Verrückte Dämonenhatz

Neverdead Preview

Benjamin Braun 19. Januar 2012 - 0:22 — vor 12 Jahren aktualisiert
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Die Bosse im Spiel werden immer größer. Hoffentlich werden sie auch schwieriger zu besiegen...
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Dämonenjagd mit MegadethAuch wenn sich die Anzahl unterschiedlicher Gegnertypen (zumindest bislang) in Grenzen hält und sich das „Reinige das Gebiet von Dämonen“-Prinzip schnell als kleiner Spielzeitstrecker entpuppt, machen die Kämpfe von Neverdead dennoch Spaß. Vielleicht liegt das auch an der treibenden Musikuntermalung, die teilweise von der Metal-Band Megadeth stammt. Und das, obwohl die Kämpfe spielerisch wenig anspruchsvoll sind. Trotzdem gibt es vielfältige Möglichkeiten, unsere Gegner auszulöschen. Die Umgebung in den Levels ist nämlich oft in recht großem Umfang zerstörbar. So schießt ihr etwa ein paar Lüftungsrohre von der Decke, die die Dämonen unter sich begraben. Oder ihr zerlegt eine Steinsäule, die eure Widersacher erschlägt. Und Explosionsfässer (in Neverdead sind es große Gasflaschen) stehen ebenfalls überall herum. Das macht die ohnehin schon leichte Sache oft noch ein bisschen leichter.

Zwischendrin sollt ihr aber auch ein paar rätselartige Passagen bewältigen. Um in eine höher gelegene Etage zu gelangen, müsst ihr mit Bryces Kopf über eine Rampe rollen, die ihr zuvor in die richtige Position gebracht habt. An anderer Stelle gelangt ihr nur in den nächsten Raum, wenn ihr mit dem Kopf durch den Lüftungsschacht rollt – was Bryce übrigens ständig mit „Rollin’, rollin’, rollin’“ kommentiert. Anfangs müsst ihr euren Körper dafür noch an Starkstromkästchen zerlegen, später dürft ihr euch auch selber Körperteile abreißen. Zum Beispiel werft ihr euren Kopf einfach auf die Wasserfontäne eines Brunnens, die euch dann durch ein Fenster ins Gebäudeinnere schleudert.

Manchmal gibt es auch unterschiedliche Vorgehensweisen, um irgendwo rein zu kommen. Probleme werden weniger rätselaffine Spieler deshalb nach unserem bisherigen Eindruck aber nicht bekommen. Schön wäre es trotzdem, wenn diese Spielelemente im späteren Spielverlauf etwas stärker genutzt würden!

Bei der Dämonenjagd sammelt ihr übrigens Erfahrungspunkte für Kills und indem ihr Sammelobjekte in den Levels einsammelt. Mit höchstens zehn von deutlich mehr Spezialfähigkeiten könnt ihr Bryce dann ausstatten und ihm so zum Beispiel eine stärkere Körperpanzerung, bessere Zielfähigkeiten oder größere Sprungkraft verschaffen. Die Erfahrungspunkte aus Solo-Kampagne und kooperativem Mehrspieler-Modus (die Story ist ein reiner Singleplayer-Modus) können kombiniert werden.

Japanische Verrücktheiten Japanische Designer sind bekannt für ihre verrückten, mitunter auch abstrusen Gameplay-Ideen. Shinji Nojiri, der vor zwei Jahren trotz seiner bis dato fehlenden Englischkenntnisse die Entwicklungsleitung beim britischen Entwickler Rebellion übernahm, fügt sich mit Neverdead nahtlos in diese Reihe ein. Denn mal ehrlich: In wie vielen Spielen verliert die Hauptfigur im Kampf Körperteile und klopft dann – anstatt zu sterben – auch noch ein paar blöde Sprüche?

Diese Idee ist es dann auch, die den wesentlichen Reiz von Neverdead ausmacht. Der spielerische Anspruch hingegen scheint doch eher niedrig angelegt zu sein. Gerade die Bosskämpfe fanden wir in den ersten paar Stunden viel zu leicht. Aber das könnte sich in den späteren Spielabschnitten auch noch ändern. Das gilt hoffentlich auch für die Gegner, die mehr mit Masse als mit Vielfalt glänzen. Das darf im späteren Spielverlauf aber keinesfalls dazu führen, dass sich Bryce dann noch häufiger in seine Einzelteile zerlegt als bisher. Wenn unserem Alter Ego ein Bein fehlt und er dann mit dem verbliebenen durchs Level hüpft, ist das witzig und schränkt euch auch kaum ein. Und witzig ist es auch, wenn ihr eure Arme verliert, dann aber immer noch mit den am Boden liegen Händen den Abzug eure Waffe betätigt – auch wenn ihr dann nicht mehr zielen könnt. Sollte sich aber später Bryce Körper ständig komplett zerlegen und wir erst mal wieder sämtliche Körperteile einsammeln müssen, fänden wir das schnell nervig. Daran könnte dann auch die hübsche Grafik mit ihren überwiegend sehr hochwertigen Rendervideos nicht mehr viel ändern. Die präsentieren die eher krude Story um den Dämonjäger nämlich zweifellos sehr ansprechend. Erzählerischen Tiefgang hätten wir von diesem Spiel ohnehin nicht erwartet.

Ob die Konjunktive im vergangenen Abschnitt zu Indikativen werden, oder sich der Notenzeiger im Test weiter nach oben bewegt als in dieser Preview ("Befriedigend"), werdet ihr schon in wenigen Wochen auf GamersGlobal.de erfahren.

Autor: Benjamin Braun (GamersGlobal)
 
 Neverdead
Vorläufiges Pro & Contra
  • Aufwändige Zwischensequenzen
  • Es gibt Rätselabschnitte...
  • Schöne Grafik
  • Markiger Hauptcharakter
  • Gute englische Sprecher
  • Sehr witzige Grundidee
  • Die Story ist wirr und belanglos
  • ... die anfangs aber nicht der Rede wert sind
  • Gameplay zumindest anfangs anspruchslos und generisch
  • Ständig Körperteile "einsammeln" könnte auf Dauer nerven
Aktueller Zustand:
Verkaufsversion, die wir nur einige Stunden gespielt haben.
Wir wünschen uns:
... dass der spielerische Anspruch in den späteren Spielabschnitten noch deutlich ansteigt. Insbesondere die Bosskämpfe sollten sich nicht mit verbundenen Augen bewältigen lassen, aber auch bei den Standardgegnern muss im Spielverlauf noch deutlich mehr Klasse statt Masse her. Die Grundidee und die Dekonstruktion unseres Helden sind klasse – hoffen wir, dass Neverdead im weiteren Verlauf auch spielerisch noch Fahrt aufnimmt.
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5.3
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Benjamin Braun 19. Januar 2012 - 0:22 — vor 12 Jahren aktualisiert
Jörg Langer Chefredakteur - P - 469386 - 19. Januar 2012 - 0:34 #

Viel Spaß beim Lesen!

rAmbAzAmbA 17 Shapeshifter - 7391 - 19. Januar 2012 - 0:45 #

PLOK für Erwachsene :D ( wobei PLOK ja Bock schwer war :) )

Ich bin skeptisch, ob es nicht zu einfach wird ( besser werden muss ) da sonst die ganze Sache nicht funktioniert, mit den Körperteilen.

mihawk 19 Megatalent - 16921 - 19. Januar 2012 - 14:38 #

An Plok kann ich mich noch gut erinnern, das war echt sauschwer, eines der schwierigsten Spiele, die ich auf dem SNES gespielt hab.

Zum Spiel: Hört sich schön abgedreht an, könnte was werden für mich.

Edit: Ups, keine PC-Version ? Dann wohl doch nicht, hab nämlich keine der beiden Konsolen.

Birdman 09 Triple-Talent - 299 - 19. Januar 2012 - 1:40 #

Auf der einen Seite finde ich die Idee ziemlich abgefahren und interessant, auf der anderen Seite hab ich einige alte Messevideos gesehen und es sah ein wenig eintönig aus, gerade da wirklich sehr viel herumgerollt wurde. Hoffe mal das wird nicht zu fade.

McGressive 19 Megatalent - 14300 - 19. Januar 2012 - 14:46 #

Bisher ein klarer Budget-Kauf für mich...aber immerhin :P

Ultrabonz 14 Komm-Experte - 2316 - 20. Januar 2012 - 13:05 #

Abstossend, widerlich, eine Beleidigung des guten Geschmacks.
Und zudem lächerlich und einfach nur blöd.

"Diese Idee ist es dann auch, die den wesentlichen Reiz von Neverdead ausmacht" - das kann doch nicht dein Ernst sein!
Ich prügle mit meinem ausgerissenen Arm ein Monster tot und löse anschliessend als rollender Kopf eine Rätselpassage - und das alles nicht mal als Scherz gedacht.
Mal ehrlich: Das ist in mehrfacher Hinsicht einfach nur eine Scheissidee.

Ich würde mich weigern, so einen Schwachsinn überhaupt zu bewerten.