Ein Gegner hat uns mit seiner Spezialfähigkeit außer Gefecht gesetzt, seine Kollegen schlagen weiter auf uns ein.

Risiko oder Belohnung?

Das Herz von Darkspore ist der Koop-Modus für bis zu vier Spieler. Anders als beispielsweise in Diablo 2 muss euer Team jedoch vor Spielstart komplett feststehen, nachträglich einsteigen ist nicht. Der Grund für das Fehlen eines Drop in/Drop Out-Features ist das Risiko- und Belohnungssystem der Kampagne, welches auch im Einzelspielermodus greift, dazu gleich mehr. Angst vor Item-Diebstahl müsst ihr übrigens nicht haben. Egal, wer einen Gegenstand aufsammelt, euer Held würfelt automatisch auf alles. Ihr bekommt es die meiste Zeit nicht einmal mit, dass ihr einen Gegenstand erhaltet habt, das merkt ihr erst am Ende eines Levels. Die Lebens- und Energietränke werden hingegen gerecht aufgeteilt: Wenn ihr einen Trank aufsammelt, profitieren davon automatisch alle Helden im Sichtbereich.

Zu viert stapfen wir auf Cryos über eine Brücke.

Am Ende jedes Levels werdet ihr individuell bewertet, je nachdem wie viele Gegner ihr getötet habt oder wie oft ihr gestorben seid. Gleichzeitig habt ihr die Wahl, euch entweder eure Belohnung abzuholen (meist ein neues Upgradeteil oder zusätzliche Erfahrungspunkte für euer Alter Ego) oder auf Risiko zu spielen. Durch letzteres verdoppelt ihr quasi euren Einsatz in der Hoffnung auf einen noch besseren Gegenstand. Doch um diesen zu erhalten, müsst ihr zuerst den nächsten Level erfolgreich überstehen.

Jedes Mal, wenn ihr euch für Risiko entscheidet, steigt gleichzeitig der Schwierigkeitsgrad des nächsten Abschnitts stark an. Schafft ihr dann den Level nicht, erhaltet ihr gar keine Belohnung. Die Entscheidung darüber steht jedem Spieler frei. Möchte euer Freund aufhören und sich seine Belohnung schnappen, darf er das, und ihr spielt eben nur noch zu dritt weiter. Die Gegner passen sich jederzeit an euren Avatar-Level und die Spielerzahl an und erhalten entsprechend mehr oder weniger Fähigkeiten.

Aber auch Freunde von zünftigen Spieler-gegen-Spieler-Gefechte kommen nicht zu kurz. In speziellen Arenen werden entweder 1vs1-, 2vs2- oder 4vs4-Schlachten ausgetragen -- mit genau den Helden, die ihr im Einzelspielermodus bereits freigeschaltet und auch modifiziert habt. Hier kommt erneut das Squadsystem ins Spiel. Erst wenn alle drei Helden des Gegners das Zeitliche gesegnet haben, ist er auch tatsächlich besiegt. Jeder Kampf wird als Best-of-3 ausgetragen: Der erste, der zwei Matches für sich entscheiden kann, gewinnt. Der Clou: der Verlierer einer Runde darf zwischendurch seine Squad austauschen, während der Gewinner weiter auf sein zu Beginn gewähltes Trio festgelegt ist. Das bringt eine interessante Dynamik ins Spiel. Diverse Online-Leaderboards sollen euch zudem über längere Zeit bei der Stange halten und den Wettkampfaspekt noch stärker hervorheben -- das konnten wir aber im Vorfeld noch nicht überprüfen.

In den PvP-Schlachten sind die feindlichen Spieler ebenso mit drei Helden unterwegs, die ihr auch alle besiegen müsst.

Geheimtipp für Action-RPG-Fans

Gegen solch einen impostanten Bossgegner durften wir noch nicht antreten.

Darkspore hat sich seit seiner Enthüllung vor knapp einem Jahr gut entwickelt, auch wenn es bis zum Release immer noch viel zu tun gibt. So fehlten in der gezeigten Version die Bossgegner, die Minimap war noch nicht voll funktionsfähig. Und da wir die Kamera nicht frei drehen konnten, verschwand unser Held mitunter hinter den zahlreichen Levelobjekten.

Wir waren trotzdem sehr positiv überrascht von Darkspore. Für ein Diablo 3 wird es keine ernste Gefahr sein, die Chancen für einen Geheimtipp stehen jedoch gut. Maxis führt einige sehr interessante und spaßige neue Features in das Genre ein, die bereits in der Vorversion sehr gut funktionieren -- allen voran das sehr ungewöhnliche Squadsystem. Gleichzeitig hat es sich von Spore nur die guten Bestandteile geborgt, wie den immer noch mächtigen Kreatureneditor und die hohe Einsteiger- und Benutzerfreundlichkeit, und ignoriert den (teils misslungenen) Rest völlig. Wir sind entsprechend sehr auf das Endergebnis gespannt und freuen uns auf zukünftige Solo-, Koop- und PvP-Schlachten.

Autor: Christoph Hofmann (GamersGlobal)

Darkspore Angetestet am 6.2.2011 Gut Schulnoten-Skala

Vorläufiges Pro & Contra Koop-Modus für bis zu 4 Spieler  Helden-Editor mit echter spielerischer Relevanz Fließendes Umschalten zwischen drei Helden Einsteigerfreundlich  "Risiko oder Belohnung?"-Kampagnensystem Dank der Helden-Trios interessanter PvP-Modus  Taktischer Tiefgang  Abwechslungsreiche und ansprechende Umgebungen  Kamera nicht frei drehbar  Anspruchsvolle Zwischenbosse fehlen noch  Gezeigte Levels waren sehr kurz und linear Aktueller Zustand: Beta-Version Wir wünschen uns: ...dass wir entweder die Kamera frei drehen können oder uns Objekte im Vordergrund nicht die Sicht versperren. Wichtig sind außerdem abwechslungsreiche und anspruchsvolle Bossgegner. Denn die würden die bereits jetzt interessanten (und hoffentlich, wie versprochen, im späteren Spielverlauf auch längeren) Levels würdig abschließen. Darkspore wird zwar auch dann kein Diablo 3, aber nach unserer anfänglichen starken Skepsis hat sich nach dem Selberspielen unsere Meinung über das Spiel massiv verbessert -- ihr solltet als Action-RPG-Fans auf jeden Fall ein Auge drauf haben.