Komplettlösungen und Cheats

Warum täuschen sich Spieler gern selbst? User-Artikel

ChrisL 15. Oktober 2009 - 18:25 — vor 14 Jahren zuletzt aktualisiert
Komplettlösungen, Spieletrainer, Cheats – Dinge, die heutzutage nicht mehr wegzudenken sind. Dass es diese Hilfestellungen massenweise gibt, ist eine Sache. Warum sie jedoch von vielen Spielern bereits nach kurzer Spieldauer genutzt werden, ist eine ganz andere. Mit diesem Artikel macht sich der Autor auf die Suche nach den Ursachen.
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In diesem Artikel soll es weniger um Spiele-Komplettlösungen oder allgemeine Lösungshilfen an sich gehen – auch auf GamersGlobal.de wird es diese Art von Hilfe geben – sondern eher um das oft vorschnelle Benutzen selbiger. Komplettlösungen, Lösungsbücher mit weiteren Informationen oder auch Cheats haben selbstverständlich ihre Berechtigung. Schon früh wurden diese den Spielen beigelegt, wie zum Beispiel der damalige "Spieleberater" des SNES, ohne den es teilweise schlicht kein Weiterkommen gab. Oder die Programmierer fügten aus Spaß an der Freude selbst Cheats in ihre Spiele ein.

Die Tradition, den Spielern mit Tipps und Tricks oder eben Komplettlösungen an die Hand zu nehmen, gibt es somit schon lange. Persönlich habe ich jedoch den Eindruck, dass diese Hilfestellungen besonders in den letzten Jahren inzwischen so sehr zu vielen Spielen dazugehören wie die Brechstange zu Gordon Freeman. Mit anderen Worten: Ohne sie geht es nicht mehr. Viele Spieler machen es sich auf diese Weise zu einfach – echter Spielspaß und Freude über das Erreichte können so gar nicht erst entstehen.

Die Vergangenheit: "Was sind Cheats?"

Viele der hier lesenden und schreibenden User werden in einer (Spiele-)Zeit aufgewachsen sein, in der es – vor 8, 10 oder mehr Jahren – nur wenige bis keine Lösungshilfen gab. Wollte man in einem Spiel das nächste Level erreichen, einen schweren Gegner besiegen oder alle Schätze finden, blieb den Spielern oft nichts anderes übrig, als sich selbst zu helfen (oder vielleicht Freunde zu fragen, was sie an dieser oder jenen schwierigen Stelle unternommen haben). Und das war auch gut so.

Besonders selbst herauszufinden, welche Schwächen der Gegner hat, welcher Trick benötigt wird, um einen geheimen Raum zu finden oder welche Aufgabe gelöst werden muss, um an eine sagenumwobene Waffe zu kommen, war und ist wichtig. Nicht nur, dass es stolz und glücklich macht. Es entsteht auch ein wichtiges Erfolgserlebnis: Man hat es durch eigene Überlegungen, eigenes Ausprobieren geschafft und kann sich mit diesem wichtigen Wissen den noch kommenden Herausforderungen stellen. Und vor allen Dingen: Sich auf diese freuen.

Wurde doch mal eine Hilfestellung oder ein Cheat genutzt, dann nur unter großem innerlichen Protest und auch nur für diese eine schwere Stelle oder diesen besonders fiesen Gegner, an dem man sich schon länger die Zähne ausgebissen hat. Schließlich ging es auch um die eigene Spieler-Ehre, die durch nichts mehr an Ansehen verlor, als das häufige Nutzen fremder Hilfe.

Die Gegenwart: Wozu anstrengen?

Und heutzutage? Wohin hat sich der Ansporn verkrochen, ein Spiel durch die eigene Spielweise zu meistern? Auch wenn es länger dauert und manchmal vielleicht auch Nerven kostet. Reizt es viele der heutigen Spieler gar nicht mehr, ein Spiel zu "knacken" oder auf ihre eigene Weise zu spielen?

Wer allzu schnell zum Lösungsbuch greift oder die Unterstützung durch Tipps und Guides sucht, dürfte kaum Spaß am Spiel haben. Mal eben nachgeschaut, wo der nächste Auftraggeber steht oder durch Eingabe eines Codes einen Haufen Gold "verdienen" – wo bleibt da der Spaß an der Sache ...? Ist es nicht auch der Sinn des Mediums Computerspiel, sich mit diesem zu beschäftigen und nicht in aller Eile durch die Level und Schauplätze zu hetzen? Atemlos und so schnell wie möglich; nur, um mit einem Spiel schnell fertig zu sein? Bloß keine Anstrengung oder gar Rätseln und Überlegen. Wozu kauft man sich eigentlich ein Computer- oder Konsolen-Spiel, wenn man nach wenigen Fehlschlägen oder dem nicht schnell genug eintretendem Erfolg zur Lösungshilfe greift?

Screenshot Risen
Risen: Die Aschebestie ist im Rollenspiel ein sehr gefährlicher Gegner. Mit dem Lösungsbuch ein Kinderspiel?

Kann man das denn überhaupt noch als Spielen bzw. als Auseinandersetzung mit dem Medium bezeichnen? Man hat doch auch ein Buch nicht gelesen, nur weil man den Klappentext überflogen hat.
Ebenso wie beim Lesen eines Buches, sollte man auch versuchen, in die Welt eines Computerspieles einzutauchen bzw. sich auf diese einzulassen. Nur durch das Auseinandersetzen mit der Spielwelt, der gebotenen Rätsel, der schweren Gegner kann Spielspaß entstehen.
Natürlich wird es immer wieder auch zu Frust und Ärger kommen. Damit muss man sich jedoch als Spieler auseinandersetzen und es auf's Neue versuchen – schließlich gibt es in der realen Welt auch keine Cheats, mit der man mal eben die Werkstattrechnung des eigenen Autos begleichen kann. Und eine Komplettlösung schon gar nicht.

Überlegungen zu den Ursachen

Nun komme ich zu verschiedenen Punkten, die zumindest für mich persönlich ein wenig Licht ins Dunkel bringen könnten: Könnte es möglicherweise sein, dass ein Grund für das erwähnte "Schnell, Schnell" und das frühe Benutzen von Komplettlösungen und ähnlichem auch der Entwicklung unserer Gesellschaft geschuldet ist? Zugegeben, eine Behauptung die eventuell etwas weit hergeholt ist. Aber bekommen gerade die jüngeren Spieler unter uns nicht vorgelebt, dass alles zügig gehen muss? Gilt in unserer heutigen, schnelllebigen Zeit sich für etwas Zeit zu nehmen, in ein Thema einzutauchen oder sich mit einer Sache länger zu beschäftigen nicht sogar als langweilig?
Und vielleicht noch schlimmer: Rückschläge oder gar Fehler werden in unserer Gesellschaft oft nicht gern gesehen. Wer etwas auf Anhieb nicht richtig macht, wird schief angesehen und belächelt. Dabei sind – da erzähle ich niemandem etwas Neues – Fehler auch dazu da, um zu lernen. Um zu erkennen, dass ein Weg oder eine Richtung nicht richtig ist. Mit diesem Wissen kann und sollte man es anschließend nochmal probieren und einen anderen Weg einschlagen. Sowohl im echten Leben, als auch in der virtuellen Spielwelt.
Christoph Licht 25 Platin-Gamer - 55862 - 18. Oktober 2009 - 21:08 #

Früher hab' ich gecheatet wie blöde. Eine Jugendsünde, auf die ich nicht wirklich stolz bin (mittlerweile aber alle wichtigen Titel auch mal legal durchgespielt). Heutzutage verachte ich es aber auch und kann nicht verstehen wie jemand es tun kann. Es tut mir dementsprechend schon sehr in der Spielerseele weh, wenn ich notgedrungen für The Whispered World eine Komplettlösung heranziehen oder in Greed den God-Modus aktivieren muss nur damit ich die Artikel-Deadline halten kann.

Eine Ausnahme sind allerdings Lösungsbücher, die interessant geschrieben sind. Beispielsweise gab es eins für Half-Life, das aus der Ich-Perspektive von Gordon Freeman verfasst war. Eine sehr gute Lektüre. Oder die Logbucheinträge im Star Trek - The Next Generation - A Final Unity Lösungsbuch. Oder die Wirtschaftslektüre zu SimCity 3000. Das hol' ich mir dann schon mal und lese es NACHDEM ich das Spiel durchgespielt habe.

Grauzone sind für mich Achievementguides. Die nutze ich eigentlich immer, damit ich bereits beim ersten Durchspielen so viele wie möglich erhalte. Ist aber natürlich auch nichts anderes als Cheaten.

Johannes Mario Simmel 14 Komm-Experte - 2208 - 19. Oktober 2009 - 0:22 #

Verachten ist ein ziemlich übertriebens Wort, oder? Cheaten im Multiplayer ist natürlich tabu, aber wo liegt das Problem, wenn der eine mehr Spass mit Cheaten im Singleplayer hat als der andere. Was stört es dich, wenn jemand 2 Wochen lang bei zb. Edna bricht aus einfach nicht die Zeit/Lust hat so lange herumzuknobeln um zu entdecken dass es "Sprich mit Fernsehr" statt "Schaue an Fernseher" heißt (was mich total genervt hat).

Ich cheate mir meine Spiele häufig so zurecht (zb. mit dem Hexeditor), dass ich mich nur noch um die Dinge kümmern muss, die mir auch Spass machen. Wenn ich zum Beispiel noch soundsoviel Geld/Credits whatever in einem Spiel sammeln muss, bevor die Story weitergeht und ich dafür ständig das Gleiche tun muss (was mir vlt keinen Spass macht, aber die Story ist gut) dann "überspringe" ich diese künstliche Spielverlängerung..

Von daher ist meine Aussage eine ganz andere als die des Artikels, ich cheate in Spielen um den maximalen Spielspass zu erhalten und um Dinge zu beseitigen die mir den Spielspass vermindern könnten. Das Entscheidende ist nicht, ob es mir zu schwer ist, sondern ob mir die Aufgabe Spass macht oder nicht.

Aufgaben die keinen Spass machen bringt das Leben genug mit sich.

;)

ChrisL 30 Pro-Gamer - P - 199512 - 19. Oktober 2009 - 9:35 #

> ich cheate in Spielen um den maximalen Spielspass zu erhalten
> und um Dinge zu beseitigen die mir den Spielspass
> vermindern könnten.

So habe ich das noch gar nicht gesehen - interessante Herangehensweise.
Für mich persönlich kann ich mir nicht vorstellen, dass das Spiel Spaß macht, wenn man sich mit Hilfe des Hexeditors haufenweise Geld beschafft. Das man z. B. davon nicht genug hat, ist doch möglicherweise auch Bestandteil der Story ...

hermach 12 Trollwächter - 1106 - 18. Oktober 2009 - 22:33 #

Jedes Spiel, an das ich mich erinnern kann, durchgespielt zu haben, habe ich ohne Cheats gespielt. Erst nachdem ich ein Spiel mal durch hab, benutz ich dann auch gerne mal Cheats, einfach um mal Spaß zu haben.
Bestes Beispiel ist da bei mir Portal. Ich hab das Spiel einmal oder zwei mal richtig durchgespielt, und danach eigentlich immer nur mit der Source Engine rum gespielt; Gegner der Figuren aus HL 2 erschaffen etc.

Grundsätzlich bin ich auch nicht gegen Lösungshefte oder Cheats, solange man sie erst einsetzt wenn man wirklich nicht mehr weiter kommt.

Sephix 13 Koop-Gamer - 1452 - 18. Oktober 2009 - 22:39 #

Ich erwisch mich auch manchmal dabei, wie ich im Netz nach Hilfestellungen suche, allerdings erst, wenn ich's wirklich etliche Male selbst probiert habe. Oft finde ich aber gar nicht die gesuchten Informationen, weil die Games anscheinend zu unpopulär sind, dann lass ich das Game vorerst liegen und zock es ein bis zwei Monate später wieder. Meistens komm ich dann problemlos an der Stelle weiter, wo ich vorher festhing...
Woran das liegt weiß der Geier. Vermutlich geh ich dann ganz anders und entspannter an die Sache ran.

Aber Lösungsbücher sind eine tolle Erfindung und ich find's auch nicht verwerflich, dass die gleichzeitig mit dem Game erscheinen. Hab mir u.a. Final Fantasy XII zum Release samt der Limited Edition des Lösungsbuchs vorbestellt. Bei mir sind die Dinger meistens aber weniger als Lektüre zum Nachschlagen da, sondern um meine Sammelsucht zu befriedigen. Ich hab's gerne komplett und da gehört das offizielle LB zum Spiel irgendwie dazu.
Lediglich für Dinge, wo es häufig in Games nicht genügend Informationen gibt, zieh ich die mal ausm Schrank. Z.B. bei Nebenaufgaben, wie Waffenfusionen oder Alchmierezepte, die fürs Durchspielen an sich weniger relevant sind.

Aber es stimmt schon, es ist schade, dass viele sich durch so was selbst betrügen, aber das ist ja auch jedem selbst überlassen. Viel schlimmer find ich es, dass die Entwickler dem Trend nicht entgegenwirken, sondern immer wieder einen drauf setzen, sodass eigentlich die Lösungsbücher unnötig werden. Mittlerweile muss man nicht einmal mehr nachdenken, wo man als nächstes hingehen muss, weil entweder der Weg leuchtet oder auf der Minimap ein nicht zu übersehendes Zeichen blinkt.

Suzume 14 Komm-Experte - 1980 - 18. Oktober 2009 - 22:58 #

Die Amazon-Topverkaufspositionen würde ich skeptisch betrachten.
Es kann sehr gut sein, dass der Versandhändler das Buch selbst auf einen vorderen Rang pusht, um es potentiell an Risen oder Dragon Age interessierten Kunden ins Blickfeld zu rücken.

Was die im Artikel beschriebene Wahrnehmung einer cheatfreudigeren Jugend betrifft, so kann ich das schlecht einschätzen - bin seit 10 Jahren kein Jugendlicher mehr... und mein spielender Freundeskreis altert nunmal mit.
Aber ich kann dir sagen, dass berufstätige Menschen (nennen wir sie der Einfachheit wegen mal Erwachsene) in meinem Bekanntenkreis durchaus schneller mal zum Walkthrough oder Easteregg-/Bonuslösungsbuch greifen. Man hat neben familiären Verpflichtungen wohl nicht mehr soviel Zeit, sich wie noch vor 10 Jahren (als man noch jung und unschuldig war, haha) die Nachmittage und Abende mit dem Lieblingsspiel um die Ohren zu schlagen.

Ich würde die Jugend hier also nicht zu sehr aufs Korn nehmen - zumal Vergleiche mit "früher", wie du selbst schreibst, subjektiv sind. Es fehlt dir an konkreten Zahlen.

ChrisL 30 Pro-Gamer - P - 199512 - 19. Oktober 2009 - 9:39 #

Stimmt, wirklich aussagekräftige Zahlen zu haben, wäre höchst interessant. :)

Dass der Faktor Zeit gerade bei Berufstätigen und ähnlich Eingebundenen eine wichtige Rolle spielt, denke ich auch. Dennoch frage ich mich, ob das Spielen mit einem Walktrough tatsächlich den Spaß bringt, den man sich beim Kauf des Spieles (bei dem man bestimmt ahnt, dass man einen Zeitfresser in der Hand hält) erhofft hat.

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 18. Oktober 2009 - 23:40 #

Alösungsbücher muss ich sagen okay sind auch bei vielen spielen unnötig siehe zb Risen oder ein buch für operation Flashpoint? für was da ein lösungsbuch?

aber wenn ich mir ein final Fantasy anseh wo es zig versteckte ruinen gibt die man ohne informationen eigentlich fast nie finden kann und man es nur mit Lösungsbuch zu 100% durchspielen kann sind sie durchaus okay!
nur einen nachteil haben sie auch wenn man ein spiel noch nie durchgespielt hat spoilern sie zu viel somit überraschungsmoment gleich 0 deswegen immer erst einmal normal durchspielen und wenn danach nochma mit buch!!!

Oder auch Lösungshilfen bei Adventure die mit Logischen denken nicht lösbar sind da die rätsel einfach so absurd sind... Whispered world, Runaway 2 oder die alten Discworld Teile (vorallem Discworld!!!) nur mal als beispiel ists auch okay!

zu Cheats nja halte nicht sonderlich viel davon einzige wo ich in den letzten Jahren mal gecheatet habe war bei Mass effect nachdem ich mein system neu aufsetzen musste und alle Savegames + Erfolge natürlich weg waren ich aber unbedingt ein Wächter mit Sturmgewehr machen wollte xD

bolle 17 Shapeshifter - 7789 - 19. Oktober 2009 - 2:26 #

Ich cheate selten bis nie. Wer cheatet hat ne kleine Nase.

Aber das hat mich im Artikel verwundert
"in der es – vor 8, 10 oder mehr Jahren"
Vor 10 Jahren war 1999. Schau mal in die Gamestar, da ist alles voller Cheats. Jedes Spiel hatte welche. Starcraft. Revolt. Alle. Und Lösungsbücher gabs da auch schon.

Ich hab das Gefühl, der ganze Artikel basiert auf Nostalgie
"die in der Erinnerung oftmals stark idealisiert und verklärt reflektiert werden." (wiki)

ChrisL 30 Pro-Gamer - P - 199512 - 19. Oktober 2009 - 9:32 #

Mit der Angabe der Jahren hast du Recht - die passen nicht ganz. Anfangs hatte ich höhere Zahlen benutzt, die kamen mir aber auch etwas komisch vor ("schon so lange her?").

Dass der gesamte Artikel auf Nostalgie basiert, sehe ich nicht so. Ich denke auch, ein bißchen Nostalgie - die nicht immer verklärt oder idealisiert dargestellt wird - ist auch ok. ;)

Anonymous (unregistriert) 19. Oktober 2009 - 12:47 #

dann musst du ja ne ziemlich große nase haben, du armer..

;)

bolle 17 Shapeshifter - 7789 - 20. Oktober 2009 - 8:01 #

Moment, ich hab gelogen. In Morrowind hab ich öfters in die Lösung geschaut weil durch irgendne Mod das Tagebuch nicht ganz richtig funktioniert hat. Da war mir dann selten klar was das Spiel von mir will. Und da ich es durchgespielt haben wollte war mir das dann zu dumm.

Gadeiros 15 Kenner - 3562 - 19. Oktober 2009 - 7:37 #

ich sehe gerne mal nach, wenn ich an einer stelle denke, daß da der wurm drin ist. also daß es da nicht wirklich bekannt ist, was man nun tun kann/muss.
"habe nun dies und das erledigt.. aber wie und wo gehts weiter? ach.. am anderen ende irgendwo wurden nun irgendwelche storygegner gespawnt, die einen dann weiterbringen- und wie soll man DA denn drauf kommen?"
ich sage nur "japanorollenspiele". die benutzen eine besonders schädliche art. da wird man im kapitel 1 gefragt "wie gehts dir?" und kann dann antworten "jogurth jogut!" "gut.." "gut" "gut" "gut" "..." oder "gut!". und wenn man nicht "gut" (das dritte) antwortet, dann spawnt später in kapitel 99 kein zusatzchar zum rekrutieren. was soll denn das?
außerdem haben die immer hidden extras und das spiel geht nicht auf andere art zu spielen, da man wie an der schnur gezogen durchs spiel eilt- das ist kein replayvalue, wenn dann noch unlogisch platzierte extras zu finden sind, das ist lachhaft! (kennt einer suikoden? da will man einfach die 108 stars finden- und ich möchste nicht wegen 1 char alles nochmal machen) da nutze ich gerne mal hilfen, damit ich wichtige extras, bessere power oder teilweise storytechnische, aber übersehbare nebenquests erfahre. die kann man auch meistens nicht mit erforschung finden, da sie einfach keinen sinn ergeben!

bei westlichen games hab ich da auch manchmal so ein erlebnis. alle gegner sind namenlos und tragen wenn dann den überbegriff für gegnertypus. doch da steht er plötzlich.. er hat einen personalisierten namen (ist aucch kein betatester oder designername...- also keine credits oder sowas), man kann ihn nur killen und man weiß nicht, was man dafür falsch gemacht hat. da durchsucht man gerne mal das inet nach gründen, warum dieser quatsch passiert, was übersehen wurde und wo optionen sind.. nur meist gibts die nicht. was soll denn das?

und cheats sind meistens debug-stuff, was drin gelassen wurde. oder es ist für die spieler, wenn mal doch n bug auftaucht zum leveljump. oder wenn mal nicht richtig gebalanced wurde, damit der spieler nicht verzweifelt und das produkt in die ecke pfeffert und dann das spiel angiftet, daß es mist ist. und ohne manche cheats würd es sehr oft vorkommen.

bei RPGs spiele ich immer magier.. da suche ich auch gerne mal nach irgendwelchen guten tricks, wenn man merkt, daß eher mit kriegerchars gerechnet wurde an den meisten stellen (kommt gerne vor..)

Starslammer 15 Kenner - 2904 - 19. Oktober 2009 - 8:33 #

Seitdem ich mir in den 80ern mit einem Geldcheat bei ELITE (C64) mir den Spielspass daran genommen habe, cheate ich überhaupt nicht mehr. Auch zu Lösungen greife ich nur noch selten: Wenn ich einmal nach der Lösung schaue, ist dann im Anschluß der Widerstand kleiner die Folgelösungen anzusehen, als mich in das Spiel zu vertiefen und die Lösung selbst zu finden.

Wenn ich nach Jahren immer noch nicht weiterkomme, dann gucke ich bei einem Adventure schon einmal öfters in Lösungen, nur um die Geschichte zu erleben.

Cheaten um Archivments freizuschalten mache ich gar nicht, weil dies ja ein Selbstbetrug an mir selbst ist und keine Leistung.

Ich habe schon in DAOC und aktuell in WOW gemerkt, dass die heutige Spielgeneration mit immer weniger Leistung immer schneller ans Ziel kommen wollen und dann ihre Spielfigur noch nicht einmal ansatzweise beherrschen, bzw. manchmal gar nichts von der Geographie eines MMOs wissen und gar nicht wissen, wo sie nach einen Aufruf hinkommen sollen, bzw. wie ! :)

Lustig fand ich damals in den Anfangszeiten von DAOC als ich zusammen mit Freunden in DAOC einen kleinen einstelligen Twink gelevelt hatten und vor Avalon Sümpfe einen posenden Highlevel-Paladin gefragt hat, was Lynn Bafog ist. So kam heraus, dass er sich nur hatte von Mitspielern im Highlevelgebiet von Lyonesse hatte ziehen lassen und von den anderen Gegenden im Spiel gar nichts wusste. Kein Wunder dass unser Reich im RVR immer so schlecht da stand ! :p

dummyuser 05 Spieler - 42 - 19. Oktober 2009 - 11:48 #

Interessantes Thema!

Beim Amazon Vergleich muß man berücksichtigen wieviele Stückzahlen verkauft werden. Das wissen wir nicht. Risen könnte ganz oben stehen nur weil eben 20 Stück verkauft wurden, statt der üblichen 10? In dem Falle würde die Argumentation an dem Punkt müßig werden.

Cheats und Lösungsbücher haben auch unterschiedliche Zielgruppen. Cheats sind sowohl zum gefahrlosen ausprobieren, Grenzen auslosten oder der Überwindung einer einzelnen Stelle oder gar des ganzen Spiels (wenn man keine Herausforderung will) gedacht.

Ich kann auch gut verstehen wenn manch ein Spieler z.b. Fallout komplett mit godmode durchspielen will. Das ist dann vielleicht in erster Linie vom Spielertyp her ein Explorer und kein Zerstörer. In Mass Effect hab ich auch oft genug erwähnt, das ich das Spiel gerne ganz ohne Kämpfe gespielt hätte und mich nur auf die Charaktere und Dialoge zu konzentrieren. Mich hatten die Mass Effect Kämpfe nämlich einfach nur genervt, die Items waren Schrott, und das aufleveln hat seltsamerweise auch kein sonst übliches RPG feeling verbreitet. Das was Mass Effect wirklich gut konnte war Charaktere zu präsentieren, und über die eine großartige Atmosphäre.

Lösungsbücher hingegen verstehe ich eher als Ergänzung für den Spieler, der alles wissen will. Das heisst ja nicht das er das Lösungsbuch Schritt für Schritt durchspielt. Grade bei RPG Lösungsbüchern geht es weniger um die Lösung der Questen als auch um die ganzen Items, Skills, usw. und welche Möglichkeiten es jeweils gibt. Manch einem gibt erst das die Sicherheit in den richtigen Skill oder das richtige Item zu investieren. In meinen Augen ist ein Lösungsbuch-Käufer in aller Regel sogar der Spieler der sich mit dem Spiel mehr befasst als es die meisten anderen tun.

Ein gesellschaftliches Problem haben wir damit sicher auch nicht. Zu Filmen werden schließlich auch Making of, Artbooks, Hintergrundgeschichten, usw. produziert. Zwar nicht direkt vergleichbar aber es zeigt das es genug Menschen gibt die sich einfach gern über das Normalmaß hinaus mit einer bestimmten Materie auseinandersetzen wollen. Wenn sie dazu cheats oder Lösungen einsetzen um auch die hundertste Taube in GTA 4 zu finden - warum nicht?

Timbomambo (unregistriert) 19. Oktober 2009 - 16:29 #

WOW! Der erste Absatz der zweiten Seite hat mich gerade umgehauen... DAS ist genau der kritische Punkt der springt! Sehr gut :D

Earl iGrey 16 Übertalent - 5093 - 20. Oktober 2009 - 0:07 #

Ich bin da gern mal der Anwalt der Gegenseite und frage mich, warum müssen Spiele oftmals so krude konstruierte (nur unter gaaanz bestimmten Voraussetzungen auslösende) Trigger haben oder so völlig künstlich in das Spiel gepropfte "Rätsel"-Elemente und andere Albernheiten. Ich kann mich auch erinnern einige Spiele gespielt zu haben in denen es Knochenarbeit war, genügend Ressourcen verfügbar zu halten. Da sind doch Cheats gesegnete Hilfsmittel. Oder ich bin zu unbegabt- möchte aber trotzdem spielen. ;)
Außerdem hasse ich Frusterlebnisse beim Spielen. Spiele sollen mich herausfordern aber nicht frustrieren. Ein gutes Spiel fesselt mich durch seine überzeugende Rahmenhandlung und weniger durch Geschicklichkeits-Firlefanz.

maddccat 19 Megatalent - 14116 - 20. Oktober 2009 - 9:57 #

"Viele der hier lesenden und schreibenden User werden in einer (Spiele-)Zeit aufgewachsen sein, in der es – vor 8, 10 oder mehr Jahren – nur wenige bis keine Lösungshilfen gab."

Die Computerspielezeitschriften waren doch voll davon?! Wenn ich da an die ASM oder PowerPlay denke, kommen mir sofort auch die Tipps-Seiten in Erinnerung. Die waren zum Teil sogar farblich hervorgehoben und perforiert, damit man sie leichter heraustrennen und sammeln konnte. Für die damalige Zeit gabs also schon Lösunghilfen, bloß war das Medium ein anderes. Heute sucht man sich halt mal eben schnell was auf Tipps-Seiten zusammen oder schaut sich ein Walkthrough auf Youtube an...

Ridger 22 Motivator - P - 34726 - 20. Oktober 2009 - 10:41 #

Das einzige Mal richtig gecheatet (so weit ich mich errinnern kann) habe ich bei "Ports of Call", wenn man mittels Hex Editor aus einem billigen Schrottschiff den teuersten Kreuzer macht um ihn zu verkaufen um erst einmal ein ordentliches Startkapital zu haben. Ansonsten habe ich für meine erste Playstation ein Cheatmodul (Name vergessen) benutzt um mir bei einigen Spielen mehr Leben einzustellen.

Heutzutage (inzwischen seit sieben Jahren) kaufe ich mir Lösungsbücher um tiefer in das Spiel einzutauchen und mehr Informationen zu bekommen. Nochmal vorm Schlafen gehen (ohne erst wieder TV und Konsole einschalten zu müssen) etwas Atmo eines Spieles zu schnuppern. Oder um nostalgische Gefühle zu bekommen wenn man in ein LB von vor einigen Jahren schaut.

Für den neuesten Monster Hunter Ableger für PSP lese ich mir vorher die Beschreibung des nächsten Monsters durch. Die tatsächliche Arbeit (bis zu 50 Minuten) muss ich ja doch noch selbst erledigen. Vorfreude und Spannung steigt schon vor dem Kampf!

Die Lösungen der PowerPlay (giftgrün - wurde im Veteranenpodcast erklärt warum) habe ich natürlich auch gesammelt um DotT oder andere Adventures durchspielen zu können. Selbstverständlich erst nach vielen, vielen, vielen eigenen Versuchen.

Jede/r sollte die Möglichkeit haben, Spiele so zu geniessen wie es für ihn/sie am angenehmsten ist.

Übrigens, sehr gut geschriebener Artikel. Vielen Dank. Bitte mehr davon.

Inko Gnito (unregistriert) 20. Oktober 2009 - 22:38 #

Ich kann dem Artikel in den meisten Punkten NICHT zustimmen. Um jetzt jeden einzelnen Punkt ausführlich zu erörtern, müsste ich ebenfalls einen mindestens zwei Seiten langen Artikel schreiben. Kein Bock!
Daher nur ein Zitat: "Muss wieder deutlicher gemacht werden, dass viele Computer- und Videospiele kein "Fast Food" sind und man sich als Spieler mit ihnen wie mit einem guten Buch beschäftigen sollte?"
Wie unglaublich anmaßend!

Bevor jetzt das große Geschrei losgeht: persönlich nutze ich keine Cheats à la Godmode oder Karte aufdecken. Lösungshilfen ziehe ich meist bei Adventures (auch wenn ich nur höchst selten welche spiele) und für Secrets/Achievements zu Rate. Außerdem kann es bei Rollenspielen ganz nett sein, am Ende eines Abschnitts zu gucken, welche Quests man übersehen hat und welche möglicherweise noch durchführbar sind.

Tchibo 13 Koop-Gamer - 1450 - 21. Oktober 2009 - 10:28 #

"Inzwischen feiert der KONAMI-Code ein kleines Comeback: Er wird auf zahlreichen Websites eingebaut und gibt bei Eingabe versteckte Funktionen oder Informationen preis."

Cool.. hast du da ein Beispiel??

ChrisL 30 Pro-Gamer - P - 199512 - 21. Oktober 2009 - 12:00 #

Schau mal hier: http://konamicodesites.com
(Konami-Code eingeben, um Zugriff zu erhalten. Anschließend werden Websites gelistet, die mit dem Code versehen sind und einige "Geheminisse" bergen.)

bolle 17 Shapeshifter - 7789 - 4. November 2009 - 2:45 #

lol, wie cool

Smartline 09 Triple-Talent - 245 - 23. Oktober 2009 - 16:10 #

Sehr schöner Artikel in dem auch viel Wahrheit steckt.
Ich selbst cheate hin und wieder aber in 99% der Fälle nach Abschluss des Games. Zum Beispiel in einem Shooter um nochmal mit unendlich Muni durch die Level zu fegen oder einfach um ein paar Sachen zu testen.
Ich erinner mich noch an Zeiten von Indys "Fate of Atlantis" oder Zak McKracken auf dem C64, wo gerade das Erfolgserlebnis der selbstständig gelösten Rätsel den Spielspass ausmachte. Damals waren auch die Lösungsbücher nicht existent und somit war mal wohl oder übel auch dazu gezwungen, die eigenen grauen Zellen rotieren zu lassen.

mchawk 15 Kenner - P - 3285 - 30. Oktober 2009 - 16:11 #

Cheats können dem Spielspaß halt nützen und/oder schaden.

Beispiel: Wenn ich zum x-ten Mal Baldurs Gate 2 durchspielen möchte und ich den Starter-Dungeon nicht mehr sehen kann, so ist es zwar ein Cheat, diesen zu überspringen - aber es nützt dem Spielspaß.

Die gleiche Waagschale betrifft aber auch Skripte/PlugIns/Mods.

Ich für meinen Teil Spiel X³-TC mit div. Skripten, da sie das Spiel erweitern und das Universum lebhafter gestalten. Andere Spieler stellen die Nutzung von Skripten als Cheat dar.

Wo soll man dann die Grenze ziehen? Geht das überhaupt?

McFareless 16 Übertalent - 5567 - 8. Dezember 2009 - 7:43 #

Ich muss gestehen, dass auch ich manchmal Cheats benutze um den Spielspaß bei einem an sich langweiligen Spiel wieder aufzuleben, um Cheats in guten Spielen zu benutzen.... da ist mein Ehrgeiz viel zu hoch

Grinzerator (unregistriert) 9. Dezember 2009 - 2:57 #

Es gab bisher noch kein GTA, bei dem ich nicht gecheatet hätte. Für mich ist das ein wesentlicher Teil des Spiels und es erhöht meinen Spielspaß.
Ansonsten cheate ich aber auch nicht und Komplettlösungen hab ich mir bisher nur zu drei Spielen gekauft: Baldur's Gate 2, Neverwinter Nights und Final Fantasy X. Jeweils aber immer erst beim zweiten Durchlauf benutzt um alles zu sehen.
Achja, und bei Point & Click-Adventures befinde ich mich in der bizarren Lage dieses Genre sehr zu mögen, weil es mit die besten Storys erzählt, allerdings bin ich in solchen Spielen eine Niete. Habe noch nie eins geschafft, ohne für ein oder zwei Stellen im Internet nach einer Lösung geguckt zu haben.

DigiDragon 08 Versteher - 152 - 9. Dezember 2009 - 22:22 #

Ein Sehr interesantes Thema.

noOx 09 Triple-Talent - 251 - 17. Dezember 2009 - 1:50 #

Das einzige Spiel bei dem ich gecheated hab war GTA, aber auch erst als ich es durchgespielt habe :) Dort kann es den Spielspaß aufjedenfall noch etwas erhöhen dadurch das man mit den Cheats Chaos stiften kann.