The Mandate: Stiller Abgang ohne Stil

The Mandate: Stiller Abgang ohne Stil User-Artikel

Kickstarter-Fail

CaptainKidd / 11. Februar 2018 - 19:39 — vor 6 Jahren aktualisiert

Teaser

The Mandate feierte 2013 einen Achtungserfolg auf Kickstarter. Doch in den letzten Jahren wurde es ruhig um das ambitionierte Projekt, das einen so vielfältigen Genre-Mix versprach. Nun scheint es keine Hoffnung mehr zu geben.
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Erinnert ihr euch noch an The Mandate? Nein? Kein Problem, dann rufe ich es nochmal kurz in Erinnerung: The Mandate - One Rule No Quarter war ein SciFi-RPG-Strategie-Mix des kalifornischen Entwicklers Perihelion Interactive, der Ende 2013 erfolgreich auf Kickstarter finanziert wurde. Gut 700.000 US-Dollar wurden seinerzeit eingesammelt. 16.000 Menschen haben zusammengelegt, damit dieses Spiel entwickelt werden konnte. Einer davon war ich: 20 US-Dollar habe ich damals investiert. 
 

Es klang so vielversprechend

Die Vision klang großartig: Auf drei verschiedenen Ebenen sollten wir mit unseren Entscheidungen die Galaxie beeinflussen können. Wir würden rollenspieltypisch einen Raumschiffkapitän verkörpern und uns um die Führung unserer Crew kümmern. Später sollten wir auch mit mehreren unserer Schiffe taktische Raumschlachten in einer 1.500 Sternensysteme umfassenden Galaxie schlagen und uns auf der dritten Ebene mit Wirtschaft, Diplomatie und Politik beschäftigen können. Unsere Entscheidungen sollten dabei stets spürbare Auswirkungen mit sich bringen.
 

Eine bittere Erkenntnis

Konzeptzeichnung für das Entern von Raumschiffen.
Ich gebe zu, dass ich The Mandate in den letzten Jahren immer mehr aus den Augen verloren habe. Vor einigen Wochen habe ich aber aus Neugier in meinem Kickstarter-Profil nachgesehen, welche Spiele ich eigentlich bisher unterstützt habe. Und da fiel mir es mir wieder ins Auge: The Mandate. „Komisch“, dachte ich mir, „zu diesem Spiel habe ich doch schon seit Ewigkeiten keine Updates mehr bekommen…“ Also informierte ich mich selbst, wie der aktuelle Entwicklungsstand ist und wann mit der Veröffentlichung zu rechnen sei. Meine Recherche ließ nur einen Schluss zu: Das Projekt ist tot!
 

Was ist passiert?

Die Entwickler hatten ihr letztes Kickstarter-Update bereits im April 2017 verfasst. Darin führten sie aus, dass sie mit ihrem Publisher um weitere Gelder verhandeln würden. Außerdem teilten sie mit, dass die Belegschaft aufgrund der finanziellen Situation seit Januar 2017 auf ein Kernteam reduziert wurde. Seit diesem Update gab es kein Lebenszeichen mehr vom Studio – das ist nun rund zehn Monate her.

Notorische Optimisten könnten vielleicht hoffen, dass es sich nur um eine Entwicklungspause aufgrund der finanziellen Schwierigkeiten handelt. Dies scheint jedoch ein Wunschtraum zu bleiben, denn wie ein User des offiziellen Spielforums herausfand, wurde Perihelion Interactive ganz offensichtlich aufgelöst. Sogar das Markenzeichen für The Mandate wurde laut der Website des United States Patent and Trademark Office aufgegeben. Lediglich die Domain für die Website zum Spiel (mandategame.com) ist noch registriert und bis zum 19. August 2018 gesichert.

Anfang August 2017 hatte die Website GameWatcher noch berichtet, dass die Domain am 19. August 2017 auslaufen würde. Irgendjemand hat die Registrierung also kurz vor Torschluss verlängert. Warum, bleibt unklar. Vielleicht liegt der Grund ja darin, dass es nach wie vor möglich ist, das Spiel über die Website zu erwerben. Klickt man auf ein Reward Tier, öffnet sich die Eingabeseite für die Kreditkartendaten. Absicht? Ich will es nicht hoffen und auch nicht unterstellen.
 

Abschied durch die Hintertür

Entwurf der Sternenkarte.
Unklar bleibt für mich aber insbesondere, wie man 700.000 Dollar von 16.000 Menschen einsammeln kann, und dann, wenn das Projekt aus welchen Gründen auch immer scheitert, nicht das Rückgrat hat, seine Fans und Unterstützer darüber zu informieren. Hatte Perihelion Angst vor Rückzahlungsforderungen? Das kann ich mir kaum vorstellen. Sie werden genau gewusst haben, dass man ihnen juristisch nichts anhaben kann. Ein weiterer möglicher Ansprechpartner wäre der Publisher. Perihelion hatte nämlich Anfang 2015 einen Vertriebsdeal für Europa mit EuroVideo geschlossen. Doch auch von dieser Firma hören wir nichts: Kein Tweet, keine Pressemitteilung – auch der Publisher stiehlt sich also aus seiner Verantwortung. 

Ich bin wirklich enttäuscht, dass The Mandate niemals erscheinen wird, denn das Konzept hat mich gereizt. Ich weine aber ausdrücklich nicht meinen 20 Dollar hinterher. Projekte können auch mal scheitern, so ist das nun einmal mit Crowdfunding. Jedem Backer sollte das latente Risiko bewusst sein, gegebenenfalls Geld zu verschwenden. Mich ärgert jedoch total, dass ein Entwickler einfach so in der Versenkung verschwindet und seine Unterstützer komplett im Regen stehen lässt. Nicht einmal eine läppische E-Mail sind ihnen die Leute Wert, die jahrelang ihr Gehalt gezahlt haben und nun mit leeren Händen dastehen.
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Konzeptzeichnung eines Zerstörerschiffs.
CaptainKidd 11. Februar 2018 - 19:39 — vor 6 Jahren aktualisiert
Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62104 - 11. Februar 2018 - 12:48 #

Ist zwar schade, kann bei Kickstarter-Projekten halt vorkommen. Das ist dann mein 1. Projekt was komplett in die Hose gegangen ist wobei ich bei Greywalkers auck kein gutes Gefühl habe aber da postet immerhin noch jemand vom Team etwas. ;)

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21156 - 11. Februar 2018 - 13:07 #

Dachte mir schon das Mandate nichts mehr wird. Auch ich habe es gebacken.
Durch meine eher durchwachsenen Erfahrungen habe ich das Crowdfounding mittlerweile eingestellt. Auch von den Games die erfolgreich veröffentlicht wurden hätte irgendwann ein Steamsale gereicht. Da waren zu viele "Enttäuschungen" (mittelmäßig) dabei.

Molys (unregistriert) 12. Februar 2018 - 12:45 #

Das ist auch meine Erfahrung in den letzten Jahren. 2013 hab ich da noch eher das ein oder andere unterstützt. Auch so Titel wie Divinity Original Sins 1, Outcast und StarCitizen aber das meiste, was inzwischen raus kam war eher durchwachsen oder auf klassischem Indi-Niveau. Bin inzwischen wieder in altes Konsumverhalten zurück gefallen:
Kauf nach Eigenrecherche, selten nach Presse-Tests (Tests & Wertungen taugen immer weniger als Kaufempfehlung für mich wenn ein Destiny 2 oder Elex in den Himmel gelobt werden) und hier und da eine PS4-Vorbestellung oder ein Xbox Sale.
Crowdfunding ist nicht einfach nur Risikofinanzierung, es ist zu oft auch zu einfach für Unprofessionalität.

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21156 - 12. Februar 2018 - 15:20 #

Yep, der Spirit ist raus ;-)
Spaß beiseite, dem Idealismus von uns Backern ist zu verdanken, dass u.a. das RPG Genre wieder belebt wurde.
Außerdem kamen ja auch ein paar Perlen (zB Sunless Sea)dabei raus.
Wenn eine solche Plattform mal funktioniert lockt es leider dann auch weniger professionelle, oder unlautere Entwickler an.
Da muss man als Anbieter auf Zack sein, oder es wird missbraucht.
RIP Kickstarter.

Deathsnake 20 Gold-Gamer - 22556 - 11. Februar 2018 - 13:10 #

Das gleiche mehr oder weniger von 90 Arcade Racer. Sollte in der Art von Segas Scud Race sein und für Wii und PC kommen. Irgendwann kam die Info das Nicalis das Spiel übernimmt und der Griechische Designer nix mehr mit dem Projekt am laufen hat. Seit Jahren keine Infos.

Hoffnung: auf der Webseite von Nicalis steht das seit einiger Zeit als 90ß Super GP für Steam, Switch und PS4 drin. Nur wann und wer macht das?
https://www.nicalis.com/games/90ssupergp

Just my two cents 16 Übertalent - 5431 - 11. Februar 2018 - 13:31 #

"Anfang 2015 einen Vertriebsdeal für Europa mit EuroVideo geschlossen. Doch auch von dieser Firma hören wir nichts: Kein Tweet, keine Pressemitteilung – auch der Publisher stiehlt sich also aus seiner Verantwortung."
You can't have a cake and eat it. Sonst ist es doch immer so wichtig zu betonen, dass die ganzen Kickstarter keinen bösen reinredenden Publisher haben, nein die machen nur den Vertrieb/Distribution. Nun soll der Vertrieb auf einmal die Verantwortung haben, wenn es nichts zu vertreiben gibt?

Epic Fail X 18 Doppel-Voter - P - 10464 - 11. Februar 2018 - 13:56 #

Das ist auch bei mir die Stelle, bei der ich an diesem sonst sehr schönen Artikel die Augenbrauen hoch ziehe. Es ist eben nicht der Publisher, sondern der Distributor. Wenn das Spiel fertig ist, stellen sie es in die Läden. Wenn kein Spiel da ist, stellen sie es nicht in die Läden. Was sollten sie dazu groß kommentieren?

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105050 - 11. Februar 2018 - 15:08 #

Das nennt man Stil. ;)
Also würdest du es toll finden, wenn du etwas kaufst und anstatt dir zu sagen dass deine Ware nie ankommen wird, wartest du bis zum St. Nimmerleinstag?

joker0222 29 Meinungsführer - 114715 - 11. Februar 2018 - 16:06 #

Ich würde diese Information vom Hersteller erwarten, aber nicht von demjenigen, der die Ware nur von A nach B tragen sollte.

Epic Fail X 18 Doppel-Voter - P - 10464 - 12. Februar 2018 - 13:29 #

Ich bezweifle, dass es zu irgendeinem Zeitpunkt die Möglichkeit gab, das Spiel von EuroVideo zu kaufen.

Quirk 12 Trollwächter - 1129 - 11. Februar 2018 - 15:50 #

Sehr schade, hatte es auch gebackt. Hatte schon arge Befürchtungen als es die Umstrukturierungen gab und auch, soweit ich mich erinnern kann, einige Features umgestaltet oder gar gestrichen wurden. Die Idee war auf jeden Fall sehr ansprechend. Jetzt mehren sich doch langsam die "Fehlinvestitionen": That Which Sleeps, Yes, Your Grace, The Mandate....gerade die, deren Konzepte ich sehr spannend fand.

joker0222 29 Meinungsführer - 114715 - 11. Februar 2018 - 16:09 #

Ich kaufe lieber ein fertiges Spiel. Kein Early Access und schon gar keins, das nur in Gedanken existiert. Aber wenn man aus Idealismus Geld für Spiele hergibt, muss man sowas wohl erwarten.

Deathsnake 20 Gold-Gamer - 22556 - 11. Februar 2018 - 16:19 #

Leider wird sowas aber von den Mainstream Publishern nicht mehr entwickelt- nur das was halt angesagt ist - FPS und RPG. Space Games sind da zu Nische und auch EA ist nun von Mass Effect mehr oder weniger weg. Was bleibt? Nur Kickstarter und Early Access Spiele von kleinen Firmen.

MicBass 21 AAA-Gamer - P - 28976 - 11. Februar 2018 - 23:54 #

Kann passieren sowas, steht ja auch im Artikel dass dem Autor das Risiko durchaus bewusst war. Was hier völlig zurecht kritisiert wird ist die Tatsache dass der Entwickler nicht mal den Mumm hat seine Geldgeber über das Scheitern zu informieren.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 12. Februar 2018 - 8:18 #

Wenn alle Leute so denken, würde Kingdom Come Deliverance wohl nicht diese Woche erscheinen. ;-)

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75374 - 12. Februar 2018 - 15:48 #

Ja, immer alles vorbestellen und alles bei Kickstarter unterstützen, sonst kommen nur noch Mistspiele oder sogar gar keine mehr.

Grohal 15 Kenner - 2840 - 11. Februar 2018 - 16:36 #

Das war mein bisher einzig gebacktes Spiel das nichts wurde. Ich bilde mir aber ein das ich schon vor über einem Jahr von dem Aus wusste, kann aber heute nicht mehr sagen woher. Shit happens.^^

Ole Vakram Nie 17 Shapeshifter - 6998 - 11. Februar 2018 - 16:41 #

Schöner Kommentar

McTi. (unregistriert) 11. Februar 2018 - 16:44 #

Danke für diese (leider jetzt auch für mich traurige) Erinnerung.
"Mandate? Mandate? Habe ich da nicht auch gebacked!? Shit, gleich mit 50$..."

Colt 14 Komm-Experte - 1844 - 11. Februar 2018 - 20:49 #

Ich auch ich auch -.-

Pomme 17 Shapeshifter - P - 8623 - 11. Februar 2018 - 16:52 #

Ich vermisse ein wenig den Satz: „Auch meine Nachfrage via Mail wurde nicht beantwortet.“

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66904 - 11. Februar 2018 - 16:54 #

Ich hatte es damals auch unterstützt, weil es schon sehr vielversprechend war. Allerdings auch extrem ambitioniert. Das war noch bevor ich beschlossen habe, dass Kickstarter für mich doch nicht so das wahre ist, zumindest im Spielesektor wo die Entwicklungszeiten so lang und die Kosten gerade durch weniger erfahrene Entwickler schwer abzuschätzen sind.
The Mandate hatte ich für mich jetzt schon länger abgeschrieben, aber jetzt wo Du es sagst: Stimmt, das ist offiziell noch gar nicht eingestellt, obwohl eigentlich allen klar ist, dass da nix mehr läuft ...

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56365 - 11. Februar 2018 - 18:02 #

Echt schade. Nicht wegen meiner 20 Dollar, sondern weil ich das Spiel wirklich interessant fand. Aber so ist das eben mit Kickstarter! Man unterstützt eine Idee und kauft kein Produkt.

Ich habe einige wenige KS-Projekte, die seit Jahren auf der Kippe stehen. Manche Entwickler verschulden sich privat, machen 3 Jobs gleichzeitig, investieren ihr Erbe, nur um das Projekt irgendwie noch am Leben zu halten. Das ist bewunderswert und bitter zugleich, denn da weiß ich nicht, was schlimmer ist: weitermachen oder aufhören.

Bei Perihelion kenne ich die Situation nicht. Bis vor nem Jahr fand ich die Kommunikations ganz OK, auch das Statement zu den drohenden Schwierigkeiten im April '17.

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Grad gesehen in den Kommentaren auf Kickstarter:
Labrador Nelson vor rund 1 Stunde
Where is the game? Or...where's my refund?

na, vergiss es, da kommt nix ^^

PraetorCreech 18 Doppel-Voter - P - 12881 - 11. Februar 2018 - 18:20 #

Das Geld habe ich auch bereits abgeschrieben. Hatte vor ein paar Wochen erst nachgesehen, was da wohl so lange dauert, und dann die mangelnde Kommunikation bemerkt. Tja, eins der unterstützten Kickstarter Projekte, das ich am sehnlichsten erwartet habe.

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40316 - 11. Februar 2018 - 18:58 #

Keine nette Geste, aber damit ist bei Kickstarter leider immer zu rechnen.

Sciron 20 Gold-Gamer - 24182 - 11. Februar 2018 - 19:07 #

"...in einer 1.500 Sternensysteme umfassenden Galaxie schlagen..."

Ich frag mich echt wen sowas als Feature nun überzeugt. Das ist doch der gleiche Mist wie bei No Man's Sky und seinen 18 Quintillionen Planeten. Einfach mal eine möglichst gigantische Zahl rausgekotzt, die selbst der investierteste Spieler am Ende nur zu einem absoluten Bruchteil erforschen wird.

Admiral Anger 27 Spiele-Experte - P - 83416 - 11. Februar 2018 - 20:53 #

Das sind immerhin fast so viele Fussel, wie in deinem Bauchnabel.

Lexx 15 Kenner - 3834 - 12. Februar 2018 - 7:54 #

Jo. Bei solchen Featureankündigungen sollte eigentlich JEDER stutzig werden. Sowas ist unmöglich gut umzusetzen.

schritt-zurück (unregistriert) 11. Februar 2018 - 19:42 #

ich finde es gut, wenn möglichst viele kistarter-projekte scheitern! damit das nicht falsch verstanden wird: dass die leute ihr geld dabei verlieren, ist bedauerlich und tut mir natürlich in gewisser weise auch leid. aber dieser ganze vorfinanzierungs-kram ist für mich nur eine weitere form von abzocke, die schon mit der ganzen preorder-seuche auf erschreckend fruchtbaren boden gestoßen ist.

natürlich gäbe es ein paar projekte überhaupt nicht ohne kickstarter. aber die, die unter den überhaupt fertiggestellten gut geworden sind, kann man an einer hand abzählen. der überwiegende teil ist schrott oder eben gar nicht fertig geworden.

es wird zeit, dass die leute wieder anfangen zu investieren, wenn sie ein reales produkt als gegenwert bekommen. nicht irgendwelche traumtänzereien, die vielleicht mal realität werden (wahrscheinlich aber eher nicht). das gilt in gewisser weise auch für das wohl populärste preorder-/kickstarter-/backer-/sonstwas-projekt, dass millionen einnimmt, von ebensovielen fans verteidigt wird... und bis heute auf absehbare zeit nichts anderes ist als eine riesige tech-demo.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56365 - 12. Februar 2018 - 3:07 #

Totaler Unsinn.

Crowdfunding (Kickstarter, IndiGogo, FIG) hat sehr viele, äußerst erfolgreiche und gute Spiele hervorgebracht. Nicht zuletzt Divinity: Original Sins 2, das von den Gamestar Lesern zum besten Spiel des Jahres 2017 gewählt wurde. Aber auch Spiele wie Wasteland 2, Torment - Tides of Numera, Broken Age, Sir you're being hunted, Shadowrun Returns, Banner Saga, FTL, Pillars of Eternity, Elite Dangerous, Sunless Sky, This is the Police, Thimbleweed Park, Hard West, Superhot, Diesel Stormers, Armello, Battle World Kronos, The Dwarfs, Lords of Xulima, Satellite Reign, Undertale, A Hat in Time, Consortium, Shovel Knight, Train Fever, Transport Fever, Factorio, Xenonauts und viele, viele mehr!

Auch 2018 wird voll im Zeichen des Crowdfunding stehen, denn es werden Titel fertig wie RimWorld, Kingdom Come: Deliverance, BattleTech, Bards Tale 4, um nur mal die absoluten Highlights zu nennen...

Dein Problem ist selektive Wahrnehmung! Du siehst nur ein paar Hypes wie Star Citizen und natürlich die ganz wenigen Projekte, wie The Mandate, wo es mal total schief läuft und wo sich dann alle drauf stürzen. Was du aber NICHT siehst, sind hunderte auch kleinerer Nischenprojekte, die ohne Presserummel super gelaufen sind und wo Spiele für einen Nischenmarkt geschaffen wurden, der von den AAA-Publishern jahrelang nicht bedient wurde.

schritt-zurück (unregistriert) 12. Februar 2018 - 10:18 #

können wir uns vielleicht statt totaler unsinn auf unterschiedliche meinung einigen? das finde ich weniger abwertend.

ich muss dir auch widersprechen: divinity original sin 2 ist doch kein echtes kickstarter-projekt mehr gewesen. die entwickler haben selbst gesagt, das spiel wäre nach dem erfolg des vorgänger so oder so gekommen. hier war das crowdfunding doch nur eine art marktabklopfen, ob die fans wirklich auch zu teil 2 stehen.

die anderen spiele, die du nennst, sehe ich mit gemischten gefühlen. du führst sie an als erfolgreiche kickstarter-projekte und zum teil trifft das auch zu. viele davon sind aber, wenn man sie nicht durch die rosarote brille eines fans betrachtet, eher mittelmaß gewesen. torment tides of numenera, da gibt es zig stimmen, die darin gerade keinen würdigen nachfolger von planscape mehr sehen. wasteland 2, da ist viel kritik angebracht. undertale wird als erlebnis gepriesen, naja, über optik usw. braucht man da wohl nicht zu reden und der rest der positiven kritik ist bestimmt dem das gab es noch nie faktor geschuldet, so toll ist es nun auch wieder nicht.

natürlich ist das selektive wahrnehmung. ich schreibe ja auch, dass ich crowdfunding nicht gut finde, nicht irgend ein anderer. andere finden die spiele oben gut, und haben deshalb diese vielleicht auch unterstützt. ich halte die meisten aber allenfalls für mittelmaß. und nein, ein 10. assassins creed finde ich auch nicht besser... ich glaube der branche fehlt kreativität und mut, neues zu wagen. aber ich glaube nicht, dass sich das im crowdfunding finden lässt.

ich finde alle modelle furchtbar, wo geld investiert wird in dinge, die es noch nicht gibt (crowdfunding, kickstarter, preorder...) oder die einfach schwachsinn sind (cs go skins, lootboxen...). ich denke das macht entwickler und publisher faul und den spielemarkt kaputt. ich unterstütze das nicht. für mich überwiegen in der rückschau auch die nachteile und nicht die vorteile. deswegen ist das meine meinung (kein totaler unsinn). natürlich darf es andere ansichten geben.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56365 - 12. Februar 2018 - 17:17 #

"Totaler Unsinn" bezieht sich auf deine Aussage, der "überwiegende Teil der Kickstarter wäre Schrott oder nie fertig geworden". Das ist faktisch falsch, oder eben Unsinn, denn nur 15% der Kickstarter wurden nie fertig, wobei selbst hier Projekte als "Fail" gezählt werden, bei denen irgendein Gimmick am Ende nicht geliefert wurde. Richtig ist, dass der ganz überwiegende Teil abgeliefert hat!

Nun kann man in jedem Einzefall streiten, ob das Spielergebnis gut oder schlecht war. Geschenkt, weil Geschmacksache... Fakt ist aber auch hier wieder, dass die genannten Spiele allesamt gute Wertungen in Tests bekommen haben. Auch über Testwerte kann man natürlich streiten, aber herrjeh, was soll denn der Maßstab sein, um Aussagen wie "alles Schrott" zu rechtfertigen?!

Was mir bei dir komplett fehlt ist eine IDEE, wie es denn besser ginge?

Von Publishern haben wir jahrelang nur Standardkost a la Call of Duty 12 oder Assassins Creed 27 bekommen. Crowdfunding hätte nie eine Chance gehabt, wenn Publisher alle Zielgruppen perfekt bedient hätten oder anders herum: Erst durch die klaffenden Lücken am Markt ist Kickstarter erst groß geworden. Ist ja auch nur logisch, denn wenn Investoren 10, 20, 50 Millionen vorstrecken, dann will da keiner "Experiemente" verantworten! Das Geld muss wieder reinkommen, am besten mit ordentlicher Redite für die Aktionäre.

Wo soll also nun also das Geld für den "Mut" und "Kreativität" herkommen, die du ja selbst forderst? Das Geld KANN doch nur von Leuten kommen, die an eine Sache glauben und bereit sind, dafür nen kleinen Betrag zu spenden, bei dem es nicht weh tut, wenn er weg ist. Wenn du einen BESSEREN Weg kennst, dann sag ihn bitte.... Aber Kreativität und Mut fordern und gleichzeitig Crowdfunding ablehnen, das passt nicht zusammen.

schritt-zurück (unregistriert) 12. Februar 2018 - 18:54 #

fällt dir auf, dass du meinen kommentar stets in einer richtung drehst, die so gar nicht zutrifft? kern meiner aussage war nicht, ob mehr oder weniger kickstarter projekte gelingen oder nicht. oder welche qualität die haben.

es ging und geht darum, dass ich das modell, das hinter kickstarter steht, kritiere. weil es meiner meinung nach ein falsches system unterstützt (erst zahlen, dann mal schauen, was draus wird). weil meiner meinung nach die nachteile (schlechte spiele) überwiegen. weil ich auch andere modelle ablehne, wo erst gezahlt werden soll, obwohl die betroffenen personen noch nicht ein bisschen leistung erbracht haben. und on top kommt noch, dass es sowas wie preorder, dlc wahn, kosmetische items und lootboxen gibt, was zwar nichts mit zahlen ohne leistung zu tun hat, jedenfalls nicht im engeren sinn, aber der erfolg, der hier existiert, hängt meiner meinung nach unmittelbar damit zusammen, dass immer mehr leute bereit sind für immer weniger zu zahlen.

ob man das macht, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. das wohl populärste beispiel für vorfinanzierungswahn habe ich als extrembeispiel angeführt, weil es jeder kennt und weil es ein paradebeispiel dafür ist, wie leute selbst dann noch weiterzahlen, obwohl nach unzähigen verschiebungen immer noch nichts absehbar ist. verstehe ich nicht. kann aber jeder machen, wie er will. ich finde es halt nicht gut.

und was die geforderte kreativität und den mut angeht, da schließt sich nichts aus und das fordere ich auch weiterhin. zum beispiel ganz konkret von den existierenden entwicklern und publishern! auch unter dem label ea, ubisoft...kamen früher kreative neuerscheinungen raus. es wäre wünschenswert, wenn die leute den publishern durch ihr kaufverhalten zeigen würden, dass es sich auch heute noch lohnt, kreativ und mutig zu sein.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56365 - 13. Februar 2018 - 3:52 #

>>> es wäre wünschenswert, wenn die leute den publishern durch ihr
>>> kaufverhalten zeigen würden, dass es sich auch heute noch lohnt,
>>> kreativ und mutig zu sein.

Aber genau das tun Backer doch, indem sie auf Kickstarter ihr Geld lassen und nicht bei Uplay. Mehr "in your face" gegenüber den Publishern geht nicht.

Du lehnst alles ab, wo du selbst in Vorleistung oder ins Risiko gehen sollst. Stattdessen forderst du, dass ANDERE (namentlich: Die Aktionäre von Unisoft/EA) es für dich tun sollen. Ja klasse. Das ist die bequeme "wasch mich, aber mach mich nicht nass" Haltung. Nur haben die Aktionäre überhaupt keinen Grund, risikoreiche Projekte zu finanzieren, wenn sie mit Assassins Creed viel sicherer Rendite machen. Denn darum geht es den Publishern letztlich: Rendite.

Die Hoffnung auf "die Leute" bzw. deren Kaufverhalten kannst du auch komplett knicken! Warum sollten "die Leute" ein AC oder CoD denn nicht in Massen kaufen? Das sind gute Spiele, auch wenn es nicht *meine* Spiele sind, und ich gönne diese Games jedem, der damit Spaß hat.

Wenn du nun effektiv etwas für mehr Vielfalt machen willst, wenn du mehr mutige, kreative Spiele spielen willst und nicht nur AC/CoD, dann TU WAS und werde selbst aktiv! Nicht nur dasitzen, Forderungen stellen und darauf warten, dass sich die Welt von allein ändert... Kickstarter gibt dir diese Möglichkeit, aktiv zu werden, indem du mutige, kreative Enwickler unterstützt. Am besten fängst du heute damit an ;)

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24322 - 12. Februar 2018 - 6:00 #

"es wird zeit, dass die leute wieder anfangen zu investieren, wenn sie ein reales produkt als gegenwert bekommen. nicht irgendwelche traumtänzereien, die vielleicht mal realität werden (wahrscheinlich aber eher nicht)."

Du verwechselst "Investieren" mit "beim Händler Kaufen". Und Investieren ist sicher nicht von Kickstarter erfunden worden.

viamala 15 Kenner - 3301 - 11. Februar 2018 - 20:01 #

Ich freue mich jedes mal über solche User-Artikel oder gar Kolumnen. Hoffe das die Neuausrichtung von GG ein bissel mehr in die Richtung geht, jetzt wo eventuell geplant ist weniger Tests zu veröffentlichen und dafür mehr Videos unter anderem.

Danke für diesen Artikel :)

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20280 - 11. Februar 2018 - 20:39 #

Dieser Artikel gefällt mir auch sehr gut, davon hätte ich auch gern mehr. Da fühle ich mich gut über interessante Spielethemen informiert.

Jac 19 Megatalent - P - 15595 - 12. Februar 2018 - 1:10 #

Sehr schöner Artikel, das finde ich auch. Der User-Content auf GG ist insgesamt klasse und von hohem Niveau. Es ist aber auch hervorzuheben, dass die Redaktion und hochrangige User da kräftig mithelfen. Auch dafür vielen Dank!

Novachen 19 Megatalent - 14947 - 11. Februar 2018 - 21:00 #

Wer aus gutem Glauben in voller Naivität sein Geld in irgendwas ohne Verbindlichkeiten investiert, ohne die Gewissheit zu haben überhaupt einen Teil davon in irgendeiner Form wieder zu sehen, verdient es aus meiner Sicht gar nicht anders, sorry.
Geld kann ja durchaus verbraucht werden, die von diesem Geld entwickelten Assets und Programmcode sollte es aber geben und sollten auch den Leuten, die das finanziert haben zur Verfügung gestellt werden. So geht das bei richtigen Publishern ja auch...

Aber deswegen sind die ja auch alle bei Kickstarter... da können die halt Geld kassieren ohne irgendwas verbindliches versprechen zu müssen. Die können das bereits entwickelte ja sogar noch verwenden, falls sie dann doch nochmal Geld brauchen... unter anderem Entwicklernamen.

Ich bin froh, dass ich selbst kein Projekt auf Crowdfunding-basis gestartet und auch keins unterstützt habe.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20280 - 11. Februar 2018 - 23:04 #

Und ich bin froh, dass nicht jeder wie du ist. So viel unnötige Negativität...

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56365 - 12. Februar 2018 - 3:38 #

Das hat nichts mit Naivität zu tun. Ich will auch keinen Content, Quellcode oder irgendwelchen Humbug, wenn das Projekt fehlschlägt. Mit dem Geld will ich einfach nur (m)ein Statement setzen und sagen: DAS ist die Art Spiel, die ich gerne auf dem Markt sehen möchte! Und die Rechnung geht insgesamt voll auf, denn das Revival der Rundenstrategie, Old School RPGs oder Adventures wäre ohne KS wohl nicht möglich gewesen - der Spielemarkt 2017/2018 wäre ein ganz anderer, farbloser, langweiliger, seelenloser.

Deswegen bin ich sehr, sehr dankbar, dass es da draussen ganz viele Leute gibt, die Projekte unterstützen, ohne irgendwelche "Gewissheiten".

Ich weiß auch nicht, woher du die Erkenntnis nimmst, die Devs gingen auf KS, weil sie da nichts verbindlich versprechen. Die große Mehrheit der Entwickler(teams) geben ihr gesamtes Herzblut für ihre Projekte. Und meist auch alles an privater Kohle, was sie irgendwie aufkratzen können. Die leben einfach ihren Traum! Klar, manchmal platzt so ein Traum, aber wenn ein solches Spiel dann an den Start geht, z.B. auf Steam, dann ist das einfach großartig und ich gönne den Devs jeden Erfolg.

jqy01 16 Übertalent - P - 4294 - 12. Februar 2018 - 5:37 #

Genau dieses "ohne irgendwelche Gewissheiten" ist mein absolutes Ausschlusskriterium. Im Prinzip ist es eine Spende an Leute, die man nicht kennt und bei deren Projekten man keinerlei hinweise hat, ob sie realisiert werden können. Das ist Lotteriespiel pur in meinen Augen und dafür ist mir mein Geld zu schade.

Es hat auch immer was von der Verwirklichung seines persönlichen Spieletraumschloss'. Ein Rollenspiel als Raumschiffcaptain (womöglich inszeniert wie Witcher 3), zusammen mit der taktischen Tiefe der Total-War-Reihe und einem Politikteil vergleichbar mit Europa Universalis in einer riesigen 1500 Sternensystemwelt. Hört sich prima an, beinahe traumhaft.
Und genau mit solchen Traumwelten und fantastischen Zahlen werden dann Leute geködert, denn Papier ist geduldig, da kann man viel versprechen.Und diese Gigantomanie (1500 Systeme) lassen viele Kickstarterprojekte für mich unseriös wirken. Ich habe nämlich übeehaupt keine Idee wie viele Entwickler und wie viel Geld realistischerweise für eine solche Spielumsetzung notwendig sind. Und so wirken solche Versprechen für mich immer wie schrille Werbung.

Ich hatte und werde es weiterhin in Zukunft so handhaben, dass ich ohne einen Einblick ins Spielekonzept in Form einer Demo vorher kein Geld springen lasse. Damit bin ich bei z.B. Papers Please gut gefahren.

PraetorCreech 18 Doppel-Voter - P - 12881 - 12. Februar 2018 - 12:00 #

The Mandate hatte zum Kickstarter etwas spielbares. Nicht wirklich viel, die meisten Bestandteile des Spiels kamen gar nicht vor, aber es war genug für 20 Minuten Spaß und es transportierte für mich genug "Vision" um damit meine 20€ zu rechtfertigen.
Sehr gerne hätte ich mehr gehabt, und wenn es nur die Hälfte der versprochenen Features gewesen wären, auch egal. Ich bin da recht pragmatisch. Leider erfährt man hier ja nun nix, warum das ganze Projekt gescheitert ist. Bei jeder Releaseverschiebung hatte ich ein ungutes Gefühl. Die Mails zu dem Thema klangen für mich irgendwie mäßig begründet und ich hatte nie das Gefühl es würde richtig voran gehen. Lässt sich im Nachhinein immer schön behaupten, ich weiß. So oder so, gerade jetzt würde ich mir Kommunikation wünschen, nicht um Geld wieder zu bekommen, sondern um meine Neugier zu befriedigen, wo es denn nun hing.

kurosawa 12 Trollwächter - 1174 - 12. Februar 2018 - 12:26 #

@jqy01

...hast du dir denn eines der spiele die erst über kickstarter möglich wurden nach der veröffentlichung zugelegt?

jqy01 16 Übertalent - P - 4294 - 12. Februar 2018 - 17:47 #

Kann ich erhlich gesagt nicht genau sagen, aber ich würde mal sagen, es ist bestimmt eins darunter gewesen.

Pomme 17 Shapeshifter - P - 8623 - 12. Februar 2018 - 13:57 #

Lotteriespiel oder Spende? Das ist ja der große Unterschied. Wenn ich auf Kickstarter Geld einsetze in dem Wissen, dass nicht zwingend etwas dabei herauskommt, ist das für mich absolut ok. Habe allerdings auch nicht oft was auf Kickstarter supported. Und dann ging das Geld immer an Menschen, die ich nicht kenne. Wie alle meine Spenden übrigens.

jqy01 16 Übertalent - P - 4294 - 12. Februar 2018 - 17:52 #

Ich hoffe doch mal für dich, dass du dich ein wenig über die Organisationen informierst für die du spendest. Darum geht es doch.

Ob man spendet oder nicht, hängt mit der Erwartungshaltung zusammen. Ich behaupte aber mal, dass die meisten Personen nicht aus Selbstlosigkeit eine gute Idee unterstützen, sondern auch hinterher ein spielbares Ergebnis haben wollen. So wie der Autor des Artikels.

Und egal ob man es als Spende ansieht oder als Vorschussfinanzierung, es sind mir bei Kickstarter zu viele Unbekannte drin.

Lencer 19 Megatalent - P - 14586 - 11. Februar 2018 - 21:12 #

Dann crowdfounden wir alle doch lieber diese kleine Webseite ...

Brezel (unregistriert) 11. Februar 2018 - 21:55 #

"Anfang August 2017 hatte die Website GameWatcher noch berichtet, dass die Domain am 19. August 2017 auslaufen würde. Irgendjemand hat die Registrierung also kurz vor Torschluss verlängert." Das ist ein ganz normaler Vorgang, Registrierungen von Domains werden zum Laufzeitende automatisch verlängert, wie ein Abo.

antares 18 Doppel-Voter - P - 9481 - 11. Februar 2018 - 21:56 #

Auch ich habe The Mandate gebackt und habe vor ein paar Monaten nachgeforscht, was eigentlich mit dem Spiel geschehen ist. Ich war extrem enttäuscht. Nicht weil das Geld weg ist, damit muss man als Backer leben. Aber auf welche Art und Weise sich die Entwickler klammheimlich und ohne jegliches Statement aus dem Staub gemacht haben, das empfinde ich als extrem beschämend.

rammmses 22 Motivator - P - 32649 - 11. Februar 2018 - 22:01 #

Nie von gehört, aber interessanter Artikel. Vielleicht ist es nur meine Wahrnehmung, aber eigentlich ist doch nur aus den nummer-sicher-oldschool-Kickstarter Projekten was geworden. Mir fällt nicht ein ansatzweise innovatives Spiel ein, das über die Plattform realisiert wurde. Und dabei sollte das doch der Sinn sein, Projekte, die den Publishern zu riskant wären.

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 11. Februar 2018 - 22:22 #

Kommt drauf an was man unter innovatives Spiel versteht aber so Sachen wie Superhot, Perception oder Undertale haben durchaus neues gebracht.
Und das es mehr als "Oldschool" Projekte gibt zeigt zb das kommende Kingdom Come.

rammmses 22 Motivator - P - 32649 - 11. Februar 2018 - 23:11 #

Superhot war Kickstarter? Ok, das wusste ich nicht. Kingdom Come ist soweit ich weiß hauptsächlich Publisher finanziert, die hatten ganz am Anfang mal nen Kickstarter, ja, aber seit Jahren läuft die Entwicklung ganz konventionell.

Vampiro Freier Redakteur - - 121643 - 12. Februar 2018 - 9:07 #

Ich erinnere mich vielleicht falsch, glaube aber, dass die Publisher-Unterstützung bei Kingdom an Kickststarter geknüpft war.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 12. Februar 2018 - 9:18 #

Es war ursprünglich als eine Art Episoden-Spiel gedacht. Das wurde aber nach der sehr erfolgreichen Kickstarter-Kampagne und damit verbunden der Unterstützung von Deep Silver geändert und wohl letztendlich ein echtes fertiges Spiel produzieren. ;-)

rammmses 22 Motivator - P - 32649 - 12. Februar 2018 - 12:25 #

Also das hat vor gut 4 Jahren irgendwas knapp über ne Million bei Kickstarter gemacht. Dass das nur einen kleinen Bruchteil der Entwicklungskosten (von Marketing ganz zu schweigen) abdeckt, dürfte klar sein. Daher tue ich mich schwer damit, das in seiner jetzigen AAA-Form noch als Kickstarter-Projekt zu betrachten.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 12. Februar 2018 - 12:36 #

Wie gesagt. Das ursprüngliche Geld war nur für die erste Episode gedacht gewesen.

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28819 - 12. Februar 2018 - 13:23 #

Ich weiß nicht, wo du das mit den Episoden her hast, davon höre ich zum ersten Mal. Aber Vampiros Aussage stimmt auf jeden Fall, der Kickstarter startete unter Absprache mit einem Investor. So hab ichs jedenfalls im Kopf und dafür spricht auch diese News:
http://www.gamersglobal.de/news/81368/kingdom-come-kickstarter-kampagne-erfolgreich-upd

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 12. Februar 2018 - 13:51 #

Wo ich das her habe? Von der Kickstarter-Seite, auf der ich das Spiel auch unterstützt habe. Da was das Spiel noch ganz offiziell ein 3-Teiler. https://www.kickstarter.com/projects/1294225970/kingdom-come-deliverance?lang=de

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28819 - 12. Februar 2018 - 15:47 #

Ah, dann habt ihr beide recht.

Zaroth 18 Doppel-Voter - 10638 - 12. Februar 2018 - 8:03 #

Nie davon gehört?! Also, jetzt bin ich enttäuscht. Wo es doch diese Super-News hier auf GG zu dem Spiel gab. Diese News war so überragend, dass sie alle anderen Top-News in den Schatten gestellt hätte und deswegen als normale News versteckt werden musste:
http://www.gamersglobal.de/news/115695/the-mandate-erneute-verschiebung-des-weltraumspiels-pre-alpha-trailer-veroeffentlicht

Im Ernst:
Dieser leise Abschied macht natürlich keinen guten Eindruck. Ich kann aber in gewisser Weise verstehen, dass die Mitarbeiter des "Kernteams" im Moment der Auflösung andere Sorgen hatten, als eine Abschiedsmail zu verfassen.

Bei Kickstarter habe ich bislang nur System Shock mitfinanziert. Also etwas, was wenig innovativ ist. Bislang kommen da ja auch regelmäßig Updates. Ich hoffe, dass das Projekt als "nummer-sicher-oldschool-Kickstarter Projekt" was wird.

Der feine Herr 18 Doppel-Voter - P - 12428 - 11. Februar 2018 - 22:16 #

Vielen Dank für den Artikel, ich hatte ganz vergessen, dass ich da auch zu dem erlesenen Kreis der Backer gehöre. Sehr schade.

Gadeiros 15 Kenner - 3562 - 11. Februar 2018 - 22:42 #

ja, das kann immer mal passieren wegen den verschiedensten sachen...
laut der kickstarter info sind die designer ja wohl auch schon in erfolgreichen firmen bei erfolgreichen spielen gewesen- wenn sie also wirklich wortlos verschwinden, dann werden zukünftige karrieren in der indutrie wohl recht schwer werden.

PraetorCreech 18 Doppel-Voter - P - 12881 - 12. Februar 2018 - 12:05 #

Das glaube ich nciht. Du brauchst nur jemanden, dem Du es in die Schuhe schieben kannst. Das meine ich gar nicht so negativ, natürlich geht niemand zu einem potentiellen Arbeitgeber und erzählt erstmal davon, wie er das letzte Projekt vor die Wand gefahren hat. Wenn Du jetzt das Scheitern auf ein allgemeines Risiko und ggf. ungünstige Entscheidungen Deiner Partner abwälzen kannst, bist du fein raus. Außerdem haben die Beteiligten aus der Geschichte sicher was gelernt. Alleine das kann dich schon wertvoller machen als vor der Eskapade.

Welat 16 Übertalent - 4041 - 11. Februar 2018 - 23:12 #

Danke für den kurzweiligen Artikel! :-)

euph 30 Pro-Gamer - P - 130157 - 11. Februar 2018 - 23:45 #

Immer schade, wenn man das Vertrauen, dass man in so ein Projekt gesetzt hat, am Ende enttäuscht wird. Hatte zum Glück bisher noch nicht das Pech, dass meine unterstützten Kickstarter garnicht erschienen sind. Hab aber trotzdem schon seit vier Jahren kein Spiel mehr unterstützt, weil oft doch nicht ganz das kam, was man sich davon versprochen hat.

rsn47362 10 Kommunikator - 530 - 12. Februar 2018 - 0:06 #

Es bedarf wohl keiner Diskussion mehr, dass Kickstarter generell ein Riesenerfolg ist, und dass Kickstarter uns eine Unmenge an tollen Spielen beschert hat, die ohne Kickstarter nie erschienen wären. Ich denke da an neue obskure, kleine C64 Spiele wie Galencia oder Sams Journey mit einer Nischenaudienz, aber auch riesige Titel wie Elite Dangerous oder Star Citizen.

Warum dann einen Artikel in solch einem schwarzmalerischen und kindischen Ton wie hier zu verfassen? Ich finde es ist wirklich nicht nötig. Bei anderen gecancelten Projekten, die nicht über Kickstarter finanziert werden, wird in professionellerem Ton darüber berichtet, unter dem Motto „kann jeder Firma mal passieren“. Vielleicht, weil die großen Publisher im Gegensatz zu Kickstarter Anzeigenkunden bei gg sind, und man sich verpflichtet fühlt, sie mit Respekt zu behandeln?

An den Autor: Es passiert doch auch bei normalen Publishern ständig, das Spiele nie erscheinen, obwohl sie ganz professionell mit Millionen Dollar vorfinanziert werden. Ich weiß jetzt nicht was hier so einen gehässigen Ton in dem Artikel wert ist. Oder geht es Dir um Deine 20 läppischen Dollar, die Du ja ganz bewusst in ein Risiko investiert hast? Dann finde ich den Artikel noch kleingeistiger. Versuch selber mal ein Spiel auf die Beine zu stellen und Mitarbeiter zu bezahlen (700,000 sind da nichts) , bevor man hier so ohne Rückrat rumjammert.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266657 - 12. Februar 2018 - 1:10 #

Du hast es nicht kapiert oder? Hier gehts um den stillosen Abgang. Klar scheitern ständig Projekte, muss ja nicht immer alles klappen, passiert auch den Größten, aber die meisten kommunizieren es eben, bitten um Entschuldigung, bieten Rückzahlungen oder sonstige Wiedergutmachungen an oder sagen zumindest bescheid, dass es das war. Perihelion macht hier den "Polnischen", wenn du verstehst. ps: Nichts gegen unsere Nachbarn im Osten, Polen ist super...Der Begriff heisst hier eben so, wenn man sich still und leise, von den anderen unbemerkt verdünnisiert, bei Nacht und Nebel. Darum gehts in dem Artikel und um nichts sonst.

Viktor Lustig 18 Doppel-Voter - - 9160 - 12. Februar 2018 - 9:46 #

Reg dich nicht auf, man merkt ja schnell bei seinem Statement, dass hier jemand den Artikel nicht gelesen hat. Einfach kurz Überschrift überflogen, und direkt kommentieren. Wird leider in der Internetwelt immer üblicher.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 12. Februar 2018 - 10:19 #

Selbst, wenn man nur die Überschrift gelesen hat ist der Kommentar von rsn47362 komplett daneben. Zu keiner Zeit ist der Artikel kindisch oder Schwarzmalerei. Es sind schlicht die Fakten, die man als außenstehender zusammentragen kann, da von offizieller Seite wohl tatsächlich ein Abgang ohne jeden Kommentar vollzogen wurde.

Der Ausdruck der Enttäuschung und der Hinweis am Ende, das man sich vor dem backen von Projekten dem Risiko des Scheiterns bewusst sein sollte, ist zudem völlig legitim. Schlussendlich fühle ich mich als jemand, der von dem Kickstarter Projekt noch nie gehört hat, informiert.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20280 - 12. Februar 2018 - 16:25 #

Ja, ging mir genauso.

Jac 19 Megatalent - P - 15595 - 12. Februar 2018 - 18:50 #

Du triffst es auf den Punkt.

MicBass 21 AAA-Gamer - P - 28976 - 12. Februar 2018 - 0:12 #

Schöner Artikel, vielen Dank!

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21156 - 12. Februar 2018 - 11:33 #

Von mir auch.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266657 - 12. Februar 2018 - 1:05 #

Danke für den Artikel. Erst mit diesem Beitrag habe ich auch mal meine Kickstarter-Seite konsultiert und dabei festgestellt, dass meine damals gebackten 30 Euro in den Sand gesetzt wurden. Ja gut, du hast Recht, kann mal passieren, aber der echte Skandal ist wirklich, dass die auf der Finazierungs-Seite, dem Forum und der Spielewebsite bis zum Schluss vertröstende und beschwichtigende Worte hinterlassen haben, obwohl einige Unterstützer bereits Lunte gerochen hatten und einen Refund wollten. Immer wurde abgewiegelt. Ich bin mal die Forumsposts seit dem vermeintlichen Release in 2015 der letzten 2 Jahre durchgegangen. Da wird immer nur, wenn überhaupt, von "Schwierigkeiten","Engpässen", "Verhandlungen", "Verschiebungen" und von weiteren Arbeiten am Projekt, Verbesserungen, Konzentration auf bestimmte Features, Ausbau bestimmter Technologien und einem "Kernteam" gesprochen. Naja, bis es dann einfach komplett aufhört. Kein Update, kein Post, kein Wort, nichts mehr. Das wars. Over and out. Nu ja, die 30 Euro sind jetz nicht so wild, würde sie aber gern dennoch wiederhaben. Könnte sie dann ja woanders investieren... :)

bluemax71 18 Doppel-Voter - - 10015 - 12. Februar 2018 - 12:16 #

Klasse Artikel und ich sehe es genau wie du. Wenn man das Risiko bei Kickstarter eingeht kann man auch mal 20 USD verlieren, dafür hat man, wenn es klappt, ein Spiel das einen interessiert für kleines Geld bekommen. Aber was wirklich gar nicht geht ist, dass die Webseite noch eine Bestellung zuläßt. Das geht in Richtung Betrug und hat in Hinblick auf die sonstige Funktstille einen echt üblen Beigeschmack.

kurosawa 12 Trollwächter - 1174 - 12. Februar 2018 - 12:17 #

also das letzte was ich sah war ein video von irgendeinem ost europäischen entwickler dem das spiel wohl zur weiterentwicklung übertragen wurde. nur leider hatte das gezeigte nicht mehr viel mit dem versprochenen oder bisher gezeigtem material zu tun. ein schnell hingeklatschtes 08/15 weltraum strategie spiel.

https://www.youtube.com/watch?v=tqQSD4wCMVo

schade drum...

Xentor (unregistriert) 12. Februar 2018 - 12:17 #

Klarer Fall, 700k haben nicht gereicht, was mich bei so einem ambitionierten Projekt auch seeehhhhhhr gewundert hätte. Wenn man sich das Konzept anguckt, kommt man doch sofort drauf das da 700k nicht reichen. Schau mal Subnautica hatte Endkosten von 9 Millionen Dollar und das Spiel ist wesentlich einfacher als dieses Mammutkonzept.
Aber wo sollte man nun mehr Geld her bekommen?
Is ja nicht jeder "Star Citizen", wo Leute immernoch tonnenweise Geld reinpumpen (für Pixelraumschiffe *lacht*, ja sie sehen geil aus aber es ist nur n haufen Pixel für das Geld für die großen Pötte kannste dir n Gebrauchtwagen kaufen (keinen guten aber es geht)).

Naja und da es keine Kommunikation gab muss man sagen, daß das eine schlechte (characterlich) Firma ist.

Ich finde das störende an Kickstartet ist, daß die meisten Konzepte auf den 1. Blick viel zu billig (von den Machern) eingeschätzt werden. Da mag ich Early Acess mehr, weil da hab ich A schonmal was zu spielen und B ist durch den laufenden Verkauf ein Geldfluss für den Entwickler da, und gleichzeitig eine Motivation das Projekt weiter zu entwickeln. Klar auch da gibt es A....löcher. Aber die Changsen sind (finde ich) weit größter als bei Kickstartet.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20280 - 12. Februar 2018 - 16:30 #

Was interessanterweise selten diskutiert wird ist, was die Konsequenz des Nichtunterstützens ist. Es gibt eine Reihe toller Spiele, die sonst nie das Licht der Welt erblickt hätten. Und einige die es mangels erfolgreichem Kickstarter nie haben. Ich finde die Fokussierung auf das Geld, das dann weg ist, lächerlich. Wer so knapp dran ist, dass es für ihn um die 20-50 USD geht, der sollte sein Geld vielleicht ohnehin andersweitig einsetzen. Wer es sich leisten kann, der sollte nicht so dogmatisch sein; teils kommen dann noch Kommentare wie "ich würde nie vorher Geld hinlegen, ich warte dann bis das Spiel für 5€ im Sale ist". Und wenn ich mir anschaue, dass ich für zu zweit ins Kino in einen 3D Film mit Popcorn und Cola mittlerweile rund 30€ hinlegen muss, dann kann ich sowas auch mal in ein Projekt, was mir potentiell ein gutes Spiel bringt stecken.

Vielleicht sollte man aber auch einfach verpflichtend einführen, dass nur wer in einem Jahr bereits 50-100€ an eine gemeinnützige Organisation gespendet hat danach noch Kickstarter-Projekte backen darf. ;)

Nagrach 14 Komm-Experte - 2677 - 12. Februar 2018 - 21:14 #

Ich glaub ich hab damals einen der ersten news artikel dazugeschrieben. icht gebackt, da bin ich mri des Risikos zu bewusst und hab nicht genug Geld für so ein Riskio. Hatte es aber auch shcon vor langer Zeit geahnt das es nichts mehr wird. Schade trotzdem, vor allem auf die ARt und weise...

lolaldanee 14 Komm-Experte - 1949 - 13. Februar 2018 - 1:12 #

Meine einzige richtige Kickstarter Fehlinvestition, der ganze Rest ist eigentlich mindestns ok geworden... so RICHTIG gut hat das ganze eigentlich vor allem Obsidian gemacht, Pillars war mit Abstand das am professionellsten erstellte Spiel

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21156 - 19. Februar 2018 - 9:21 #

Gute Nachricht, zum Glück gabs heute ein Greywalkers Update ;-)