Connor kombiniert die Tradition seiner Ahnen mütterlicherseits (Tomahawk...) mit moderner Ausrüstung.

Koloniales L.A. NoireDie Zwischensequenzen sollen laut Ubisoft Montreal cineastischer werden als zuletzt bei Assassin's Creed Revelations. Diesmal werden nämlich nicht bloß die Bewegungen der Charaktere per Motion Capturing adaptiert, sondern auch ihre Mimik. Wirklich immer lassen sich die Dialoge zwar nicht von den Lippen der beteiligten Gesprächspartner ablesen – von einem L.A. Noire oder Heavy Rain scheint das Spiel also noch ein gutes Stück weit entfernt. Aber bei den meisten Sätzen funktioniert das bereits jetzt sehr gut. Ob Spieler der deutschen Sprachversion davon profitieren können werden, darf allerdings bezweifelt werden. Generell scheint Ubisoft Cutscenes und Spielszenen stärker ineinander übergehen zu lassen. Um etwa in eine Stadt zu gelangen, muss sich Connor von einem Baum aus in einer Heuwagen der Briten fallen lassen, ohne bemerkt zu werden. Ist das gelungen, schwenkt die Kamera automatisch von Conners fahrendem Versteck weg, um in einem hübschen Schwenk auf die wenige hundert Meter entfernte Stadt zu zeigen.

Die lässt, genauso wie das riesige Waldgebiet im Präsentationsvideo, eine enorme Weitsicht zu. Wo die bisherigen Serienteile häufiger mit durchschaubaren architektonischen Tricks arbeiteten, hat Ubisoft Montreal bei Assassin’s Creed 3 offenbar ein paar weniger auffällige Lösungen gefunden, um den stark begrenzten Konsolenspeicher nicht zu überreizen. Zweifellos: Ein schneebedecktes Waldgebiet ist dafür nicht gerade ein undankbarer Kandidat. Aber der Blick über die Dächer Bostons und ganz besonders die sehr üppig von NPCs bevölkerte Hafenszenen zeigen schon, dass Ubisoft noch ein bisschen was aus der alten Konsolen-Hardware herauskitzeln will. Gespannt sind wir mit Blick auf Weitsicht und Detailgrad der Spielwelt nicht zuletzt auf die PC-Version, für die weiterhin eine parallele Veröffentlichung mit den Versionen für Xbox 360 und Playstation 3 geplant ist. Denn so richtig genutzt hat das kanadische Team, das für Assassin’s Creed 3 übrigens auf die doppelte Größe von Assassin’s Creed 2 aufgestockt wurde, die höhere Leistungsfähigkeit des PCs bisher nie.

Allererster EindruckDie ersten Eindrücke aus Assassin’s Creed 3 fanden wir vielversprechend. Das Szenario ist gleichsam spannend und auch Spielern aus unseren Gefilden genügend vertraut. Gerade die Begegnungen mit George Washington, Benjamin Franklin und anderen historischen Persönlichkeiten könnten äußerst interessant werden. Und wir wollten immer schon mal an der Gründung der ersten modernen Demokratie beteiligt sein. Über die Hauptfigur Connor wissen wir noch nicht genug, um ihn mit Altair und Ezio zu vergleichen. Die Grundvoraussetzungen für eine starke Story sind durch seine Biographie in jedem Fall gegeben.

Das veränderte Kampfsystem sieht klasse aus und erinnert stärker an Batman – Arkham City als an die letzten beiden Serienteile. Nicht nur durch die dort deutlich häufiger anzutreffenden Skriptsequenzen könnte die Inszenierung deutlich aufgewertet werden. Der offenkundig noch höhere Fokus auf Action soll durch andere Elemente ausgeglichen werden, nur wie genau, dazu hat Ubisoft noch nicht viel verraten. Die Ereignisse innerhalb der Spielwelt und die offenbar stark verbesserte Mimik in den Videosequenzen könnten AC3 lebendiger und cineastischer wirken lassen als die Vorgänger. Technisch erwarten wir keinen gewaltigen Sprung, aber die offenkundig höhere Weitsicht und die schönen Schneeanimationen sind auf jeden Fall optische Leckerbissen.

Bei so viel Lob schreiben wir nur "Gut" unter diese Preview? Ja, denn wirklich viel von Assassin’s Creed 3 haben wir noch nicht gesehen. Wie spielen sich die Kämpfe tatsächlich? Wie genau füllt Ubisoft Montreal das angeblich so viel größere Gebiet mit Open-World-Elementen? Oder laufen wir am Ende im Waldgebiet nur umher, um dort irgendwelche Bonusobjekte zu sammeln, Tiere zu jagen oder immer wieder auftauchende Soldatentrupps auszulöschen? Ubisoft verspricht Dialoge, Minispiele und ähnliches. Gesehen haben wir davon aber noch nichts. Dennoch hinterlässt Assassin’s Creed 3 ein sehr gutes Gefühl bei uns, wir trauen den Entwicklern zu, der zuletzt etwas rostig gewordenen Serie wieder neuen Schub zu geben. Das "Sehr gut" bei der nächsten Preview (wo wir dann hoffentlich wirklich selber antesten können) scheint uns fast nur eine Formsache zu sein.

Autor: Benjamin Braun / Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)

Assassin's Creed 3

Angetestet am 26.3.2012 Gut

Vorläufiges Pro & Contra Unverbrauchtes, aber bekanntes Setting Interessante Hauptfigur Kampfsystem überarbeitet Große Spielwelt mit hoher Weitsicht Städte wirken deutlich belebter Wettersystem Einige sehr schöne neue Animationen Die große Spielwelt dürfte nicht leicht mit Inhalt zu füllen sein Fokus könnte zu stark in Richtung Action gehen Aktueller Zustand: Alpha-Version Wir wünschen uns: ... dass Ubisoft Montreal den Fokus nicht zu stark auf die Action verschiebt. Klar, die vorgeführten Kämpfe sahen spaßig aus, aber bitte nicht auf Kosten des Schleichens. Gespannt sind wir darauf, ob es gelingt, die große, hübsche Spielwelt auch ausreichend mit spielerischem Inhalt zu füllen. Denn hier bleibt uns Ubisoft noch sehr viele Antworten schuldig. Das gilt auch für Hauptfigur Connor, der zwar sehr interessant ist, dessen Motivation uns bislang aber noch nicht hundertprozentig einleuchtet. Allzu große Sorgen machen wir uns diesbezüglich aber nicht, schließlich bewegt sich die AC-Serie seit Jahren auf einem hohen spielerischen Niveau. Wir freuen uns nun auf die erste richtig spielbare Version – und im November auf den Amerikanischen Unabhänigkeitskrieg.

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Steckbrief Assassin's Creed [Serie] Genre: Actionadventure Untergenre: Open-World-Actionadventure USK: ab 16 freigegeben PEGI: 18 Entwickler: Ubisoft Montréal Publisher: Ubisoft Erscheinungsdatum: 30.10.2012 Offizielle Website: Link PCPS3WiiU360XOne

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