Niles Sankey über Halo Reach:

"Eine einzigartige Erfahrung" Interview

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Halo Reach soll besonders große, offene Levels bieten -- die sich auch im Koop-Modus durchstreifen lassen.
 
GamersGlobal:Was ist aus deiner Sicht besonders am Solomodus, im Vergleich zu früheren Halo-Teilen?

Niles Sankey: Wir wollen bei der Reach-Kampagne sicherstellen, dass wirklich jede Mission eine einzigartige Erfahrung darstellt. Und zwar nicht nur in Sachen Story, sondern auch bei dem, was der Spieler wirklich anstellt. Das fängt beim Interagieren mit dem Team an. Eine gutes Beispiel dafür ist eine Mission, die wir auf der E3 gezeigt haben, in der wir durch den Weltraum fliegen. Diese Mission ist ganz klar eine einzigartige, die es in dieser Form noch in keinem Halo-Teil gab. Und so etwas gibt es is in allen Missionen. Wenn man dann später zurückblickt, denkt man nicht bloß: "Das war die Mission, in der wir gegen Aliens gekämpft haben.", sondern: "Das war die Mission, in der wir ein Raumschiff erkundet haben und mit den Spartanern unterwegs waren."

Reach wird das bislang größte Halo
GamersGlobal: Wir reden also über richtig umfangreiche Missionen?
Niles Sankey: Absolut. Die Präsentation der Kampagne ist etwas, auf das wir stolz sind. Reach wird das bislang größte Halo werden. Das sieht man schon an den schieren Ausmaßen der Levels. Wir haben wirklich versucht, die Serie in altem Glanz zurückzubringen. In vielen Aspekten ist unsere Spielwelt sehr groß und nicht-linear. So ist es jedes mal eine einzigartige Erfahrung, wenn man einen Level spielt. Im Koop-Modus wird das sogar noch einen Schritt weitergeführt, da die einzelnen Spieler unterschiedliche Dinge machen können. Es gibt sogar Missionen, die so groß sind, dass es vorkommen kann, dass ihr von euren Kameraden getrennt werdet. Dann erlebt ihr eigene Schlachten alleine, schließt im Verlauf des Levels zu eurem Team auf und kämpft wieder zusammen.

GamersGlobal: Wie sieht es aus, wenn man ohne menschliche Mitspieler unterwegs ist: Werden dann weniger Gegner in den Levels sein, oder ist die KI der Begleiter so gut, dass sie einen adäquaten Ersatz darstellt?

Niles Sankey: Für Reach wollten wir einen bestimmten Schwierigkeitsgrad im Singleplayer-Modus haben. Keine Sorge: Wir haben so viel Zeit in die KI und die Schwierigkeitsgrade investiert, dass das Spiel um so schwerer wird, je mehr Spieler im Team sind. Und nichts andersherum. Die Veränderungen sind sehr subtil: Es wird sowohl das Verhalten, als auch die Anzahl der Lebenspunkte variiert. Halo Reach dürfte das herausfordernste Halo sein, das es bislang gab, und zwar sowohl solo als auch mit Freunden. Außerdem bauen wir wieder die "Elites" ein, also besonders starke Vertreter der jeweiligen Gegnertypen. Sie sind sehr flink und deswegen schwer zu treffen.

GamersGlobal
: Ist die Story von Halo Reach als Prequel zu Halo 1 nicht unsagbar langweilig? Bis auf den Master Chief sterben doch eh alle Spartans...

Niles Sankey: Klar, für viele Leute wird das große Finale keine Überraschung sein: Der Planet Reach wird von den Covenants vollständig zerstört. Offensichtlich wird es also viele tragische Elemente in Halo Reach geben.Ohne allzu sehr ins Detail zu gehen: Ja, wir wollten uns auf die Geschichte rund um die Tragödie konzentrieren. Auf den Verlust und darauf, wie die Spartaner darauf reagieren. Es wird Niederlagen, viele Tote und große Verzweiflung geben.

Die Geschichte soll sich um die Vernichtung des Planeten Reach drehen, und um das Ende der meisten Spartaner.

GamersGlobal: Mit anderen Worten: Microsoft bekommt den Abschluss der alten Serie und gleichzeitig genug Grundlage, um eine neue Serie unter der Halo-Flagge starten zu können?

Über Reach ließen sich Millionen von Geschichten erzählen.
Niles Sankey: Reach ist ein ganzer Planet, über den man, wenn man denn will, Millionen Geschichten erzählen könnte. Sicherlich auch viele davon über andere Spartaner. Das einzigartige an Halo Reach ist ja, dass hier nicht wie in Halo 1 bis 3 die Geschichte eines einzigen Spartaners erzähllt wird, des Master Chiefs, sondern die Geschichte einer ganzen Einheit. Und es gibt viele Spartaner-Trupps auf dem Planeten...

GamersGlobal: Soweit zu Halo. Erzähl uns doch etwas über das nächste, eigene Bungie-Projekt.

Niles Sankey: Nun, es ist bereits bekannt, dass es ein Actionspiel sein wird. Das ist unsere Stärke, und zu diesem Thema haben wir noch etwas zu sagen.

GamersGlobal: Ist es vorstellbar, dass euer Projekt nächstes Jahr auf der E3 vorgestellt wird?

Niles Sankey: Sicherlich ist alles vorstellbar. Ich kann es aber noch nicht sagen.

GamersGlobal: Der Start von Playstation Move steht bevor, später im Jahr folgt Knect. Werden diese Erweiterungen die Spielerfahrung dauerhaft ändern, oder werden die wahren Spieler auch in zwei Jahren noch mit dem Gamepad in der Hand spielen?

Niles Sankey: Innovationen schlagen oft eine unerwartete Richtung ein. Niemand kann das vorhersagen. Natürlich beschäftigen wir uns mit solchen Fragen, doch wir können bei Bungie auch mit herkömmlichen Mitteln innovativ sein. Gutes Spieldesign zeigt sich oft an schlichten Dingen. Etwa daran, wie schnell wir einen Spieler ins Spiel bringen, und ihn Spaß haben lassen. Das wird auch mit neuen Steuerungsmöglichkeiten gehen. Wenn es also soweit kommen sollte, sind wir bereit dafür.

Das Interview führte Jörg Langer (GamersGlobal)

Rechen 3. August 2010 - 22:32 — vor 13 Jahren aktualisiert
Sven 18 Doppel-Voter - 9221 - 4. August 2010 - 0:48 #

In den Pre-Order-Boxen, die hier verlost werden, befindet sich neben dem T-Shirt und Codes übrigens zusätzlich eine Video-DVD mit Szenen aus dem Spiel. Daher trägt die Box auch das USK-18-Siegel. Das T-Shirt an sich ist nicht jugendgefährdend - auch wenn der Gedanke zunächst durchaus faszinierend ist. :-)

Schickes Interview - beide Daumen hoch!

Besen (unregistriert) 4. August 2010 - 1:29 #

Super Interview!
Bitte mehr davon!

Pro4you 19 Megatalent - 16342 - 4. August 2010 - 6:49 #

Sehr tolles Interview! Vielen Dank. Hier noch eine kleine Fehler Anmerkung auf der zweiten Seite:

Original:

Niles Sankey: Für Reach wollten "wird" einen bestimmten Schwierigkeitsgrad im Singleplayer-Modus haben.

Ich glaube, dass sollte wir heißen =)

Anonymous (unregistriert) 4. August 2010 - 11:34 #

Nicht wichtig... Aber trotzdem aufgefallen:

"Das Interview führte Jörg Langer (GamersG >>k<< obal)"

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468613 - 4. August 2010 - 17:19 #

Entschuldigung, es muss natürlich Kamersglobal heißen... :-)