User-Test

Reckless Racing User-Artikel

Bernd Wener 26. Oktober 2010 - 11:48
Die Screenshots von Reckless Racing lassen einen Mix aus Micro Machines und Flatout vermuten. Während es Codemasters Rennspielserie von der Spielmechanik her ähnelt, erinnert der Grafikstil eher an das actionreiche Raserspektakel von Bugbear. Doch macht das Spiel auch Spaß?
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Ihr steuert euren Wagen aus der Vogelperspektive gegen fünf KI-Kontrahenten über hübsch in Szene gesetzte Rundkurse. Der Name Reckless Racing (zu deutsch "Rücksichtsloses Rennfahren") ist dabei auch Programm. Es wird gerempelt, gedrängelt und gerammt, was die Stoßstange hergibt. Dabei seid ihr mal in beschaulicher, ländlicher Umgebung unterwegs, kommt an gefährlichen Klippen samt akuter Absturzgefahr vorbei oder rast über den Parkplatz eines Supermarkts oder auch über eine Baustelle samt kurzem Abschnitt durch einen Kanal.

Ein Rennen über gefährliche Klippen, ein Nachtrennen oder lieber ein Wettkampf gegen die Zeit. Ihr habt die Wahl.

Unterschiedlicher Fahrbahnbelag macht sich durchaus auch fahrerisch bemerkbar: Auf Asphalt habt ihr besseren Grip als auf Dreck. Fahrt ihr gar von der Strecke in ein Feld, kommt ihr nur noch äußerst langsam voran. Eine Simulation solltet ihr natürlich dennoch nicht erwarten. Ihr könnt zwischen sechs Fahrzeugen mit jeweils fünf Lackierungen wählen. Die Autos verfügen zwar über jeweils eigene Motorengeräusche, unterschiedliches Fahrverhalten konnten wir aber allenfalls erahnen.

Eine Frage der Einstellung(en)
Für jeden Geschmack eine Steuerung.

Bezogen auf die Steuerung lässt Reckless Racing keine Wünsche offen. Egal, ob ihr euer Auto lieber mittels Neigung lenken wollt, virtuelle Buttons (mit oder ohne automatischem Gaspedal) oder ein virtuelles Lenkrad (in zwei verschiedenen Ausführungen) verwenden möchtet. Für jeden Geschmack findet sich eine adäquate Option. Des Weiteren könnt ihr für die Fahrphysik die Stufen "Anfänger" und "Fortgeschrittene" wählen. Letztere ist laut dem Spiel "die einzig wahre - schlittern, rutschen und Rock'n'Roll". Das können wir nur teilweise so unterschreiben. Während der Modus für Anfänger zwar sehr gemächlich daherkommt, empfanden wir im Test das Fahrgefühl dafür deutlich realistischer. Richtiges Geschwindigkeitsgefühl entwickelt das Spiel allerdings erst im Modus für Fortgeschrittene. Hier driften die Schlitten hingegen für unseren Geschmack selbst auf Asphalt einen Tick zu übertrieben. Die Soundkulisse der App ist alles in allem durchaus hörenswert. Gute Motorensounds, die bei allen sechs verfügbaren Autos unterschiedlich sind, quietschende Reifen auf Asphalt und krachende Kollisionsgeräusche. Lediglich die Hintergrundmusik besteht aus nur einem einzigen Lied. Das treibende, banjo-lastige Country-Stück passt zwar gut zur Atmosphäre des Spiels, ging uns aber auf Dauer zunehmend auf die Nerven.

Viel Spiel?

Bei der iPad-Version könnt ihr zwischen acht unterschiedlichen Strecken wählen. Fünf davon im Original-Paket und drei weitere in einem bereits enthaltenen Zusatzpaket, das aus unerklärlichen Gründen in der iPhone-Version fehlt. Laut dem Twitter-Account von EA Mobile Deutschland soll das Zusatzpaket für die kleinen Geräte später als Update nachgeliefert werden. Zusätzlich sind alle Kurse auch in einer rückwärts befahrbaren Variante freischaltbar. Jede Strecke müsst ihr dabei in den Schwierigkeitsstufen "Bronze", "Silber" und "Gold" gewinnen, wobei ihr euch theoretisch bereits gleich zu Beginn an "Gold" versuchen und somit auch die niedrigeren Stufen gleichzeitig abschließen könnt. Das klingt im ersten Moment nach ausreichendem Umfang, doch müsst ihr bedenken, dass die Strecken verhältnismäßig klein ausfallen. Die Kürzeste schafft ihr mit ein wenig Übung in weniger als 15 Sekunden.
Der Modus "Lieferung" ist eher eine nette Dreingabe.
Allerdings kommen zum normalen Rennmodus noch zwei weitere Spielmodi dazu. Zum einen könnt ihr euch bei "Hot Lap" auf die Jagd nach der Bestzeit begeben. Motivierendes Detail: Ihr tretet hierbei nicht nur gegen ein Ghostcar eurer bisherigen persönlichen Bestzeit an, sondern auf Wunsch auch gegen einen heruntergeladenen "Geisterfahrer" aus der Online-Bestenliste. Die dritte Spielvariante im Bunde, genannt "Lieferung", besteht darin, auf einer speziell dafür angelegten Strecke unter Zeitdruck diverse Lieferungen in Form eines Anhängers von A nach B zu bringen. Die KI-Kontrahenten fahren hierbei lediglich als normaler Straßenverkehr durch die Landschaft. Je schneller ihr seid, desto mehr Punkte bekommt ihr. Sonderlich spannend ist das unserer Meinung nach auf Dauer allerdings nicht.

Mehrspieler-Rennen

Doch gibt es da einen weiteren Aspekt, der die Langzeitmotivation steigern könnte. Reckless Racing bietet euch die Möglichkeit, sowohl über W-Lan als auch übers Internet Mehrspieler-Rennen zu fahren. Sogar Rennen zwischen iPad und iPhone sind möglich. Wie lange die Server bevölkert sind, muss sich zwar noch zeigen, derzeit findet ihr aber relativ schnell genügend Mitspieler. Der Netzwerk-Code ist offenbar auch recht robust. Verlässt der Host die Sitzung, übernimmt automatisch einer der übrigen Spieler diese Rolle. Ab und an landet ihr zwar auch mal in einer Partie, bei der Lag-bedingt die gegnerischen Wagen hier und da etwas springen, für gewöhnlich bietet aber selbst mobiles Internet per UMTS eine ausreichend gute Verbindung für ein schnelles Spielchen zwischendurch. Leider ist es in der derzeitigen Version noch nicht möglich, eure Freunde direkt zu eurem Spiel einzuladen oder ein Passwort zu vergeben, falls ihr unter euch bleiben möchtet. Auch eine Suchfunktion für Spiele auf dem Server vermissen wir noch schmerzlich.

Fazit

Mit Reckless Racing bekommt ihr ein sehr spaßiges Top-Down-Rennspiel mit hübscher Grafik. Der Umfang geht in Ordnung, wenn wir auch auf dem iPhone das Zusatzpaket an Strecken bislang vermissen. Die kleine Version ist dafür aber auch günstiger zu haben und soll per Update die fehlenden Strecken nachgeliefert bekommen. Ob das dann kostenlos oder per In-App-Kauf möglich ist, können wir euch leider zum derzeitigen Zeitpunkt nicht sagen. Generell lässt das mit "Paket Nr. 1" betitelte Strecken-Paket auf weitere Kurse per Update hoffen. Die mit 2,39 Euro etwas günstigere iPhone-Version steht dabei der 3,99 Euro kostenden iPad-Variante gegenüber. Leider gibt es keine Universal-App, so dass ihr für beide Versionen Geld ausgeben müsst, falls ihr das Spiel auf beiden Geräten spielen möchtet.
Bernd Wener 26. Oktober 2010 - 11:48
KingJames23 15 Kenner - 3350 - 26. Oktober 2010 - 11:55 #

Mh, Spiele auf dem Iphone... das klingt für mich wie Bier vom McDonalds: Schön dass es das gibt, aber dann doch lieber das Bier vom Fass (sprich Konsole/PC)

erasure1971 14 Komm-Experte - 2444 - 26. Oktober 2010 - 12:19 #

Ich bevorzuge auch Bier vom Fass, aber da ich nicht gerne Fässer mit mir rumschleppe, bin ich ab und an auch für andere Angebote zu haben. ;)

Bernd Wener 19 Megatalent - 14832 - 26. Oktober 2010 - 12:24 #

schön geschrieben ;)

Sid (unregistriert) 26. Oktober 2010 - 18:45 #

Und wem Reckless Racing gut gefällt, der sollte durchaus auch mal Horror Racing anchecken: Gleiches Spielprinzip, aber diesmal darf sogar noch geballert und gebombt werden... wobei Reckless Racing grafisch natürlich um einige Klassen höher angesiedelt ist.

Wuslon 20 Gold-Gamer - - 21567 - 26. Oktober 2010 - 19:21 #

Guter Artikel, hab aber leider kein Iphone. Da gäbs schon einiges, was sich lohnen würde!

CptnKewl 21 AAA-Gamer - 26647 - 26. Oktober 2010 - 21:43 #

Habs mal aufgrund deines Tests fürs iPad gekauft, bin mal gespannt wie lange es mich unterhält ;-)

Nachdem der DS hier wegen dem Professor Layton beschlagnahmt wurde :-)