Ehrenvoll in die 6. Runde?

Might and Magic – Heroes 6 Preview

Seit Jahren warten Rundenstrategie-Fans auf diese Fortsetzung – wir hatten nun kürzlich die Gelegenheit Might and Magic Heroes 6 mehrere Stunden lang beim Entwickler zu spielen. Neben viel Bewährtem bringt Teil 6 auch viele Neuerungen und führt unter anderem Quests mit verschiedenen Lösungswegen ein.
Rechen 23. Februar 2011 - 19:00 — vor 13 Jahren aktualisiert
PC
Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!
Might & Magic - Heroes 6 ab 14,99 € bei Amazon.de kaufen.
Als wir auf dem Weg zu unserem Anspieltermin kurz in ein Büro bei Black Hole schauen, sehen wir auf einem Bildschirm die Dribbelkünste eines riesigen roten Ungetüms – wohlgemerkt, nicht mit den Füßen, sondern den Tentakeln. Offensichtlich lieben die Entwickler ihre Monstren! Der Creative Director des Budapester Studios Istvan Zsuffa betont, wie stolz sie alle seien, an Might and Magic – Heroes 6 zu arbeiten. Einer der wichtigsten Gründe, weshalb sich Ubisoft für sie entschieden habe, sei ihre flexible Engine. die feierte ihr Debüt bereits im Electronic-Arts-Echtzeitspiel Armies of Exigo (2004) -- das Team erinnert sich offenbar immer noch gerne an diesen Titel, dafür sprechen dutzende von Exigo-Postern an den Bürowänden.

Seither haben sich die Budapester mit dem Warhammer-Universum beschäftigt und nacheinander Mark of Chaos und Battle March veröffentlicht. Mit der Heroes-Serie wechseln die Entwickler in das Genre der Rundentaktik und führen eine altehrwürdige Reihe fort, die bereits seit über 15 Jahren Erfolge feiert, seit Teil 5 (2006) auch für Ubisoft. Werden wir auch im sechsten Teil der Serie wieder nächtelang mit unseren Helden durch die Fantasy-Welt reiten, Schätze und Ressourcen einsammeln, Truppen rekrutieren und Monster bekämpfen? Wir sind diesen Fragen nachgegangen.
 
Verrat im Holy Empire
 
Might and Magic Heroes 6 spielt 400 Jahre vor den Ereignissen von Heroes of Might and Magic 5. Kenner der Marke werden trotz er kleinen Umbenennung laut Ubisoft-Mitarbeiter Erwan le Breton immer wieder auf Anspielungen auf Ereignisse aus anderen Serienteilen stoßen, darunter auch das Actionspiel Dark Messiah. Die Kampagne wird hauptsächlich im Norden von Ashan angesiedelt sein und das Schicksal der einzelnen Familienmitglieder der Griffins behandeln. In Heroes 5 stellt diese Familie den Kaiser des Holy Empire. So weit sind sie im Nachfolger allerdings noch nicht: Zu Beginn der Kampagne sind die Beziehungen der Griffins zum amtierenden Kaiser schlecht. Der erste spielbare Charakter ist Herzog Slava, der eines von sieben Herzogtümern des Reichs sein Eigen nennt.  
 
Just im Zeitraum der Kampagne von Heroes 6 findet eine sogenannte Eclipse statt, folglich wird das Holy Empire von den gehörnten Dämonen des Infernos heimgesucht. Anders als in Teil 5 soll die Eclipse aber nicht das treibende Element hinter der Handlung sein, sondern allenfalls am Rande mitlaufen. Die Inszenierung ist Black Hole besonders wichtig; Erwan le Breton vergleicht Heroes 6 sogar mit der Fernsehserie Die Tudors. Wir sind gespannt, ob es die Handlung mit dem dicht gesponnenen Intrigennetz aus der Fernsehserie aufnehmen kann.
 
Slava und die Orks gegen Herzog Gerhardt
 
Wir starten die Prolog-Kampagne von Heroes 6 als Herzog Slava. Dessen Nachbar Herzog Gerhardt jagt mit kaiserlicher Billigung die friedlichen Orks, die auf Slavas Ländereien leben. Wir aber pflegen gute Beziehungen zu den Grünhäuten, allen voran zu Kraal, dem lokalen Stammesführer. Bereits jetzt bekommen wir zu spüren, dass unser Verhältnis zur Krone alles andere als rosig ist. Am Anfang der Mission erleben wir aus nächster Nähe, wie Gerhardts Ritter mehrere Orks töten. Klar, dass wir da sofort eingreifen wollen! Doch Gemach: Zunächst müssen wir serientypisch Truppen ausheben, Schätze sammeln und Minen einnehmen. Minen und Schätze liefern uns wertvolle Ressourcen, um unsere Städte auszubauen und Soldaten zu rekrutieren. Mit den Soldaten können wir es dann mit mächtigen Monstern aufnehmen, die wertvollere Schätze bewachen. Ein suchterregender Kreislauf.
 
Und wenn er noch so grimmig guckt: Als Ork ist er in dem von uns gespielten Prolog unser Verbündeter.
Noch bevor wir den ersten Klick machen können, werden wir von dem sehr gut abgemischten Soundtrack begrüßt. Zunächst reiten wir mit Slava in unsere Stadt und heben einige Truppen aus. Im Moment haben wir nur die Wahl zwischen Armbrustschützen und Sentinentels, einer Art mittelalterlichem Nahkämpfer, die wir später noch zu Prätorianern befördern. Dazu müssen wir natürlich vorher die Behausung der Sentinentels aufwerten. Jedoch rekrutieren wir weiterhin nur die Basis-Einheit, die verbesserte Variante erhalten wir stets nur, indem wir sie gegen Gold upgraden. Später rekrutieren wir dann auch noch Priesterinnen, mit denen wir angeschlagene Einheiten heilen und gefallene Verbündete ins Leben zurückholen.
 
Fixierte Kamera
 
Nachdem wir unsere Armee eilig zusammengezogen haben, machen wir uns auf, den Orks zu Hilfe zu eilen. Wie gewohnt lotsen wir unseren Helden per Linksklick über die wunderschöne Karte. Wie ihr bereits auf den Screenshots erkennen könnt, sind die Maps wieder mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Bäume stehen nicht nur im generischen Verbund, sondern wurden per Hand einzeln platziert. Die Kamera ist anders als in Teil 5 fixiert. Eine gute Entscheidung, wie wir finden: Dass ständige Herumhantieren mit der Kamera, um auch ja keine Schatzkiste auf der 3D-Karte auszulassen, hat uns mitunter genervt. Heran- und herauszoomen dürfen wir, und auch die Kamera kurzzeitig per Tastendruck drehen. Lassen wir jedoch die Taste wieder los, schwenkt die Kamera wieder in die Ausgangsposition zurück. In den Schlachten ist die Kamera frei drehbar, was aber nicht wirklich nötig ist.

Dank der fixierten, zoombaren Kamera sehen wir die großzügig platzierten Schätze auf den ersten Blick.
Lokis667 11 Forenversteher - 737 - 23. Februar 2011 - 19:15 #

Gekauft! Oh wie ich mich schon drauf freue :)

rAmbAzAmbA 17 Shapeshifter - 7391 - 23. Februar 2011 - 19:38 #

Bin immer wieder begeistert was in Osteuropa für Entwickler tätig sind. Ich liebe ihre Settings und Ideen ( z.B. Metro etc ) einfach, auch wenn M&M nicht mein Spiel ist. In Fantasy treffen sie meinen Geschmack schon längere Zeit besser, wie die meisten Anderen Entwicklerregionen. Ich glaube bei angemessener Qualität ( da hapert es manchmal noch ) könnte ein WOW oder Warcraft Clon hier durchaus einige Leute überzeugen.

Z 12 Trollwächter - 1009 - 23. Februar 2011 - 19:58 #

Absolut. Stilistisch gefällt mir das "weniger ist mehr, aber es muss deswegen nicht gleich Comic sein" und meist düstere Artwork auch viel besser. Ich hoffe aber das sie auch inhaltlich zu überzeugen wissen. Die letzten zwei Strategiespiele aus Osteuropa, das in Ungarn entwickelte King Arthur und Disciples 3 (Russland, glaube ich), habe ich mir beide gekauft und beide waren letztendlich enttäuschend. Deshalb warte ich dieses Mal mit einem Kauf ab. Auch wenn ich HoMM vom ersten bis zum letzten Teil durchgespielt habe.

asdf (unregistriert) 23. Februar 2011 - 20:25 #

Ich finde es auch gut das die Osteuropäischen Entwickler nicht auf diese pseudo Hollywood mega spektakulär Schiene wie die meisten westlichen Entwickler aufspringen.

Geralt von Riva (unregistriert) 23. Februar 2011 - 19:56 #

Ich habe ständig Beschwerden gelesen dass das Spiel genau so wie Heroes 5 aussieht. Wenn ich mir das hier so ansehe kann ich das nicht ganz nachvollziehen. Ich freu mich, hoffe vor Allem auf eine tolle Story!!!

vicbrother (unregistriert) 27. Februar 2011 - 21:51 #

Naja, das Interface scheint immer noch auf dem Stand von 199x zu sein...

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66904 - 23. Februar 2011 - 19:59 #

Auf jeden Fall gekauft, falls sich nicht noch ein Bug-Debakel abzeichnen sollte. Aber ich freu mich wirklich riesig drauf. Und das allerbeste: Die Orks sind wieder dabei :D
So, nu muß ich erstmal schnell das Video anschauen :)

TSH-Lightning 26 Spiele-Kenner - - 65104 - 23. Februar 2011 - 20:10 #

Ich bin positiv erstaunt nach diesem ersten Preview. Schön, dass die Entwickler anscheint "Liebe zum Detail" haben. Seit Oblivion hasse ich das Baukastenprinzip so sehr! Wird auf jeden Fall weiter beobachtet, aber ich befürchte leider auch, dass es zu leicht wird. Aber sehen wir mal...

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 23. Februar 2011 - 20:30 #

Schöne Vorschau, ich freu mich auf den Titel und da Ubisoft bei AC: Brotherhood seinen Kopierschutz gelockert hat hoffe ich selbiges für diesen.
Im Moment steht es wieder ganz oben auf der "Ich will haben" Liste

Maestro84 19 Megatalent - - 18467 - 23. Februar 2011 - 23:28 #

Freu mich drauf. Gerade die Idee mit den Gebietskontrollen durch Städte und Vorposten legen den Fokus auf eben jene und nicht mehr auf Ringelreihe rund um die Minen. Hoffentlich greift auch die Story.

Jan-Niklas 13 Koop-Gamer - 1231 - 24. Februar 2011 - 7:21 #

Das klingt tatsächlich immer noch gut!

Fand ja das, was von der Hintergrundstory bekannt war schon interessant, aber jetzt bin ich erst recht neugierig, was Black Hole draus macht!

Noch einmal für die Unwissenden: Wird das Spiel über Ubisofts Kopierschutz laufen oder verlegt man sich doch auf Steam(das habe ich immerhin installiert und mich dran gewöhnt)?

Wenn Ersteres der Fall ist, muss ich das Spiel von meiner Liste denn von einer Konsolenversion steht ja bisher nichts:-(.

rAmbAzAmbA 17 Shapeshifter - 7391 - 24. Februar 2011 - 8:50 #

http://www.gamersglobal.de/news/32765/mm-heroes-6-kopierschutz-dlcs-konsolenversion

Fozzie 12 Trollwächter - 1140 - 24. Februar 2011 - 9:24 #

Klingt auf jeden Fall vielversprechend. Das mit dem globalen Truppenpool sehe ich aber mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits begrüße ich es, dass man nicht mehr per Hand den Nachschub aus den verschiedenen Städten zur Hauptarmee quer über die Karte manövrieren muss, allerdings fällt damit auch die taktische Entscheidung weg, ob man lieber schnell zum Gegner vorstößt oder lieber ein paar Runden wartet, um ihm mit einer stärkeren Truppe zu begegnen. Von daher hatte ich wirklich gehofft, dass die Karawanen aus Teil IV ein Comeback feiern würden, die haben nämlich einen guten Kompromiss zwischen Komfort und Taktik dargestellt.

Das neue Skillsystem ist allerdings sehr zu begrüßen, die "Würfelei" und das doch etwas verwirrende "Skill wheel" des Vorgängers fand ich eher frustrierend als motivierend.

rana datra (unregistriert) 24. Februar 2011 - 15:34 #

Gibts eigentlich wieder Stadtbildschirme? Ich hab da ne Menge widersprüchliches gelesen.

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66904 - 24. Februar 2011 - 15:38 #

Soweit ich weiß nicht. Ich hab bisher auch nichts anderes gelesen. Wie das aber genau aussieht und wie man die Stadt verwaltet hab ich bisher aber auch noch nicht vernünftig erklärt gesehen.

motherlode (unregistriert) 24. Februar 2011 - 18:08 #

Angeblich statische Fenster. Die 3D Ansichten waren wohl zu aufwendig ;)

rana datra (unregistriert) 24. Februar 2011 - 21:52 #

damn, dabei haben gerade die wahnsinnig viel flair versprüht.

Rechen 19 Megatalent - 16112 - 25. Februar 2011 - 0:27 #

Die Stadtbildschirme sind in der tat sehr schlicht gehalten und letzlich nur Menüs zum durchschalten.

Levthan 10 Kommunikator - 527 - 25. Februar 2011 - 21:10 #

Finde eigentlich auch die meisten Änderungen die ich jetzt so gelesen habe gut, solange sie auch anständig umgesetzt werden.

Meine größte Sorge ist eigentlich die globale KI. Ich hoffe das diese endlich mal anständig umgesetzt wird aber so recht daran glauben tue ich eigentlich nicht.

Janpire 15 Kenner - 3518 - 26. Februar 2011 - 17:57 #

Hoffentlich erscheint das gute Stück auch wieder für Mac :)
Ich frag mich allerdings, was ich von der reduzierten Rohstoffzahl halten soll. Ich fand es immer spannend aus dem riesigen Rohstoffangebot diejenigen Minen zu halten, welche meine geliebten Kristalle produzierten.

vicbrother (unregistriert) 27. Februar 2011 - 22:00 #

Ein zeitgemäßes Fantasy-Runden-Strategiespiel ist eine gute Idee. Aber M&M wirkt trotz einer neuen Story etwas ausgelutscht. Die Kämpfe sind wenig strategisch (z.B. sind Entfernungen und Hindernisse sind nur rudimentär von Bedeutung), die Slots in der Armee dienen nur zur Vergößerung der "Lebenspunkte" (1 Bauer oder 1200 Bauern - alles ist ein Slot). Ich wünsche mir mehr ein Spiel in Richtung "Age of Wonders", das war realer und fordernder, auch das Interface war ab Teil zwei funktional und durchdacht. Bei M&M scheint sich im Bezug auf das Interface aber nur wenig zu tun.

Anonymous555 (unregistriert) 13. März 2011 - 2:59 #

Sieht zwar aus wie eine Mischung aus dem zeitlosen 3-Teil und dem 5-Teil mal davon abgesehen hören sich manche der neuen Feartures recht interessant an und machen das Spiel taktisch etwas schwieriger aber ob es immer noch so leicht ist die KI zuüberrennen wird sich zeigen...