Retro ist Schnee von gestern...

So lasset die Kindheit in Frieden ruhen... User-Artikel

Name 3. Februar 2010 - 0:45 — vor 6 Jahren zuletzt aktualisiert
Im Osten unseres wunderschönen Landes schießt ein "DDR-Laden" nach dem anderen aus dem Boden... "Ostalgie" nennen die Menschen es dort. Ich beobachte es aus dem hohen Norden nur mit einem Kopfschütteln. Leider zieht sich dieser "Kult auf altes Zeug" durch alle Gesellschaftskreise, was es nicht besser macht.
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Natürlich bleibt unser aller liebstes Hobby "Videospiele" davon auch nicht verschont. "Retro-Gaming" nennt es sich.  Was viele Leute missverstehen: Retro bedeutet nicht "Alt" oder "Kult", sondern ist Latein für "rückwärts".
Retro-Gaming heißt also, wörtlich übersetzt, "rückwärts spielen". "Wie passend", dachte ich mir nur, als ich jene Bedeutung rausgefunden habe. Nun frage ich mich nur, was ist so toll am "rückwärts spielen"? Sind es die Erinnerungen an vergangene Kindheitstage? Ist es einfach nur dieser eher nervige Gedanke "Früher war alles besser!"? Ich verstehe es nicht und ich kann es auch nicht verstehen. Ich vergleiche diese ganze Retro-Welle immer mit folgenden kleinen Beispiel:
Habt ihr jemals mit euren Eltern alte Babyfotos begutachtet? Ja? Dann kennt ihr sicherlich diese Aussprüche: "Oooooch.... wie süß du doch einmal warst!" oder auch "Du warst einmal so ein hübsches Baby!". Der Fokus bei diesen Beispielsätzen liegt auf dem Adverb bzw. der gewählten Zeitform.  Man spricht von den schönen Erinnerungen, welche man damals hatte, verdrängt dabei aber all` das negative was die damalige Zeit mit sich brachte.  Lasst mich die Thematik weiterhin am Baby-Beispiel verdeutlichen:
 
Nein wie süß! Er hat die ganze Küche eingesaut! Hoffentlich lernt er nie mit Messer & Gabel essen!
 

Natürlich wart ihr als kleiner Krabbler ein süßer Anblick. Sicherlich gab es auch viele tolle Momente... aber glaubt ihr wirklich eure Eltern würden jene Zeit zurück wollen? Morgens um 2 Uhr aufstehen, weil ihr geschrien habt. Die Windeln alle 20 Minuten wechseln, weil der neue Alete-Brei euch wirklich aufgewühlt hat im Darm? Das ganze Geschreie ohne Pause?   Glaubt ihr ernsthaft, darauf wären eure Eltern, trotz der schönen Erinnerungen die das ganze mit sich bringt, scharf? Ich glaube eher nicht und ich denke eure Eltern sind eher glücklich, dass ihr - ACHTUNG METAPHER-  den Kinderschuhen entwachsen seid und nunmehr ein eigenes geordnetes Leben führt. Springen wir nun von unseren kleinen Beispiel zurück auf die Videospiele.

Seid ihr wirklich scharf auf 20 stellige Passwörter, welche ihr nach jeden Spielstart erneut eingeben müsst? Ich nicht - ich bin glücklich, dass meine Spielkonsolen eine dicke Festplatte hat inklusive Onlineanbindung. Mir ist durchaus klar, dass es den Retro-Fans grundsätzlich nur um das Spielgefühl geht, aber auch hier stehe ich vor einer verschlossenen Tür. Ich habe vor wenigen Tagen mal wieder "Ocarina of Time" per "Wii VirtualConsole" angespielt und nach guten 40 Minuten das Spiel beendet. "Ocarina of Time ist das beste Spiel Aller Zeiten" grölen die Leute in diversen Foren. Ich kann diese Meinung nicht teilen. OoT WAR (!) auch für mich, dass beste Spiel meines Lebens. WAR, weil ich es an den Erinnerungen und den Spielgefühl messe, welches ich damals beim Erleben dieses Meisterwerks hatte. Leider lässt sich dieser Zauber entzaubern wenn ich meine alten Kindheitserinnerung erneut in eine Konsole einlege. Die schönen Erinnerungen verblassen und der erste Gedanke ist immer: "Sah das wirklich so hässlich aus?". Wir haben, vor allem Videospiele, viel schöner in Erinnerungen da wir damals nun einmal nichts besseres kannten. So haben sich diese Erinnerungen in unserem Kopf verankert. Vergleiche ich heute, ganz objektiv, Zelda: Ocarina of Time mit z.B. Twilight Princess, dann landet Links N64 Debüt absolut keinen Stich gegen die großartige Wii/GC Version.   Spielmechanik, Optik, Geschichte... einfach alles ist anno 2010 schöner, weiter, optimaler und einfach... ja... besser. 
Selbiges beim Thema Hardware. So toll das Eingabegerät des Nintendo 64 auch war, will ich ihn heute wirklich noch nutzen? Eher nicht, da die heutigen Standards einfach weiter und schlicht und ergreifend besser sind.  Warum aber nutzen Leute ihre alten Gamepads weiterhin? Um in alten Erinnerungen zu schwelgen, so denke ich. Bedeutet das, dass ich bei jeden Male in das GameBoy-Modul pusten einen "Huuuui! War das toll damals!"-Moment erfahren darf...? Ich denke eher nicht.  Eher: "Gottverdammte Technik aus den 80er Jahren! "


Man möge mich nicht falsch verstehen - Retro ist grundsätzlich nichts falsches. Technik, Spiele & Geschichten von Videospielen interessieren natürlich auch mich. Aber will und muss ich alles nochmal "erleben"? Muss ich nochmal meine Kindheit erleben? Will ich mich wirklich der Gefahr aussetzen, all diese schönen Erinnerungen zu entzaubern, weil die Zeit nun einmal weiter gelaufen ist? Ich denke nein... dafür sind mir meine Kindheitserinnerungen einfach zu wertvoll.
 

Anmerkung: Dieser User-Artikel ist rein subjektiv. Bitte denkt nicht, dass ich euer Hobby etc. schlecht reden möchte. Es gibt viele Leute die jene Meinung teilen. Ich schließe hier nur persönlich mit dieser ganzen Ostalgie- & Retro-Welle ab.
3. Februar 2010 - 0:45 — vor 6 Jahren zuletzt aktualisiert
ganga 20 Gold-Gamer - 22831 - 3. Februar 2010 - 1:36 #

Teile deine Meinung Lyrically und kann dem retro-gaming nicht viel abgewinnen. Die Magie eines Super Mario Bros. 3 entzieht sich mir größtenteils, auch wenn ich das Spiel nicht schlecht finde.

PS:
Sind noch ein paar Rechtschreibfehler drin (u.a. "Meinungn icht" , "grölend")

Lyrically (unregistriert) 3. Februar 2010 - 2:08 #

Danke für die Fehler - sind allerdings keine Rechtschreibfehler, sondern Tippfehler (: Hatte das ganze nur durch eine schnelle Rechtschreibprüfung gejagt und der nette Herr Word hat mir das nicht angestrichen ... o:

Grinzerator (unregistriert) 3. Februar 2010 - 2:20 #

Wow, was für ein Artikel. War bestimmt viel Arbeit, ist ja fast eine ganze Seite geworden. Und dann erst die vielen, vielen auf Videospiele bezogenen Bilder. Unglaublich, da hast du bestimmt weit über 2 Minuten für gebraucht, um die aus dem Netz zu fischen. Der Vergleich von Verklärung der Kindheit des Sprößlings durch die Eltern mit den eigenen spielerischen Kindheitserfahrungen ist auch... etwas Besonderes, nämlich besonders unpassend, nach deiner Logik gäbe es irgendwie nur Einzelkinder.
Ich kann dir einfach nur bis in den letzten Punkt widersprechen. Und dann auch noch dein Vergleich von Oot mit Tp, das ist zu witzig. Tp ist grafisch überlegen, keine Frage, aber die Spielmechanik ist in Oot tatsächlich um so vieles besser, dass man fast denken könnte Tp wäre zuerst erschienen. Der Gleiter und der Morgenstern sind nach den entsprechenden Dungeons so gut wie nutzlos, man braucht sie nirgendwo sonst. Dagegen haben die Items in Oot einem stets überall in der Welt neue Bereiche zugänglich gemacht, was auch zum Ausprobieren angeregt hat.Die Dungeons in Tp sind so designt, das man beim ersten Besuch alles mitnehmen kann, in Oot lohnte es sich auch später noch einmal vorbeizuschauen.
Von der Story her nehmen sich beide nicht viel, sie ist nicht besonders toll, aber es gibt überraschende Wendungen.

Und weiter im Text: Ich habe Oot bis zum heutigen Tag fünfmal durchgespielt, zweimal auf N64 und dreimal auf der Wii.
Tp habe ich zweimal durchgespielt, aber nur, weil ich meinen Spielstand verloren hatte.
Allgemein finde ich schon deinen Gedanken lustig, dass Oot häßlich aussieht, ich persönlich war beim ersten Spielen auf der Wii überrascht wie gut der Titel gealtert ist. Aber so ist wohl ein gewisser Anteil der Spielerschaft heutzutage, erst kommt die Grafik und dann der Rest.
Ich spiele beispielsweise auch sehr viel mit dem Nintendo DS, da sehen die Spiele sogar schlechter aus als auf dem N64. Ulkigerweise hat sich der DS aber allein in Europa 40 Millionen mal verkauft.
Ich bin jedenfalls froh, dass es anscheinend sehr viele Leute gibt, die Retro-Gaming mögen, sonst hätte ich nie die Gelegenheit bekommen FF 3 und 4, Chrono Trigger, Monkey Island 1 u.v.m. zu spielen. Das wäre ein echter Verlust gewesen.
Und meine Kindheitserinnerungen durch erneutes durchspielen der Videospielperlen der Vergangenheit wiederaufleben zu lassen ist stets aufs neue ein tolles Gefühl.

ganga 20 Gold-Gamer - 22831 - 3. Februar 2010 - 3:02 #

Ich enthalte mich jetzt mal zu dem oberen Teil und äußere mich nur zu Oot. Ich habe das Original nie gespielt uns es mir vor einiger Zeit auf VC geholt weil ich von Phantom Hourglass begeistert war. Was soll ich sagen? Ich hab es bisher ne Stunde gespielt, mir gefällt die Spielmechanik nicht, das Inventar ist furchtbar und hübsch ist es nun wirklich nicht.

Ich werfe mal das Wort "Ansichtssache" in den Raum.

Lyrically (unregistriert) 3. Februar 2010 - 11:16 #

Trifft es durchaus

Grinzerator (unregistriert) 3. Februar 2010 - 12:52 #

Ich finde Phantom Hourglass wiederum nicht gerade super und falls das dein erster Zelda-Titel war, solltest du erstmal versuchen über Wind waker Zugang zu den "großen" Zelda-Spielen zu finden, weil es von PH zu Oot oder umgekehrt ein sehr großer Sprung ist.
Das Inventar ist reine Gewöhnungssache, ich fand das Inventar von Tp (auf Wii) viel schlimmer. Bis wo hast du denn genau gespielt?

ganga 20 Gold-Gamer - 22831 - 3. Februar 2010 - 16:42 #

Wie gesagt nicht sehr weit, bis zum Anfang im Deku-Baum, dann hat mich die Lust verlassen Habs mit dem Classic Controller gesteuert.

Grinzerator (unregistriert) 3. Februar 2010 - 17:31 #

Hm, mich hatte es da schon gepackt, aber vielleicht versuchst du es ja nochmal, die Dungeons und Bosskämpfe sind ja zwei der Stützpfeiler der Zelda-Reihe. Aber noch besser wäre wohl, falls du nochmal versuchen willst einen Einstieg in die Zeldas für die großen Konsolen zu finden, wenn du dir, wie gesagt, irgendwoher Wind waker besorgst, zumal es ja der direkte Vorgänger von PH ist. Obder du wartest darauf, dass es irgendwann als NPC-Titel erscheint, was recht wahrscheinlich ist.

ganga 20 Gold-Gamer - 22831 - 4. Februar 2010 - 17:01 #

NPC-Titel?

Vllt greif ich echt mal zu Wind Waker, wenn ichs mal irgendwo günstig sehe. Bei meiner kurer Suche habe ich es jetzt nur für horrende Preise gefunden.

Grinzerator (unregistriert) 5. Februar 2010 - 20:09 #

NPC = New Play Control
Das sind Neuauflagen von GC-Spielen für Wii. Noch ist Zelda nicht dabei, aber ich denke Nintendo wird sich die Kohle von Abermillionen Zelda-Fans, die sich das Spiel kaufen würden, nicht entgehen lassen. Ansonsten halt mal bei Ebay gucken für die GC-Version, wobei du dann auch einen GC-Controller bräuchtest.

Lyrically (unregistriert) 3. Februar 2010 - 9:38 #

Jeder wie er möchte - dieser Artikel ist halt subjektiv, ich denke das sollte auch klar sein. Ich wollte es auch erst drunter schreiben, aber ich dachte mir "Das wird wohl jeder selber merken..." (:

Mir ist klar, dass ich da nun den einen oder anderen auf den Schlipps getreten habe. Ich will auch niemanden das Hobby schlecht oder gut reden. Es ist meine subjektive Meinung zu dieser ganzen Ostalgie bzw Retro-Welle (:

Grinzerator (unregistriert) 3. Februar 2010 - 12:40 #

Auch wenn ich immer noch der oben bereits geäußerten Meinung bin, habe ich sie vielleicht in zu scharfem Ton geäußert. Sorry.
Und mir ist natürlich klar, dass der Text deine persönliche Meinung wiedergibt, bin nur gerade bei Oot etwas empfindlich, weil auch einige Freunde von mir dem Titel aufgrund der Technik keine Chance geben wollen, obwohl er auch heute noch von einer unglaublichen spielerischen Brillanz ist, die ihresgleichen sucht. (Ja, das ist subjektiv, aber ich kenne niemanden, der das Spiel längere Zeit an- oder sogar durchgespielt hat, weder heute noch damals, und nicht begeistert war.)

Lyrically (unregistriert) 3. Februar 2010 - 12:57 #

Persönlich landet OoT bei mir aber nun einmal keinen einzigen Stich mehr... und so geht es halt vielen (: So genial das Spiel, für mich, auch war.

Ridger 22 Motivator - P - 34736 - 3. Februar 2010 - 4:56 #

Toller Artikel, leicht zu lesen, aber leider viel zu kurz...

Nun zu OoT: Im August 2007 kaufte ich mir ein N64 mit Oot, weil es "das beste Spiel aller Zeiten" sein soll. Ich hatte zum damaligen Zeitpunkt noch keinen HDTV, keine PS3 oder Xbox 360 sondern spielte Ocarina of Time auf einem normalen Röhrenfernseher. Aber auch ich habe die "Klasse" dieses Titels wohl nicht verstanden, denn ich gab nach einigen Stunden auf weil mir die Augen bluteten. Andererseits habe ich neulich Metal Gear Solid 1 (PSone) neu gespielt und bekam keine Probleme. Woran dies wohl liegen mag? Ist Gaming evtl doch Ansichtssache? Ich mag es alte Spiele erneut zu spielen, aber bei manchen geht es einfach nicht.

Anym 16 Übertalent - 4962 - 3. Februar 2010 - 7:10 #

Uh, für eine solch umfassende Verdammung des Retro-Gamings, und leider liest es sich für mich trotz des letzten Absatzes genau so, ist der Artikel aber schon ein Bißchen kurz und arg dünn geraten. OK, du magst keine Retro-Mode und keine Retro-Spiele, das geht in Ordnung und ist ja auch Geschmackssache, aber die Argumente, die du dann aufführst...

Konsolen hatten früher keine Festplatten, dir persönlich gefällt Twilight Princess "objektiv" besser als Ocarina of Time und heutige Gamepads findest du auch besser als das vom Nintendo 64 und deswegen verstehst du Retro-Gaming nicht und kannst es, wie du sagst, auch nicht verstehen.

Hm, dann versuch ich mal, dir (und anderen interessierten Lesern) das zu erklären. Keine Sorge, ich will dich nicht davon überzeugen es auch zu mögen, ich will nur zu versuchen, dir näherzubringen, warum andere Leute es mögen könnten.

Zu deinen Argumenten kann ich zunächst mal nur sagen, dass sich eben nicht objektiv feststellen lässt, welcher Zelda-Teil der beste und welches Gamepad das beste ist, das bleibt größtenteils reine Geschmackssache. Natürlich sind im Laufe der Zeit die Grafik und die Technik besser geworden, aber welche Levels, welche Geschichte und welches Spiel insgesamt einem besser gefallen und welches Gamepad besser sich besser anfühlt und besser in der Hand liegt, ist doch äußerst subjektiv.

Auch trifft dein Vergleich mit den Babyphotos und den schönen Erinnerungen die Motivation vieler Retro-Gamer meiner Erfahrung nach überhaupt nicht. Du hast schon Recht, dass man seine Kindheit nicht noch einmal genauso toll durchleben kann, aber darum geht es meistens ja auch nicht. Ein besserer Vergleich wären vielleicht andere Medien, wie Filme oder Bücher von früher, deren Faszination kommt der Sache mit den alten Spielen nämlich schon viel näher als der Vergleich mit Frisuren oder Photos von früher.

Es geht auch nicht um eine Früher-war-alles-besser-Mentalität, die übrigens genauso nervig ist, wie ihr Heute-ist-alles-besser-Gegenstück. Vielmehr geht es, wie bei Videospielen im Allgemeinen, darum, gut unterhalten zu werden. Wenn man ein Zelda spielen will, aber es keins mehr gibt, dass man noch nicht gespielt hat (und man auch mit keinem Klon vorlieb nehmen will), dann spielt man halt das, das einem am besten gefallen hat (rein subjektiv). Das mag Twilight Princess gewesen sein, für viele Leute ist es aber, auch nachdem sie Twilight Princess gespielt haben, immer noch Ocarina of Time oder gar A Link to the Past. Es ist eben oft nicht der Fall, dass ein Nachfolger seine Vorgänger in allen (oder auch nur den meisten) Punkten übertreffen würde. Die Grafik mag in Twilight Princess besser sein, das eine oder andere Dungeon dafür in Ocarina of Time. Für manche ist die Präsentation, für andere das Gameplay.

Ähnlich halten viele Leute Final Fantasy VI oder VII für das nach wie vor beste Final Fantasy (beispielweise aufgrund ihrer herausragenden Endgegner) oder Super Mario World für den besten 2D-Platformer aller Zeiten. 2D-Platformer sind überhaupt ein schönes Beispiel für ein Genre, dass sich spielmechanisch und inhaltlich nur wenig verändert hat. New Super Mario Bros. Wii ist 24 Jahre später Super Mario Bros. immer noch sehr, sehr ähnlich. Da sollte es dann auch nicht überraschen, dass in diesem Genre auch vergleichsweise alte Titel wie Super Mario Bros. 3 als die ungeschlagene Referenz angesehen werden können und tatsächlich stellt sich die Frage, was neuere 2D-Platformer abgesehen von der Grafik besser machen bzw. ob sie überhaupt irgendetwas besser machen und warum man dann ein neueres, durchschnittliches Spiel einem älteren, großartigen Vorziehen sollte.

Ähnlich verhält es sich bei Grafik-Adventures. Seit LucasArts die Adventure-Formel perfektionierte, hat sich im Genre wenig getan und die LucasArts-Spiele gelten vielen daher, meiner Meinung nach zurecht, nach wie vor als das Non-Plus-Ultra, und dass keinesfalls aus Nostalgiegründen, denn sie werden nach wie vor, Jahr für Jahr von zahlreichen neuen Spielerinnen und Spielern kennen und lieben gelernt.

Als ein Gegenbeispiel für ein Genre, das sich in kürzerer Zeit stärker verändert (und nach Ansicht fast aller Spieler auch verbessert) hat, wären vielleicht First-Person-Shooter zu nennen. Half-Life 2 wird von den meisten Fans des Genres als der beste Vertreter, den es bisher gab, annerkannt. Nur wenige würden ihm beispielsweise Doom II vorziehen und in den Fällen geht es dann vermutlich wirklich darum, in alten Erinnerung zu schwelgen (im Falle von Doom jedoch hoffentlich keinen allzu frühen Kindheitserinnerungen) und von daher gibt es in dem Bereich auch eher weniger Retro-Gamer. Mal ganz abgesehen davon, dass First-Person-Shooter auch noch ein relativ junges Genre sind.

Wir sehen also, die Neigung zum Retro-Gaming hängt auch stark vom präferierten Genre ab. In einigen wird Retro-Gaming schon fast zur Pflicht, wenn nicht nur nichts besseres nachkommt, sondern einfach überhaupt nichts, etwa (überspitzt formuliert) bei rundenbasierten Strategie- und Taktikspielen. Dort warten viele Fans nach wie vor auf würdige Nachfolger zu Jagged Alliance 2 oder X-Com. Oder wenn es etwas ganz Spezifisches sein soll: Bei guten First-Person-Cyberpunk-Rollenspielen ist die Auswahl einfach besonders nicht groß (aber mit System Shock, System Shock 2 und Deus Ex trotzdem erstklassig besetzt) und wenn man sich vor allem für Spiele mit guten Geschichten interessiert, kommt man früher oder später kaum an Planescape: Torment vorbei.

In vielen, teilweise eng begrenzten, aber dennoch klar umrissenen, Bereichen sind gewisse ältere Spiele eben aus Sicht vieler Spieler eben nach wie vor unerreicht. Und wenn man bestmöglichst unterhalten werden will, spielt man eben auch das bestmögliche Spiel und nicht das neueste oder hübscheste. Genauso wie gewisse Filme immer noch gern gesehen werden, obwohl sie "nur" in schwarz-weiß und ihre Spezialeffekte lachhaft sind.

So, das ist jetzt etwas länger geworden, als ich ursprünglich geplant hatte, aber ich hoffe, dass damit das Phänomen des Retro-Gamings zumindest ein Bißchen verständlicher geworden ist. Wenn man dürfte, könnte man jetzt ja fast Lust bekommen, das noch ein Bißchen weiter auszubauen und selber einen User-Artikel zu dem Thema zu schreiben...

Unabhängig davon sind mir auch noch eine ganze Reihe von Fehlerchen aufgefallen. In der Reihenfolge des Auftretens und ohne Anspruch auf Vollständigkeit: "Ostaligie", "das negative", "das ganze", "Seit ihr", "20 stellige", "Allerzeiten", "grölend", "den Spielgefühl", "in Erinnerungen", "nichts Besseres", "in unseren Kopf", "Wii/GC Version", "Wer brauch", "NES oder N64 Pad", "will ich ihn", "GameBoy", "Gott verdammte" und außerdem noch ein paar Fehler mit der Zeichensetzung und Typographie.

Lyrically (unregistriert) 3. Februar 2010 - 9:35 #

Vielen Dank für deine Meinung und danke für die Fehler - Ostalgie ist allerdings kein Fehler .. (; Wenn du das Wort nicht kennst, dann verstehst du womöglich die ersten paar Sätze wohl nicht ganz (nicht böse gemeint).

Einige Fehler die du gefunden hast verstehe ich allerdings nicht wirklich. "GameBoy","NES oder N64 Pad" etc. - dennoch danke erstmal (:

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 3. Februar 2010 - 10:22 #

Er meint den überflüssigen Vokal in der Mitte. "OstalIgie" hast du geschrieben - anstatt "Ostalgie".

Lyrically (unregistriert) 3. Februar 2010 - 10:41 #

Gott dieser Buchstabendreher etc... drecks Netbook o_O Danke euch (:

Anym 16 Übertalent - 4962 - 3. Februar 2010 - 14:27 #

Ja, genau, Ostalgie kenne ich natürlich, nur war da ein "i" zu viel. Die anderen Sachen wirken jetzt vielleicht kleinlich, aber ich hab die Produktnamen und Rechtschreibregel auch nicht gemacht. ;-)

Bei "Game Boy" fehlt ein Leerzeichen bzw. in Falle von "Game-Boy-Modul" ein Bindestrich. Bindestriche fehlen außerdem unter anderem bei "N64-Debüt", "Wii-/GC-Version" und "NES- oder N64-Pad"; "aller Zeiten" gehört nicht nur auseinander, sondern "aller" auch klein, bei "grölend" war der Fehler nicht, dass ein "h" gefehlt hätte, sondern dass das "d" zu viel war usw.

Lyrically (unregistriert) 3. Februar 2010 - 9:45 #

Zum "Kindheitsabschnitt":

Hast du nie ein Spiel wieder gespielt, welches du seit 10-20 Jahren nicht mehr gespielt hast? Also wo wirklich nur noch die Kindheitserinnerungen existieren und sonst eigentlich nichts? Ich habe dann immer das Gefühl: "Woah... das habe ich (optisch) viel schöner in Erinnerung.". Mein Kopf hat es nunmal, da das Spiel damals womöglich wirklich sau hübsch war, anders verknüpft. Mit der Spielzeit fallen mir dann immer mehr Kleinigkeiten auf, die damals super, heute aber einfach böse überholt sind.

Dafür können die Produkte nichts - aber ich persönlich will meine schönen Erinnerung an die Videospiel-Kindheit nicht durch sowas ruinieren. Im übrigen ist der Beitrag natürlich rien subjektiv, was aber auch klar sein sollte.
Ich gucke z.B. sehr gerne die Daddelkisten & Snippets hier via GamersGlobal. Einfach der Technik halber... selber "erleben" aber möchte ich das ganze nicht noch einmal.

Ich rede hier niemanden das Hobby schlecht, ich schreibe nur wie ich diesen ganzen Hype sehe und viele Leute teilen diese Meinung (:

Anym 16 Übertalent - 4962 - 3. Februar 2010 - 15:39 #

Hab ich jemals ein Spiel wieder gespielt, welches ich seit 10-20 Jahren nicht mehr gespielt hatte? Ehrlich gesagt, kaum. Wenn's ein großartiges Spiel war, bin ich tendenziell schon früher immer mal wieder dazu zurückgekehrt und wenn nicht, dann eben überhaupt nicht. Auch habe ich generell mit veralteter Optik eher selten ein Problem. Ich finde Loom beispielsweise, abgesehen davon, dass es immer noch ein tolles und großartiges Spiel ist, nach wie vor wunderschön und spiele auch immer wieder Spiele aus DOS-Tagen, die ich vorher noch nicht kannte, zum ersten Mal. Manche davon gefallen mir, manche nicht.

Spiele, die früher eher mit ihrer Grafik zu begeistern versuchten, wie etwa Rebel Assault oder Comanche sind natürlich mehr gefährdet, aber die muss man ja auch nicht unbedingt spielen, besonders da es seither ja Spiele gegeben hat, die das Wie-im-Film-Gefühl oder die realistische Landschaftsgrafik, die der Hauptanziehungspunkt dieser Titel war, besser hinbekommen haben. Trotzdem würde ich sagen, dass die Erkenntnis, das Rebel Assault eigentlich auch nur ein mittelmäßiger Rail-Shooter war, den ich so heute wohl nicht mehr anfassen würde, meine Erinnerung nicht ruiniert, sondern allenfalls in ein bestimmtes Licht gerückt hat. So wie es auch Fernsehserien gab, die ich als Kind gut fand, die ich mir heute aber wirklich nicht mehr anschauen kann, ohne dass meine Kindheitserinnerungen davon beeinträchtigt würden.

Viel eher als die Grafik wird da schon das Interface bei alten Titeln zum Problem. Glücklicherweise aber auch nur selten. Nach dem Komfort von Alpha Centauri kann man nur schwer zurück zu Civilization I, interessanteres Szenario hin oder her. Aber das ist wie gesagt eher die Ausnahme als die Regel. Alte Platformer oder Shmups steuern sich kaum anders als ihre modernen Nachfolger, teilweise sogar angenehmer aufgrund einer geringeren Anzahl an Knöpfen oder ähnlichem. Und wenn die Steuerung wirklich zum Problem wird, hält sie mich in der Regel schon ganz von Anfang vom Spielen ab (also es ist für mich nur dann ein Problem, wenn ich ein Spiel wirklich überhaupt nicht mehr spielen kann) und dann werden dadurch meine Erinnerungen auch nicht ruiniert, es ist für mich dann einfach ein Spiel, dass nicht mehr "läuft", wie als wenn die Hardware defekt wäre oder ähnliches.

Für mich sind interessante Retro-Titel, die, die einzigartig sind, oder die, die etwas besser oder einfach anders gemacht haben. Viele alte Spiele wurden von ihren Nachfolgern überholt, viele aber eben auch nicht, also warum sollte man sie aus Rücksicht auf alte Erinnerungen mehr spielen? Im Gegenteil beraubt man sich sogar vieler guter neuer Erinnerungen, wenn man sie völlig ignoriert.

Angesichts der Nischenhaftigkeit von Retro-Gaming von einem Hype zu sprechen, insbesondere Im Hinblick die Hypes zu nahezu allen neuen Spielen, egal ob gut oder nicht und egal ob die Leute, die es heute hypen sich in zwei Jahre noch daran erinnern oder nicht, wirkt allerdings fast schon unfreiwillig komisch.

Gamaxy 19 Megatalent - 14748 - 3. Februar 2010 - 11:06 #

@Anym: Dein Posting wäre ein würdiger User-Artikel ;-)

Lyrically (unregistriert) 3. Februar 2010 - 11:15 #

Warum eigentlich nicht? Wäre doch eine nette Geschichte, dass man quasi beide Seiten als Artikel hätte, oder nicht? (:

Anym 16 Übertalent - 4962 - 3. Februar 2010 - 14:35 #

Bin von der Berechtigung dafür leider noch meilenweit entfernt und habe gerade auch nicht vor, deswegen jetzt kurzfristig intensiv auf diese hinzuarbeiten.

Grinzerator (unregistriert) 3. Februar 2010 - 14:45 #

Du kannst einen User-Artikel auch in News-Form schreiben. Zwar ohne Bilder, aber das ist ja nicht so wichtig.
Einfach "User-Artikel:" vor den Titel schreiben und los gehts.

Anym 16 Übertalent - 4962 - 3. Februar 2010 - 15:41 #

Nein, tut mir leid, dafür möchte ich den News-Bereich auch nicht zweckentfremden. Ich reg mich selber jedesmal ein Bißchen auf, wenn ich "News" sehe, die eigentlich keine sind. Da schreib ich dann noch lieber einen ausführlich Forenbeitrag dazu, aber das meiste hab ich jetzt inzwischen eigentlich eh schon gesagt.

melone 06 Bewerter - 1512 - 3. Februar 2010 - 9:19 #

Ehrlich gesagt ein ziemlich hohler Artikel.

Die Vergleiche hinken, kein Inhalt, der Autor scheint generell wenig Ahnung, weder von Kindern, noch von der Materie zu haben, aber eine persönliche Meinung darf ja jeder haben, egal ob sie fundiert ist oder nicht.

Um's kurz zu halten: Retro umfaßt ein weites Spektrum und was daran begeistern kann, ist der Fokus auf die Primärtugenden eines Videospiels.

Lyrically (unregistriert) 3. Februar 2010 - 9:45 #

Nochmals - es ist ein subjektiver Beitrag (:

Wie man sieht teilen auch einige meine Meinung.... wie gesagt... alles subjektiv o:

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66904 - 3. Februar 2010 - 12:23 #

Und gerade da es so subjektiv ist (woran ja nichts schlechtes ist) und wegen des etwas geringen Umfangs für einen Artikel würde ich dazu raten, das ganze als "User-Meinung" oder "User-Kolumne" oder sonstwie zu veröffentlichen.

VanillaMike 14 Komm-Experte - 1875 - 3. Februar 2010 - 12:33 #

Ich bin eh viel zu jung für den ganzen Retrp-Trend

Grinzerator (unregistriert) 3. Februar 2010 - 12:54 #

Wenn du das im Allgemeinen meinst, schließe ich mich an, vor allem in der Musik ist das schrecklich. Ich habe mittlerweile eine sehr starke Abneigung gegenüber dem 80er Gedudel und wenn ich Abba hören will (nicht, dass das je vorkäme), dann höre ich Abba und nicht irgendeinen gecoverten Müll.
Aber in Bezug auf Spiele widerspreche ich dir und ich bin sogar noch jünger als du.

Houseputz (unregistriert) 3. Februar 2010 - 13:20 #

Jetzt kommen die ganzen 16 Jährigen Wessis und schreiben User-Artikel (wenn man das überhaupt so nennen darf) auf GamersGlobal.de
Ich würde dich mal gerne sehen, wärst du in der DDR aufgewachsen. Ja is klar in deinem beschissenen hohen Norden gibst sowas ja nicht.
Sorry wenn du jetzt heulen musst ABER das ist ja alles nur subjektiv.
Oh man.

Mach weiter Videos und mach was gegen deine Lese/Rechtschreibschwäche, dann muss dir Word irgendwann gar nicht beim Korrektur lesen helfen.

Omg.

Grinzerator (unregistriert) 3. Februar 2010 - 13:43 #

Auch wenn ich verstehen kann, dass dir der Artikel missfällt (mir geht es da nicht anders, s.o.), ist dein Kommentar doch eher ein gehaltloser Flame. Was missfällt dir denn? Wie siehst du die DDR/Ostalgie, die ja anscheinend der zentrale Punkt deiner Kritik sein soll?

Und zu guter Letzt: Beschwer dich lieber nicht über seine Rechtschreibung. Wer im Glashaus sitzt...

Edit: Ich sehe gerade, dass du selbst 16 bist...

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110372 - 3. Februar 2010 - 15:30 #

Schon wieder ein Kommentar von Dir, wo Du nicht sachlich bleiben kannst und versuchst Deinen Gesprächspartner zu beleidigen. Muß das wirklich sein? Das wird hier langsam viel, fällt auf und Du bewegst Dich gerade auf eine Verwarnung zu.

Lyrically (unregistriert) 3. Februar 2010 - 19:50 #

Habe ich dich irgendwie beleidigt mit dem Inhalt? Wenn ja tut es mir natürlich leid, mir ist allerdings nicht ersichtlich wie und wo.

icezolation 19 Megatalent - 19280 - 3. Februar 2010 - 14:32 #

Als Forenbeitrag würde ich den Text wohl nicht so kritisch betrachten, aber für einen Artikel ist mir der Text auch zu kurz. Es wird das ein oder andere angeschnitten, aber aufgreifen wäre da angebrachter gewesen. Retro-Gaming wirkt in diesem Artikel wie ein leicht überschaubarer Bereich von Videospielen, der vom "Spielgefühl" und Kindheitserinnerungen am Leben erhalten wird.

Natürlich sollte klar sein, wie Dein Artikel gemeint ist - aber Aussagen wie "Wir haben, vor allem Videospiele, viel schöner in Erinnerungen da wir damals nun einmal nichts besseres kannten. So haben sich diese Erinnerungen in unserem Kopf verankert." sind dann Fehlgriffe, weil das nicht einfach für alle Fans (oder Sympathisanten ;) ) festgemacht werden kann. Da fehlt die Berücksichtigung von Deiner Seite, wenn Du den Lesern hier mitteilst, dass es "nur" Deine Meinung ist. Das, was ein Videospiel generell machen soll, nämlich Spaß, wird unter den (nicht so gelungenen) Vergleichen und Fragestellungen verbuddelt. Du klammerst Dich da zu sehr an den Kindheitserinnerungen, auf das "WAR".

Inwiefern die Gerätschaften (hier: Gamepads) "weiter" bzw. besser sind, ist nicht ganz nachvollziehbar. Weil sie vibrieren? Oder kabellos? Weil sie mehr Knöpfe haben?

Ein Beispiel für nur eine Sache von vielen, die mich an die Klassiker so fesselt: Die Feststellung, wie viel Spaß sie IMMER NOCH machen können, trotz ihrer klobigen Darstellung, kratz-quietschiger Akustik oder einfachen Spielmechanik. Das stellt für mich auch eine gewisse Ehrlichkeit dieser Spiele dar, die sich aber erst zu Zeiten von "Hammer Grafik!"-Spielen und Pseudoinnovationen herauskristallisieren konnte.

Mich stört so vieles an aktuellen Titeln, aber vor allem die Fast-Food-Mentalität, die den Spielern auf den Weg gegeben wird. Ist ein Spiel nicht mehr aktuell - wirf es weg. Spätestens wenn die künstliche Verlängerung der Spielzeit, mittels Sammelobjekten und Achievements, abgeklungen ist. Umso mehr freue ich mich, wenn ich mich mit Kollegen noch über das eigentliche Spiel und den Spaß unterhalten und die Spiele auch heute noch zocken kann.

Es gibt Dinge die sind einfach zeitlos, abhängig davon, wie man sie in Erinnerung hat - dem stimme ich zu. Aber das ist keine Grundvoraussetzung um zu erkennen, ob etwas sein Verfallsdatum weit überschritten hat oder doch nur gut gealtert ist.

Paxy 17 Shapeshifter - - 6266 - 3. Februar 2010 - 19:00 #

Da ich gerade meine Retrophase habe, kommt mir das doch recht gelegen ^^

Ich selber habe ein Problem mit 20 stelligen Passwörtern ABER was ist so ein Passwort schon gegen den damit einhergehenden Spielspaß?

Ich probiere gerade Silent Hill 1 ordentlich ans laufen zu kriegen auf meinem Rechner. Die Grafik ist superschrottig aber das Setting und das Gruselige hat dieses spiel einfach drauf das läst mich jetzt noch erschaudern. Danach kommt Silent Hill 2 wo finde ich denn heutzutage solche games?

Die haben natürlich ne bessere Steuerung ein hübscheres Menü etc. ABER was nützt mir das, wenn es sonst nichts rüberbringt?

Ein Sam und Max oder Monkey Island 1 - 2 WO WO? Nein nichts und WENN doch dann hat es keine Rätsel mehr ODER man drückt F1 und bekommt hilfestellung?...Bitte wo ist denn da noch was fordernd?

OK Telltale hat gute arbeit geleistet mit seinen Episodentiteln aber die riesigen Entwicklerhäuser bringen nur noch aufgußware ohne Herz raus. Bioware ist da mal etwas von ausgeschlossen (würde sie mit Lucas Arts von damals vergleichen).

Retro sollte man nicht wegen des Retro willen "spielen" das bringt ja auch nichts.

Wer sich nicht auf die Grafik von damals einlassen kann, den wird man nicht bekehren können aber jeder der das ausblenden kann wird Perlen finden können die ihn begeistern und meist sogar längere und unterhaltsamere spielzeiten aufweisen als heutige Titel.

Hier gehts nicht unbedingt um Kindheitserinnerungen sondern um die Qualität die damalige Spiele auch noch heute bieten können.

Mir ist z.B das Zelda vom SNES lieber als die 3D titel vom N64 oder WII.

Ansichtssache halt.

die Edith sagt : Was ich ganz vergessen habe Secret of Mana! Ein SNES RPG im Zelda stil mit 3 spieler COOP einfach fantastisch. Also Nintendo wird noch den großen reibach mit mir machen wenn ich mich nicht bremse ^^

TSH-Lightning 26 Spiele-Kenner - - 65104 - 3. Februar 2010 - 21:30 #

Ja, früher war nicht alles besser! Wie viele Versionen der autoexec.bat ich damals auf meinem 386er hatte. Wie oft ich die config.sys umgeschrieben hab. Ich sag nur die Schlagworte: "rem", "mscdex", "smartdrive", "highmem", "XMS", "EMS" usw. @echo off !

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66904 - 4. Februar 2010 - 0:05 #

Oh je, erinner mich doch nicht an sowas! Werd nie vergessen, wie ich um jedes Kilobyte Speicher gekämpft hab, um X-Wing spielen zu können! Bis ich irgendwann gemerkt hab, dass der CD-ROM Treiber einen Fehler hat, und deutlich zu viele Kilobyte belegt hat. Da musste man noch richtig mit dem PC kämpfen, um ein Spiel auch nur starten zu können. Und dem trauere ich nicht wirklich nach ...

Suzume 14 Komm-Experte - 1980 - 3. Februar 2010 - 21:50 #

Ich teile deine Meinung, Lyrically.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83928 - 4. Februar 2010 - 12:15 #

Hm, in dem Artikel steckt sicher Wahres drin und gegen persönliche Meinung kann man eh nichts sagen. Gwisse Probleme lassens ich heutzutage ja umgehen, wenn man z.B. VC benutzt um alte Sachen zu spielen. Wenn ich "Retro-Games" zocke, dann meist um Klassiker nachzuholen, die ich noch nie gespielt habe.
Zum Zelda-Thema: Grafisch ist OoT natürlich veraltet. Von der Spielmechanik sehe ich bei TP aber keine wirkliche Weiterentwicklung, das ist für mich auch der große Kritikpunkt an TP. Ich sehe auch ein, dass OoT nach heutigen Maßstäben nicht mehr unbedingt "das beste Spiel aller Zeiten" ist. Damals, als es rauskam, war es das für mich.
Ich finde, Gamespot hat es mit seinen Wertungen gut getroffen: Die Ursprungswertung für OoT auf dem N64 war eine glatte 10. Nun gut, darüber kann man noch streiten, denn das wäre Perfektion. Der Neutest der VC-Version vor wenigen Jahren ergab die gleiche Wertung wie TP für Wii: 8.9. Die Teile sind sich unheimlich ähnlich, nach heutigen Maßstäben reicht das nicht mehr für dieses Genialitätsgefühl. Ich hoffe, dass das neue Zelda tatsächlich mal ein paar Sachen neuartig macht.

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 4. Februar 2010 - 13:04 #

Ich bin ehrlich: Mir gefällt die Art des Artikels nicht. Und das nicht nur, weil ich mich auf der 'Gegenseite' verorte, sondern auch, weil der Umgang mit dieser nicht aufrichtig ist.
Natürlich hat lässt so ein Artikel eine Meinung erkennen und die ist selbstverständlich 'subjektiv' (wie jede Meinung und auch sogar jeder Artikel, der von einem Subjekt geschrieben wird), aber das ist doch keine Entschuldigung sich nicht um eine ernsthafte Argumentation zu bemühen. Wenn der Artikel eine Position gegen den 'Retro-Hype' sein soll und nicht nur bloße Polemik, dann wäre es das mindeste, das Phänomen ordentlich zu untersuchen:

1. Gibt es überhaupt so etwas, wie einen 'Retro-Hype'? Ich habe den bisher nicht entdeckt. Geschichtsvergessener als heute können Videospiele doch kaum werden: auf der einen Seite millionenenschwere Produktion mit vergleichsweise simplen Spielprinzipien, auf der anderen Seite sogenannte'Casual-Games' mit noch simpleren Spielprinzipien. Gekauft wird beides und zwar in Massen (einziges Spiel, was hierbei als Indikator dienen könnte, wäre wohl SMB:Wii, aber das ist ja wohl eine Ausnahme). Und die wirklichen Indikatoren für einen Retro-Boom? Die Virtual Console? Die dümpelt selbst nach Aussagen von Nintendo-Fans vor sich hin. Und ich habe bisher nicht vernommen, dass sich die Leute massenweise alte Konsolen oder Spiele bei ebay besorgen. Sogenannte Retro-Messen sind auch nur Randphänomene – wo ist also der Hype?

2. Es stört mich massiv, dass Retro-Gaming hier als das Wiederaufkochen von Kindheitserinnerungen wahrgenommen wird. Das kann es auch sein, ja. Und ja, dann ist es wahrscheinlich nicht besonders glücklich, weil diese Kindheitserinnerungen 'gefärbt' sind.
Aber es ist doch nur ein Grund von vielen! Andere wurden hier schon in den Comments genannt: Bestimmte Genres werden schlichtweg gar nicht mehr oder kaum noch bedient, da bleibt nur die Flucht zu den alten Spielen oder zu Nischenprodukten, die sich in diesen Genres verorten bzw. diese weiterentwickeln.
Der meines Erachtens wichtigste Grund, die Geschichte der Videospiele ernst zu nehmen, ist derjenige, sie als Kulturgut zu betrachten. Und wenn man das macht, kann man sich nicht einfach hinstellen und sagen, dass beispielweise Final Fantasy VI ein hoffnungslos veraltetes Spiel ist. Sicherlich, die Grafik ist nicht auf aktuellem Stand (aber dieses Grafik-Geplärre von vielen Spielern werde ich eh nie verstehen) und auch das Gameplay ist ziemlich veraltet (Die Kämpfe sind Zufallskämpfe, die teilweise rundenbasiert sind, aber kaum taktischen Mehrwert mit sich bringen) – aber das ändert doch nichts daran, dass es sich um ein zeitloses Kunstwerk handelt, das in Sachen des liebevollen Settings und der gute inszenierten Figurenkonstelation sehr vielen Videospielen von heute, die ein zigfaches an Geld verschlingen, etwas vormachen kann.
Andere Beispiele gefällig? Der Filmfan schaut sich auch heute noch 'Metropolis' an, obwohl es sich um einen S/W-Stummfilm handelt, der sowohl nach teschnischen Maßstäben als auch von der Inszenierung heute ziemlich altbacken wirkt. Noch besser wird es ja bei den Literaturfans... die lesen ernsthaft noch Dramen von Schiller, obwohl das moderne Theater das Drama weiterentwickelt hat... Die meisten Videospiele mögen noch nicht den Grad an Zeitlosigkeit erlangt haben, wie das bei Filmen und Büchern schon der Fall sein kann, aber das Bewusstsein für ein Medium kann man nur mit seiner Geschichte im Hintergrund schärfen.

catulus (unregistriert) 11. Februar 2010 - 14:25 #

Hallo Lyrically,

Kritik an Ostalgie darf man sich von niemandem verbieten lassen. Egal wo ein Mensch geboren wurde, man muss protestieren dürfen gegen die Ostalgiker.

süddeutsche Grüße eines Thüringers ( bitte so verstehen, wie es gemeint ist )

Metzel 03 Kontributor - 7 - 11. Februar 2010 - 15:38 #

nun ja mal abgesehen von der Grafik gibt es eine Menge Retro-Spiele die immer noch gut sind !

Ich kann mich heutzutage vor allem auf portablen Konsolen noch Stundenlang mit Super Mario Bros.3 , Tetris oder ähnlichem beschäftigen.

Auch wenn Lyrically da irgendwo recht hat und es auch viele Menschen gibt die ein Spiel einfach toll finden aus dem Grunde das es alt ist, bin ich der Meinung, dass einige herausragende Spiele immer noch sehr gut und wiederspielbar sind.

Ich habe zum Beispiel vor kurzem erst das grandiose ZeldaII für den NES angespielt. Ich will nicht sagen das ich es auf ein Level mit Titeln wie Mass Effect 2 stellen möchte , aber vor allem im Sommerloch oder für Budget Preise sind retro Spiele oftmals nicht schlecht.

Nebenbei bin ich auch der Meinung das vor allem im Multiplayer (zumindest PC-Spiele) in die falsche Richtung gehen.
Als Beispiel (es ist meine Meinung Leute - cool bleiben) nenne ich zum Beispiel CoD:4 ich als (damals) absoluter CoD-Multiplayer Fanboy habe mich tierisch über Perks, voll automatische Waffen mit denen jeder Hins und Kunz über 1000 Metern durch die Wand den größten Pro erschiessen kann ,Minen und UAVs aufgeregt - und mit dem hardcore Modus will ich garnicht erst anfangen.

So finde ich zum Beispiel das viele Spiele heute oft auch einfach überladen sind und nicht mehr Simpel ein Spielprinzip rüberbringen ,
aber auf der anderen Seite keine Herrausforderung mehr sind .

Und nur so nebenbei ach wisst ihr noch vor 15 Jahren als ihr euer Playstation 3 Spiel ausgepackt es 10 Minuten installiert habt und es dann trotz alle dem noch eine gute Minute zum laden brauchte?
Da haben wir es ja heutzutage mit unseren N64 Kasetten wesentlich besser Spiel N64 an und es läuft, N64 aus und es speichert. Ja das war ein Krampf ... *hust*

vadi 15 Kenner - 3746 - 25. Februar 2010 - 18:21 #

Retro hat Stil!

Edam van Oink 09 Triple-Talent - 240 - 5. März 2010 - 22:46 #

Ich bin durchaus neuen Spielen und Entwicklungen gegenüber aufgeschlossen, habe aber dennoch eine große Leidenschaft für die Retro-Games. Einige Gründe:
- handgezeichnete Sprites haben oft einen größeren Charme als die Polygonhaufen vieler heutiger Spiele. Deren graphische Beschränkung involviert mehr Fantasie des Spielers in der Interpretation des Ausdrucks der Figuren. So sind beispielsweise die Figuren aus Final Fantasy 6 in der Lage Emotionen wie Freude, Trauer, Wut, Resignation, Verbitterung, Verlegenheit oder Größenwahn darzustellen, mithin also eine Palette, die bei vielen modernen Protagonisten auf der Strecke bleibt. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, aber gerade das Streben nach Perfektion lässt Fehler deutlicher zutage treten als es in der Vergangenheit möglich gewesen wäre. Ich spiele und genieße zur Zeit "Heavy Rain", also ein Spiel mit hohem emotionalen Anteil, der auch weitestgehend hervorragend rübergebracht wird. Umso mehr reißen mich die gelegentlichen Graphikfehler in der Mimik der Protagonisten aus dem Spielfluss, indem sie mir zeigen " guck mal, ich bin bloß eine mit Fehlern behaftete Computergraphik". Einem Sprite würde so etwas nicht passieren, es ist ja soweit Kunstfigur, dass die Identifikation mit Chrono, Link oder dem namenlosen Dragon Quest Helden schon von vorneherein stattgefunden hat.
- In der technischen Beschränkung liegt Spannung: das, aus heutiger Sicht stark veraltete Super Nintendo brachte mit die kreativsten und innovativsten Spieleperlen auf den Markt, man erwartete ebensowenig Opernaufführungen in Rollenspielen wie die zahllosen Minispielchen, die sich in sorgfältig entwickelten Spielen befanden. Heute ist die Technik so weit, daß man stets mit allem rechnen kann und so manches Überraschungsmoment fehlt.
- Controller und Handhabung: Hier liegt der Vorteil eindeutig bei Retro. Spiel in die Konsole, Knopf an, Gamepad in die Hand und los gehts! Heute ist selbst auf den Konsolen Installation uns Bugfix nötig, von den Installationsorgien am PC ganz zu schweigen. Ebenso die Bedienung. Wie oft wurde mir ein PC-Spiel schon durch Tastatur-Overkill verleidet. Weniger ist mehr! Ein gutes Spiel sollte einfach zu bedienen aber schwer zu meistern zu sein. Ich versuche möglichst auch PC-Spiele mit Gamepad-Belegung zu kaufen, da ich in meiner ohnehin knappen Freizeit nicht durch Tastatur Examen aufgehalten werden möchte.
Schlussüberlegungen: Es gibt einiges aus der "guten alten Zeit", was heute noch Bedeutung hat: gute Bedienbarkeit, frische Ideen, charaktervolle Figuren um nur die wesentlichen Merkmale meiner präferierten Spiele zu nennen. Eine Art Retro in der Gegenwart stellen die Handhelds dar: einfache und farbenfrohe Graphik und intuitive Bedienbarkeit und ein großes Sortiment an noch relativ unverbrauchten Spielideen finden sich vor allem auf dem DS. Hier treffen sich dann alte Spielersäcke wie ich mit meinen Töchtern zu "Mario Party", "Animal Crossing" oder auch "mario Cart".

TerA (unregistriert) 14. März 2010 - 18:11 #

Also ich stehe auf alte Games, vor allem auf ShootEmUps und da kommen kaum neue raus und die "alten" sehen gar nicht so schlecht aus. :)

Leider sind diese nicht adekvat auf Emulatoren Spielbar und DAS finde ich ärgerlich. Ich bekomme einen alten digitalen Joystick einfach nicht mit einem neuen analogen Joypad hin, kann man drehen wie man will, das Spielgefühl ist einfach im besten Fall "nur" schwammig.

Ich habe eigentlich gar keine Lust mir meine ganze alte Hardware wieder zu kaufen und aufzubauen. 1. Kostet das gar nicht mal so wenig und 2. habe ich gar nich den platz alles aufzubauen. Das Wii ist ein guter Schritt in die richtige Richtung, aber es gibt zu viele Games die ich richtig gerne Spiele und die dafür nicht erhältlich sind... also werde ich auch weiterhin alte Computer und Konsolen um mich herum haben und wenn ich Lust habe wieder mal Katakis oder R-Type im original zu zocken :)

CU TerA

joker0222 29 Meinungsführer - 114715 - 17. Dezember 2018 - 22:54 #

Kann mich dem Artikel gut anschließen. Schade, dass der User hier nicht mehr aktiv ist.