Gaming aus einer anderen Sicht

Schwerbehinderte und Spiele User-Artikel

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Organspende rettet Leben

Das Gaming aus meiner Sicht


Ich selbst, der Autor dieses User-Artikels, bin seit 14 Jahren schwerbehindert, nachdem ich als Jugendlicher eine Akute Myeloische Leukämie und daraufhin eine Stammzellen-Transplantation erhielt. Da sich nicht genügend Leute auf der Spenderliste befanden, musste ich auf einen Spender zurückgreifen, dessen Knochenmark nicht zu 100% passte. Bei gespendeten Organen besteht immer das Risiko, dass der Körper dieses Organ abstößt, bei einer Knochenmark-Transplantation ist es allerdings genau der umgekehrte Fall. Das gespendete Knochenmark versuchte, meine Lunge abzustoßen, die dadurch mit den Jahren so weit geschädigt wurde, dass ich seit mittlerweile einem Jahr abhängig von der zusätzlichen Versorgung mit Sauerstoff bin.

Schon mal dem Pflegepersonal erklärt, wie man eine Grafikkarte austauscht? Also ich schon...

Obwohl es Tage gibt, an denen ich nicht aufstehen kann, wenn der Pflegedienst mir den Sauerstoff höher stellt und mich mit einem Rollstuhl ins Badezimmer fährt, bin ich noch nicht krank genug für eine Lungentransplantation. Dadurch, dass ich schon solange mit dieser Erkrankung lebe, ist die Chance mit meiner jetzigen Lunge länger zu leben größer, als dies mit einer neuen Lunge zu tun. Eine transplantierte Lunge hält durchschnittlich fünf Jahre, bevor der Körper wieder anfängt, diese erneut abzustoßen, was den Tod als unweigerliche Folge hätte.

Da ich durchaus gewillt bin, noch viele Jahre zu leben, bin ich seit einigen Monaten dabei, mein zukünftiges Leben möglichst barrierefrei zu gestalten. Sicherlich ist es mir heute an einigen Tagen noch möglich aufzustehen und einen Datenträger ins Laufwerk zu legen, aber da meine Erkrankung nur noch schlechter werden kann, muss ich langsam damit anfangen, an die Zukunft zu denken. Wenn ich weiterhin Gamer sein möchte, müssen die Geräte kabellos bedienbar sein, es muss möglich sein, das Gerät mit einer Fernbedienung an und aus zu schalten, die Spiele müssen als digitale Version verfügbar sein und die Bedienung dieser Spiele muss möglichst barrierefrei gehalten werden.

Entwicklungen der letzten Jahre


Die Entwicklungen der letzten Jahre hat mir dabei schon sehr geholfen, denn es gibt in MMOs wie Star Wars - The Old Republic und World of Warcraft einen Gruppen-Finder, moderne Shooter haben ein Deckungssystem, das mir ermöglicht, eine kurze Pause einzulegen und durch das Free2Play-Konzept wird es mir in Zukunft möglich sein, Spiele möglichst kostengünstig zu spielen. Schließlich habe ich ja die volle Erwerbsminderung, bin Rentner und habe dementsprechend Zeit. In meinen Augen ist diese "Casualisierung", wie die Vereinfachung von Bedienungskonzepten gerne genannt wird, die größte Innovation der Spielebranche die es jemals gab. Alles läuft darauf hinaus, möglichst barrierefrei zu sein, um jedem Menschen, unabhängig von einer eventuellen Behinderung, die Möglichkeit zu geben, dasselbe Spielerlebnis zu haben. Diese Innovation haben uns großen Firmen wie Electronic Arts, Nintendo, Sega, Activision Blizzard, Valve und viele andere gebracht.

Facebook

Auf Facebook bin ich sehr aktiv und schreibe sehr viel über mein Leben, meine Ansichten zum Leben und teile auch gerne mal das eine oder andere Video von Oliver Kalkofe. Leider bin ich auf solche Social Networks angewiesen, da es mir nicht mehr ohne Weiteres möglich ist, rauszugehen und mich mit Freunden zu treffen. Diese Entwicklung habe ich zum Glück schon bereits vor vielen Jahren erkannt, konnte fast mein komplettes soziales Leben auf Facebook ausrichten und bin jetzt in der Lage, mit nur einem Beitrag alle meine Freunde zu erreichen. Mit den Monaten und Jahren wurde es ehrlich gesagt ganz schön nervig, jedem einzeln zu erzählen, wie es mir gerade geht, da sich natürlich viele meiner Freunde Sorgen um mich gemacht haben. Diese Zeiten sind zum Glück nun endgültig vorbei.

Mods und Indie-Games

Hipp, Hipp, Hurra! Alles ist super, alles ist wunderbar?
Obwohl ich seit klein auf ein begeisteter PC-Gamer war, merke ich heute immer mehr, dass sich der PC im Lauf der Jahre kaum weiterentwickelt hat. Früher habe ich mir jeden Mod installiert, den ich in die Finger bekommen habe, ich habe selber angefangen zu modden und als ich dann Steam für mich entdeckt habe, habe ich mir sofort Dutzende von Indie-Games zugelegt. Nun stand ich aber vor der Entscheidung, welches System die größtmögliche Barrierefreiheit bietet und schweren Herzens muss ich sagen, dass der PC in meiner Welt nichts mehr zu suchen hat, bis er sich endlich weiterentwickelt. Ein Indie-Game oder eine Mod mit reiner Sprachsteuerung würde zum Beispiel einen sehr guten Anfang bieten.

Aber ich bin ja schon froh, dass Valve an neuen Eingabemöglichkeiten arbeitet, um dem PC endlich dahin zu bringen, wo Konsolen schon seit Jahren sind -- in eine barrierefreie Welt. Die Änderungen der Ansichten über das Gaming selbst sind leider manchmal nur einen Besuch im Schwimmbad oder beim Arzt entfernt.
19. September 2012 - 12:49 — vor 11 Jahren zuletzt aktualisiert
Serenity 15 Kenner - 3520 - 19. September 2012 - 13:26 #

Sehr gut geschriebener Artikel, hab das aus dieser Sicht noch nie gesehn. Respekt an Dich und Kudos von mir!

McGressive 19 Megatalent - 14300 - 19. September 2012 - 13:28 #

Sehr interessante Einblicke in eine 'Welt' die mir ansonsten wohl eher verschlossen bliebe.
Danke für diesen Artikel! =)

öhm ja (unregistriert) 19. September 2012 - 13:30 #

"Wäre Peter durch einen Arbeitsunfall schwerbehindert geworden, hätte er genügend Geld, um sich mit Items aus dem Ingame-Store einzudecken."

Glaube da fehlt ein "nicht"

Erynaur (unregistriert) 19. September 2012 - 13:38 #

Nein, gemeint ist, bei einem Arbeitsunfall stünden ihm höhere finanzielle Mittel zur Verfügung.

Thomas Barth (unregistriert) 19. September 2012 - 13:39 #

Bei einem Arbeitsunfall kommt die Berufsgenossenschaft auf und je nachdem als was man vorher gearbeitet hat, bekommt man eine recht gute Rente. Bei einem Unfall im Schwimmbad bekommt man allerdings die normale Rente zzgl. Grundsicherung. Das müsste etwas weniger als bei einem ALG2-Empfänger sein.

geheimakte 3 (unregistriert) 19. September 2012 - 19:42 #

weniger als hartz 4? ist hartz nicht der min. satz den man immer erhält? geht es auch mit noch weniger?

q 17 Shapeshifter - 6811 - 19. September 2012 - 20:31 #

Soweit ich weiss, ist es das selbe. Kommt nur von einem anderen Amt.

Drapondur 30 Pro-Gamer - - 161739 - 19. September 2012 - 13:39 #

Sehr guter Artikel der zum nachdenken anregt. Top!

maddccat 19 Megatalent - 14116 - 19. September 2012 - 13:56 #

Dem schließe ich mich an. Sowas kommt bei unserem Hobby ja eher selten vor. Danke für die Einblicke.

Faxenmacher 16 Übertalent - 4395 - 19. September 2012 - 19:56 #

Volle Zustimmung, toller Artikel! :)

Thyrax (unregistriert) 19. September 2012 - 13:42 #

Danke für den Artikel. Hat mir einige interessante Einblicke geliefert. Ist es eigentlich auch mit Zahlen belegbar (Studien, Umfragen?), wie viele Behinderte auch Gamer sind? Denn die großen Publisher sind ja in erster Linie Geldmaschinen und keine Philanthropen. Wäre vielleicht eine interessante Ergänzung zu deinem Beitrag.

Gruß

Thomas Barth (unregistriert) 19. September 2012 - 13:45 #

Ich habe versucht darüber Statistiken aufzutreiben, aber leider habe ich absolut keine finden können. In meinem Freundes-/ und Bekanntenkreis, sind allerdings schwerbehinderte nicht nicht Gamer sind, definitiv eine Minderheit. Nahezu jeder spielt mindestens irgendein Spiel auf Facebook.

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 19. September 2012 - 15:41 #

Würde mich auch interessieren. Ich kenne ein paar Leute die viel spielen aber aufgrund körperlicher Beeinträchtigungen alle möglichen Probleme mit verschiedenen Titeln haben. Ich selbst bin z.b. seit Kindheit schwerhörig und hatte immer Probleme mit Spielen, die keine visuellen Hinweise liefern.

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110367 - 19. September 2012 - 13:48 #

Sehr interessanter Artikel und der persönliche Einblick. Danke dafür.

q 17 Shapeshifter - 6811 - 19. September 2012 - 13:55 #

Auch von mir ein danke für diesen Artikel. Ich bin selbst schwerbehindert/erwerbsunfähig und vergesse es doch des öfteren, dass es anderen Menschen anders geht als mir selbst, speziell auf die Bedienung von Gerätschaften bezogen. Von daher ist es schön, wenn man das auch mal vor Augen geführt bekommt und daran erinnert wird.

Maximilian (unregistriert) 19. September 2012 - 14:22 #

Was hast Du denn für eine Behinderung? Kannst Du keine Bürotätigkeiten verrichten? Stell ich mir schwer vor als erwerbsunfähig zu gelten.
Ich selber hab Morbus Crohn, das Problem bei der Krankheit ist, dass sie bei jedem anders verläuft. Manche haben nur einen Schub in ihrem ganzen Leben, andere brauchen ein Stoma und sind körperlich so am Ende, dass sie 80% Schwerberhinderung bescheinigt bekommen. Aber für viele ist es ein Krampf die Erwerbsminderungsrente zu bekommen, weil ja laut Deutscher Rentenversicherung ein Bürojob immer geht (außer man kann nicht sitzen). Bei mir ist so ein auf und ab, die Immunsuppressiva machen mich oft müde und lustlos, daher fehlt mir auch oft die Motivation zum Spielen und ich lass mich lieber vom TV berieseln oder surf im Internet.

q 17 Shapeshifter - 6811 - 19. September 2012 - 15:10 #

Ich bin Autist und habe dadurch auch recht grosse Probleme im sozialen Bereich - daher auch mein dank an Thomas, weil ich körperlich behinderte auch vergesse, gerade weil ich selbst physisch nicht wirklich beeinträchtigt bin.

Eine Erwerbsminderungsrente bekomme ich nicht... ich hoffe auch, dass ich eines Tages noch einen Job finde. Bin gerade mal 26 Jahre alt und keine Beschäftigung zu haben, nagt doch sehr an einem. Es gibt diverse Sachen, denen ich gerne beruflich nachgehen würde. Aber dafür ist ein Umzug nötig und mit dem hab ich seit Monaten zu kämpfen. Es gab so viele Ablehnungen, weil man behindert ist... Frust pur.

Einige Sachen, die Thomas anspricht, finde ich darum aber auch recht interessant. Sicherlich macht kein Entwickler F2P-Spiele, um die "armen Behinderten" auch aus Nächstenliebe zu versorgen - das ändert aber auch nichts daran, dass man diverse Spiele kostenlos/kostengünstig spielen kann und wenn man nicht viel Geld zur Verfügung hat, kann man für solche Angebote dankbar sein, da sie einen damit auch am Leben teilhaben lassen.

Soziale Netzwerke sind da auch so ein Thema... ich hasse Facebook wie die Pest, aber durch die gesamte Vernetzung hab ich über das Netz auch Freunde fürs Leben gefunden. Ich hab keine Ahnung, wie es mir heute gehen würde, wenn ich das Netz nicht hätte.

McNapp64 19 Megatalent - P - 19133 - 19. September 2012 - 19:51 #

Mal interessehalber die Frage: Asperger?

q 17 Shapeshifter - 6811 - 19. September 2012 - 20:30 #

Aye.

McGressive 19 Megatalent - 14300 - 19. September 2012 - 21:15 #

http://youtu.be/8zZv6gnG2p0

scnr ;)

blobblond 20 Gold-Gamer - P - 24478 - 19. September 2012 - 23:27 #

Die folge kam vor ein paar Tagen.;)
Btt ein sehr guter Artikel.

blobblond 20 Gold-Gamer - P - 24478 - 19. September 2012 - 23:18 #

Darf ich dich Sheldon nennen?;)

q 17 Shapeshifter - 6811 - 19. September 2012 - 23:34 #

Ob dus glaubst oder nicht - TBBT hat mein Leben gerettet :ugly:

Sheldon ist aber kein Aspie.

Mein Name (unregistriert) 19. September 2012 - 14:02 #

Da traut man sich ja kaum zu kritisieren. Aber ich versuch es trotzdem mal.
Für Indie-Entwickler ist es finanziell unmöglich ein Spiel speziell für Behinderte zu machen, besonders weil z.B. eine reine Sprachsteuerung für die "normalen" Spieler eher hinderlich und daher nicht verkaufsfördernd ist.
Diese Forderung sollte wenn dann an die Großen gerichtet werden.
Davon abgesehen ist die Spracherkennung auch technisch noch nicht so ausgereift wie du behauptest.

F2P ist sicher nicht der Versuch der Publisher, die Armen am Spiel teilhaben zu lassen.

Casualisierung ist nicht die Vereinfachung von Bedienungskonzepten, sondern die Vereinfachung der Spielmechanik. Dagegen richtet sich auch zumeist die Kritik. Ob man bessere Bedienbarkeit auch ohne Vereinfachung der Spiele erreichen kann, ist ein andere Frage.

Btw. auf joystiq.com gab es vor kurzem auch was zum Thema Accessibility

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469343 - 19. September 2012 - 14:05 #

Wieso solltest du dich nicht trauen, den Artikel zu kritisieren? Ich gebe dir in allen Punkten Recht, bis auf den ersten. Zu dem möchte ich sagen: Unter Umständen wäre es für Indie-Entwickler sehr interessant, ein Spiel speziell für Behinderte zu machen!

Mein Name (unregistriert) 19. September 2012 - 14:25 #

Es gibt so viele verschiedene Arten von Behinderungen. Sehstörungen, Gehörschäden, Lernunfähigkeiten und dann die diversen motorischen Behinderungen.
Jede diese Behinderungen erfordert spezielle Anpassungen, teilweise arbeiten diese Anpassungen auch gegeneinander. Ein Spiel speziell für eine dieser Gruppen zu machen ist imho nicht möglich, zumindest wenn es einigermaßen gut werden soll. Die Behinderten haben wie im Artikel erwähnt normalerweise auch kein Geld um so ein Projekt zu finanzieren. Sonst hätten wir solche Vorhaben sicher auch schon zuhauf bei Kickstarter gesehen.
Erst muß der Kapitalismus überwunden werden, dann kommen die Spiele für Randgruppen ;)

Phin Fischer 16 Übertalent - 4390 - 19. September 2012 - 14:40 #

Dafür würden sicherlich Gelder von Forschung und Initiativen zur Verfügung gestellt werden. Aber wie du schon sagtest, wird es ersteinmal schwierig werden, die verschiedenen Behinderungen gleichzeitig zu berücksichtigen.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 19. September 2012 - 14:21 #

Der Punkt mit der Casualisierung ist mir auch aufgefallen, stimme zu.
Ich bin ein großer Fan vereinfachter Bedienung. Wenn ich heute ein Spiel das erste mal spiele, das 10 Jahre oder älter ist, gebe ich zumeist schnell wieder auf. Und das meist aus dem einzigen Grund, dass die Bedienung, wenn man nicht noch von "früher" daran gewöhnt ist, unglaublich umständlich, nervig und zeitraubend gelöst ist.

Irgendwann haben die Designer aber erkannt, dass eine gute Bedienung sehr wichtig ist. Das muss mit einer Vereinfachung des Mechanik (also der eigentlichen "Casualisierung") gar nichts zu tun haben. Ich würde sogar sagen, dass die Spielmechanik selbst komplexer werden kann, wenn die Bedienung dieser Komplexität leichter wird.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36246 - 19. September 2012 - 14:13 #

Die Entwickler könnten meiner Meinung nach mehr für Menschen mit Behinderung oder anderen Einschränkungen tun. So wäre es z.B. gut, wenn jedes Spiel Untertitel hätte, die Rot/Grün Schwäche berücksichtigt wird und eine Steuerung für Linkshänder angeboten wird. Es gibt auch von Hardwaremoddern produzierte Controller, die nur mit einer Hand bedient werden können, das ist für manche auch hilfreich. Microsoft könnte z.B. für Soldaten, die im Krieg einen Arm verloren haben, einhändige Xbox 360 Gamepads produzieren, wäre auch gut fürs Image.

Ich würde einem Menschen mit Behinderung eher Grafikadventures und keine F2P-Spiele empfehlen (die würd ich generell niemandem empfehlen, außer jemand ist so verschuldet, dass er sich nie wieder ein Spiel kaufen kann).

Loco 17 Shapeshifter - 8999 - 19. September 2012 - 14:10 #

Netter Artikel und interessanter Ansatz. ABER... lohnt sich finanziell doch mit großer Wahrscheinlichkeit wenig bist gar nicht. Könnte eine Nische sein, aber selbst da glaube ich nicht dran.

Vielleicht haben Behinderte bei Call of Duty irgendwann mal Glück. Das ist jetzt ja schon kaum mehr als Moorhuhn, irgendwann reicht dann per Sprachsteuerung. "Schießen rechts" "Schießen links".

Finde solche Artikel aber immer wieder gut, weil sie mich darauf aufmerksam machen, dass es da noch die "andere" Gruppe gibt, die gerne vergessen wird.

Desotho 18 Doppel-Voter - 9415 - 19. September 2012 - 14:10 #

Interessante Themenwahl. Allerdings fehlt mir da z.b. der ein oder andere Aspekt.So wird über Peter gesagt dass er seine Arme nicht mehr heben und die Finger nur langsam bewegen kann.
Hier würde mich interessieren wie sich diese Einschränkungen in Instanzen und Raids auswirken, und wie die Mitspieler darauf reagieren.

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 19. September 2012 - 14:18 #

Mit der Bild-Verlinkung auf Seite 2 scheint etwas nicht zu stimmen (unterstes Bild)

Daeif 19 Megatalent - 13820 - 19. September 2012 - 14:22 #

Großes Lob von mir für den Artikel, Thomas!
Allerdings sieht man schon an den von dir gewählten Beispielen, dass selbst Spiele, die auch für Behinderte spielbar sind, nicht wirklich explizit darauf ausgerichtet waren. Daran wird sich in Zukunft wohl auch kaum etwas ändern, außer vllt das Firmen dadurch auf ein Image-Plus hoffen.

Hyperbolic 21 AAA-Gamer - P - 25232 - 19. September 2012 - 14:27 #

Spiele, insbesondere Onlinespiele sind für viele Behinderte ein Stückchen Freiheit. In World of Warcraft war einer meiner Gildenkollegen schwerstbehindert. Im Rollstuhl sitzend, die Hände konnte er grade so noch nutzen. Er war bei allen unseren Raids dabei und einer der beliebtesten Gildenmitglieder. Wir haben sogar mal einen Gildentreffen bei ihm abgehalten damit er auch dabei sein konnte.

Deathsnake 20 Gold-Gamer - 22556 - 19. September 2012 - 15:38 #

Sehr schön. Da ich da mal ein Praktikum gemacht habe (Diabetiker sind ja in den Augen von vielen auch behindert...) hab ich sehr viele Leute dort kennenlernen dürfen die auch mal daddeln und ich mach hier mal ganz frech Werbung dafür. Evtl. ist sowas in euerer Nähe und unterstützt so kleine Projekte. Wer wenig Geld für einen PC hat sollte sich hier mal umsehen:

http://www.afb24.com/index.php/de/

Thx ;)

Can1s 15 Kenner - 3455 - 19. September 2012 - 14:28 #

Ein guter Artikel zu einem wichtigem Thema.

Deathsnake 20 Gold-Gamer - 22556 - 19. September 2012 - 14:30 #

Top Artikel! Meine Freundin hat auch eine kleine Gehbehinderung, etz nicht so schlimm aber sie tut sich schwer bei ihrer Wii das Gleichgewicht zu halten. Seit sie meinen alten PC hat, ist sie doch ein wenig glücklicher nicht vorm TV stehen zu müssen. Spielt halt Spiele wie Plants vs. Zombies (über 800 Std ^^) World of Warcraft, Sims und so Wimmelbildzeugs :D
Will zwar evtl. die WiiU kaufen aber da drüber reden wir noch. Denk eher nein, weil die Wii seit Monaten in der Ecke verstaubt!

Phin Fischer 16 Übertalent - 4390 - 19. September 2012 - 14:34 #

Dein Artikel ist definitiv eine Bereicherung für das Internet.
Da können die Reviews von irgendwelchen Spielen noch so gut geschrieben sein, sobald es aber um gesellschaftliche Themen mit Bezug zum Videospielen geht, geht mir das Herz auf.

Thomas Barth (unregistriert) 19. September 2012 - 14:42 #

Vieles in dem Artikel hätte ich besser beschreiben, umschreiben und erklären können, aber dann wäre der Artikel niemals fertig geworden. Hätte ich alles aufgeschrieben was mir in den Sinn gekommen ist und jede Möglichkeit miteinander abgewägt hätte, wäre der Artikel locker 10 Seiten lang geworden und hätte aus verschachtelten Sätzen bestanden, die keiner hätte lesen können.

Für mich sind die Vereinfachung von Bedienungskonzepten und Spielmechaniken ein und dasselbe, da alles zusammen darauf hinausläuft, dass ich noch sehr viele Jahre Gamer sein kann, auch wenn das Konzentrationsvermögen und die Reflexe mit der Zeit nachlassen.

Natürlich ist Free2Play nicht der Versuch der Publisher, die Armen eine Möglichkeit zu geben, auch Spiele zu spielen, denn schließlich wollen die ja auch Geld verdienen. Allerdings ist ein gut gemachtes Free2Play, welches man auch als Pay2Win spielen könnte, auch von Personen spielbar, die kein bis nur wenig Geld da rein investieren. Die Masse der Gamer allerdings, die diese Zeit nicht haben, zahlen im Endeffekt dafür, dass die Armen dieses Spiel auch spielen können.
Nur fair oder? Ihr zahlt ja auch meine Rente. ;)

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 19. September 2012 - 15:35 #

"Hätte ich alles aufgeschrieben was mir in den Sinn gekommen ist und jede Möglichkeit miteinander abgewägt hätte, wäre der Artikel locker 10 Seiten lang geworden [...]"

Kannst ja eine Serie anfangen ;-)

Barkeeper 16 Übertalent - 4420 - 20. September 2012 - 2:13 #

> Kannst ja eine Serie anfangen ;-)

+1 :-)

Mein Name (unregistriert) 19. September 2012 - 15:58 #

Hättest ja mehrere Artikel draus machen können.

Bei mangelndem Konzentrationsvermögen und langsamen Reflexen ist es praktisch, wenn man jederzeit das Spiel unterbrechen und speichern kann. Mit F2P, always-online, Multiplayer-only und Konsolifizierung wird das immer seltener. Ich verstehe nicht, wie du den aktuellen Trend da gutheißen kannst.

Gegen gutes F2P hat übrigens auch niemand etwas. Man kann es nur nicht jedem Genre einfach so überstülpen, wie es immer wieder probiert wird.
Aber nicht nur deswegen sollten die großen Publisher kritisiert werden. Man muß ihnen jedes kleine Ding sofort ankreiden, denn wenn sie nicht permanent Feuer unterm Hintern bekommen würden, dann würden sie mit ihren neuartigen Geschäftsideen total ausflippen :)

Thomas Barth (unregistriert) 19. September 2012 - 16:03 #

Ich spiele momentan recht häufig das als P2W verschriene Command & Conquer: Tiberium Alliances. Bisher habe ich noch kein Geld investiert, es ist ein only-Multiplayer-AlwaysOn-F2P und ich habe eine Menge Spaß dran. :)

Mass Effect 2 dagegen, dass sich momentan in meiner PS3 befindet, kann ich höchstens ein bis maximal zwei Stunden am Stück spielen, danach bin ich so fix und fertig, dass ich erstmal ne Pause brauche.

dennismueller 11 Forenversteher - 617 - 19. September 2012 - 14:59 #

interessanter artikel

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 19. September 2012 - 15:20 #

Danke für diesen Einblick, Thomas! Das ist wieder einer der User-Artikel, für die ich GamersGlobal so schätze.

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25703 - 19. September 2012 - 18:25 #

Da stimme ich dir zu. So etwas ist wohl kaum bei einem anderen Portal möglich.

Darth Spengler (unregistriert) 19. September 2012 - 15:30 #

Guter Artikel.

Es gibt da einen Schwerbehinderten der richtig krass Streetfighter 4 spielt. Müsster ma nach Broli googlen. Sehr krass.

Namenloser (unregistriert) 19. September 2012 - 15:31 #

Guter Artikel, aber wen interessiert es ob die beiden Spielenewsseiten besuchen? Das macht doch sowieso nur ein Bruchteil aller Spieler.

In der Bravo Screenfun war mal vor über zehn Jahren ein Artikel über einen Blinden, der für sein Leben gern Tekken gespielt hat. Mithilfe von aktuellen Surroundsystemen wäre schon das ein oder andere Spiel für Blinde möglich.

q 17 Shapeshifter - 6811 - 19. September 2012 - 15:38 #

Gab vor einer Weile auch irgendwo einen Artikel zu einem Blinden, der Abes Oddysee/Exoddus durchgespielt hat/spielen konnte, weil ihm die Soundkulisse genügend Rückmeldung gab, um sich daran orientieren zu können.

Morlock 13 Koop-Gamer - 1754 - 19. September 2012 - 15:57 #

Ich denke, der Artikel versucht zu zeigen, dass es keine Spielewebsite gibt, die auf Menschen mit Behinderungen eingeht.

Die Gee hatte 2010 einen coolen Artikel über Spieler mit Behinderungen.

Rock, Paper, Shotgun hatte vor Kurzem diesen Artikel hier:

http://www.rockpapershotgun.com/2012/09/03/gaming-for-everyone-game-accessibility-guidelines/

Dehace (unregistriert) 19. September 2012 - 15:33 #

Wenn in den "großen" Medien über Computerspiele im Allgemeinen und MMO-Spiele im Speziellen geschrieben wird, dann ja meist in dem Zusammenhang mit Sucht, sozialer Verwahrlosung, Gewalt etc. Ich habe mich schon lange gefragt, warum nicht mal auf die positiven Merkmale eingegangen wird, für die Menschen, die nicht viele andere Möglichkeiten zu sozialen Kontakten haben und u.a. aus diesem Grund diese Spiele spielen. Mich würde da auch ehrlich mal interessieren, wie viele Leute dies anteilig sind - ich denke nicht wenige.

mihawk 19 Megatalent - 16921 - 19. September 2012 - 15:43 #

Danke für diesen Artikel und den kleinen Einblick in dein (Spieler-) Leben.

Morlock 13 Koop-Gamer - 1754 - 19. September 2012 - 15:43 #

Das ist ein toller Artikel. Während meines Zivildiensts (1999) war ich in der individuellen Schwerstbehindertenbetreuung. Im Gegensatz zu Filmen und Büchern sind Spiele motorisch oft sehr fordernd. Das sie in unserer Gesellschaft immer wichtiger werden und unsere Kultur inzwischen wesentlich prägen, sollte man versuchen, Menschen mit Behinderungen so gut wie möglich an ihnen teilhaben zu lassen.

Manche Genres eignen sich schon heute sehr gut, nehme ich an. Ich vermute dass alles, was rundenbasiert ist, behindertenfreunlicher ist.

Erynaur (unregistriert) 19. September 2012 - 16:02 #

Wichtiger Artikel, danke für den Einblick in dieses komplexe Thema.

McNapp64 19 Megatalent - P - 19133 - 19. September 2012 - 16:10 #

Danke für diesen Interessanten Einblick. Ich arbeite selbst mit Menschen mit einer Behinderung, allerdings geistig oder seelisch. (übrigens in Hannover)

Ich möchte nochmal etwas Anderes, hier passendes in die Runde werfen, was mir schon länger auffällt:

Viele meiner Klienten sind leidenschaftliche Zocker und das auch teilweise seit Jahren. In letzter Zeit kommt es häufiger vor, dass gewisse Umstände sie von ihrem Hobby abhalten. Ein Mensch mit einer geistigen Behinderung ist zwar in der Lage besispielsweise "Dirt Showdown" oder "Need for Speed: The Run" zu spielen, aber sie haben ein ganz anderes Problem: Dank Onlinekontenbindung können sie diese Spiele häufig nicht installieren. Dies liegt zum einen daran, dass der Installationsprozess so kompliziert geworden ist, dass sie es ohne Hilfe nicht alleine schaffen und auf der anderen Seite daran, dass einige einfach nicht über einen Internetanschluss verfügen (Du sprachst das wenige Geld an).

So...bin ich das mal los, denn es regt mich schon lange auf. Danke für die Aufmerksamkeit.

Basti (unregistriert) 19. September 2012 - 16:19 #

Wirklich interessanter Artikel, danke dafür.
Generell würde ich es natürlich sehr begrüßen wenn mehr aktuelle Spiele
ein optionales, behindertengerechtes Steuerungsprinziep beinhalten würden. Allerdings sehe ich dort auch eine starke Gefahr das Spiellmechaniken immer weiter vereinfacht werden. Das wiederum wäre mir zuwieder.

Mal so als Frage; Es gibt doch aktuell eine große Auswahl an, mit Makro-Funktionen ausgestatteten, Eingabegeräten. Wäre das denn nicht schon eine riesen Hilfe für zumindest diejenigen die wie beschrieben zumindest eine Taste betätigen können? Damit würde man dann in der Lage sein auch einige "komplexere" Eingaben zu machen. Zur Programmierung wäre dann wohl unterstützung vonnöten aber die meisten Eingabegeräte mit Makrofunktionen haben in ihrer Software diverse Profile, so das man für mehrere Spiele die Profile erstellen lassen könnte und im nachhinein wäre der Benutzer dann quasi unabhängig(er).

Mein Name (unregistriert) 19. September 2012 - 16:32 #

Mit solchen Makros und Eingabehilfen ist man aber auch schnell mal als Cheater verschrien und wird u.U. sogar vom Spielen ausgeschlossen.

Khayet 13 Koop-Gamer - 1300 - 19. September 2012 - 16:55 #

Das erinnert mich an die Zeiten in denen ich noch bei OGame aktiv war, was von erstaunlich vielen Blinden gespielt wurde, weil man das Spiel mit einem Screenreader steuern konnte. Es gab sogar ein Unterforum für Barrierefreiheit. Das ganze wurde aber schwierig nachdem ein 'Redesign' das Spiel aufgehübscht hat.

In dem Artikel wird das Alter von Anna einmal mit ca. 20 und einmal mit 41 beschrieben. Ist hier von zwei Personen die Rede?

Thomas Barth (unregistriert) 19. September 2012 - 17:12 #

Nee, ich hatte zuerst ne andere Person im Sinn. Die beschriebene Anna ist 41.

Khayet 13 Koop-Gamer - 1300 - 19. September 2012 - 18:34 #

Ah, danke.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105024 - 19. September 2012 - 16:55 #

Meine Cousine ist seit ihrer Geburt schwerbehindert, was sie aber noch nie vom zocken abgehalten hat. :) Ich fand den Artikel sehr interessant,Respekt.

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 19. September 2012 - 17:04 #

Toller Artikel Thomas, interessante Einblicke, danke dafür. Auch wenn ich nicht oft deiner Meinung bisher war, ist mir dieser Blickwinkel verschlossen geblieben. Jetzt verstehe ich deine Ansichten viel besser. Aber im Bezug auf F2P irgendwie noch immer nicht wirklich, vor allem, weil dort eben auch viele der Komfortfunktionen Geld kosten.

Auch wäre interessant zu wissen, ob die von dir genannten Beispiele, gezielt so entwickelt wurden, dass auch behinderte Menschen gut damit zurecht kommen oder ob es nur einfach Spielprinzipbedingt ist. Bei Sims beispielsweise ist es denke ich einfach nur das Spielprinzip.

Thomas Barth (unregistriert) 19. September 2012 - 17:38 #

Komfortfunktionen sind in vielen F2P-Spielen darauf beschränkt, dass man weniger Zeit investieren muss. Bei Command & Conquer: Tiberium Alliances gibt es sammelbare Ressourcen-Pakete, allerdings kann man nur 2 davon besitzen, ohne Geld zu investieren. Diese 2 sind, je nach der Stufe der Basis, in 6-8 Stunden voll und sollten dann eingesammelt werden, da ansonsten die Produktion nicht weitergeht.
Die Komfortfunktion daran ist nun, dass man diese Ressourcen-Pakete z.B. für 2-3€ monatlich auf 6 erhöhen kann, was bereits die Sammelzeit auf 36-48 Stunden erhöht. Wenn man allerdings ein paar Tage weg sein sollte, kann man auch gleich 5€ für die Erhöhung auf 17 Pakete investieren.

Ich habe mir genau durchgerechnet, was mich diese Komfortfunktionen kosten würden und so wie ich spiele, kann ich gar nicht auf mehr als 5€ monatlich kommen, während andere Gamer, die nicht soviel Zeit haben wie ich, locker 30€ pro Monat ausgeben können.

EA hat sogar einen P2W-Schutz eingebaut, der es einem nicht ermöglicht, sein gesamtes Hab und Gut in das Spiel zu investieren, da sie die Nutzung mancher Vorteile einfach so stark beschränken, dass man gar nicht mehr Geld ausgeben kann.

Ich denke übrigens auch, dass mit daran gedacht wird, die Steuerung und Spielmechaniken so zu vereinfachen, dass die Spiele möglichst Barrierefrei sind. Meiner Meinung nach sind es einfach zuviele Faktoren die darin einspielen, um ein Zufall zu sein. Böse Zunge könnten sogar behaupten, dass die Publisher die Schwerbehinderten Kunden entdeckt haben. ;)

Pro4you 19 Megatalent - 16342 - 19. September 2012 - 17:55 #

Danke!

Fallout-Junge 16 Übertalent - 4593 - 19. September 2012 - 18:05 #

Vielen Dank für diesen klasse Userartikel.

Ich habe übrigens vor ein oder zwei Jahren im Nachtprogramm einen amerikanischen Dokumentarfilm gesehen, der teilweise eine ähnliche Thematik hatte. Er handelte von Menschen, die in Onlinewelten leben. Neben einem Animationsproduzenten für Second Life und einem schwedischen WoW-Clanmitglied ging der Film auch über einen Schwerbehinderten, der nach einem Autounfall vom Hals an gelähmt war. Er spielte den ganzen tag World of Warcraft. Laut seiner Aussage hat das Spiel seinem Leben einen neuen Inhalt gegeben, und ihm geholfen, mit seiner Situation fertig zu werde.

Kennt von Euch jemand diesen Film oder hat ihn auch gesehen?

Sciron 20 Gold-Gamer - 24182 - 19. September 2012 - 18:35 #

Yepp, der Film heisst "Login 2 Life" und ich musste beim lesen des Artikels auch direkt daran denken. Der WoW-Spieler besitzt für die Steuerung nur so eine Art Löffelkonstruktion mit Druckpunkt am Ende (weiss es nicht mehr im Detail), welche er im Mund hat und kann das "Werkzeug" zur vollen Kontrolle des Charakters nutzen. War schon ziemlich verblüffend, wie gut das letztlich funktioniert hat.

Dass man mit SM-Animationen für Second Life sein Geld verdienen kann, war mir bisher allerdings auch neu ;). Ich glaub da tun sich noch so einige Marktlücken auf.

q 17 Shapeshifter - 6811 - 19. September 2012 - 18:47 #

Gabe Newell hat ja vor einer Weile von einem Zungencontroller gesprochen - auch wenn er gesagt hat, dass sich sowas sicher nicht durchsetzen würde... die menschliche Zunge ist ja ein ziemlich flexibler Muskel, den viele gelähmte Menschen sicher noch nutzen können.

MicBass 21 AAA-Gamer - P - 28959 - 19. September 2012 - 20:23 #

Ich meine es gab sogar schon Versuche mit der Steuerung durch Gehirnströme, wenn auch noch sehr einfach. Probanden haben aktiv an zwei unterschiedliche Sachen gedacht und damit 2 unterschiedliche Reaktionen ausgelöst.

Suzume 14 Komm-Experte - 1980 - 19. September 2012 - 19:16 #

Diesen Artikel leite ich direkt an meine Kollegen weiter. Vielleicht ist er uns ja Inspiration für eine einfachere Steuerung. Danke.

Ardrianer 19 Megatalent - 19689 - 19. September 2012 - 20:53 #

sehr schöner Artikel. Respekt an den Autor und auch an Peter und Anna ;)

MicBass 21 AAA-Gamer - P - 28959 - 19. September 2012 - 20:54 #

Vielen Dank für diesen sehr persönlichen Bericht. Auch wenn ich manches (Casualisierung, F2P) anders sehe finde ich es ein schönes Beispiel dafür, wie unterschiedlich die Geschmäcker - oder auch Bedürfnisse - sein können und wieso.
Jeder Jeck ist anders und soll nach seiner Fassong glücklich werden.

bigboulder 13 Koop-Gamer - 1422 - 19. September 2012 - 20:56 #

Also ich muss sagen das ich es persönlich wichtiger fände Zeit und Geld in die Erforschung und Heilung der entsprechenden Erkrankungen zu stecken, anstatt nur ihre Auswirkungen "abzumildern".

Eine Förderung der Spielefirmen von Pharmaprodukten oder kybernetischen Prothesen, die mehr Leisten können, als den betreffenden Personen das Spielen von Videospielen zu ermöglichen, dass wäre wesentlich sinnvoller.

Zum Beispiel hatte Square Enix zu Deus Ex Human Revolution tolle Videos erstellt, was heutige Protesen im Vergleich zu den "fiktiven" im Spiel bereits leisten können (The eyeborg). Viel besser wäre es aber wenn sie diese technische Entwicklung auch finanziell fördern würden. Dann hätte das ganze auch einen Wert gehabt.

Just my two cents 16 Übertalent - 5431 - 19. September 2012 - 22:21 #

Vielen Dank für diesen Artikel. Dieser Ausstausch, der hier zwischen Redaktion auf der einen Seite und Usern mit Spezialkenntnissen auf der anderen Seite stattfindet macht den Hauptreiz dieser Seite aus, gerade da man als nicht gehandicapter meist keine Kenntnis darüber hat, wo die konkreten Probleme liegen, die das Spielen erschweren oder unmöglich machen.

Stahlknecht (unregistriert) 19. September 2012 - 22:48 #

Toller Artikel, der einem einmal eine andere Sichtweise bietet - danke dafür!

Lars 20 Gold-Gamer - - 20881 - 20. September 2012 - 5:11 #

Sehr guter Artikel, leider kann ich nur einen Kudo vergeben...

Danke Thomas!

fux21 08 Versteher - 157 - 20. September 2012 - 7:51 #

Super geschrieben, vielen Dank für den tollen Beitrag! So habe ich mal eine ganz andere Perspektive bekommen.

P.S.: Du solltest häufiger schreiben, hast echt Talent! :-)

buddler 15 Kenner - 2833 - 20. September 2012 - 8:13 #

Vielen Dank für diesen interessanten Einblick in eine Welt, die den meisten von uns verborgen bleibt. Sehr guter Artikel!

Imperitum 18 Doppel-Voter - 9578 - 20. September 2012 - 11:06 #

Danke für den tollen Artikel und für die Erfahrungen, die du mit uns geteilt hast!

Ich würde mich darüber freuen, wenn man mehr von dir zu lesen könnte.

Z.B. eine Art Spiele-Ranking für Leute mit Behinderung oder auch ergänzende Tests zu Spielen und inwieweit diese für Leute mit Behinderung geeignet sind.
Sicherlich kann man dabei keine pauschalen Empfehlungen aussprechen, da die Bedienung eines Spieles stark von der Art der Behinderung abhängt.
Dennoch finde ich, dass dies einen Versuch wert wäre und es mit Sicherheit dem Ein oder Anderen helfen würde.
Nur als kleiner Gedankenanstoß. ;-)

McGressive 19 Megatalent - 14300 - 20. September 2012 - 13:07 #

Gerade auf Kotaku gefunden. Passt ganz gut dazu:

http://de.twitch.tv/aieron/b/332739309

Wirklich beeindruckend!

Sokar 24 Trolljäger - - 48129 - 20. September 2012 - 17:38 #

Ein schöner Artikel, der eine Seite des Gamings beleuchtet, die sonst kaum jemand wahrnimmt.

Aber an einer Stelle muss ich dir widersprechen: du lobst die Publisher/Entwickler für etwas, was sie nicht verdient haben. Dass die Spiele heute eehr zugänglicher oder (ich würgst schon bei dem Wortkonstrukt) vercasualieiert sind liegt mit Sicherheit nicht daran, dass die Publisher Schwerbehinderte ansprechen wollen. Eher geht es darum, Spieler anzusprechen, die sich nur sehr wenig mit Videospielen beschäftigen und deshalb schnelle Erfolgserlebnisse wollen, wen sie kurz an der Bushaltestelle ihr Smartphone auspacken. Dass die Gruppe der Spieler mit körperlichen Behinderung davon profitiert zwar prinzipiell gut, aber nur ein Nebeneffekt. Es geht um reine Profitmaximierung, da Unternehmen wie EA und Activision börsennotrierte und damit hochgradig gewinnnorientierte Unternehmen sind, nicht die Heilsarmee. Auch das F2P-Modell hat anderen Ursprünge, dass du davon profitierst ist zwar gut, aber nur ein Nebeneffekt. Dass soll jetzt keine Hasstriade auf die Publisher sein, sondern eher die Wahrheit, da deine Ansicht meiner Ansicht nach ein wenig an der Realität vorbei geht.

Dass keine Spiele speziell für Menschen mit Behinderungen entwickelt werden oder zumindest daran gedacht wird ist eine rein wirtschaftliche Entscheidung: es kostet, aber der Profit daraus dürfte überschaubar sein. Außerdem dürfte hier ein neues Ökosystem entstehen, da die Anforderungen zu speziell sind, um damit noch "normale" Menschen anzusprechen. Allein die Vielfalt ist ein großes Hinderniss, guck nur mal wie die Kategorien bei den Paralympics teilweise eingeteilt sind - da frage ich mich auch manchmal, ob man zwei Arten von Behinderungen wirklich als annäherend Gleichwertig betrachten kann.

Bei weit verbreiteren Themen gibt es zumindest etwas Hoffung: bei der Ankündigung von StarCraft 2 gab es eine große Gruppen von Spielern, die Blizzard darum gebeten haben, die Markierung für die Nuklear Rakete größer und besser sichtbar zu machen, da der einzelne, roten Pixel von Menschen mit Rot/Grün-Fehlsichtigkeit nicht erkennbar ist. Ob Blizzard deswegen die größere Animation integriert hat oder es überhaupt mit Rot/Grün-Fehlsichtigen Menschen getestet hat weiß ich leider nicht. Der große Unterschied zu deinem Bericht: es geht nur um einen (sehr keinen) Teilaspekt eines Spiels und der lässt sich auch gut und einfach umsetzten.

Andere Maßnahmen sind schlicht zu Aufwändig: das Projekt AudioQuake (Link zum Projekt: http://agrip.org.uk/), dass es blinden Spielern ermöglichen soll, Quake spielen zu können in dem je nach Untergrund und anvisiertem Gegner unterschiedliche Töne abgespielt werden (z.a. ein Warnsignal wenn man sich Lava nähert), lag jahrelang brach, vor einigen Monaten schien sich erst wieder was zu zun.. Wahrscheinlich gibt es von Seite der Entwickler keinen großen Elan und auch keine große Zielgruppe. Und der Mensch tendiert nunmal dazu, Dinge auszublenden wenn er nicht selbst direkt betroffen ist. Und wer selbst nicht schwerbehindert ist oder jemanden mit einer Behinderung kennt, der dürfte auch die Anforderungen nicht kennen oder sich nur irgendwas vorstellen, was dann komplett an der Realität vorbei geht.

Etwas erfreulichere Dinge zum Thema:: schon vor einiger Zeit habe ich auf TeamLiquid von einer Gruppe von Spielern gelesen, die trotz ihrer Behinderung recht erfolgreich StarCraft 2 spielen. Dazu: http://www.teamliquid.net/forum/viewmessage.php?topic_id=358083

Auch gab es vor einigen Monaten eine Geschichte von einem Jungen, der Call of Duty auf seiner XBox spielt und den Controller dazu irgendwie in den Mund nimmt. Klingt komisch, scheint aber zu funktionieren, auf YouTube gibts dazu Videos, finde sie nur gerade nicht. Artikel dazu: http://beefjack.com/news/call-of-duty-modern-warfare-3-control-scheme-helps-disabled-players/

Der erfolgreichste Spieler dürfte ohne Zweifel der Koreaner Seung Hyun Park aka Go)Space sein, der trotzdem einer Muskelähmung eine gute Zeit lang in WarCraft 3 an der Weltspitze mithalten konnte. Und dass, obhwohl er wegen seiner verkrampften Finger keine Gruppen mit Strg+1, etc bilden konnte. Ich habe schon einige Jahre nichts mehr von ihm gehört, seine Krankheit dürfte sich aber weiter verschlimmert haben, wenn er überhaupt noch am Leben ist.
Teilweise Artikel + Interview über ihn: http://www.teamliquid.net/forum/viewmessage.php?topic_id=64832, das Orginal auf myMYM ist nicht mehr online.
weiteres Interview: http://www.gosugamers.net/warcraft/news/11279-space-my-unhealthiness-often-bothers-me-a-lot

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 20. September 2012 - 18:09 #

Habe den Link von Broli nocheinmal rausgesucht. War echt interessant und denke das trägt dem Beitrag rechnung.

Broli ist ein Schwerbehinderter der Streetfighter 4 gegen Pro's spielt.

http://www.youtube.com/watch?v=83nSodg-HTU

Thomas Barth (unregistriert) 20. September 2012 - 18:28 #

Hey, der hat Arthrogryposis Multiplex Congenita, eine sehr seltene angeborene Gelenksversteifung. Ich habe selber 2 in meinem Freundeskreis mit dieser Behinderung, die beide auch Gamer sind. :)

Dungeonmaster Alan 11 Forenversteher - 614 - 21. September 2012 - 12:12 #

Hallo Thomas,

danke für den sehr interessanten Artikel.
Da ich selbst aus dem sozialen Bereich komme (ich arbeite allerdings selbst nicht mit Behinderten sondern studiere soziale Arbeit) kenne ich z.B. eine Menge Pfleger. Auch beim Zivi habe ich mitbekommen wie leicht die Bedürfnisse von behinderten Menschen vergessen werden und wie eigentlich einfachste Tätigkeiten zum Problem werden können (und da muss man nicht mal Pflegestufe 3 sein).
Ich habe mir auch schon öfter Gedanken gemacht was ich so mit meiner Zeit anfangen würde wenn ich in so einer Situation wäre- und zocken schien da immer recht logisch. Danke dass du die Probleme dabei hier aufgezeigt hast- denn obwohl ich schon oft mit behinderten Mitmenschen zu tun hatte, habe ich mir die möglichen Probleme dabei nicht vorstellen können.
Spezielle Titel für behinderte fände ich übrigens nicht so toll- sowas empfinde ich immer als eine Art "ausgrenzung". Da dann lieber die Ressourcen in alternative Eingabemethoden stecken.
Allerdings muss man halt auch erkennen können was geht und was nicht- wenn z.B. die Reflexe für einen Shooter zu langsam sind, dann ist das eben so. Das Problem haben auch vollkommen gesunde Menschen. Ich habe mir z.B. auch eingestehen müssen dass ich nie ein guter Fußballspieler werde, und das nach 10 Jahren im Verein. Dadurch konnte ich aber auch andere Sachen ausprobieren, bei denen ich mehr Spass und Erfolgserlebnisse habe, z.B. Kampfsport oder Klettern. Ich denke das ist bei den PC Spielen genauso. Wenn die Reaktionen für einen Shooter nicht reichen, es gibt auch sehr viele gemütliche Spiele die du sicher auch kennst. Vor allem Rollenspiele und Strategiespiele mit Pausefunktion, Adventures, Aufbauspiele usw. .

Aber alles in allem: sehr schöner Artikel der mal etwas mehr Menschlichkeit in die Gamer Szene bringt. Danke!

Anonymous #2 (unregistriert) 21. September 2012 - 12:15 #

Sehr interessanter Artikel! Ich denke eh, dass es Online verhältnismäßig viele Behinderte gibt, weil es für sie einfacher ist, als das Haus zu verlassen oder reale soziale Kontakte zu pflegen. Online fällt es nicht auf und sie können so (teilweise) ein normales Leben führen.

Mich würde mal interessieren, warum ihr euch solch komplizierte Geräte, wie PC oder Wii raus sucht, statt bspw. Tablets (iPad, Android) mit simpler Touchbedienung? Dort gibt es millionenfach sehr einfache Spielkonzepte für wenig Geld - oder kostenlos.

Und ich bin mir auch nicht sicher, ob die aufgeführten Beispiele absichtlich behindertenfreundlich sind, oder nur zufällig soweit vereinfacht werden konnten, dass diese Behinderten damit super klar kommen. Ansonsten glaube ich aber, dass du da zuviel Vertrauen in die technischen Möglichkeiten hast. Spracherkennung ist schon kompliziert genug. Aber Spracherkennung von Sprachbehinderten - oder Dialekten - ist noch sehr fehleranfällig. Genauso sieht es visueller Form- und Gestenerkennung (Kinect, Move, Wii) aus. Das liegt nicht an den bösen Herstellern, sondern am technisch machbaren.

Claus 31 Gamer-Veteran - - 421597 - 23. September 2012 - 22:33 #

Ich bin eben erst über diesen Artikel gestolpert.

Vielen Dank dafür!

Meister177 08 Versteher - 193 - 1. Oktober 2012 - 13:44 #

Sehr schön geschrieben.

RoT 21 AAA-Gamer - P - 26095 - 29. November 2012 - 1:53 #

kann auch nur zu einem guten artikel gratulieren und einen kudo austeilen :)

Gert Müller (unregistriert) 30. Dezember 2012 - 20:17 #

Ich habe einen behinderten Sohn der im Rollstuhl sitz und mit der Motorik probleme hat.
Wir einige Spiele gefunden die er super spielen kann.
WII FIFA 2009 da es nur es nur mit schütteln des Kontrollers gespielt wird.(nächsten Versionen sind schon schwieriger)
Dann hat er zu Weihnachten ein Tablett (touch) bekommen wo er gerne Memory spielt und mit einem Zeichenprogramm malt.
Es gibt auch von der evangelischen Diakonie einige Pc- Spiele wie Simulatoren etc.

Schöne Grüße
Gert