"Black Ops 3 ist ein richtiges Koop-Spiel"

"Black Ops 3 ist ein richtiges Koop-Spiel" Interview

Jason Blundell im Interview

Jörg Langer / 6. November 2015 - 14:23 — vor 8 Jahren aktualisiert

Teaser

Waren die letzten Call-of-Duty-Ableger in der Kampagne reine Einzelspieler-Erlebnisse, geht Treyarch mit Black Ops 3 nun auch den kooperativen Story-Weg. Im Interview sprachen wir mit Jason Blundell über die daraus entstandenen Herausforderungen in der Entwicklung und fragten ihn über Solo- und Zombie-Modus aus.
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Wer einmal einen Shooter im Koop-Modus gespielt hat, wird der folgenden Aussage kaum widersprechen können: Gemeinsam mit netten Mitspielern oder im Idealfall guten Freunden steigt auch der Spielspaß. Doch birgt ein Koop-Modus gerade in einer Story-Kampagne aus Entwicklersicht auch viele Probleme. So muss das Spiel unabhängig davon funktionieren, ob sich gerade ein, zwei, drei oder vier Spieler durch die Levels ballern – Probleme, mit denen sich auch Treyarch in der Entwicklung von Black Ops 3 konfrontiert sah. Jason Blundell, Director für die Kampagne und den Zombie-Modus, stand uns diesbezüglich Rede und Antwort. Außerdem nutzten wir die Gelegenheit, ihn zu dem erweiterten Zombie-Modus zu befragen und hinsichtlich der Splitscreen-Tauglichkeit auf PC und Konsole sowie den Helden in Black Ops 3 nachzuhaken.
 

Interview mit Jason Blundell, Director
für Kampagne und Zombie-Modus

 
GamersGlobal: Die Zombie-Modi von Black Ops 1 und 2 waren sehr beliebt. Shadows of Evil soll nun noch aufwendiger werden. Was sind die größten Verbesserungen?
 
Jason Blundell: Als allererstes erzählt es dieses Mal eine Story, die es in dieser Form bisher noch nicht im Zombie-Modus gab. Sie geht nun viel mehr in die Tiefe. An der eigentlichen Spielwelt haben zudem so viele Levelbauer und Schreiber wie nie zuvor mitgearbeitet. Darüber hinaus haben es komplett neue Spielmechaniken in den Modus geschafft. Da wäre zum einen das "Kaugummi"-System [auf englisch GobbleGum], das am ehesten als personalisiertes Perk-System zu verstehen ist. Ihr könnt euch euer eigenes Set zusammenstellen und beispielsweise bestimmen, welche Arten von Waffen ihr findet. Der Zombie-Modus kann dadurch sehr stark dem eigenen Stil angepasst werden. Hinzu kommt ein XP-basiertes Fortschrittssystem. Je mehr ihr spielt, desto mehr werdet ihr belohnt.
 
Die Zombies sind los – laut Director dieses Mal mit einer nie dagewesenen Hintergrundgeschichte.
GamersGlobal: Der Modus könnte fast schon als Spiel im Spiel bezeichnet werden. Wie viele Ressourcen habt ihr darauf verwendet?
 
Jason Blundell: Es ist sehr schwierig, das in genauen Zahlen auszudrücken. Das liegt vor allem daran, dass viele Mitarbeiter während der Entwicklung zwischen den einzelnen Aufgaben und Modi wechseln. Um dir einen kleinen Anhaltspunkt zu geben: Bei Treyarch arbeiten intern etwa 400 Personen, hinzu kommen externe Teams. Der Aufwand, der in das Scripting und das Design des Zombie-Modus fließt, entspricht in etwa der Zeit, die wir für zwei Karten der Kampagne benötigen.

"Die drei Modi erhöhen den Gegenwert für Spieler"


GamersGlobal: Hattest du denn keine Sorgen, dass ihr euch mit den Zombies selbst Konkurrenz macht? Man kann schließlich immer nur einen Modus gleichzeitig spielen.
 
Jason Blundell: Nein, stattdessen beobachten wir, dass die Spieler regelmäßig zwischen den drei Modi wechseln. Als erstes spielen sie den Multiplayer, dann nach einer Pause den Zombie-Modus und dann die Kampagne. Für jeden Spielstil ist etwas dabei, die Spieler sollen das spielen können, wozu sie gerade Lust haben.
 
GamersGlobal: Am Ende von Black Ops gab es eine Szene, in der John F. Kennedy von Zombies angegriffen wurde. Wird der Modus in Black Ops 3 wieder ähnlich eingebunden oder steht er für sich alleine?

Black Ops 3 bietet in der Kampagne auf Konsolen einen Zweier-Splitscreen.
Jason Blundell: Ich kann dir jedenfalls schon mal sagen, dass Kennedy nicht zurückkommen wird... Sowohl Shadows of Evil als auch The Giant [eine zweite Zombie-Map für Season-Pass-Besitzer, eine Neuauflage der Karte "Der Riese", Anm. d. Red.] fügen sich aber in dieselbe Erzählung ein, die wir mit den Zombie-Modi seit World at War verfolgen. Daran ändert auch nichts, dass Shadows of Evil optisch ganz anders ist.

"Wir konfrontieren euch mit moralischen Fragen"


GamersGlobal: In allen vorigen Call-of-Duty-Titeln spielte man diverse Helden wie Soap oder Alex Mason, die Story hatte einen Fokus auf die Charaktere. Kann dieses Konzept bei vier Spielern funktionieren? Und wenn ja, wie?
 
Jason Blundell: Bevor ich antworte habe ich noch eine Gegenfrage: Hattest du das Gefühl, in Black Ops Helden zu spielen?
 
GamersGlobal: Keine Helden im typischen Sinne...
 
Jason Blundell: Unser Ziel ist es, dass man sich als Spieler immer wieder mit moralischen Fragen und der eigentlichen Motivation hinter seinen Handlungen konfrontiert sieht. Wir haben bereits im ersten Black Ops damit angefangen. Alex war mehr ein Antiheld in Bezug auf seine Aktionen und sein Verhalten. In Black Ops 3 wird es nicht anders sein. Zur Story gehört daher auch, herauszufinden, wer man selber ist und in welcher Beziehung man zu anderen Charakteren steht.
 
GamersGlobal: Dennoch wisst ihr nicht, ob ein Käufer die Kampagne alleine oder mit einem, zwei oder gleich drei Freunden spielt. Meine Vermutung ist, dass ihr das Spiel dementsprechend anpassen musstet und die Charaktere in der Geschichte eine geringere Rolle spielen. Oder liege ich da falsch?
 
Jason Blundell: Ich möchte euch natürlich nicht spoilern, kann aber eines versichern: Es gibt storytechnisch eine Begründung, ob ihr nun allein oder mit anderen im Koop spielt. Für alles gibt es im Rahmen der Kampagne eine erzählerische Erklärung.
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Wie schon in den vorigen Teilen spielt ihr keinen klassischen Helden. Ein Teil der Motivation besteht darin, sich über die eigene Identität und die Beweggründe seines Handelns bewusst zu werden.
Jörg Langer Chefredakteur - P - 469794 - 6. November 2015 - 14:29 #

Viel Spaß beim Lesen!

Maulwurfn (unregistriert) 6. November 2015 - 15:45 #

Gutes Interview, danke.

Thomas Barth (unregistriert) 6. November 2015 - 15:52 #

Sehr schönes Interview. Ich bin tatsächlich immer mehr interessiert, an dem diesjährigen CoD. :)

TSH-Lightning 26 Spiele-Kenner - - 65103 - 6. November 2015 - 18:11 #

Oh ein Interview mit eindeutigen Aussagen ;) Ok ist nach Veröffentlichung auch leichter, aber trotzdem ein schönes Interview.

Hyperlord 18 Doppel-Voter - 12024 - 6. November 2015 - 20:25 #

Hui, erst hats mich garnicht interessiert, jetzt warte ich, bis es 25 Euro kostet.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 8. November 2015 - 0:09 #

Das erste CoD seit Modern Warfare 1, welches mich tatsächlich bisschen interessiert. Schönes Interview, danke dafür.