Ihr seid nicht nur auf Schusters Rappen unterwegs, sondern benutzt ab und zu auch Fahrzeuge, hier einen Glider.

Großflächige Zerstörung

Magnetgewehr hin, Nanoforgekräfte her -- für die richtig großen Zerstörungsorgien brauchen wir noch stärkeres Material. Wie gut, dass Volition nicht komplett alle fahrbaren Untersätze aus dem Spiel gestrichen hat. Unter Tage finden wir beispielsweise hin und wieder ein Exoskelett, in das wir in einer auf cool getrimmten Zwischensequenz einsteigen und fortan ohne Rücksicht auf die Munition oder unsere eigene Sicherheit mit Maschinengewehr und zielsuchenden Raketen den Gegnern den Garaus machen. Aber auch in einem Gleiter sollen wir später, ähnlich wie im Klassiker Descent, durch die Stollen fliegen und Aliens aufs Korn nehmen dürfen. An der Oberfläche konnten wir uns hingegen bereits an das Steuer des Mantis setzen, einem vierbeinigen Panzer mit beeindruckender Bewaffnung. Sehr spaßig!

Gute Nachrichten für PC-Spieler

Auch im Mehrspielermodus habt ihr Zugriff auf Magnetgewehr und Reparaturtool.

Angetrieben wird die Zerstörungsorgie von einer verbesserten Version der GeoMod-2.0-Engine, die schon im Vorgänger zum Einsatz kam. Speziell die Physikberechnung und die Anzahl der gleichzeitig darstellbaren Objekten wurden laut Stutton erhöht, um die Zerstörung noch ansehnlicher zu gestalten. PC-Spieler dürfen sich freuen: Jede der drei Versionen wird von einem separaten Inhouse-Team entwickelt und nicht, wie bei Red Faction Guerilla, von einem externen Studio. Dies führte bekanntlich zu einer stark verbuggten PC-Fassung. Selbst spielen konnten wir bislang aber nur die Xbox-360- und Playstation-3-Versionen. Diese waren grafisch völlig identisch.

In Sachen Mehrspielermodus erwarten euch der Ruin und der Infestation Mode. Letzterer ist ein Koop-Gerangel, das sich rudimentär in die Einzelspielerkampagne integriert und in dem ihr 30 Alien-Angriffswellen erfolgreich überstehen müsst. Der Ruin Mode ist eine Weiterentwicklung von "Abrissmannschaft" aus Red Faction Guerilla. Hier geht es darum, in kürzester Zeit so viel zu zerstören, wie nur möglich, und dabei Punkte zu sammeln. Mehr zu den beiden Mehrspielermodi erfahrt ihr in unserem Angespielt-Beitrag.

Im Infestation-Modus übernehmt ihr die Kontrolle über vier Charaktere, die in der Einzelspielerkampagne nur eine untergeordnete Rolle spielen: Sgt. Frank Winters, Corvallis, Snipes und Snake.

Unterhaltsamer Shooter

Soviel ist am Ende unserer mehrstündigen Spielsession sicher: Red Faction Armageddon macht Spaß! Dabei ist es definitiv anders als Red Faction Guerilla: Der streng lineare Aufbau hilft der Story-Entwicklung und schafft ein wesentlich glaubwürdigeres Erlebnis als im Vorgänger. Dort wurden teilweise extra für die Storymissionen Spielbereiche wieder aufgebaut, die wir eigentlich schon zerstört hatten. Gleichzeitig haben wir aber während unserer Anspielzeit mit dem neuen Titel die riesigen Zerstörungsorgien ein wenig vermisst. Gerade das Magnetgewehr ist dafür prädestiniert. Wohlgemerkt: Die Entwickler haben auch für die Kampagne größere Areale versprochen, in denen wir uns austoben können, nur selbst gesehen haben wir sie noch nicht.

Solche dramatischen Szenen erwarten euch im Spiel.

Im Ruin Mode konnten wir schon erleben, wie das dann aussehen kann. Solche Zerstörungsfreiheit auch im Solomodus, dazu noch die angekündigten Bosskämpfe gegen riesige Gegner -- und fertig sollte ein sehr spielenswerter Actiontitel sein.

Um abschließend die Antwort auf unsere zu Beginn des Artikels gestellte Frage zu geben: Ein höherer Story-Fokus und eine großzügig zerstörbare Umgebung schließen sich definitiv nicht gegenseitig aus. Fans von Red Faction Guerilla, aber auch generell Liebhaber von Third-Person-Shootern, können beruhigt dem Release am 31. Mai entgegensehen.

Autor: Christoph Hofmann (GamersGlobal)

Red Faction Armageddon Angetestet am 25.4.2011 Sehr gut Schulnoten-Skala

Vorläufiges Pro & Contra Innovatives Magnetgewehr  Dichtere Hintergrundgeschichte  Umfangreiches Upgradesystem  Viel Raum zum Herumspielen  Mächtige Fahrzeuge/Rüstungen bringen Abwechslung  Unter Tage gelungenes Horrorfeeling  Spaßiger Ruin Mode  Gezeigte Levels streng linear  Gefühlt weniger Zerstörung möglich  Mangelnde Gegnervielfalt in der Anspielversion Aktueller Zustand: Fast finale Version Wir wünschen uns: ...dass wir im späteren Spielverlauf mehr Freiheit haben, um über und unter Tage unserer Zerstörungswut freien Lauf zu lassen. Außerdem wünschen wir uns mehr Abwechslung bei den Gegnern sowie spannende Bosskämpfe gegen meterhohe Aliens -- wie sie bereits versprochen sind. Aber auch wenn wir der offenen Welt nachtrauern: Der Hintergrundgeschichte tut die Linearität gut, und trotz der leicht verringerten Möglichkeiten, die Umgebung zu zerstören, hatten wir bereits sehr viel Spaß mit Magnetgewehr und Nanoforge-Kräften.