohl kaum.

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 11. Januar 2012 - 17:45 #

Grafik kann meinetwegen wieder 16 bit sein solang es endlich mal vernünftige Rollenspiele werden in der man mehr macht als kämpfen. In dem vielleicht ein Worldboss nicht für jeden zugänglich ist, sondern tatsächlich nur 1 einziges mal besiegt werden kann. Eine Höhle im Wald nur mit einem Rätsel zu öffnen ist wo die Leute bei Buffed sich verwirrt angucken und wieder WoW anmachen. DAS wäre mal was ;)

Zasi 11 Forenversteher - 565 - 11. Januar 2012 - 19:50 #

Und das soll von einem Spiel kommen, dass die Spieler von Farmville (auch) als Hauptkunden adressieren will?

- inhaltlich bin ich aber bei dir -

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 14. Januar 2012 - 19:00 #

Wenns nach mir gehen würde, und seit froh das es nicht nach mir geht. Würden die Facebooker und Farmviller sowie sämtliche Marketing Fuzzies in riesigen Raketen ins All geschossen werden ^^

Mr.T (unregistriert) 11. Januar 2012 - 8:15 #

Zum Einen ist Garriott's Idee zum Scheitern verdammt und zum anderen muss ich hier unsern geliebten herrn Langer darauf hinweisen, dass er in Interviews wie diesem seine Rolle überschätzt und verlässt.
Wir lesen das Interview nicht weil wir Jörg Langers meinung zur Entwicklung aktueller Spieletrends hören wollen (obwohl ich das an anderer Stelle sehr wohl will!) .

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468612 - 11. Januar 2012 - 9:17 #

Du übersiehst, dass es mir nicht darum geht, mich zu produzieren, sondern darum, Garriott mit konträrer Meinung und Argumentation aus der Reserve zu locken. Der spult nämlich sonst einen halbstündigen Monolog ab, und das war's.

Anonymous (unregistriert) 11. Januar 2012 - 14:33 #

Dem kann jeder zustimmen, der mal länger als 10 minuten mit dem Grundsympatischen Richard in einem Raum war.

Anonymous2 (unregistriert) 12. Januar 2012 - 16:36 #

im interview kommts mir so vor wie wenn richard ein guter redner wäre - ist das richtig?

Klendatho 15 Kenner - 3337 - 13. Januar 2012 - 9:52 #

Naja, wenn er so überzeugt von seiner Idee ist, wieso frägt er Jörg dann so oft, ob er ihm zustimmt? Trotzdem hoffe ich, das er zumindest kommerziell Erfolg hat. Schon der guten alten Zeit wegen :-)

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21090 - 11. Januar 2012 - 8:21 #

Ich spielte Ultima Online 98/99 und mochte Ultima 7,8,9.
Das unser Lieblingsgenre neue Impulse braucht wissen wir.
Nur das klingt einfach zu abgehoben. Visionen und Farmville... Um Gotteswillen!
Klar gabs in UO Fischer, die Spieler konntest du aber an einer Hand abzählen. Zen oder die Kunst Online Fische zu fangen...
Ich mochte Erz abbauen und schmieden. Das war sau gefährlich, vor allem wenn damals in Amiland die Schule aus war.
Das ist heute kaum noch vorstellbar, Surfgebüren von 400 bis 500 Mark im Monat und eine fiese Latenz mit einem 56k Modem, während die Amis riesen Vorteile durch ihre Kabelmodems damals hatten.
Online zocken war ein teures HOBBY. Aber dafür war die Community eine andere.
Ich fand das Gesamtkonzept und die riesige spielerische Freiheit schon geil in UO. Ich möchte nur sehen wie der erste moderne Gamer nach einem fiesen Kill, wenn er aus einem Dung kommt und leer gelootet wird, mit seiner Freiheit umgeht.
Das einzig moderne Spiel was wirklich noch Freiheit bietet ist EVE.
Ich hatte mir damals immer eine Mischung zwischen EQ und UO gewünscht. Nur das würde ich heute auch nicht mehr spielen, nachdem man sich an die ganze Verweichlichung gewöhnt hat, seit WoW und wie sie alle heißen. Ein Oldschool MMORPG hat heute nur noch was von einer Wurzelbehandlung ohne Betäubung.
Schade eigentlich ;-)

Farang 14 Komm-Experte - 2621 - 11. Januar 2012 - 15:19 #

das schöne an uo war das eigentlich jeder seine eigene story selbst spielte ...man hat immer zusammen spaß gehabt und was erlebt , ob es nun in dungeons ging,schatzsuche...als tamer versuchte nen nightmare zu besorgen oder einfach nur pk'te.

uo hat eine welt erschaffen wo die spieler tatsächliche ihre eigene story machten...etwas was kein mmo danach mehr geschafft hat.

ich erinnere mich ungemein gern an die alten uo zeiten:)

und zu deiner frage ...es war früher auch schon so das es gamer gab die mit ihren eigenen tod in uo net klar kommen..kann mich noch daran erinnern wie sehr die meisten geheult haben wenn sie umgenietet wurden und ihre popelige gm made rüstung verloren...wenn pkn gings hattest schon mehr zu riskieren gehabt ;)

Vaedian (unregistriert) 12. Januar 2012 - 3:04 #

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21090 - 12. Januar 2012 - 13:37 #

Da sind wir uns ja einig.

Timbomambo (unregistriert) 12. Januar 2012 - 22:02 #

Endlich mal jemand mit nem coolen Nicknamen!

Koffeinpumpe 15 Kenner - 3820 - 11. Januar 2012 - 8:28 #

Schönes, kritisches Interview.

Er findet Social Games also toll und die Spieler auch. Sie wissen es nur noch nicht.
Auf ein MMORPG hat er keine Lust, und er glaubt mit SG mehr Geld verdienen zu können.

Der Mann wird imho maßlos überschätzt, er unterscheidet sich kaum noch von einem Kotick, Pincus oder Riccitiello.

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 11. Januar 2012 - 9:55 #

Das sehe ich anders. Rein von der Idee hat er schon Recht. Der ganze Trend der heute erfolgreichsten Spiele bezeugt doch, dass Vereinfachung und Anpassung an Casual-Gamer die Verkaufszahlen in neue ungeahnte Höhen treibt. Die Hardcore-Leute machen es gerade noch mit und die Gelegenheitsspieler kommen dazu. Er will genau das Gleiche in einer verbundenen Online-Welt, was ebenfalls nicht neu ist, WoW ist doch auch durch seine Einsteigerfreundlichkeit erst so erfolgreich geworden, weil es eben nicht nur Hardcore-Gamer anspricht.

Garriot geht aber noch einen Schritt weiter und will die Erfolgsrezepte von WoW und Farmvill miteinander verbinden. Geschäftlich ist es ein interessantes Projekt und wenn es wirklich in einer Welt resultiert, die endlich mal Händlern und Handwerkern ebenfalls Erfolge eine Story und Erlebnisse offeriert, kann es sogar spielerisch zu einem Novum reifen.

Ob das alles passiert, ist eine andere Frage. Durch seine so freizügigen Interviews wissen Konkurrenten ja nun ebenfalls von diesen Ideen.

Koffeinpumpe 15 Kenner - 3820 - 11. Januar 2012 - 10:22 #

Natürlich lässt sich mit Casual-Facebook-Spielchen viel Geld verdienen. Das steht außer Frage.

Genau das ist es ja: So wie ich das Interview lese, interessieren ihn keine revolutionären Spielideen mehr, sondern eher revolutionäre Gelddruck-Ideen. Daher mein Vergleich zu den Branchengrößen.

Natürlich kann so ein Mix funktionieren, Farmville & Co funktionieren schließlich auch. Aber das er damit die Gamer ansprechen kann, die er mit UO angesprochen hat, glaube ich eher weniger.

Auch glaube ich nicht, dass die Spieler sich so verändert haben. Es gibt immer noch viele, die mit SWTOR/WOW-Themeparks nichts anfangen können, sondern sich ein modernes UO wünschen. Eve zeigt trotz des abstrakten Settings, wie beliebt Sandbox im Grunde ist.

Wirtschaftlich nimmt man natürlich kein solches Spiel in Angriff, welches vielleicht „nur“ 500000 spielen möchte, wenn nebenan Millionen Casuals bedient werden möchten.
Aber gerade von jemandem wie dem „Lord“ erwartet(e) man ein Denken abseits der Gewinnmaximierung.

skelethor 14 Komm-Experte - 2375 - 11. Januar 2012 - 19:45 #

Das selbe haben die Leute (#auch ich ;) ) auch behauptet, als er Ultima Online angekündigt hat

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 14. Januar 2012 - 19:03 #

Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn ;)

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 14. Januar 2012 - 19:03 #

Jo der Mann entrückt langsam. Vielleicht hat er nur die falschen Berater. Oder Sarumann beeinflusst seinen Geist ^^ Keine Ahnung.

Morlock 13 Koop-Gamer - 1754 - 11. Januar 2012 - 8:59 #

Es könnte ja klappen. Ich finde die Idee sogar richtig spannend.

Was mich an Garriott zunehmend stört, ist dass er viel über Visionen redet, ohne Ergebnisse zu zeigen. Je schlechter seine Ergebnisse werden (Ultima VIII, Ultima IX und Tabula Rasa, also seine letzten drei Spiele, waren wirklich nicht der Hammer), desto störender wird dieses Gerede. Erstens wird damit ein zu großer Hype generiert, den das Produkt nicht mehr befriedigen kann. Zweitens kommen die Produkte einfach viel zu spät. Für "X" (später Tabula Rasa) sprach Garriott lange Zeit über die tolle Idee von Instanzen (ohne sie so zu nennen). Als Tabula Rasa rauskam, war dieses Feature keine Erwähnung wert.

Ich wünschte, Garriott würde einfach mal etwas Spielbares präsentieren und uns auf diesem Wege mit neuen Ideen überraschen.

Stuessy 14 Komm-Experte - 2520 - 11. Januar 2012 - 9:44 #

Garriott meint, dass man mit einem Solo-Rollenspiel heute kein Geld mehr verdienen kann? Hm? Was da wohl Bethesda zu sagen würde? :D

Anonymous (unregistriert) 11. Januar 2012 - 10:45 #

und Bioware... und Piranha Bytes... und Reality Pump... und ein gewisser Herr Molyneux mit Fable... diese Liste ließe sich noch eine ganze Weile fortsetzen.

Farang 14 Komm-Experte - 2621 - 11. Januar 2012 - 13:11 #

bioware macht rollenspiele ? mal im ernst die mutieren langsam auch zu vereinfachung viel von rpg kann ich bei deren spiele langsam auch immer weniger erkennen

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 11. Januar 2012 - 9:48 #

Tolles und interessantes Interview mit wieder mal hartnäckigen Fragen.
Eine Sache ist mir aufgefallen:

"Ich würde es immer noch lieben, ein neues Solo-Ultima zu machen, vom persönlichen Standpunkt her wäre das ein riesiger Spaß. Ich glaube nur nicht daran, dass sich damit noch Geld verdienen ließe."

Ignoriert er dabei nicht den Erfolg von Skyrim oder Mass Effect, die als Singleplayer-Erfahrungen sehr gute Verkaufszahlen produzierten?

Insgesamt finde ich seine Sicht teilweise etwas zu stark fokussiert, aber ich mag seine Idee trotzdem. Im Grunde schwebt ihm ja eine Weltsimulation vor, die eben mehr bietet, als Stöckchen-Holen und Monster erschlagen. Ich bin absolut für so etwas, da ich z.B. im X-Universum auch die meiste Zeit mit der WIrtschaftssimulation verbringe und nur kämpfen gehe, um die Story zu erleben.
Wenn man aber als Händler ebenfalls eine Storyerfahrung bekommen würde, könnte das ein neuer Aspekt der Gleichstellung in solchen Spielen bedeuten. Ich wünsche ihm viel Erfolg dafür.

Reaktorblock 11 Forenversteher - 769 - 11. Januar 2012 - 10:02 #

Hm. Die Idee Handwerke als kritischen Faktor in ein RPG einzubauen ist gar nicht so abwegig. Trotzdem ist sie gewagt, weil man sich zum ersten Mal vom festen Boden nahezu aller Gaming-Vorlagen löst. Auch bei Pen & Paper Dungeons & Dragons geht es nur um kämpfende, konfliktlösende Helden. Die Herstellung (epischer) Gegenstände war wichtig, war aber nie ein abendfüllendes Thema in einem Spiel (oder einem Film). Oder anders gesagt: im Herrn der Ringe Film geht es nicht um das Schmieden des einen Ringes (welche Zutaten brauchte Sauron?) sondern um die Vernichtung dieses Schmuckstückes.

Garriott nährt sich mit seinem Konzept sehr weit an die Abbildung einer arbeitsteiligen Volkswirtschaft. Hochhäuser kann ich nur bauen, wenn wirklich tolle Architekten vorher einen (epischen) Bauplan gemacht haben. Eine Atombombe habe ich nur, weil tolle Wissenschaftler in Los Alamos intensiv geforscht hatten und (epische) Materialien dort nutzen konnten. Wenn ich den epischen Drachen legen will, brauche ich epische Buffs durch epische Tränke vom besten Alchmisten des Spieles. Und natürlich gehts nur, wenn ich das Mega-Schwert der maximalen Vernichtung besitze, dass es nur beim besten Schmied des Servers gibt.

Die Frage, die sich mir stellt: wird der Vorgang der Herstellung dieser Dinge interessant genug werden? Wird es Garriott gelingen, dass sich ein Handwerker wirklich als etwas besonderes fühlt? Werden seine Freunde ihn drängen, eine neues Schwert zu schmieden, weil sie es für den nächsten Raid brauchen? Oder hat er am Ende das Gefühl, dass er in einer Tretmühle steckt, die genauso trist ist, wie sein grauer Bürojob?

Ach ja, Herr Langer, vielen Dank für das Interview. Ich hätte Garriott mal gern persönlich getroffen. Ich kenne ihn nur aus Tabula Rasa, wo er eine Live-Rede hielt (also einen Chat^^), bevor er auf die ISS startete. Da sass er schon in Baikunur in der Quarantäne. Das sind Dinge, die man nur mit Lord British erlebt :-)

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 11. Januar 2012 - 17:56 #

Wenn du die Leute hast versuch doch mal DSA als Pen and Paper. Habe schon viele Abenteuer miterlebt in denen nie eine Waffe gezogen wurde und die trotzdem spannend und fordernd waren.

Anonymous (unregistriert) 11. Januar 2012 - 10:43 #

kann man als neuerung nichtmal die "schreibfehler" (etc) kommentare abgrenzen von den "normalen" kommentaren?
ist irgendwie ziemlich nervig (und unprofessionell), die immer irgendwo dazwischen lesen zu müssen.
man könnte doch ne box ankreuzen ("Korrekturvorschlag" o.ä.), wenn man eben nur nen fehler aufzeigen möchte - und die werden dann nur bei nem speziellen link angezeigt.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468612 - 11. Januar 2012 - 10:58 #

So etwas wird irgendwann kommen in den nächsten Monaten, hat aber keine Priorität. Wir finden es nicht unprofessionell, wenn uns Leser Fehler melden (na gut, wenn es zu viele sind, ist uns das schon peinlich), und sobald sie bearbeitet sind, werden sie ja gelöscht.

Anonymous (unregistriert) 11. Januar 2012 - 10:52 #

Liest sich, als ob Gariott einfach keine Lust auf ein komplexes Projekt der Größe eines AAA-RPGs hat. Social Games versprechen hohe Margen, ohne gleich ein Heer an Grafikern dafür engagieren zu müssen.

Aber seine Welt ist doch recht undifferenziert. Die Kostenrechnung zum Beispiel ignoriert völlig die gängige Praxis von Demo-Versionen und Probe-Abos.

Raven 13 Koop-Gamer - 1576 - 11. Januar 2012 - 11:00 #

Hab nach "Farmiville" und "Facebook" aufgehört zu lesen. Bin ich jetzt ein schlechter Mensch? :D

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468612 - 11. Januar 2012 - 11:15 #

Ein ungeduldiger Mensch? ;-)

Ich finde seine Gedankengänge schon sehr interessant, aber da mich schon Ultima Online nicht angesprochen hat und Social Games mich mal so überhaupt gar nicht interessieren, glaube ich nicht, dass das, was er da erschaffen wird, etwas für mich sein wird.

Xariarch (unregistriert) 11. Januar 2012 - 11:25 #

Ich muss jetzt eigentlich an den Artikel von Heinrich denken... das wir Spieler auch gerne mal allein sind und nicht ständig in virtuelle Cafe´s rennen und Felder betanken :)
Ich hab auch mal Facebookspiele gespielt. Aber die wollen eigentlich alle nur Geld und ist nur stupide Klickarbeit.

Im Prinzip ist die Idee gut, also finde ich persönlich. Doch es wäre ein echtes Mammutprojekt so ein Spiel aus dem Boden zu Stampfen, die Rollenspieler von heute haben auch tatsächlich Lust auf Grafik die man angucken kann. Sicher gibt es hübsche Browserspiele, aber die laufen auf meinem Bürorechner sicher nicht.

Naja Ambitionen und Idealisten sind meist weit weit von der wirklichkeit weg.

@Jörg
Cool, wie du Herr Garriott mit dem "Angel-bot" versucht hast aus dem Monolog zu reißen.

Cheers!

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66879 - 11. Januar 2012 - 11:36 #

Hmm. Ich hör ihm ja gerne zu und denke dabei an den Glanz der alten Tage. Und auch wenn ich nach kurzem Reinschnuppern längst sämtliche Social Games ignoriere werde ich mit Sicherheit mal schauen, was der Herr Garriott da abliefert. Und wenn es nur ist um zu sehen, was er da eigentlich meint, wenn er über die Mechaniken spricht die ihm vorschweben.
Ich bin also gewillt ihm eine Chance zu geben, aber ob er sich da nicht etwas die Realität des Erfolgs von Social Games zurechtfabuliert, damit sie zu seinen Ansätzen passen? Wir werden sehen.

pauly19 15 Kenner - 2957 - 11. Januar 2012 - 11:44 #

Korrektur Seite 1.
Viele traditionelle(n) Spieler kapieren das nicht!

Das Interview wirkt ein bißchen "aggressiv", was jedoch darauf beruht, dass du deinen Interviewpartner aus der Reserve locken wolltest ;).

Anonymous (unregistriert) 11. Januar 2012 - 12:02 #

Genau, es wirkte etwas aggressiv - und ich finde das gut, ein wirklich lobenswerter Kontrast zu den in allen Bereichen sonst üblichen Lobhudelei-"Interviews". Danke Jörg!

Was das Spiel angeht: Wird vielleicht nicht "my cup of tea", aber ich sehe definitiv grösseres Potential für mich als bei den ewigen xx-Ville-Games. Weshalb nicht mal zwischendruch ein wenig facebookgames zocken, wenn sich etwas lohnt? Ich hab sogar Lords of Ultima angespielt in der Hoffnung, da kommt mal noch was lohnenswertes, von da her werde ich einem Garriot-Spiel mindestens die gleiche Chance geben :)

Anonymous (unregistriert) 11. Januar 2012 - 22:29 #

Sehr unhöflich wirkt es, aber vielleicht kommt das auch durch die Übersetzung.
Es wäre schön, wenn die Interviewpartner von Sony und Microsoft mal in diesem Ton befragt würden und nicht dieser plan- und harmlose Millionär.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468612 - 12. Januar 2012 - 0:15 #

Das werden sie nicht? Dann lies dir doch (ich vermute: erstmals) die entsprechenden Interviews von mir durch.

Retrofrank 11 Forenversteher - 800 - 11. Januar 2012 - 11:55 #

Mit einem Solo-Player-Ultima ist kein Geld zu verdienen ?
Haben sich ihre Lordschaft mal die Verkaufszahlen von Skyrim angeschaut ?
Wenn man da etwss wirklich ordentliches abliefert,dann verkauft sich das auch.
Früher hat er selbst Trends gesetzt.
Heute versucht er welchen hinterherzuhecheln.

Klendatho 15 Kenner - 3337 - 12. Januar 2012 - 11:47 #

Seh ich auch so. Mit guten Single-Player Titeln lässt sich immer noch Geld verdienen. Skyrim und auch die Fallout Titel von Bethesda sind doch die besten Beispiele. Oder Mass Effect....

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21090 - 12. Januar 2012 - 13:42 #

"Mit guten Single-Player Titeln lässt sich immer noch Geld verdienen."
Was ein Glück.

Andreas 16 Übertalent - 4672 - 11. Januar 2012 - 12:21 #

Klingt für mich so, als ob der Mann nur auf das liebe Geld aus ist. Er möchte sein Spiel nur schöner verpacken, um die Social Gamer abzugreifen.

Ich selbst spielte bei Ultima Online auch gerne die pazifistischen Berufe und bin nur ab und an kämpfen gegangen. Aber nur einen Angler oder Bäcker zu spielen wäre mir zu langweilig. Die Mischung machst! So kann jeder selbst entscheiden was er machen will. In der Hinsicht mochte ich UO sehr gerne, wie auch aktuell EVE Online.

Außerdem empfinde ich diese Social-Media-Blase für eine Lüge. Bei StudiVZ hatte ich mich damals angemeldet, weil meine Kommilitonen dort waren und Infos zu meinen Fächern gepostet wurden. Neuerdings bin ich bei Facebook aufgrund der selber Leier. Wieder alle Freunde und Bekannte hinzugefügt. Aber das da jetzt soviel gechattet wird oder reger Nachrichtenaustauscht stattfindet, Pustekuchen! Da gammeln Namen und Gesichter nur vor sich hin. Die meisten schreiben auf ihren Seiten was sie so machen und tun. Das war es so im Großen und Ganzem. Jeder spielt dort Solo in der großen Welt der Selbstdarstellung. Wenn einer etwas schreibt ist das zu trivial und belanglos. Ne, da telefoniere ich lieber mit meinen besten Freunden oder schreibe eine eMail.

Wahrscheinlich wird mich Garriott aber nicht locken können, sein neues Meisterwerk langfristig zu begutachten. Wir werden sehen.

Zasi 11 Forenversteher - 565 - 11. Januar 2012 - 12:21 #

Ein tolles Interview mit einem Mann, der mir viele schöne Stunden am Computer gegeben hat. Was mir irgendwie komplett fehlt, ist aber die inhaltliche Idee hinter dem Spiel.

Derzeit stelle ich mir unter dem Projekt eine Verknüpfung von Minispielen vor, bei denen es die Möglichkeit gibt auch mal zusammen in Echtzeit zu agieren und nicht nur einen Leblosen Avatar eines Mitspielers zu sehen. Aber was macht den Geist des Spiels aus?

Auf Powerpointfolien sieht das sicher großartig aus: Eine Verknüpfung aus den Gelddruckmaschine WoW und Farmville. Wer kann da schon nein sagen? Allerdings finde ich die Herangehensweise sehr technisch. Am Anfang überlegt er, was das beste Distributionsmodell ist. Später spricht er davon, durch Statistiken zu messen, was den Spielern gefällt. So macht das Zynga auch und es entsteht ein *- Ville Klon nach dem anderen. Aber wo ist die Idee für das Spiel? Was ist der Inhalt? Wozu steht man den ganzen Tag auf der Farm / Fischt? Es mag ja Leute geben, denen das ausreicht, aber selbst auf *-Ville gibt es Stufen, Belohnungen, etc.

Teilweise haben mich die Aussagen auch an Scott Adams "Das Dilbert Prinzip" erinnert. Er unterstellt einfach bestimmte Sachverhalte und baut darauf seine Schlussfolgerungen auf. Z.B. "Ein Hollywood-Blockbuster funktioniert fast immer nach folgendem Muster: Die ersten fünf Minuten stellen einen Sprung mitten in die spätere Handlung dar." Spontan kann ich mich an keinen Blockbuster, den ich in den letzten zwei Jahren gesehen habe, erinnern, der so aufgebaut war. Sicher mag es den Aufbau geben, aber "fast immer" ist wohl falsch. Ähnlich argumentiert er an mehreren Stellen.

Was ist übrigens mit dem Rest des Spiels? Selbst Garriot sagt, dass die meisten in UO mit Kämpfen o.ä. beschäftigt waren. In Bezug auf sein neues Projekt bleibt er hier aber sehr blass.

Jörg hat an immer wieder schön nachgefragt, aber Garriot konnte auch gut (ausweichend) antworten :)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468612 - 11. Januar 2012 - 15:03 #

Also ich kann dir jetzt auch nicht aus dem Stand zehn Filme nennen, wo es genau so ist, aber das kommt schon recht häufig vor. Und wenn du sein Beispiel nicht ganz so eng fasst, trifft es auf viele Filme zu. Nämlich, dass ein irgendwie gearteter Prolog dir die Stimmung des Films vermittelt, bevor dann die eigentliche Handlung beginnt. Oder Prolog ist schon Teil der Handlung, du kennst aber nicht die Handelnden und bekommst sie auch erst später vorgestellt. Das, finde ich, ist schon Usus bei vielen oder den meisten Hollywood-Filmen. Statt, keine Ahnung, wie früher erstmal die Titel einzublenden, einen langen Kameraschwenk zu machen auf ein Fenster, dann eine Familie am Tisch zu sehen, und da hast du schon deine Handlungsträger, und sie werden dir auch gleich vorgestellt.

Was sagt denn unser "Film-Beauftragter" Gucky dazu?

Anonymous (unregistriert) 11. Januar 2012 - 12:31 #

Man hat ein bisschen das Gefühl, das könnte Jörg Langers letztes Interview mit Richard Garriott gewesen sein. So etwas sind Spieleverkäufer, und mehr scheint der Mann - das zumindest wird hier recht klar - nicht mehr zu sein, vermutlich nicht unbedingt gewohnt. ;)

Schade, dass Garriott ganz Politiker-like trotzdem nur seine beabsichtigte Botschaft herausposaunt. Auf ein echtes Gespräch über das Für und Wider seines Projekts hat er sich an keiner Stelle eingelassen.

buddler 15 Kenner - 2833 - 11. Januar 2012 - 12:43 #

Beim Lesen des Artikels musste ich unwillkürlich daran denken, dass ich sehr gerne Ultima IV auf meinem iDevice spielen würde.
Aber vielleicht sind ja auch einfach die positiven Erinnerungen an die Zait damals, als ich durch die unendlichen Weiten von Britannia lief um Nightshade und Mandrake Root zu finden.

Den Artikel fand ich ok ... leider glaube ich nicht an den Erfolg. Ultima als Social Game? Ich glaube nicht.

Crazycommander 15 Kenner - 3024 - 11. Januar 2012 - 13:07 #

Ultima auf dem iDevice? Ein Traum.
Wobei ich da am liebsten Ultima 5 spielen würde. Warriors of Destiny ist hervorragend gealtert und noch nicht zu komplex. Dazu bitte die Original-Musikstücke (hab das vor 2 Jahren gerade nochmal in einer midi-gepatchten PC-Version durchgespielt).

Anonymous (unregistriert) 11. Januar 2012 - 13:36 #

Es gibt doch sicher Dosbox-Portierungen für iOS. Wenn auch vielleicht nicht gerade beim hauseigenen Laden.

Aus weltanschaulichen Gründen ;) besitze ich zwar keine Geräte der Apfelfirma, auf neueren Telfonen mit Betriebssystem eines nicht ganz so größenwahnsinnigen Mitbewerbers lässt sich damit aber sogar Underworld II mit vertretbarer Framerate spielen - allerdings mit etwas fummeliger Steuerung.

Das sollte bei den Obstgeräten eigentlich auch funktionieren. Und für Ultima 5 müssten auch 'ältere' Telefone ausreichen.

Crazycommander 15 Kenner - 3024 - 11. Januar 2012 - 13:44 #

Wundersamerweise kriege ich ausgerechnet Ultima 4,5 und 6 unter iDos nicht zum laufen(iDos gabs tatsächlich für ein paar Stunden im hauseigenen Laden und lässt sich auch ohne Jailbreak sehr einfach mit Software versorgen). Underworld I und II läuft hingegen problemlos (von der Steuerung mal abgesehen...).

Die Steuerung stelle ich mir auch arg futzelig vor, zumal ja noch Texte eingegeben werden müssen. Da sollte man das Interface behutsam auf Touch-Devices anpassen.

Grummel-jetzt bin ich heiß drauf.

Anym 16 Übertalent - 4962 - 11. Januar 2012 - 16:33 #

Hast du mal die Sega-Master-System-Version von Ultima IV probiert? Die sollte auf derartigen Geräten leichter zu emulieren und auch zu steuern sein und anders als diverse Ultimas für diverse Nintendo-Systeme ist sie auch nicht geschnitten, gekürzt oder entschärft.

Anonymous (unregistriert) 12. Januar 2012 - 7:27 #

Hatte Ultima IV am laufen. JB und Dosbox Beta drauf. War ganz gut gelöst, mehrere Arten von overlay-Tastaturen. Richtig Spass macht es jedoch nicht. Auf'm DS könnt es besser funktionieren.

Crazycommander 15 Kenner - 3024 - 12. Januar 2012 - 9:39 #

Habe es jetzt doch zum laufen bekommen. Schön es auf so einem Gerät zu haben, aber spielen möchte ich es dann doch eher nicht.

nomans nameAnonymous (unregistriert) 11. Januar 2012 - 12:44 #

zitat: "Ich würde es immer noch lieben, ein neues Solo-Ultima zu machen, vom persönlichen Standpunkt her wäre das ein riesiger Spaß. Ich glaube nur nicht daran, dass sich damit noch Geld verdienen ließe."

hiho,
ekelhaft, so etwas zu lesen. dieser mann ist schon lange kein künstler mehr. ich versuche immmer nur das zu machen, zu dem ich auch stehen kann, was spaß macht, was aber natürlich auch kompromisse verlangt.
etwas nicht zu machen, weil es kein geld bringt, ist für mich eine fragwürdige philosophie.
abgesehen davon stimmt die aussage ja noch nicht einmal, dass solo rpg´s heutzutage keinen kommerziellen erfolg bringen würden.
grüße
(ein ultima-veteran)

skelethor 14 Komm-Experte - 2375 - 11. Januar 2012 - 19:52 #

aber dir ist schon klar, das es auch Geld kostet ein Spiel zu entwickeln?

Crazycommander 15 Kenner - 3024 - 11. Januar 2012 - 12:58 #

Immer wieder das gleiche Gefasel abgeschriebener Stars. Es tut mir in der Seele weh, wenn ich das hier lese. Schade, dass ihm Jörg trotz vorbildlicher Penetranz, keine Details entlocken konnte.

Aber die Welt dreht sich weiter, die Zeit schreitet voran, Märkte und Spieler wandeln sich.

Ich versuche das jetzt positiv zu sehen. Denn: Schlechter und irrelevanter für "Core"-Gamer können Social-Games ja nicht werden. Doch bislang hat keiner dieser alten Visionäre diese Spiele auch nur einen Schritt voranbringen können.

Solange das Spieldesign ausschließlich durch Gewinnmaximierungs-Routinen generiert wird kann und wird da nichts passieren. Also liebe alte Garde der Videospiele - LEGT EUCH INS ZEUG!

OtaQ 16 Übertalent - 4443 - 11. Januar 2012 - 13:59 #

Versteht mich nicht falsch, die Idee ein Interview mit einer der einstigen Größen der Spielebranche zu machen finde ich toll und ich kann dem Interviewführer auch keinen Vorwurf machen. Das Interview an sich finde ich inhaltlich allerdings grauenhaft.

Da springt ein Reptil der Games-Branche auf den dampfenden Zug des Social-Media-Dumpfdödel-Spielchen auf und hält es für den Messias der Spieleentwicklung, da es dank einiger Vorbilder (Farmville) großartige Gewinne verspricht. Eine Seifenblase die auf nichts weiter basiert als was man damit machen könnte, statt jemals real machen wird.

Zitat: "Ja, wir werden Geld damit verdienen. Aber ich kann dir noch nicht genau sagen, wie." Das ist im Grunde nicht nur der Hintergrund dessen wie Zynga und Co so hoch gehandelt werden, sondern auch von Facebook selbst. Ein riesengroßes Luftschloss, welches irgendwann von etwas neuem abgelöst wird und die Kurse in den Keller befördern wird.

Zum einen finde ich es traurig wie sich Lord British aus der Spielewelt verabschiedet, zum anderen ist es natürlich sein gutes Recht. Skyrim zeigt gut, dass es funktioniert ein clever durchdachtes zugängliches modernes RPG zu erstellen, ohne Multiplayer und unglaublich notwendiger Gesellschafts-Features wie "DIETER82 hat ein neues Pferd bestiegen", "xxxHILDEGARDxxx hat einen Apfel auf der Straße Tamriels gefunden".

Schrecklich. Ruhe in Frieden Lord British. Hallo Internet-Investor und Geschäftsmann Richard Garriott.

Anonymous (unregistriert) 11. Januar 2012 - 14:54 #

Eine Frage die mich in dem Interview noch sehr interessiert hätte: auf welcher technischen Basis wird denn das "neue" Ultima aufgebaut? Flash, HTML5, Win8 Metro, ...? Hat Richard außerhalb des Interviews noch darüber was erzählt?

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468612 - 11. Januar 2012 - 14:58 #

Nein, und ich habe auch nicht gefragt. Da es auf Facebook, Smartphones und PC (also ohne Facebook...) laufen soll, werden sie sicher eine leicht konvertierbare Basis haben -- kenne mich aber nicht aus, welche das sein könnte.

Zasi 11 Forenversteher - 565 - 11. Januar 2012 - 15:02 #

Es ist schon erstaunlich wie viel Garriot gesagt hat, ohne wirklich inhaltlich konkret zu werden - und das trotz Deiner Nachfragen.

McFareless 16 Übertalent - 5567 - 11. Januar 2012 - 15:18 #

Schönes Interview :)wie jedes...

Nokrahs 16 Übertalent - 5996 - 11. Januar 2012 - 17:36 #

Vielleicht muss man mal im All gewesen sein um das alles nachvollziehen zu können.

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 11. Januar 2012 - 17:41 #

Das klang so vielversprechend:

"Echte Rollen" für die Charaktere, nicht nur Charakterklassen, die sich um Kampf drehen

Und dann kommt:

New Britannia soll für Facebook, Mobilplattformen und PC erscheinen

~_________~

MrWulf 10 Kommunikator - 476 - 11. Januar 2012 - 18:40 #

Ich persönlich halte von Socialgames nicht allzuviel. Dasselbe Konzept, also mit möglichst wenig geldeinsatz mögichst simple Spiele zu produzieren gab es ja schonmal Ende 70er / Anfang 80er. Damals ist irgendwann der Markt komplett kollabiert und nur eine Handvoll Firmen hat das überlebt. Ich glaube dass mit den ganzen Facebookgames früher oder später genau das passieren wird. Wenn man dann etwas auf die Beine gestellt hat das etwas anders ist hat man da vielleicht ne Chance als Sieger hervorzugehen.

Ive Mindro 11 Forenversteher - 750 - 11. Januar 2012 - 19:40 #

Wenn man wie ich 6 Jahre seines Lebens auf einem UO Freeshard verbracht hat, ist es sehr interessant zu hören was der Schaffer so für Pläne hat.
Danke Jörg, dass du kreativ mit diskutierst und ihm auch kontra gibt's, wenn er Quatsch erzählt. Sehr interessantes Interview!

Zasi 11 Forenversteher - 565 - 11. Januar 2012 - 19:57 #

Ein bisschen erinnert mich das Interview an Peter Molyneux und Black&White. Er hat vor dem Release auch viel davon erzählt, wie toll das Tier ist, aber es gab wenig zum eigentlichen Inhalt des Spiels. Hier erzählt Garriot viel über Fischen, aber nichts über den Rest.

Claus 31 Gamer-Veteran - - 421397 - 11. Januar 2012 - 20:05 #

Ein Richard Garriot Interview, ahh, awesome!

Vielen Dank für diese tolle Highlight!!

edit:

Tiefer Respekt, Herr Langer, was für ein super geführtes Interview!

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25649 - 11. Januar 2012 - 20:14 #

Klasse Interview! Jedoch werde ich nie mit meiner Maus auf den Anmeldebutton zu einem Social Game klicken.

Brausepaul 17 Shapeshifter - P - 8176 - 11. Januar 2012 - 20:29 #

Für mich klang das was Richard Garriot im Interview gesagt hat, wie hohles Unternehmergeschwafel. Wenig Inhalt aber viel Tamtam um zukünftige "Investoren" zu beeindrucken.
Lobpreisungen an das Geschäft im Social Media Bereich und der darin liegenden Zukunft der Spieleindustrie. Die Zusammenführung von Core- und Social-Gamern. Dazu eine beeindruckende Geschichte eines stolzen und bescheidenen Fischers.
Ich fand es aber auch gut, dass Herr Langer kein Blatt vor den Mund genommen hat. Obwohl die Fragen und Antworten manchmal etwas patzig klangen. ;-)

deadlyend 15 Kenner - 3275 - 11. Januar 2012 - 21:33 #

Danke für dieses klasse Interview.Kein runterrattern eines Fragenkataloges; sondern eingehen auf Antworten und kritisch hinterfragen.Ich habe es genossen.

Metal WiiG (unregistriert) 11. Januar 2012 - 21:36 #

Ich finde es doch recht schade, wie sich hier einige aufführen. Da wird auf Stichworte wie "Bezahlmodell", "Facebook", "Social Games" und dergleichen blind eingeprügelt; ohne der Idee dahinter auch nur den Hauch einer Chance zu geben.
Wenn man die genannten Begriffe mal ausblendet und sich wirklich nur auf das Konzept (welches natürlich einige Fragen und Lücken offen lässt) schaut, dann frage ich mich ernsthaft, wie man dem Mann seinen Rang als Visionär ernsthaft absprechen kann oder ihn als "Kotick-esk" abstempeln kann. Immerhin hat der Mann noch Ideen und macht sich Gedanken über eine mögliche Zukunft des Genres.

Benutzen wir doch einfach mal unsere Phantasie (sollte man als selbsternannter Rollenspieler eigentlich haben) und gehen davon aus, dass das Konzept tatsächlich funktioniert, wie er sich das vorstellt. Ich meine, jeder liebte an Ultima Online die vielen Freiheiten, bemerkt aber gleichzeitig, dass sie von kaum einem benutzt wurden. Nun zieht Garriot im Idealfall 10 Millionen Menschen aus dem Hut, die genau sowas machen wollen, die der Quest- und Kampf-Fan aber gennausogut völlig ignorrieren und sein Ding durchziehen kann. Stellen wir uns ein MMORPG vor, in dem es keine NPC's mehr gibt; in dem hinter jeder Figur ein Spieler steckt, der Spaß an seiner Tätigkeit hat. Sorry, aber ich sehe hier keinen Verrat am Ultima Heiligtum oder einen raffgierigen alten Mann auf der Suche nach noch mehr Geld. Ich sehe hier zumindest auf dem Papier die erste echte Evolution im Genre seit Ewigkeiten. Natürlich bin ich auch skeptisch, ob das alles so hinhaut aber der Pen & Paper RPG Fan in mir schnalzt bei dem Gedanken daran mit der Zunge. Ja, auch ich kann mit Facebook und dergleichen nichts anfangen - aber man sollte doch ein wenig die Scheuklappen ablegen und etwas Aufgeschlossenheit.
Garriots Gerede über "die dritte Ära" halte ich auch für Unfug; genauso ist es schade wie er vielen von Jörgs Fragen auswich (großes Lob an dieser Stelle noch mal an Herrn Langer, auch wenn es etwas weniger aggressiv hätte sein dürfen). Seine Idee ist bisher nicht viel mehr als eine Idee, es fehlt noch viel handfestes. Die Kritik an solchen Dingen ist natürlich berechtigt. Aber nur weil "Social Game" draufsteht gleich von Dreck, Crap, was-auch-immer zu reden? Vielleicht ist es ja wirklich ein Ultima mit optionalen Farmville-Einlagen (statt umgekehrt). Ich hoffe einfach lieber auf ein Gelingen des Projektes, als auf das x-te WoW Add On oder einen Clone davon zu sabbern. ;)

MrWulf 10 Kommunikator - 476 - 11. Januar 2012 - 22:09 #

Ich persönlich würde ihm den Erfolg ja wünschen, aber ich glaube nicht so wirklich das man beide Gruppen vereinen kann. Die einen Spieler spielen lieber was Kurzes für mal zwischendurch, die anderen eher die etwas komplexeren Sachen. Wenn Du nen Kompromiß findest wird das irgendnen halbgarer mix aus beidem und alle sind unzufrieden (so ist es zumeistens meistens). Wenn zu dem ganzen mal etwas konkretes gesagt werden würde könnte man sich vielleicht genauere Vorstellungen machen, aber wenn es alles nur so wage beschrieben wird, sollte man mehr als nur etwas skeptisch sein.

saxz 14 Komm-Experte - 2002 - 13. Januar 2012 - 19:44 #

Schön, ich kann mir eine ganze Menge Text sparen, denn viel von dem was du schreibst, sehe ich ganz genauso. Ich finde die Ideen, die er dabei hat auch sehr bemerkenswert und jeder, der was für "richtiges" RPG übrigt hat, sollte sich eigentlich freuen, dass man u.U. am Ende auf diesem Weg richtig lebendige Welten erschaffen kann, wo man kaum mehr auf NPCs trifft und keiner gezwungen wird nur ein bestimmtes Ziel zu verfolgen. Die verschiedenen Gruppen zu vereinen ist eine geniale Idee, auch wenn ich meine, dass er nicht der erste ist, der diesen _Gedanken_ hat.

Aber da setzt auch meine Kritik an. Wie genau will er das umsetzen?
Das er nicht jedes Detail ausplaudert, ist irgendwo auch klar, aber an manchen Stellen bleibt er mir einfach zu vage. Ich sehe gerade bei dem Punkt der Synchronizität und vor allem Asynchronizität nicht nur auf die Technik bezogen, sondern auch dem "Organisieren" der Menschenmassen schon einen riesigen Berg, wo ich nicht wüsste, wie genau ich da hochsteigen soll. Aber bis 2013 kann ich sicher warten und mache mir dann gerne ein Bild. Hoffentlich brauche ich dann nicht zwangsweise einen Facebook-Account.

Ansonsten noch vielen Dank für das ausführliche Interview.

OtaQ 16 Übertalent - 4443 - 14. Januar 2012 - 18:23 #

Schöne Fantasie, aber das bleibt sie auch. Denn 99 von 100 Leuten wollen der Held sein und nicht der dumme NPC. So funktionieren die Spiele nun mal. Außerdem ist es kein Zufall dass der einst glorreiche Lord British nun auf Facebook und Social Games setzen möchte. Da steckt nun mal (quasi) Geld drin und zwar eine Menge.

Uns Hardcore-Gamer wird dies zwar nicht befriedigen können, doch das juckt nicht die Bohne, denn den Brei macht die Masse fett und nicht wir. Bis sich die ganze Facebook-Euphorie irgendwann legt und Social-Games auch von Otto-Normal-Nutzer ignoriert werden, statt sich anzumelden und es "mal auszuprobieren" und somit der 10000000ste AKTIVE USER zu sein den die Firme zählt und die Firma X sich damit rühmt um Investoren ranzukarren..

Irgendwann platzt die Seifenblase und einige Spielemacher, wie auch Lord British, werden sich hoffentlich wieder besinnen, einfach nur gute Spiele zu machen, der Spiele wegen. Und nicht Spiele die sich möglichst häufig verkaufen sollen.

Drapondur 30 Pro-Gamer - - 161579 - 11. Januar 2012 - 22:54 #

Hm, das war's dann wohl mit einem klassischen Solo-Ultima unter der Leitung von LB... Kann zwar die Intentionen von ihm verstehen und nachvollziehen aber mich wird er damit trotzdem nicht erreichen. Vielleicht bin ich dafür auch mittlerweile zu alt für. ;)
Trotzdem ein tolles und lesenswertes Interview!

meronpan 09 Triple-Talent - 312 - 11. Januar 2012 - 23:31 #

Ich finde es etwas enttäuschend, von GG Seite ein so "rotziges" Interview zu lesen. Kritisch hinterfragen kann und sollte man gerne, aber entweder wurden die Fragen aus dem englischen nur sehr flapsig zurückübersetzt oder sie wurden wirklich so überheblich gestellt, wie sie mir vorkommen.

Garriot hat es schon sehr richtig selber geschrieben "Du scheinst sehr voreingenommen in dieses Interview gekommen zu sein". Ja, genau so liest es sich. Sowas sollte ja auch irgendwie ein Gedankenaustausch sein und nicht ein Vorführen des Interviewpartners, weil man als Redakteur die Welt der Spiele ja eh viel besser verstanden hat. Ob man mit den Antworten zufrieden ist oder wie man sie bewertet, ist eine andere Geschichte. Aber irgendwie fehlt mir hier die gleiche Ebene, auf der sich beide Gesprächspartner befinden sollten...

Seit langem der schlechteste Beitrag, den ich hier bei GG gelesen hab. Jörg, ich mag deine Beiträge und Meinungen sonst sehr gerne, aber ich bitte dich, deinen Interviewstil mal zu überdenken.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468612 - 11. Januar 2012 - 23:49 #

Wo hat denn Richard gesagt, ich sei sehr voreingenommen ins Interview gekommen?

Ich kann dir nur eines sagen: Hätte ich das Interview anders geführt, hätte es sich von dem ziemlich selbstbewussten Aufsatz von Richard Garriott, der später auf der Firmenwebsite erschienen ist (der Link am Ende des Interviews führt direkt dorthin) nicht unterschieden. Selbst so lesen sich manche Passagen noch fast wie 1:1 kopiert.

Ist dir nicht aufgefallen, wieviele suggestive und rhetorische Fragen da an den Interviewer gestellt wurden vom Interviewten? Dass letzterer einen einzigen Monolog halten wollte? Dass er den Interviewer als Stichwortgeber missbrauchen wollte und jedes Mal etwas irritiert war, wenn das nicht klappte? Vielleicht kommt das im Text nicht so gut rüber, aber ich habe versucht, das zu erhalten. Prüfe doch mal, wie oft ich bei meinen Fragen oder Einwürfen meinerseits unterbrochen wurde. Ein Interview ist nicht dazu gedacht, dass der Befragte unbehelligt von Nachfragen oder der Wirklichkeit eine Rede hält. Das kann er auch alleine machen.

Meine Einschätzung ist: Ich habe meinen Job tatsächlich nicht sonderlich gut gemacht, aber ganz anders, als du das interpetierst: Ich hätte wesentlich bissiger und zäher nachhaken sollen bei manchen Sachen, und habe mich da schlicht ablenken lassen.

Weißt du, Überheblichkeit liegt ein wenig im Auge des Betrachters. Wenn jemand zum Beispiel eine Bewunderung für jemanden hegt, wird es ihm schwer fallen, zu akzeptieren, wenn dieser etwas härter angegangen wird. Ich bin relativ sicher, dass du mir keine Überheblichkeit vorwerfen würdest, wenn du bei dem Gespräch dabei gewesen wärst.

Wenn ich dir jetzt noch zum Abschluss sage, dass ich Richard, nun ja, persönlich, sehr schätze, seit vielen Jahren kenne und echt positiv gespannt bin auf das New Britannia (nicht unbedingt, um es selbst zu spielen, wohlgemerkt) -- dann verstehst du die Welt vermutlich gar nicht mehr, oder?

Anym 16 Übertalent - 4962 - 12. Januar 2012 - 11:06 #

Jetzt, wo ich drüber nachdenke... Wäre es möglich, Interviews auch im O-Ton ins Netz zu stellen? Vermutlich zu viel Aufwand, aber ich dachte ich frag mal. Weiß auch nicht, wie euer Arbeitsablauf beim Übersetzen so aussieht.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468612 - 12. Januar 2012 - 13:51 #

Die Idee hatten wir ganz am Anfang von GG auch, schon allein deswegen, um zu beweisen, dass unsere Interviews echte sind, also persönlich oder per Telefon geführt.

Doch zum einen ist die technische Qualität oft generell sehr dürftig, und zudem der Fragende oft nicht gut zu verstehen. Zum anderen ist so ein schriftliches Interview redigiert, um Redundanzen rauszuwerfen und es flüssiger zu machen. Beispielsweise habe ich einmal ein zweifelndes "Mmmm... mmmm.... mmmm....." von mir in einen Satz umgewandelt ("Du wirst es uns sicher verraten...", glaube ich), oder das "schon tausendmal gehört" kam tatsächlich vor dem Fischermonolog, als er mich fragte, ob ich fie Story schon mal gehört hätte. Und außerdem will ich den Interviewpartner nie aufgrund von "Formalien" schlecht aussehen lassen -- es soll um seine Aussagen gehen. Also fehlt eine kurze Passage, wo mein Gesprächspartner arg fahrig war und einige Anläufe brauchte, bis er wieder in der Schiene war. Oder es fehlt ein wenig Honigumdenbartschmieren seinerseits vom Ende ("das war ein wirklich guter Punkt vorhin"), einfach, weil es nicht wesentlich ist.

Ich hätte nicht die geringste Lust, nach einem Interview dann jedes Mal zehn Nachfragen zu beantworten wie "aber wieso fehlt dies?", "wieso hast du Stelle x so übersetzt, und nicht so?" :-)

Anym 16 Übertalent - 4962 - 12. Januar 2012 - 14:28 #

Erst mal danke für die Antwort, aber ich hab mich leider ganz schlecht ausgedrückt. Ich meinte gar nicht so sehr die Audio-Aufzeichnung, sondern eine englische Abschrift davon, falls es eine gibt. Kommt natürlich drauf an, wann übersetzt wird, ob gleich als erstes parallel zur Transskription oder erst ganz am Schluss nach dem Redigieren oder irgendwann dazwischen.

Claus 31 Gamer-Veteran - - 421397 - 12. Januar 2012 - 23:15 #

Für Interviews dieser Art alleine ist es wert, GamersGlobal zu abonnieren.

Das ist SpieleJOURNALISMUS.

Top!

Anonymous (unregistriert) 12. Januar 2012 - 16:40 #

grade weil jörg so "rotzig" nachgehakt hat, hatte ich das gefühl, dass sich die gesprächspartner auf gleicher ebene befanden. hätte er das nich getan, hätte garriot sicherlich ausschließlich sein pr-gelaber abgearbeitet. auch wenn oder eher grade weil ich wirklich gerne ultima 6-8 und vor allem UO gezockt hab und ne menge übrig hab, für garriot, fand ich es genau richtig, dass jörg sich dazu entschieden hat, das interview so zu führen, wie er es getan hat. er hat im großen und ganzen die fragen gestellt, die ich ihm auch auch gerne gestellt hätte und hätte meinetwegen auch teilweise ruhig noch ein bißchn kritischer nachfragen können.
immerhin geht es im grunde um ultima. und auch wenn garriot die spiele erfunden hat und ja objektiv gesehen machen kann was er will, verhält es sich da, wie bei george lucas und star wars. wenn lucas die 10. special edition rausbringt und die original-versionen vom markt nimmt und man die nur noch auf ebay bekommt, sollte man das als jahrzehntelanger, treuer fan der filme ruhig kritisch hinterfragen dürfen. immerhin wäre star wars nichts, ohne die treuen fans und lucas wäre kein multimillionär, ohne die treuen fans. genauso darf man als ultima-fan (und da kann man jörg defintiv dazuzählen) kritisch nachfragen, wenn garriot im grunde erzählt, dass das "neue ultima" ein facebook-spiel werden soll, dass eine möglichst breite zielgruppe ansprechen soll. da kann er gerne andren beliebigen interviewern sein marketing-gefasel auftischen, aber von nem eingefleischten ultima-fanboy, wie jörg, erwarte ich, dass er das nich so einfach hin nimmt und versucht sein "idol" aus der reserve zu locken, um rauszufinden, was genau garriot vor hat, mit unsrem geliebten ultima :)
ich fand das interview spitze, eines der besten, die ich auf GG bisher gelesen hab (lag aber wohl auch ein wenig am gesprächspartner und dem thema). und ich bin defintiv noch skeptisch, was das ganze projekt angeht. ich hab in ultima online auch 1,5 jahre oder so als schreiner in meiner hütte im wald verbracht, hab nur die monster bekämpft, die mich beim holz hacken gestört haben, hab möbel gebaut und damit leuten ihre häuser eingerichtet. hört sich auf jeden fall ganz vielversprechend an, was garriot in der hinsicht so erzählt. das ganze handwerks- und handelssystem war einer von zwei gründen, warum uo für mich einfach auch heute noch das ultimative (^^) mmoRPG(!) ist. der zweite grund ist, dass man als spieler ne menge einfluss auf die spielwelt hatte. in nem wow kann ich einfach mal genau garnichts an der spielwelt verändern. jeder server sieht gleich aus und sobald ich mich ausgeloggt hab, mein char sich nichtmehr in der spielwelt befindet, ist es im grunde so, als wäre ich niemals da gewesen. ich hinterlasse nirgends meine spuren. kann zB keine häuser bauen und nichtmal items auf den boden legen. hätte mir gewünscht, dass garriot sich zu dem aspekt noch geäußert hätte, weil ich glaube, dass das für viele uo-fans nen grund war/ist, das spiel zu lieben.
ich denke, dass garriot schon das beste im sinn hat, ganz große pläne hat, für sein neues projekt und das auch gerne so gestalten möchte, dass zB ich als uo-fan spaß dran habe...befürchte aber leider, dass das nicht wirklich mit der angestrebten, möglichst großen zielgruppe zusammengeht. aber ich lasse mich auch gerne vom gegenteil überzeugen :)

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 20. Januar 2012 - 17:16 #

Er hat doch sein PR Gelaber abgespuhlt. Was meinst du mit wievielen Journalisten der arme Kerl quatschen muss. Und jeder fragt das gleiche ^^ Da legt man sich halt seine Sätze zurecht so das jeder denkt er würde einzigartig behandelt ^^

Pomme (unregistriert) 12. Januar 2012 - 0:36 #

Da haben sich zwei Gesprächspartner auf Augenhöhe getroffen, denke ich. Natürlich muss der Interviewer im Gespräch vor Richard Garriot nicht kuschen, im Gegenteil, der Mann ist in einer Position, in dem man sehr bissig sein kann. Und sollte ein Interviewer tatsächlich zu weit gehen, dann bricht ein Garriot das Gespräch sicher schnell ab - was anderes hat er doch gar nicht nötig.

Wer am Morgen öfters in den Deutschlandfunk schaltet und zuhört, wie der Interviewer mit einem Gesprächspartner umgeht, dessen Antworten nicht zufrieden stellend schienen, merkt schnell, dass dieses GG-Interview sicher nicht ruppig war. Vorführen geht anders.

Anonymous (unregistriert) 12. Januar 2012 - 2:41 #

Ich gebe ihm recht, auch wenn ich es schade finde, das er seine Meinung nach dem Markt richtet aber ok, jeder Mensch hat halt andere Ziele. Ich werde immer der Hardcore PCler bleiben und es wird auch immer Neue geben, egal wie viele Anteile von den „normalen“ Menschen an die Spieleindustrie gehen. Es werden auch immer Spiele für Leute wie mich gemacht werden, da ich nicht der Einzige bin, der so denkt. Es ist genau wie mit den Autos. Damals musste man sich damit auskennen, sich damit beschäftigen. Heute kann jeder ein Auto haben, selbst wenn er nicht weiß, was ein Motor ist. Oldtimer Liebhaber gibt es nach wie vor. Die entsprechende Jugendkultur sind wohl Autoschrauber, für die es ebenfalls einen Markt gibt, man muss ihn nur bedienen wollen und können.

Giskard 13 Koop-Gamer - 1593 - 12. Januar 2012 - 10:21 #

So, nach Lektüre des Interviews und aller Kommentare kann ich nur sagen "Hääh???"

Was genau möchte der Mann machen? Und noch viel wichtiger wie?

Ich stelle mir nun entweder eine WoW artige Welt vor, in der es einerseits die üblichen MMORPGler mit gibt, welche Items sammeln und Questen gehen und nebenher noch die Klassen von Socialnetworkern, welche asynchron und Browsergames typisch die Felder bewirtschaften und virtuelles Met ausschenken. Also WoW mit X-Ville Schnittstelle.

Oder ich stelle mir ein Spiel vor, in dem Jeder alles machen könnte und vielleicht so wie in Harvest Moon erst seine Felder bestellt und dann los zieht, Dinge sammelt und Questen geht.

Beide Varianten müssten meines Erachtens nach im Browser lauffähig sein.
Sonst erreicht der gute Mann nicht seine angepeilte Zielgruppe der Facebook-Spieler. Wie könnte so etwas grafisch aussehen? Könnte man so größere Welten ohne Instanzierungen bereitstellen?

Wenn ich dann aber lese, dass Er mit einem kleinen Team bei null anfängt und kein großes Projekt starten will.
Ist mir schleierhaft, wie er ein solchen Projekt angehen will.

Erste Schritte mit Vorläuferprojekten sind sicher ein guter Weg.
Aber nur um die Technische Basis für ein Facebook-Spiel zu schaffen. Und nicht um ein "echtes" MMORPG mit Socialgaming-Aspekten zu verwirklichen...

Irgendwie macht das für mich alles keinen Sinn.

Umso gespannter bin ich, was am Ende dabei herauskommt.

Aber mein Gefühl (beruhend auf fast 20 Jahren Erfahrung mit Ankündigungen und deren Erfolg im Bereich der Videospiele) sagt mir, dass dies ein größerer Reinfall als TabulaRasa und Lord British's letztes Spieleprojekt werden wird...

cvb (unregistriert) 12. Januar 2012 - 10:30 #

Ich würde mir gerne sein altmodisches Single Player Spiel kaufen; sein Social Media Spiel interessiert mich nicht, zumal er sich bei der Argumentation auch in die Tasche lügt. Garriott bräucht mal ein Interview bei dem man ihm klipp und klar sagt: Hör mal zu, das Einzige was wir von Dir wollen ist ein Single Player Ultima X.

Reverend 13 Koop-Gamer - 1269 - 12. Januar 2012 - 10:32 #

Ich traue ihm das schon zu, es würde mich freuen, wenn er das schafft.
Aktuelle Zynga-Spiele haben Anspruch und Intelligenz eines Felsblocks.
Er KANN es nur besser machen.

"Mittlerweile liegen die größten Chancen, sowohl geschäftlich als auch kreativ, im Bereich Social Media."

Vor allem geschäftlich. Das alte Schlitzohr ...

bolle 17 Shapeshifter - 7789 - 12. Januar 2012 - 10:55 #

würden es nicht unglaublich viele Leute gut finden wär da nichts zu holen.

Ich bin auch gespannt, was dabei herauskommt. Wenn die Casual-Gamer nicht von der Fülle der Möglichkeiten erschlagen werden, könnte das schon cool werden...

Tyrael99 (unregistriert) 12. Januar 2012 - 12:52 #

Wen ich dieses Wort Social-Games schon höre kriege ich das Kotzen!!! Das ist pure abzocke und Verdummung!!

Sher Community-Event-Team - P - 4765 - 12. Januar 2012 - 16:11 #

Warum versteigern sich Teile der Spiele-Entwickler derart in diesen SocialNetwork-Kram :X Gruselig.

mihawk 19 Megatalent - 16921 - 12. Januar 2012 - 16:32 #

Sehr schönes Interview, wie immer professionell geführt. Ich finde es gut, dass du dein Gegenüber nicht mit Samthandschuhen anfasst :)

Zu "New Britannia": Wenn es funktioniert ... Hut ab ! Aber das glaub ich erst, wenn ich es sehe !

Sven_1976 09 Triple-Talent - 343 - 12. Januar 2012 - 16:42 #

Das Interview hat mir sehr gut gefallen. Sehr schön nachgehakt und einige Blasen von Lord British zum platzen gebracht.

Baran 12 Trollwächter - 826 - 12. Januar 2012 - 16:45 #

Auch bei diesem Interview ist mir wieder einmal aufgefallen, wie, ich will nicht sagen "aggressiv", aber dennoch zumindest ungewohnt kritisch Jörg in solchen Gesprächen seinem Gegenüber aufgestellt ist. Das ist jetzt weit weniger negativ gemeint, als es klingt. Aber in anderen Interviews im Spielejournalismus fällt mir kein Interview ein, was sich in Sachen Schärfe mit deinen Interviews messen kann.
Du hast es ja selbst erklärt, daß es dein Ziel war Garriott aus der Reserve zu locken, aber es ist halt wirklich ungewohnt zu lesen und man kann sich im Text auch wirklich das "Überzeugen wollen" von Seiten Lord Britishs vorstellen, wie er bemerkt "O.K., Werbetext reicht hier nicht. Da muß ich mehr reinpacken.". Mitunter hatte ich sogar das Gefühl, daß er sich so langsam über die kritischen Fragen ärgert. War dem so? Ansonsten natürlich: Danke schön. Weiter so. :)

Ich würde mich zudem freuen, wenn in der Einleitung zu solchen Interviews noch genannt wird, wann, wo und unter welchen Bedingungen GamesCom? Interviewwerbetour? usw.) das Interview stattfand. Und man sollte vielleicht bei der Fotoauswahl etwas kritischer sein. Ich weiß zwar nicht, werwaswannwo die Fotos gemacht hat, aber in Verbindung mit der Hotelrezeption (?) im Hintergrund und der Haltung Garriotts ist das zweite Foto arg unglücklich.

Grizzly 11 Forenversteher - 648 - 12. Januar 2012 - 18:56 #

Echt schlecht, ich hab mir das jetzt durch gelesen, ich finde diesen Ganzen Facebook Game Shit so der massen zum Kotzen, wie kann man so ein mist spielen?

Ich will was in der Hand halten, den Duft einer neuer Packung, auspacken installieren, man hat was auf der Platte, sollte mal Internet ausfallen will ich es dennoch spielen, oder Unterwegs, Richtige RPG's wie Risen 2, The Witcher 2, Skyrim usw. aber noch nicht so ein Quatsch wie Social

MFG

Anonymous (unregistriert) 12. Januar 2012 - 20:06 #

"Ich würde es immer noch lieben, ein neues Solo-Ultima zu machen, vom persönlichen Standpunkt her wäre das ein riesiger Spaß. Ich glaube nur nicht daran, dass sich damit noch Geld verdienen ließe."

Alles klar. Gigantische Konzerne wie BioWare machen schließlich nicht regelmäßig Millionengewinne mit ihren Solo-Spielen, bis auf die Multimillionengewinne die sie mit jedem ihrer Releases einfahren... Uff.

Wenn ich das lese bekomme ich fast den Eindruck er kennt die Szene überhaupt nicht mehr.

Ich hätte übrigens lieber ein Transkript im Original gehabt, oder gleich einen Podcast.

"Diese Firmen haben bewiesen, dass man relativ schwache Inhalte nehmen und daraus einen gigantischen Markt machen kann."

Etwas das niemals im Interesse des Spielers sein kann und DAS Argument schlechthin GEGEN solche Ideen und Entwicklungen...

Auch (das echte) Origin ist damals schon nicht untergegangen, weil sie keine MMOs/"Social Games" gemacht hätten bzw. sich darauf konzentriert hätten.

Ich finde er versteift sich viel zu sehr darauf, unbedingt etwas machen zu wollen, dass es jetzt so noch nicht gibt, anstatt einfach etwas erstellen zu wollen, dass Leute spielen weil es Spaß macht. Das sollte doch aber immer das erste/wichtigste Ziel bleiben.

thepixel 15 Kenner - P - 3642 - 13. Januar 2012 - 0:01 #

Danke für das alles in allem sehr gute Interview!

Minka (unregistriert) 13. Januar 2012 - 8:48 #

Man ist der Typ aktuell redefreudig.. Er scheint aktuell echt Kohle zu brauchen ^^

Woldeus 15 Kenner - 3170 - 14. Januar 2012 - 0:52 #

ich weis ja nicht, wie es euch geht, aber die characktererstellung in rollenspielen ist eine der spassigsten tätigkeiten überhaupt.
dass er diese eine stunde als vergeudete zeit sieht, versteh ich nicht....vorallem, weil er eine stunde dafür braucht =)

und wie kommt der gute auf die idee, dass sich ein ultima X nicht verkaufen lässt?
ansonsten sind seine ideen mal nicht so schlecht. er hat zumidnest verstanden, dass +- alle mmo seit wow absoult nichts mehr besitzen außer kämpfe und dürftige craftingsysteme.
viell. könnte es das erste mmo werden, das sich wieder mmoRPG nennen lassen kann.

MrWulf 10 Kommunikator - 476 - 14. Januar 2012 - 2:57 #

Ich klick mich meist durch die Charaktererstellung schnell durch weil ich auf den ganzen Mist keinen Bock hab. Viele Rollenspiele haben hier heutzutage viel zu viele Einstellmöglichkeiten.
Neben der Tatsache dass sich Ultima 9 schon mies verkauft hat brauchst Du Dir doch nurmal die Mehrzahl der Spieler heutzutage anschauen. Den meisten sind schnelle einfache Spiele ohne tiefergehende Story angewöhnt worden. Dieser Kundschaft kannst Du kaum ein RPG mehr verkaufen das nicht in dieses Schema passt (ich klammer da mal die ganzen japanischen Spiele aus). Heutzutage wäre das ein komplettes Nischenprodukt und ein zu hohes finanzielles Risiko.

Woldeus 15 Kenner - 3170 - 29. Januar 2012 - 17:35 #

ultima 9 hatte auch immense hardware anforderungen....außerdem war dieses ultima 3d doch ein wenig gewöhnungsbedürftig und, nunja, anders.
von den ganzen bugs am anfang nicht zu sprechen....

Siak 15 Kenner - 3565 - 14. Januar 2012 - 9:24 #

Er möchte ganz einfach mit minimalem Aufwand maximalen (finanziellen) Erfolg. Vielleicht um sich möglichst schnell wieder seinen kostenintensiven Hobbys widmen zu können.

Wenn er "gerne" ein Solo-Rollenspiel machen möchte, und sich dies am Ende "nur" rechnen würde (also +/- 0), dann hätte es sich doch für ihn persönlich schon gelohnt. Denn dann hätte er sich bis dahin monate- und jahrelang mit einem Projekt beschäftigt, das ihm wirklich Spaß macht und eine Herzensangelegenheit von ihm ist.
Er ist einer der wenigen Menschen die sich solche Träume erfüllen können. Wenn er es dennoch nicht tut, ist er in gewisser Hinsicht nicht ehrlich zu sich selbst und irgendetwas in seinen Aussagen ist daher schlicht falsch.

Anonymous (unregistriert) 14. Januar 2012 - 18:29 #

Klingt für mich irgendwie wie Second Life. Das gab es doch schon. Mich hats jedenfalls nicht interessiert.

Anonymer Jan (unregistriert) 14. Januar 2012 - 19:31 #

Es wundert mich, was hier einige Leute unter aggressiver Interviewführung verstehen. Das Interview liest sich absolut höflich und souverän - und Garriott gibt auch inhaltich relativ viel über sein neues Projekt preis. Man merkt halt, dass es sich noch im Experimentierstadium befindet; aber ein Spiel das Social- und Coregamer in der Form zusammenbringt, kenne ich tatsächlich noch nicht. Am ehesten erinnert es vielleicht noch an den Minecraft-Multiplayer, der ebenfalls die unterschiedlichsten Spielertypen (Monstertöter, Baumeister, Rollenspieler und Spieler mit sehr unterschiedlichem Zeiteinsatz) vereint, aber durch sein Installationsprozedere und Ablaufen außerhalb eines Webbrowsers etc. wohl noch zu "coregamig" ist.

Baran 12 Trollwächter - 826 - 16. Januar 2012 - 13:42 #

@Interviewführung: Man muß die Tonlage halt im Vergleich sehen zu "normalen" Interviews in Spielemagazinen. Dort ist es eher ein Abfragen von Werbeprospektformulierungen und kein kritisches Hinterfragen wie in diesem oder anderen von Jörg geführten und hier veröffentlichten Interviews.

Jemand (unregistriert) 15. Januar 2012 - 16:48 #

Mal ganz abgesehen vom Inhalt des Interviews: Ich kann mit der du-Form in Interviews irgendwie nichts anfangen. Das klingt imho total unprofessionell.

Mir ist klar, dass das Interview aus dem Englischen kommt, wo es eine solche Unterscheidung nicht gibt, und man bei der Übersetzung relativ frei ist was das angeht, aber ich finde die sie Form hätte dem Interview besser getan.
Dabei ist es unerheblich ob die Interviewpartner sich schon lange kennen und sich wahrscheinlich privat duzen würden. Bei nem offiziellen Interview find ich die sie Form einfach angebrachter.

Rimetosser (unregistriert) 17. Januar 2012 - 14:33 #

Ich finde die Einstellung vieler zum Thema „The New Britannia“ ein wenig seltsam. Da gibt es jemanden der Versucht ein wenig Wind in die angestaubten Spielmechaniken der aktuellen MMORPGs zu bringen und die Meute hat nichts besseres zu tun ihn zu zerfleischen.

Mr. Garriott muss nicht nur die Interessen vieler Spieler unter einen Hut bringen sondern auch noch etwas sehr wichtiges schaffen, nämlich ein Spiel was sich selber trägt, Gewinn abschmeißt und in seiner Gänze Funktioniert und Bestand hat.
Ich glaube, das größte Problem derzeit ist einfach das seine - ich nenne es mal „Visionen“ nicht oder nicht richtig verstanden werden, was zur Geburtsstunde von UO ja nicht anders war…

Viele stoßen sich bei seinen Erklärungen an Begriffen wie z.B.: Facebook und (x)Ville(Im Übrigen sehr Erfolgreiche Konzepte die von tausenden genutzt bzw. gespielt werden) er nutz diese Konzepte doch nur als Puzzelteilchen um zu verdeutlichen was er eigentlich vor hat – es ist keine Rede davon, mit „The new britannia“ ein ähnliches auf den Markt zu bringen. Auch wenn ich mich selber nicht für längere Zeit für z.B. Farmville begeistern kann finde ich dass es funktioniert und als ein „Splitter“ sogar sehr gut in ein MMORPG passen würde. Solche Minispielchen haben nämlich den entscheidenden Vorteil das sie die Spielerfahrung einer freien Welt bereichern, ob ich im fertigen „The new britannia“ nun Farmer werde oder nicht – ich könnte es wenn ich wollte, das ist der Punkt.

Genau hier findet sich auch UO wieder auch da gab/gibt es Berufe wie z.B. das Fishing oder Tätigkeiten wie Gardening - welchen man wohl ohne Probleme als Ur-FarmVille bezeichnen könnte und das ganze schon zu seiner Zeit in einer Spieltiefe die bis heute in anderen MMORPGs unerreicht ist.

Auch seine Erklärungen mit den einzelnen Schritten und verschieden „Vorstufen“ und Spielen scheinen mir einleuchtend…basierend auf Facebook z.B. muss er sich um jede Menge Zeugs wie z.B. das Accounting etc. nämmlich keinen Kopf mehr machen. Jedes andere MMORPG schleppt ein eigenes System mit sich.

…nun noch ein Wort zu Tabulrasa…diesem Flop stehen mehrere erfolgreiche Solommorpgs und UO gegenüber die Generationen begeistert haben. Letzteres ist Grundstein aller modernen MMORPGs. Vielleicht sollte ihn erstmals einfach nur machen lassen und abwarten – scheiße schreien kann man hinterher auch noch!

mfg Rimetosser

Myrcella (unregistriert) 17. Januar 2012 - 18:36 #

Wer die beste Zeit von Richard Garriots Ultima Online nochmal erleben will,

der soll sich beim kostenlosem Freeshard: Ultima Online Second Age

anmelden!

dort hat Derrick es tatsächlich geschaft die UO zeit um 1999 mit nur Feluccia zu erschaffen!

Also googelt ultima online second age freeshard und erlebt nochmals Richard Garriots bisherigen Höhepunkt bei den Spielern an beliebtheut neu!

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83744 - 22. Januar 2012 - 18:40 #

Sooo, etwas später Kommentar von mir: Wirklich toll geführtes Interview, weil Jörg nicht einfach nur Fakten abfragt und alles toll findet, was Richard erzählt. Richard ist offenbar swehr überzeugt von seinem Konzept, aber es mal kritisch zu hinterfragen ist auf jeden Fall sinnvoll und gibt weitere Infos preis. ich bin jedenfalls gespannt, wie sich dieses Spiel entwickelt.

Anonymous (unregistriert) 12. Februar 2012 - 13:34 #

Mich kann derzeit weder die 2. noch die 3. Generation von Spielen wirklich überzeugen. Einer Kombination aus beiden wird es wohl auch nicht besser ergehen.

Aber eines würde ich Lord British gerne direkt sagen:
Ich mag die Hollywoodfilme grade WEGEN dieses Sprunges in den ersten 5min nicht.
Ich will langsam in den Kinosessel hineingleiten und keinen in die Fresse bekommen um reingestoßen zu werden.

Ridger 22 Motivator - P - 34694 - 17. März 2012 - 11:20 #

Danke für das schöne Interview.

teroon 10 Kommunikator - 493 - 3. August 2012 - 21:51 #

Ich weiß ja nicht, die Ultimate Collector Beta haut mich nicht wirklich von den Socken, auch nicht von der technischen Seite der Umsetzung, da habe ich schon deutlich bessere Facebook-Spiele gesehen.
Aber wer weiß vielleicht gelingt es ihm ja tatsächlich ein solches Spiel zu entwickeln.
Ansonsten hat er eben weitere 50 Millionen in den Sand gesetzt ...

knallfix 14 Komm-Experte - 1963 - 26. Dezember 2012 - 15:00 #

Das Social Games die Zukunft sind, haben die Entlassungen der letzen Wochen bei großen Facebook und Browserspielproduzenten ja sehr deutlich gezeigt.