Der Retro-Selbstversuch:

Super Metroid User-Artikel

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Von befremdlicher Raumstation bis organisch wirkendem Höhlenlabyrinth: Dem Auge wird viel geboten und das in auch heute noch absolut annehmbarer Optik.

Pixel Galore? - Die Präsentation

Kommen wir zum visuellen Stil Samus Arans’ Alienhatz. Stil ist hierbei auch genau das richtige Wort, denn es sollte klar sein, dass rein technisch betrachtet mit Super Metroid heutzutage kein Blumentopf mehr zu gewinnen ist. Doch was die teils pixelige und hier und da mal durch kleine Slow-Downs gepiesackte Präsentation an Atmosphäre und Style aufs Parkett bringt, ist auch heute noch wirklich beeindruckend. Hey, mittlerweile haben wir Spiele wie Dead Space, die visuell und spielerisch echtem Horror unwahrscheinlich nahe kommen, aber diese 2D-Weltraumopera kann mich irgendwie trotzdem schnell in seinen atmosphärischen Bann ziehen. Die dunklen, morbid ausgeleuchteten Areale auf Zebes geben einem das Gefühl von Fremdartigkeit und Isoliertheit. Die außerweltliche Flora und Fauna, die hier in schönem Paralaxscrolling und wunderbarer Detailverliebtheit gezeigt wird, bietet viel Abwechslung fürs Auge. Von in mit heißem Magma getränkten Tunneln, bis unter Wasser stehenden, kühl wirkenden Höhlen und einem abgestürztem Raumschiff ist alles dabei, was man sich nur wünschen kann. An vielen Stellen kommen zudem kleine inszenatorische Schmankerl dazu, wie plötzlich aufreißender Boden aus dem der nächste Endboss emporsteigt, oder ein schmaler Gang der unter starkem Beben von heißer Lava überflutet wird. All dies mischt dieses Weltraum-Abenteuer zu einem beeindruckenden, klaustrophobisch gruseligen Action-Leckerbissen zusammen, wie man es nur selten in 2D-Spielen erleben kann.

Dazu trägt auch der außerordentlich gute Soundtrack bei, der aus den vergleichsweise schmalbrüstigen Möglichkeiten des SNES alles herausholt. Manchmal getragen durch schemenhafte Melodien, durchbrochen von dissonanten Hintergrundgeräuschen ("Title Theme"), dann wiederum auch nur aus unwirtlichen Ambientsounds und mysteriösen Tönen arrangiert ("Deserted Ceres Space Colony") oder während einem schweißtreibenden Bosskampf in pulsierende Fanfaren einstimmend ("Boss Theme"), der komplette Klangteppich ist ein Genuss! Die Soundeffekte sind ebenfalls immer passend und Schüsse und Explosionen ordentlich wuchtig. Nur ganz selten dürfte man sich an etwas zu synthesizerlastigen Klängen stören.


Das Pro und Contra

Meinen bisherigen Eindrücken dürfte man bereits entnommen haben, dass mir vieles an Metroid sehr gefallen hat. Teils darf ich sogar behaupten, Eindrücke gesammelt zu haben, die ich so einer alten Kamelle nicht mehr zugetraut hatte, und das auch trotz zuvor studierter, positiver Resonanzen aus World Wide Web und einschlägigen Feuilletons. Aber was Nintendo hier aus seinem grauen 16-Bitter herauskratzt, ist wirklich beeindruckend. Eine unheimlich dichte Atmosphäre mit motivierendem Adventure-lastigen Gameplay, gespickt mit tollen Action-Sequenzen und mal mehr mal minder spaßigen Sprungpassagen, einer umfangreichen Welt mit abwechslungsreichen Arealen, plus einem phänomenalen Soundtrack, der ein klein wenig aufgemotzt heutigen Spielen das Fürchten lehren könnte. Richtig klasse!

Alter Schinken bevorzugt?
Um euch ein Gefühl dafür zu geben, inwieweit dieser „alte Schinken“ namens Super Metroid mit Titeln der aktuellen Generation mithalten kann, nenne ich euch hier einige Spiele, die für diesen Klassiker spontan liegen bleiben mussten:

Resonance of Fate - ein etwas zu "zahmes" J-RPG.
Resistance 2, nur ein Ego-Shooter unter vielen.
God of War 3, das ich als Serien-Fan zwar sehnsüchtig erwartet, trotzdem erst spät gekauft und jetzt für Metroid 3 habe liegen lassen.

Gerade Letzteres, ein echter Top-Titel der aktuellen Zeitrechnung, dürfte überraschen. Aber auch nach dem mittlerweile erfolgten Durchspielen des dritten spartanischen Rache-Feldzugs muss ich sagen: Samus tritt Kratos ordentlich in den Allerwertesten!
Aber den vielen positiven Eindrücken habe ich auch noch ein paar negative Aspekte entgegenzustellen. Zu allererst musste ich mich lange daran gewöhnen, dass viele Wege, Items und Lösungen nicht offensichtlich sind. Da endet man am  Ende eines Ganges schon mal vor einer stabilen Wand und weiß spontan nicht weiter. Dass man hier in Morph-Ball-Form mit einer platzierten Bombe einen Weg freilegen kann, muss man dann meist erst schmerzlich (durch „Herumprobiererei“) lernen. Gern gesehen sind auch Morph-Ball-Pfade, die nicht ersichtlich sind, sprich, sich hinter der Levelarchitektur verstecken. Das kann zu Beginn ein wenig verwirren und frustrieren. Desto länger man aber sein Unwesen auf Zebes treibt, umso mehr lernt man, wie man die Umwelt mit all seinen Verborgenheiten zu nehmen hat. Wahrscheinlich wäre sogar ein großer Reiz des Spiels, dieses Gefühl, einen fremden Planeten von der Pieke auf zu erforschen, viel geringer, wenn in diesem Punkt mit mehr Offensichtlichkeit zu Werke gegangen wäre. Doch Neuzeit-Zocker werden ein wenig Geduld mitbringen müssen, bis das blinde Verständnis für die Spielmechanik einsetzt.

Ein wenig mehr Unterstützung hätten die Entwickler aber gerade bei neu erhaltenen Fähigkeiten und Ausrüstungsgegenständen einbringen können. Eine kurze Einweisung in die Funktionsweise einiger Gadgets würde das Vorankommen um einiges erleichtern und Spielfluss unterbrechendes Anleitungswälzen verhindern. So wird zum Beispiel bei Erhalt der ersten Erweiterung, dem Morph-Ball, nicht einmal erklärt, wie man sich denn nun zusammenrollt. Klar liegt die Lösung nahe (zweimal Steuerkreuz nach unten), doch bei manch anderem Skill fällt dies schon schwerer. So wird zum Beispiel der Speed-Boost-Jump (ein extrem weiter Sprung aus dem aufgeladenen Speed-Boost-Lauf heraus) nicht erklärt, und das, obwohl man ihn hier und da zwingend benötigt. Klar bringe ich hiermit wieder die Dekadenz des modernen Videospiel-Nerds zutage (ähnlich neuzeitliche Perspektiven legte ich ja schon im Day of the Tentacle-Atikel dar) doch dieses Mal  habe ich mir ein hieb- und stichfestes Beispiel parat gelegt (ich freue mich auf Kommentare!): An einem Punkt im Spiel sieht man am Ende eines langen Ganges einen Energie-Container, den man sich natürlich unbedingt einverleiben möchte. Doch während man gierig auf das kleine Stückchen Gamer-Glückseligkeit hinzu läuft, zieht es einem sprichwörtlich den Boden unter den Füßen weg und Samus bricht durch einen porösen Teil des Bodens in die Tiefe. Hier eröffnet sich dem Spieler ein weiterer Höhlenzweig, in dem es aber außer einem Speicherpunkt nichts Weiteres zu entdecken gibt. Am Ende des Gebietes begegnet man drei friedvollen Wesen, die gekonnt an einer Steinwand Richtung Freiheit kraxeln. Der Wand-Sprung, den uns die drei akrobatischen Aliens da vormachen, scheint also der richtige Weg zu sein. Doch mehr als diese herumhüpfenden Viecher bekommt ihr nicht als Hinweis. Nach zehnminütigem, stupidem gegen die Wand springen steigt indes der Hass auf die verhöhnend immer wieder an der Wand entlang hüpfenden Mentoren und es wird im „www“ nach Hilfe gesucht. Nach weiteren zehn Minuten (dieser Wand-Sprung entpuppt sich als wirklich kniffelig) bin ich wieder in Freiheit, doch Spielspaß geht anders. Warum also diese Falle? Und warum kein kleines Tutorial? Zwei Fragen die ich mir nicht beantworten kann und die ein wenig an meinem Metroid-Weltbild kratzen.

Außerdem ist fürs Durchspielen ein gewisser Grad an Akribie Pflicht. Wer nicht vom nächstbesten Obermotz in wenigen Minuten zerlegt werden möchte, sollte nach sämtlichen Energiecontainern und Waffenupgrades Ausschau halten. Die Scharmützel mit Endgegnern sind zu keiner Zeit unfair, aber ohne ein, zwei auf dem Weg versteckte Extras beißen Spieler, die nicht mehr ganz vertraut mit 2D-Shootern sind, unheimlich schnell und wahrscheinlich mehrfach ins Gras … Ihr könnt euch vorstellen wie meine Boss-Scharmützel aussahen! ;-)


Echte Perle oder alter Plunder? - Das Fazit
Welche Laus ist dem denn über die Leber gelaufen? Immerhin darf er sein "hübsches" Antlitz in einem der besten Spiele seiner Generation verewigen.

Vene, Vidi, Vici, Samus Aran: Sie kam, sah und siegte. Vom ersten Einlegen des Moduls bis zum Erreichen der Credits war Super Metroid ein atemloser Action-Adventure-Ritt. Ganz beiläufig verwies dieses Spiel meine PlayStation 3 für fast einen Monat ins Abseits und ließ Titel der aktuellen Generation, die mit einigen PS mehr unter der Haube aufwarten können, alt aussehen. Und auch jetzt noch lege ich das Spiel gern ab und an mal ein, um weitere Geheimnisse des Planeten Zebes zu lüften und Samus Arans Ausrüstung weiter aufzustocken. Nur so zum Spaß.

Von der technischen Seite betrachtet wirkt das Spiel immer noch absolut zweckdienlich, spielt sich butterweich und schürt eine dichte Atmosphäre, die bei so einem alten Teil wirklich nur noch Meisterleistung zu nennen ist. Spieler von aktuellen Titeln werden sich hier und da voraussichtlich an dem fordernden Schwierigkeitsgrad und der ungewohnten Mechanik stoßen. Nach ein wenig Eingewöhnungszeit möchte man sich aber am liebsten ein kleines Eigenheim auf Zebes errichten, was sich nur aufgrund der animosen Lebensformen rundherum als ein wenig schwierig erweisen dürfte. Das Gameplay ist eine bunt zusammen gewürfelte Bonbon-Tüte, in der sich für jeden Geschmack etwas finden lässt. Explosive Action? Sagt einem der übergroßen Endbossen „Hallo!“ und eure Schweißdrüsen entwickeln eine ungeahnte Selbstständigkeit! Gediegene Adventure-Elemente? Hey, ein kompletter Himmelskörper ist eure Spielwiese, dessen architektonisch komplexe Struktur ihr nach Herzenslust auf Schätze abklopfen könnt! Klempner-eske Jump 'n' Run-Einlagen? An vielen Ecken und Enden fordert euch die feindselige Flora und Fauna zu waghalsigen Turnübungen auf, die einem italienischen Klempner schneller den Schnauzbart kosten würden als dieser „It’sa me, Mario“ sagen könnte.

Um mich kurz zu fassen, denn jede verplemperte Minute ist schließlich verlorene Spielzeit: Dieser Retro-Titel macht auch heute noch eine schlanke Figur und gehört gezockt! Prädikat: Besonders wertvoll!

 

Links:
Metroid Metal - Page einer Progressive/Metal-Band, die sich Covers der Metroid-Soundtracks verschrieben hat. Checkt unbedingt die Songs "The Theme", "Prelude/Theme" und "Lower Nofair". Absolut hörenswert!

Gamtrailers' Metroid Retrospektive
- Vollgestopft mit Infos und tollen Aufnahmen aller Spiele aus Nintendos Alien-Franchise.

Metroid Recon
- Schicke Fansite, die euch unter anderem die Möglichkeit bietet, dem kompletten Super Metroid-Soundtrack zu lauschen.

Metroid Database
- Umfangreiches Angebot von Podcasts bis Comics rund um Samus Arans Abenteuer.

Super Metroid-Werbespot - Trashiges Commercial aus Japan. Ulkig!

HeadMunk 11. Oktober 2010 - 20:26 — vor 13 Jahren zuletzt aktualisiert
Wuslon 20 Gold-Gamer - - 21567 - 11. Oktober 2010 - 21:05 #

Schöner Test zu einem Kultspiel, das den Namen auch verdient! Und damals gab es halt in keinem Actionspiel ein Tutorial, musste halt alles selbst rausgefunden werden. Ging ja auch :-)

HeadMunk 14 Komm-Experte - 1874 - 12. Oktober 2010 - 18:12 #

Dank Dir!
Okay, bei nem Actionspiel seh ich das auch noch ein (was gibt's da mehr zu erlernen als Springen und Schießen? ^^) aber bei einem etwas komplexeren Titel wie Super Metroid hät's schon dabei sein dürfen...

Wuslon 20 Gold-Gamer - - 21567 - 12. Oktober 2010 - 20:01 #

Rückblickend hast du natürlich recht; ich möchte auf (gute) Tutorials in heutigen Spielen nicht mehr verzichten. Aber keins der Spiele, die du auch im Test erwähnst, z.B. Turrican, Probotector, hatte ein Tutorial. Selbst bei sehr komplexen Titeln wie Zelda kann man nur sehr schwer von einem Tutorial sprechen. Damals lief das ungefähr so: Ließ dir die Anleitung durch, da steht alles drin, was du wissen musst. Und dann probier halt rum, was du damit alles anfangen kannst :-)

HeadMunk 14 Komm-Experte - 1874 - 13. Oktober 2010 - 13:56 #

Vielleicht ist "Tutorial" auch ein etwas zu hochgegriffenes Wort. Aber wenn ich eine neue Fähigkeit oder einen neuen Gegenstand erhalte, dann möchte ich doch zumindest wissen, wie man diesen benutzt. Das ging bei Zelda ein wenig intuitiver in meinen Augen.

Eigentlich muss ein Spiel nicht einmal ein echtes "Ingame-Tutorial" bieten, solange die Handhabung intuitiv ist und das Herumprobieren sich in Grenzen hält, sprich, den Spielfluss nicht schädigt. In den meisten Punkten ist auch Metroid sehr intuitiv, aber an ein, zwei Stellen wurde der Spielfluss einfach zu stark unterbrochen.

Aber da ist man ja heutzutage auch einfach ein bissle verwöhnt! ;-)

bananenboot256 13 Koop-Gamer - 1241 - 14. Oktober 2010 - 11:36 #

http://www.crunchgear.com/wp-content/uploads/2010/05/files.jpg

?? :-D

HeadMunk 14 Komm-Experte - 1874 - 14. Oktober 2010 - 13:26 #

Au, Tiefschlag! ^^

Aber zu deiner Beruhigung: Super Mario Bros. hab auch ich noch verstanden! ;-p

Nesaija 14 Komm-Experte - 1859 - 11. Oktober 2010 - 21:09 #

Super Metroid ist für mich persönlich auch eines der titel die zu meiner all time favouriten gehört und das mit links. Es ist einfach ein God Game... super Gameplay, spannende kämpfe, top atmosphäre und ein wahnsinng geiler soundtrack :) tolle review aufjedenfall <3

ps das selber herausfinden in den ganzen levels für z.b. hints oder ähnliches gehört einfach dazu und das ist mir auch wesentlich lieber als heute wo man halt regelrecht von den entwicklern an der hand durch die levels geführt wird -.-

JakillSlavik 17 Shapeshifter - 7253 - 11. Oktober 2010 - 21:52 #

Vielen Dank für den Artikel. Vor etwa zwei Jahren habe ich auch in etwa so versucht das Spiel zu schaffen und bin eigentlich im zweiten Drittel etwa gescheitert. Seitdem habe ich nicht weitergespielt ... das sollte ich jetzt mal. ^^"

HeadMunk 14 Komm-Experte - 1874 - 12. Oktober 2010 - 18:15 #

Solltest es vielleicht noch mal probieren. Einen kleinen Hänger hatte ich während dem Durchspielen auch einmal. Aber der Schluss ist wirklich spitze und auch wenn man komplett mit der Story durch ist macht es noch Spaß den Planeten nach all den versteckten Items per Scanner abzusuchen und ein wenig zu tüfteln.

JCDenton 12 Trollwächter - 982 - 11. Oktober 2010 - 21:53 #

wahrscheinlich das beste 16Bit Game ever (für mich!). Fasziniert heute noch genauso wie damals, ein Klassiker, zeitlos, wunderbar!!!

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 11. Oktober 2010 - 22:01 #

Aus erzieherischen Gründen nur eine Stunde Zocken pro Tag? Autsch! Ich versuche mich gerade stark einzuschränken und kalkuliere mit nur 60 Minuten pro Stunde - und das fällt schon schwer ;) .

HeadMunk 14 Komm-Experte - 1874 - 12. Oktober 2010 - 13:39 #

Ja, diese Einschränkung hat auch mich als Kind echt fertig gemacht! ^^

Du kannst dir vorstellen wie es war, als ich meinen ersten eigenen Fernseher bekommen habe: Zimmertür abgeschlossen und für mehrere Tage nur zur Nahrungsaufnahme oder zum Wasserlassen mal den Controller aus der Hand genommen.

Mit 60 Minuten pro Stunde scheinst du dich aber auch schon ganz schön zurückzunehmen. Respekt! ;-)

Denis Brown 16 Übertalent - 5005 - 11. Oktober 2010 - 22:59 #

Sehr schöner Artikel. Super Metroid ist auch wirklich nocht ein klasse SPiel und wurde von einigen Game-Zeitschriften damals mächtig unterschätzt.

Nur ein kleiner Tipp zum musikalischen Detail: In der Titelmelodie von Super Metroid (wie auch im Intro) gibt es keine Stakkatos. Stakkatos sind ganz kurz angespielte Noten, die aber den Notenwert einer "normalen" Note übernehmen. Sprich, es ist ne Viertelnote, die aber nur kurz angespielt wird, der rest ist durch Pause überbrückt. Wird meist benutzt, um Passagen, in denen wenig passiert, spannender zu gestalten --> Stakkatos werden oft mehrmals hintereinander auf einen Ton gespielt.

Atomsk 16 Übertalent - 4878 - 11. Oktober 2010 - 23:15 #

"Super Metroid ist auch wirklich nocht ein klasse SPiel und wurde von einigen Game-Zeitschriften damals mächtig unterschätzt." - Oh ja, daran kann ich mich noch erinnern. Habe damals die US-Version importiert, weil ich nicht auf die deutsche Version warten wollte und fand das Spiel grandios. Später war ich dann etwas enttäuscht, dass mein damaliges Lieblingsmagazin Video Games 'nur' 80% vergab, imho hätte es deutlich Richtung 90% gehen müssen :-)

HeadMunk 14 Komm-Experte - 1874 - 12. Oktober 2010 - 13:56 #

Vielen Dank für's Lob und den Tipp!

Zu letzterem: Das Stakkato war in diesem Fall nicht auf die Musik sondern auf den Schnitt der eingestreuten Sequenzen bezogen. Im Falle des Intros ging es mir hierbei um die kurz gezeigten Szenen, in denen man schemenhaft Teile des Labors zu Gesicht bekommt, die dann von den Intro-Schriftzügen unterbrochen werden. Die Sequenz wird kurz "angespielt", sozusagen also in "Stakkato" präsentiert. Ich geb aber zu, dass man meinen Satz in dem Punkt durchaus missverstehen kann. ;-)

"Zwischendurch werden in aufreibendem Stakkato Sequenzen mit seltsam unruhiger Kamera eingestreut."

Atomsk 16 Übertalent - 4878 - 11. Oktober 2010 - 23:36 #

Mein Beileid für Titel wie Rise of the Robots und Krusty's Super Fun House unterm Weihnachtsbaum, hoffentlich hast du das mittlerweile verarbeitet ;) Ich hab seinerzeit Metroid 2 für den alten Gameboy zu Weihnachten bekommen und dann über die Feiertage zusammen mit meinem Vater durchgezockt, war sehr spaßig.

HeadMunk 14 Komm-Experte - 1874 - 12. Oktober 2010 - 14:03 #

Danke für's Beileid. So richtig verarbeitet hab ich's nie... Gott sei Dank gab's aber auch bei mir schönere Weihnachten, wenn ich da nur an das Super Nintendo mit Super Mario World, Breath of Fire 2 oder Yoshi's Island unterm geschmückten Tannenbaum denke, wird mir gleich ein bissle warm ums Herz.

Hmmm, aber Metroid 2 müsste ich eigentlich auch noch mal spielen, jetzt wo ich auf den Geschmack gekommen bin. Vielleicht dieses Jahr Weihnachten? ;)

Atomsk 16 Übertalent - 4878 - 11. Oktober 2010 - 23:35 #

Ach ja, und was den Wandsprung angeht: Der war wirklich fies, aber diese versteckten Kleinigkeiten, die nirgens erläutert wurden, gab es damals immer wieder mal. Oder bist du von allein darauf gekommen, dass man den Boss von Maridia mit dem Enterhaken besiegen konnte? Einfach die Raketenwerfer am Rand des Raumes zerstören, übrig bleibt ein brizzelndes Energiefeld. Dann vom Boss schnappen lassen und den Enterhaken ins Energiefeld schießen, schon wird der Boss gegrillt und man spart sich einen ansonsten nervigen Kampf. Oder bist du selbst auf die Tastenkombination gekommen, mit der Samus in Embryonalstellung in einer Powerbomben-Explosion schwebend Energie regenerieren kann? Ich habe diese Sachen geliebt, gerade weil man nicht wie heute immer mit der Nase darauf gestoßen wurde ^^

HeadMunk 14 Komm-Experte - 1874 - 12. Oktober 2010 - 14:15 #

Ich gebe dir auf jeden Fall Recht, dass diese kleinen versteckten Tricks (wie die Maridia-Boss-Strategie oder der Regenerations-Trick) total spannend sind und das man soetwas in heutigen Spielen leider nicht mehr findet. Allerdings finde ich diese versteckten Tricks nicht so cool, wenn man sie unbedingt für den Spielablauf und das Durchspielen braucht. Dann kommt leider doch eher Frust als Spaß auf. Hätte Super Metroid mich hier zumindest ansatzweise "mit der Nase draufgestoßen" wäre der Spielfluss dieses tollen Titels durchgehend erhalten geblieben. So hatte ich leider zwei kleine Hänger während des Spielens die mir nicht so ganz in das Gesamtkonzept "Metroid 3" passen wollen.

MasterBlaster 09 Triple-Talent - 349 - 12. Oktober 2010 - 0:21 #

Großartiger Artikel über ein großartiges Spiel auf einer großartigen Konsole. Danke Nintendo, danke HeadMunk.

Hab grad überlegt, ob ich ein Foto von meinem Super Metroid Spieleberater machen soll, nur um dich zu ärgern. Aber ich bin zu faul, also drück ich es dir einfach so rein: Ich habe einen Super Metroid Spieleberater! :P

HeadMunk 14 Komm-Experte - 1874 - 12. Oktober 2010 - 14:37 #

Danke fürs Lob!

Als ich mir das Spiel für diesen Artikel besorgt habe, stand ich auch vor der Wahl, die deutsche Version mit Spieleberater zu kaufen. Hab mich dann aber für die US-Version entschieden um in meinem Regal ein bissle Platz zu sparen und um eventuelle Anpassungsmängel der DE-Version zu umgehen.
Hätte ich gewusst, dass sich das Spiel an ein, zwei Stellen so bockig tut, hätte ich mir vielleicht doch die Big Box mit rettendem Wälzer besorgt! ;-p

Anonymous (unregistriert) 12. Oktober 2010 - 8:58 #

"Nach zehnminütigem, stupidem gegen die Wand springen steigt indes der Hass auf die verhöhnend immer wieder an der Wand entlang hüpfenden Mentoren und es wird im „www“ nach Hilfe gesucht. Nach weiteren zehn Minuten..."

20 Minuten? Damals hat das bei mir Tage gedauert, in denen ich immer wieder diesen blöden Sprung versucht habe. Meistens kam dann irgendwann der Kumpel von nebenan und sagte "Lass mich ma"! Aber so waren Videospiele früher, It's not a bug, it's a feature ;).

HeadMunk 14 Komm-Experte - 1874 - 12. Oktober 2010 - 18:08 #

"It's not a bug, it's a feature" ist gut! :D

Stimmt schon, Spiele waren früher so... Aber genau das war der Hintergedanke beim Retro-Selbstversuch: Leuten, die vielleicht auch Interesse haben diesen oder andere Klassiker zu zocken, zu zeigen, mit was für Alterserscheinungen sie voraussichtlich zu kämpfen haben werden.

Fabian Knopf Dev - P - 19534 - 12. Oktober 2010 - 15:35 #

Noch ein Wunsch von mir: Screenshots am besten ohne verfremdende Filter machen - das sieht mir doch sehr nach Super2xSal oder Hq2x aus.

"Und warum kein kleines Tutorial?" - Zugegeben, ich hing damals auch ewig an dieser Stelle. Aber ist das nicht gerade eine der Urformen des Tutorials? Danach kann man auf jeden Fall den Walljump :)

HeadMunk 14 Komm-Experte - 1874 - 12. Oktober 2010 - 17:56 #

Erwischt... Ich muss leider zugeben, dass mir erst nachdem ich die meisten Screenshots gemacht hatte, aufgefallen ist, dass ich den Filter über meinen Emulator noch aktiv hatte. Nimms' mir nicht übel, aber ich habe das Spiel für die Bilder noch einmal ein Weilchen spielen müssen und wollte nicht unbedingt ein drittes mal von Vorn anfangen. Nächstes mal gibt's solche Verfälschungen aber nicht. Indianer-Ehrenwort! ^^

Stimmt, nach der Walljump-Falle fräst sich die Anwendung des Selbigen ins Gehirn ein. "Spaß" geht aber trotzdem anders! ;-p

Fabian Knopf Dev - P - 19534 - 13. Oktober 2010 - 12:05 #

Na das lass ich mal gelten ;) Man merkts eigentlich auch nur wenn man das Spiel schon kennt und die Bilder anklickt.

Nach deinem Artikel hab ich jetzt selber wieder Lust nochmal durch Zebes zu streifen. Wenn doch nur mehr Zeit wäre...

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83905 - 12. Oktober 2010 - 21:00 #

Toller Artikel. Ich hab schon überlegt, ob ich mir das Teil mal auf die Virtual Console lade. Aber erstmal Other M durchzocken. :-)
Tutorials gab's damals halt nicht, aber doch Handbücher. Da müssten die diversen Moves und wie man sie steuert doch erklärt sein. Alles selbst rausfinden stelle ich mir allerdings hart vor.

hoetz 11 Forenversteher - 689 - 13. Oktober 2010 - 19:56 #

Spiele ich gerade auf meinem Galaxy S Android Handy via Snesoid Emulator (habe naürlich das Original Modul). Etwas hakelig mit dem On-Screen Display aber immer noch der große Klassiker von damals...

ogir 13 Koop-Gamer - 1238 - 20. Oktober 2010 - 10:13 #

Ich schätze mal du hattest nicht die Version mit Handbuch, denn dort waren iirc auch viele Karten dabei, so dass man sich manches schon denken konnte...

Bartuc41 10 Kommunikator - 474 - 8. November 2010 - 19:24 #

da kribbelt es einem richtig in den Fingern, muss mal schauen woher ich die spiele bekomme...

Ridger 22 Motivator - P - 34726 - 30. Oktober 2017 - 11:18 #

Schöner Artikel den ich jetzt aufgrund der SNES Mini Veröffentlichung noch einmal gelesen und genossen habe. Super Metroid ist tatsächlich eine schöne Perle.