Krachende Action-Simulation

Ace Combat - Assault Horizon Preview

Entwickler Project Aces legte mit Ace Combat - Joint Assault und The Sky Crawlers bereits zwei sehr actionlastige Flugsimulationen vor. Mit Ace Combat - Assault Horizon will Publisher Namco Bandai nicht nur authentische Luftgefechte nachbilden, sondern auch eine spannende Geschichte erzählen. Ob der Spagat gelingt?
Benjamin Braun 15. September 2011 - 20:09 — vor 12 Jahren aktualisiert
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Anfang bis Mitte der 90er-Jahre hatten Militär-Simulationen Hochkonjunktur: Als Manfred von Richthofen in Red Baron, mit Kampfhubschrauber in Commanche oder in japanischen und amerikanischen Flugzeugen während des Zweiten Weltkriegs in Aces of the Pacific -- um nur ganz wenige Beispiele zu nennen -- probten wir unsere Flugkünste. Von Simulationsmonstern wie Falcon 4.0 mal ganz zu schweigen.

Die Zeiten der beinharten Simulationen sind aber im Großen und Ganzen vorbei. Offensichtlich wollen nicht allzu viele Spieler Stunden damit verbringen, herauszufinden, welche virtuellen Schalter und Tasten sie drücken müssen, um überhaupt nur starten zu können. Bei einem wilden Flugmanöver wegen eines Strömungsabrisses sofort zu crashen, macht auch nicht jedem den allergrößten Spaß. Darum sind heutige Spiele um fliegendes Kampfgerät meistens Action-Simulationen. Sie versprechen auf Kosten des Realismus eine höhere Zugänglichkeit, mehr Action und schnelle Erfolgserlebnisse. Damit wäre auch Namco Bandais neueste militärische Action-Simulation Ace Combat – Assault Horizon passend umschrieben. Wobei: nicht ganz. Ace Combat will uns neben einem großen Angebot an Fluggeräten und packender Action nämlich auch eine spannende Hintergrundstory bieten. Dass sich Fliegerei und Story nicht ausschließen muss, wissen wir seit Strike Commander (1993) von Chris Roberts.

Luftkrieg über Florida
Die Skyline von Miami dient als Schauplatz der ersten Mission.
Wir durchstoßen eine Wolkenwand, sehen einen strahlend blauen Himmel und danach kurzzeitig nichts mehr: gleißende Sonnenstrahlen verwehren uns die Sicht auf die Skyline von Miami. Russische Kampfjets greifen Florida an! Wir müssen dem Angriff unbedingt Einhalt gebieten. In unserem F-22-A-Jagdflugzeug nehmen wir uns mit unseren Flügelmännern eine MiG nach der anderen vor. Einmal im Zielsucher erfasst, trifft oft schon die erste unserer Sidwinder-Raketen ins Ziel und holt den feindlichen Vogel vom Himmel.

Wendigkeit ist gefragt, denn die gegnerischen Flieger versuchen ständig, aus unserem Sichtfeld zu entkommen. Reduzieren wir den Schub und legen parallel dazu die beiden Heckruder um, fliegen wir besonders enge Kurven, mit denen das Anvisieren des Gegners deutlich leichter ist. Manchmal kreisen sie aber auch beinahe seelenruhig in einer größeren Formation durch die Lüfte. Wenn es uns gelingt, nah von hinten an die Formation heranzukommen, haben wir die Gelegenheit, unseren zweiten Raketentyp einzusetzen. Er ist nur für mittlere Entfernungen geeignet, dafür werden gleich vier Flugkörper auf einmal verschossen, die gleich mehrere Ziele auf einmal ansteuern.

Aber halt, Moment, um was geht es denn überhaupt in diesem Spiel? Russische Kampfjäger über den USA? Wir wollen nicht zuviel verraten, aber die Szene (die ihr genau so in der Demo zu Ace Combat - Assault Horizon nachspielen könnt) stellt die anfängliche Exposition dar, wie sie heute jeder Actionfilm verwendet: Eine spannende Cliffhanger-Szene, die eigentlich aus der Mitte oder gar dem Ende der Handlung stammt, soll euch mitten ins Geschehen werfen, den Helden vorstellen und Lust auf mehr machen. Und auch dieser Prolog ist aus dem Zeitstrahl der Handlung herausgegriffen: Eigentlich sind nämlich die Piloten der USA und Russlands Verbündete, die zum tatsächlichen Beginn des Spiels gemeinsam in Afrika Einsätze fliegen, um gegen den Terror zu kämpfen.
Ab und zu streut Ace Combat geskriptete Sequenzen mitten im Spiel ein. Mit diesem feindlichen Fliegerass müssen wir zwar manuell den Dogfight beginnen, doch sein Ende an der Anzeigentafel findet er automatisch, wenn wir das Stadion passieren.

Breites Angebot an
Flugmaschinen
Innerhalb der Kampagne sind die Wahlmöglichkeiten vor Missionsstart noch klein. Wiederholen wir den Auftrag als Einzelszenario steht eine ganze Reihe von Jets bereit.
In Ace Combat - Assault Horizon liefern wir uns aber nicht nur Luftkämpfe mit der F-22. Bei den Einsätzen, die uns unter anderem zu einem Ölfeld in Ostafrika führen, kommen auch verschiedene andere Militärjets der NATO-Staaten zum Einsatz. Darunter befinden sich zum Beispiel die Tarnkappenbomber F-117 und F-35 sowie verschiedene Modelle des französischen Flugzeugherstellers Dassault Aviation (Mirage).

Vor Beginn der nächsten Mission wählen wir meist aus einigen alternativen Flugzeugtypen aus und bestimmen deren Bewaffnung. Zur Bekämpfung von Bodenzielen sollten wir Luft-Boden-Raketen bevorzugen, für Luft-Ziele... ihr ahnt es. Sobald wir eine Aufgabe in der Kampagne abgeschlossen haben, steht die Mission auch als Einzelszenario zur Verfügung. Dort ist die Auswahl an Flugzeugen oder Helikoptern deutlich größer, und wir dürfen gar russische Flieger wie die MiG 29 oder Su-24 besteigen.
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Das erlaubt spannende "Was wäre wenn"-Szenarios -- und frankophile Naturen können beispielsweise versuchen, mit der Mirage typischen US-Jägern oder -Kampfbombern beizukommen.

In den insgesamt 17 Missionen der Kampagne klemmen wir uns zudem hinter die Steuerknüppel von Armee-Hubschraubern. Mit dem AH-64 Apache bekämpfen wir beispielsweise einige Bodenziele in einer Stadt in Afrika, um den Weg für eine Delta-Force-Spezial-Einheit freizumachen. Dabei müssen wir anrückende Jeeps und Fußtruppen des Feindes ausschalten, bevor sie unseren Kameraden zu nahe kommen, und mehrere Mörserstellungen ausräuchern. In den Hubschrauber-Missionen schlüpfen wir übrigens in die Haut von Captain D-Ray, der sich die Hauptrolle mit Jet-Pilot Lieutenant Bishop teilt. Darüber hinaus übernehmen wir in mehreren Spielabschnitten den Part anderer Charaktere, die nicht am Steuer sitzen, sondern vergleichbar mit einem Railshooter, mit einer Gatling-Gun aus einem Blackhawk-Hubschrauber heraus Bodenziele bekämpfen oder nachts mit den Bordkanonen des AC-130 eine Aktion unserer Verbündeten sichern. Keine Frage: Project Aces will euch Vielfalt bieten.

In der ersten Hubschraubermission räumen wir eine Stadt in Afrika von Feinden, um unseren Bodentruppen den Vormarsch zu ermöglichen. Die Luft-Boden-Raketen unseres Apaches sind besonders gegen dichte Feindformationen effektiv.
Anonymous (unregistriert) 15. September 2011 - 21:12 #

Gäääähn! Schon wieder ein böser (russischer) Terrorist, der mit seiner Luftflotte (!) die halbe Welt in Schutt und Asche legt... Habe mich eigentlich auf das Spiel gefreut, aber warum zum Teufel musste Namco thematisch und storymässig auf den längst ausgelutschten COD- oder Tom Clancy-Zug aufspringen? Egal ob COD, Hawx, Battlefield-BC und wie sie alle heissen: Langsam bin ich die Konstellation russische Separatisten/Nationalisten/Terroristen vs UNO/NATO/USA etc. Leid.

Sowas von geschlechtslos, da wünscht man sich ja fast Wild Bill Stealys Szenarien aus den 80ern zurück. Oder wenigstens die üblichen Fanstasienationen aus den früheren Ace Combats. Eine dynamische Kampagne mit einem begrenzten Kriegsschauplatz wäre auch mal wieder schön. Die ganzen Markovs, Makarovs und Zakhaevs hängen mir nämlich langsam gewaltig zum Halse heraus.

BFBeast666 14 Komm-Experte - 2094 - 15. September 2011 - 22:08 #

Öhm, im ersten HAWX gehts mitnichten gegen die Russen, sondern gegen eine böse, böse amerikanische Privatarmee...

Und wenn du dir die Cutscenes in Ace Combat 6 angeguckt hättest, würde dir auch aufgefallen sein, daß die "bad guys" dort alle ebenfalls einen sehr deutlichen russischen Akzent besessen haben (man denke z.B. an den Major, der in die besetzte Hauptstadt kommt, um dort Gefangene zu verhören).

Anonymous (unregistriert) 16. September 2011 - 0:55 #

Na gut, hatte ich schon verdrängt. Es geht mir eigentlich gar nicht um die Nationalität der Gegner, sondern um ihren Status: Privatarmeen, Terroristen, Separatisten, nationalistische Splittergruppen - die machen einfach nicht viel her in einem Luftkampfactionspiel (und auch nicht in einem Flugsimulator...). Einfach zu unglaubwürdig und abgedroschen. Warum keinen Konflikt zwischen regulären Staaten? Ist den Produzenten das politisch zu unkorrekt?

volcatius (unregistriert) 15. September 2011 - 22:48 #

Wieso wird sowas nicht einfach Action-Spiel genannt? Da wird doch nicht mal ansatzweise irgendetwas realistisch simuliert.

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 16. September 2011 - 0:06 #

Wieso nicht mal wieder ein bisschen mehr Realismus? Ich finde Scriptsequenzen wie im Artikel beschrieben blöd: Man ballert auf den Gegner ein und kurz bevor man ihn erledigt hat, fliegt er dann gescriptet in ein Schild... super.[ironie]Hat man wirklich das Gefühl, das man ihn selbst erledigt hat.[/ironie]

Hmm, vielleicht bin ich einfach nicht der Typ für diese Games, ich mag es schnell, ich mag es Actionreich, aber ich mag es auch gerne etwas anspruchsvoller.

NovemberTerra 13 Koop-Gamer - 1564 - 16. September 2011 - 1:23 #

Ich für meinen teil freu mich drauf.. wäre das erste ace combat welches ein realistisches szenario besitzt und ohne fantasiestaaten auskommt die allerdings nur all zu offensichtlich an wirklich existierende staaten erinnern.

Und nach der enttäuschung von hawx 2 kann es in dem genre eigentlich nur besser werden.

Dragor 14 Komm-Experte - 2170 - 16. September 2011 - 4:29 #

Ohne Fantasiestaaten heißt aber vllt. auch leider ohne riesige Superwaffen die man dann bekämpfen muss. Wie zb. Stonehenge in Ace Combat 4 usw.

headlaker 16 Übertalent - 5284 - 16. September 2011 - 6:26 #

Hm, also die Darstellung der Gebäude finde ich ja ganz hübsch...
Leider iost mir der Boden aber zu matschig.

Naja aber mit solchen Flug-Action-Spielen konnte ich mich noch nie so wirklich anfreunden.

headlaker 16 Übertalent - 5284 - 16. September 2011 - 12:26 #

Wurden die Bilder mit verschiedenen Grafikeinstellungen aufgenommen?
Gerade bei den beiden auf Seite 2, sieht das Untere irgendwie viel detailreicher aus als das drüber...

Amco 19 Megatalent - P - 19342 - 16. September 2011 - 7:17 #

Also ich hab die Demo gespielt und naja der Hubschrauberteil war ziemlich öde, aber der Jetteil war woeder spitze von daher wird es wohl gekauft.

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 16. September 2011 - 7:35 #

Öde. Bitte wieder mehr Simulation weniger "Call of Duty in der Luft".

B. Richthofen (unregistriert) 16. September 2011 - 10:31 #

Was hast du? Wer Simulationen will, spielt halt Wings of Glory nebst Addons oder wegen mir Cliffs of Dover oder immer noch FlightSim X. So eine Actionflugsim ist was ganz anderes und hat ihre Berechtigung, wenn gut gemacht. Ich finde die Preview alles andere als abschreckend.

Robokopp 19 Megatalent - - 18980 - 16. September 2011 - 12:43 #

Mir hat die 360 Demo überraschend viel Spaß gemacht. Werde ich mir wohl zulegen.

Sciron 20 Gold-Gamer - 24181 - 16. September 2011 - 23:59 #

Als Fan der Serie tu ich mich irgendwie schwer damit. Das realistische Szenario hätte ich nicht gebraucht und über CRA kann man auch streiten. An den genialen 5. Teil wird es wohl nicht rankommen, aber es dürfte zumindest relativ souverän werden. Zumindest die Story wird wohl auch spannender werden als die belanglosen Cutscenes aus Teil 6.

Red237 18 Doppel-Voter - 12871 - 18. September 2011 - 18:33 #

Ich hätte gerne mal wieder einen Mick Schnelle Simulations-Test...