Im Rahmen des neuen Freistoßsystems könnt ihr nun beliebig viele Spieler in der Mauer platzieren und nach der Ballfreigabe auch einzelne Spieler, so wie hier Christiano Ronaldo, herauslaufen lassen.

Allein vorm Tor garantiert keine TrefferAuch verändert hat EA die Spielerphysik im Zweikampf. War es in FIFA 12 wenigstens mit einigen Spielern noch leicht möglich, mit dem Ball am Fuß vor dem hinterher rennenden Verteidiger bis zum Tor zu laufen und selbst unter starker Bedrängnis noch zu einem sauberen Torabschluss zu kommen, ist der Verteidiger in dieser Situation nun im Vorteil.  Durch dezentes Stoßen oder je nachdem, wenn wir ihn geschickt mit unserem Körper bedrängen, ist er nun leichter aus dem Tritt zu bringen und vom Ball zu trennen. Gut so, denn mit einem flinken Verteidiger unmittelbar am Gegner quasi nicht eine Chance zu haben und genauso gut auch einfach hinterherschauen zu können, ist endlich vorbei.

Beim ruhenden Ball gibt es ebenfalls einige Neuerungen. Nun dürfen wir beliebig viele Spieler in unsere Tormauer stellen – theoretisch alle zehn Feldspieler. Neuerdings dürft ihr dann auch das machen, was Profispieler in dieser Situation auch gerne tun und langsam nach vorne Trippeln, um die Distanz zum Ball zu verkürzen. Übertreibt ihr es, schreitet der Schiedsrichter ein. Darüber hinaus könnt ihr mit einzelnen Spielern aus der Mauer herausstürmen, sobald der Ball freigegeben wurde, um ihn möglicherweise besser abblocken zu können. Erhaltet ihr einen Freistoß zu gesprochen, könnt ihr genau das auch nutzen, um etwa durch die dadurch frei gewordene Lücke auf den Kasten zu zirkeln. Beim Freistoß laufen sich die Spieler generell im Rahmen der verbesserten Offensiv-KI besser in Position. Ihr könnt aber auch bis zu drei Spieler um den Ball herum postieren, damit sich der Gegner auf noch mehr Schussvarianten einstellen muss und dann auch einen oder zwei der Spieler nur zum Schein zum Ball laufen lassen. Allzu oft konnten wir diese Situationen noch nicht spielen. Die KI reagiert in jedem Fall recht gut darauf. Gerade im Duell gegen andere Spieler im Online-Modus dürfte diese Feature von besonderer Wichtigkeit sein.

Player Impact Engine lebe hoch

Die Kollisionsabfrage wurde noch einmal verfeinert. Insbesondere die Schwerpunktverlagerung in der Luft profitiert von den Neuerungen der Player Impact Engine.

Verbessert werden soll auch das bereits im Vorgänger ultrarealistische Kollisionssystem, das ab und an noch kleinere Aussetzer zeigte. Allzu genau können wir die Fortschritte noch nicht einschätzen, klar ist aber, dass sich EA insbesondere bei der Schwerpunktverlagerung bei Kopfbällen oder auch unter Bedrängnis im Zweikampf verbessert hat. Was schon jetzt deutlich besser funktioniert sind die schnellen Einwürfe. Ging der Ball in FIFA 12 aus, kam es auch schon mal vor, dass sich ein Spieler direkt den Ball schnappte und wir ihn sofort wieder ins Feld zurück befördern konnten. Oft klappte das aber nicht, obwohl unser Kicker den Ball im Seitenaus problemlos hätte aufnehmen können. Das führte dazu, dass das Spiel einen Cut macht und sich die Hintermannschaft des Gegners beim Einwurf wieder komplett sortiert hatte. Durch die direkte Aufnahme und den Einwurf des Balls wird das Spiel also nicht nur schneller, es ist gegen einen auf dem Rückweg in die eigene Hälfte befindlichen Gegner unter Umständen auch von großem Vorteil, um die Abwehr kalt zu erwischen.

Neben solchen Situationen soll es auch häufiger zur Verwendung typischen Spielverhaltens bekannter Fußballer kommen. Eventuell habt ihr im Vorgänger schon einmal Arjen Robben gesehen, wie er von der Außenlinie Richtung 16-Meter-Raum zieht und dann Vollspann aufs kurze Eck hält – und natürlich Christiano Ronaldo, der in seiner markanten Körperhaltung zum Freistoß antritt. In welchem Maße diese Elemente ausgebaut werden, ist allerdings noch nicht ersichtlich. Übertreiben sollte EA damit besser nicht. Zur Steigerung der Authentizität ist dieses Mittel aber fraglos ein Probates. Apropos Authentizität: Dazu, ob Schwalben möglich sind, äußerte sich David Rutter uneindeutig. Kommen könnte es.

Ausblick: Noch so viel Zeit und schon so gutEs fehlt noch eine Menge in der neuesten FIFA-Ausgabe. Stadionkulisse, Beleuchtung – vieles ist noch lange nicht final. Das Spiel selbst spielt sich aber bereits jetzt sehr gut und uns stellt sich eigentlich nur die Frage, was uns mehr überrascht: Dass uns EA zu diesem vergleichsweise frühen Zeitpunkt schon ins Spiel reinspielen lässt oder viel mehr, dass die Neuerungen schon jetzt so gut funktionieren. Denn Zweifel daran, dass die Entwickler das System bis zum Release glattbügeln und das Fußballerlebnis effektiv um die neuen Features erweitern können, haben wir nach unseren ersten Spieleindrücken keine. Ob es am Ende zu einer erneuten Steigerung führt, dafür allerdings ist es dann doch noch ein bisschen zu früh. Gewiss ist, dass FIFA den Reiz der Taktischen Verteidigung mit dem neuesten Teil nicht verlieren wird, aber gleichzeitig wieder deutlich mehr Offensiv-Fußball ins Spiel bringen wird. Durch die erschwerte Ballannahme erhält außerdem in den letzten Teilen der Reihe dezent vernachlässigte Mittelfeld wieder mehr an Bedeutung und wird mehr zum Schaltzentrum sowohl der Defensive als auch der Offensive. Wir sind gespannt – nicht zuletzt auch auf das denkbare Debüt der Fußballsimulation auf WiiU. Immerhin könnte der Touchcontroller für das eine oder andere spezielle Feature gut sein. Eine offizielle Ankündigung oder weitergehende Informationen gab es bei EA noch nicht. Das gilt auch für den Karriere- und Mehrspielermodus. Mal sehen, ob sich EA auch dafür ein paar neue Dinge hat einfallen lassen.

Autor: Benjamin Braun / Redaktion: Florian Pfeffer (GamersGlobal)

FIFA 13

Angetestet am 30.5.2012 Sehr gut

Vorläufiges Pro & Contra Realistischere Ballannahme... Offensiver-Hurra-Fußball jetzt wieder möglich Gute Offensiv-, sehr gute Defensiv-KI Ultrarealistische Spielphysik (vor allem Spieler) Perfekte Ballbehandlung und Timing sehr wichtig Neues Freistoßsystem erlaubt deutlich mehr Varianten und Finten … die bisweilen noch recht künstlich wirkt Aktueller Zustand: Pre-Alpha-Version Wir wünschen uns: … dass EA Canada das gelingt, was sich nach den Spieleindrücken abzeichnet: die Taktische Verteidigung bleibt wichtig, die Offensive erhält aber wieder mehr Gewicht. Es spielt sich bereits jetzt gut und die neuen Freistößen lassen endlich auch bei ruhenden Bällen mehr Variationen zu. Wenn alles gut läuft, steigert sich EA im Herbst ein weiteres Mal. Und das vielleicht sogar deutlicher als wir aktuell geneigt sind, zu glauben.

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Steckbrief EA Sports FIFA [Serie] Genre: Sport Untergenre: Sportsimulation USK: ab 0 freigegeben PEGI: 3 Entwickler: EA Canada Publisher: Electronic Arts Erscheinungsdatum: 25.09.2012 Offizielle Website: Link 3DSiOSPCanderePS3PSPPSVitaWiiWiiUandere360

Screenshots Videos FIFA 18: Multiplayer-Duell – Christoph versus Benjamin Special von Benjamin Braun

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