Teamleiter Dalton soll laut Insomniac Games so etwas wie der Tank von Overstrike 9 sein, also die Aufmerksamkeit der Gegner auf sich ziehen und damit den anderen die Chance geben, aus der Distanz anzugreifen.

Abwehrschlachten und alternative PfadeIn der bereits genannten Forschungsstation kann sich das Team aufteilen und auf zwei Wegen in den Betonbau eindringen. Der eine führt durch einen kleinen Tunnel, für den anderen müssen wir über einen Zaun klettern. Dadurch sind wir in der Lage, die im Inneren des Gebäudes befindlichen Soldaten in die Zange zu nehmen. Etwas weiter im Komplex ist etwas mehr sinnvolle Teamarbeit gefragt: Zwei Wachtürme schirmen einen Durchgang ab, der von tödlichen Lasern gesäumt ist. An den Seiten können wir einfach entlang hangeln, werden dann aber von den Türmen beschossen. Wenn Izzy hier ihre Shattergun einsetzt, um die Türme für einige Zeit zu kristallisieren, kommen wir ohne Schaden vorbei und können auf der anderen Seite alle Wachmechanismen deaktivieren. Wie oft es solche Situationen im Spiel geben wird, wollte uns Insomniac Games noch nicht verraten. Die meiste Zeit aber ist Action angesagt. Nachdem unser Trupp im Inneren des Gebäudes für Ruhe gesorgt hat, treffen mehrere Lkws mit Nachschub ein. Dutzendweise stürmen die Soldaten hier auf uns ein, können aber mit zwei fest installierten Geschützen mit MG-Feuer und Raketen ziemlich effektiv von ihrem Vorhaben abgehalten werden.

Dalton kann seinen Magshield vor sich hertragen und auf die Gegner ballern oder das Schild in der Umgebung platzieren

Wenn ihr schwer verwundet werdet, könnt ihr auf dem Boden krabbelnd immer noch schießen oder euch näher zu einem Kameraden bewegen, der euch "wiederbelebt". Das ist offenbar unbegrenzt oft möglich und geht zudem innerhalb von Sekunden vonstatten. Feindliches Feuer scheint den Vorgang zudem nicht zu unterbrechen. Sofern ihr genügend Fuse-Punkte gesammelt habt, könnt ihr sie notfalls aber auch einsetzen, um alle "gefallenen" Kameraden wiederzubeleben. Zumindest das wirkt sich negativ auf euer Punktekonto aus, wodurch ihr euren Charakter und dessen Fähigkeiten möglicherweise nicht so schnell ausbauen könnt. Die Punkte solltet ihr aber nicht nur in der Kampagne, sondern auch in anderen Spielmodi erwerben können. Welche Modi das sind, will EA zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben. Aktuell bestätigt ist lediglich, dass die Kampagne komplett online, mit zwei Spielern an einer Konsole (online wie offline) oder ganz allein mit der KI spielbar sein wird. Auf jeden nicht besetzten Platz könnt ihr frei wechseln, die KI übernimmt dann euer altes Alter Ego.

Story muss seinAuch wenn sich das bisher alles sehr nach Brachial-Action anhört, soll Fuse eine gewichtige Story besitzen. Sogar gewichtiger als bei allen bisherigen Spiele von Insomniac Games, wie uns Ted Price versicherte. Als Beleg dafür gab er einige Hintergrunddetails zu den Charakteren preis, auf die das Spiel immer wieder zurückkommen soll. Zum Beispiel hat sich Izzy nicht ganz freiwillig dem Söldnertrupp angeschlossen. Stattdessen hat die Rothaarige früher Regierungsgeheimnisse verhökert und in dieser Zeit einen tiefsitzenden Hass auf die Menschen entwickelt. Sie ist wohl nicht ohne Grund so etwas wie die "Heilerin" der Gruppe, die mit ihren neuen Fähigkeiten sozusagen zum Umdenken und zur Teamarbeit gezwungen wird. Bei Charakter Jacob wird Insomniac noch etwas konkreter und zeigt uns einen Cutscene-Ausschnitt, in dem seine Vergangenheit näher beleuchtet wird. Jacob war mal Cop des LAPD, wurde aber aus dem Dienst entlassen, nachdem er Selbstjustiz übte. An wem genau, wollen wir an dieser Stelle nicht vertiefen, aber auch seine Biographie soll eine zentrale Rolle im Laufe der Handlung spielen.

Effektreicher Augenschmaus

Dieses Herstellerbild ist zwar deutlich geschönt, doch die 360-Fassung hinterließ bei uns einen sehr guten Eindruck.

Wenn uns nicht schon vorher klar gewesen wäre, dass Fuse ausschließlich für Xbox 360 und Playstation 3 erscheint, hätten wir ernsthaft vermutet, wir hätten die PC-Version vor uns gehabt. Denn das Spiel sieht in der von uns gespielten Xbox-Fassung richtig gut aus! Damit meinen wir weniger die Texturqualität, die in den nicht gerade farbenfrohen Umgebungen nicht ganz so entscheidend ist. Gerade bei den Spezialeffekten aber würden uns spontan nicht allzu viele Konsolenspiele einfallen, die eine so gute Figur machen. Das gilt insbesondere für die Fuse-Waffen, sei es das knallige Gelb der Feuerbolzen von Jacobs Arcshot oder die stylischen Unschärfeeffekte beim Erzeugen der Wurmlöcher mit Izzys Shattergun. Klasse fanden wir auch die Wetterdarstellung wie Regen. In den vorgeführten Spielszenen, die uns auch mal in dunklere Gefilde entführen, kommen zudem sehr ansehnliche Licht- und Schattenspiele hinzu. Zumindest in grafischer Hinsicht ist also ein ziemlicher Leckerbissen zu erwarten – sofern uns spätere Levels auch mit einer gewissen Vielfalt gewinnen können: Immer nur Forschungsanlagen könnten schnell langweilig werden.

Ausblick: Koop-Action mit coolen WaffenUnsere ersten Eindrücke aus Fuse sind zwiespältig. Auf der einen Seite glauben wir Insomniac Games, dass die Story Tiefgang haben wird. Immerhin ist ihnen das ja auch in der Resistance-Reihe gelungen. Die erläuterten Details zu den vier Söldnern klingen in jedem Fall vielversprechend. Ob Storytelling und Tiefgang aber in einem Koop-Shooter funktionieren, bleibt abzuwarten. Wenn wir etwa an Borderlands 2 denken, so dürfte im Koop-Modus eh keiner viel von der Geschichte mitbekommen, weil die Cutscenes übersprungen werden. Betrachten wir die reine Action, liefert Fuse einen typischen Deckungsshooter mit vier sehr besonderen Waffen, die wie in Resistance den Hauptreiz ausmachen könnten. Aktuell erscheinen sie uns noch zu mächtig, was allerdings auch an der Anspielversion liegen könnte. Das Skillsystem verspricht Individualisierungsmöglichkeiten, die wir aber noch nicht ausloten konnten. Gut finden wir in jedem Fall, dass Einzelspieler jederzeit zwischen allen vier Charakteren wechseln dürfen. Und dass zwei Spieler auch an einer Konsole antreten können. Ob aber Fuse ein Koop-Vergnügen oder nur ein mäßiges Ballerspiel wird – das können wir noch nicht absehen.

Autor: Benjamin Braun / Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)

Fuse

Angetestet am 25.10.2012 Befriedigend

Vorläufiges Pro & Contra Gute Grafik Starke Spezialeffekte Vier spielbare Charaktere mit Ecken und Kanten Skillsystem lässt Anpassung an individuellen Spielstil zu Coole Fuse-Waffen KI erscheint eher platt Fuse-Waffen wirken übermächtig Passen Storylastigkeit und Koop-Action wirklich zusammen? Aktueller Zustand: Alpha-Version Wir wünschen uns: ... dass Insomniac Games in die Spielabschnitte genügend optische (und spielerische) Abwechslung reinbringt. Wir hoffen außerdem, dass die Fuse-Waffen nicht ganz so mächtig sind, wie das aktuell noch wirkt, und dass die KI noch mehr Intelligenz eingeimpft bekommt. Abzuwarten bleibt auch, wie weit das Skillsystem für eine individuelle Anpassung an den Spielstil geeignet ist und welche anderen Modi Fuse bieten wird. Gespannt sind wir auf den angeblich so hohen Fokus auf die Story und ob das Storytelling in einem Koop-Shooter wirklich funktionieren kann. Im Moment sieht vieles nach einem sehr ballerlastigen Effektfeuerwerk aus. Vielleicht wird es aber auch noch ein gutes Spiel!

Userwertung 6.3 Registriere dich, um Spiele zu bewerten.

Steckbrief Genre: Action Untergenre: Third-Person-Shooter USK: ab 18 PEGI: 16 Entwickler: Insomniac Games Publisher: Electronic Arts Erscheinungsdatum: 31.05.2013 Offizielle Website: Link PS3360

Screenshots Videos Fuse Launchtrailer Trailer von Tr1nity

Mehr zum Thema News GG-Angetestet: Fuse Fuse: Insomniac-CEO zeigt Details in 18-Minuten-Video Insomniac Games' Neues heißt jetzt Fuse // Neuer Trailer E3: Overstrike ist neue Insomniac-Marke (+Video)