Ungerechte Geldmacherei?

Pay2Win und die Frage nach Fairness User-Artikel

firstdeathmaker 13. September 2013 - 12:36 — vor 10 Jahren zuletzt aktualisiert
Pay2Win: diesen Begriff liest man in letzter Zeit häufiger. Doch was genau ist das, wie wirkt es sich aus und wo liegt die Grenze zwischen fair und unfair? Der Artikel untersucht die zu Grunde liegenden Spielmechaniken, versucht sich an einer Definition und sammelt Argumente dafür und gegen das Bezahlmodell Pay2Win.
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Durch die starke Verbreitung von sogenannten Free2Play-Spielen als alternativem Geschäftsmodell zu Vollpreistiteln kommt immer öfter der Begriff "Pay2Win" ("Bezahle, um zu gewinnen") auf. Dabei scheint diese Formulierung nicht nur bei Free2Play-Titeln, MMORPGs oder Facebook-Spielen aufzutreten, sondern zieht sich durch alle Spiele, in denen ein sogenannter Ingame-Shop vorhanden ist.

Der folgende User-Artikel setzt sich mit Fragen rund um Pay2Win auseinander: Was ist Pay2Win? An welchen Kriterien kann man es messen? Und wo genau ist die Schwelle, an der es noch fair ist? Vor allem Letzteres ist natürlich stark von der persönlichen Meinung abhängig und daher möchte ich in diesem Artikel auch keine abschließende Wertung formulieren, sondern nur Argumente aufzählen und euch zur Diskussion einladen.

Bedeutung von Pay2Win

Laut Urban Dictionary wird mit Pay2Win ein Spiel bezeichnet, das es einem Spieler erlaubt, gegen Bezahlung in weniger Zeit bessere Gegenstände als andere Spieler zu erlangen und dadurch die Spielbalance für gute Spieler so stark stört, dass sie nur eine Chance zu gewinnen haben, indem sie Geld einsetzen. Das hört sich ja erst einmal ganz klar an. Allerdings ist diese Definition nicht sehr befriedigend, denn wenn zwei etwa gleich starke Spieler aufeinander treffen, der eine sich aber mit Geld Munition gekauft hat, die mehr Schaden macht, könnte trotzdem von einem gewissen durch Geld erkauften Vorteil gesprochen werden. Ist das nicht auch schon Pay2Win?

Wer weiter recherchiert, merkt, dass der Begriff nicht genau im Sinne dieser Definition verwendet wird. Er ist eine Anspielung auf den Begriff "Free2Play" und wird häufig von Spielern benutzt, die sich darüber aufregen, gerade von einem gefühlt schlechteren Spieler in einem Spiel übertrumpft worden zu sein, weil dieser sich mit echtem Geld Vorteile erkauft hat. Man kann es auch als eine Art Schummeln durch Geldeinsatz bezeichnen. Eine genaue Abgrenzung findet dabei nicht statt, was dann in der Folge zu sehr hitzigen Diskussionen führt. Um dem Ganzen mit Objektivität zu begegnen, schaue ich mir die Spielmechaniken, beziehungsweise Shop-Arten genauer an und versuche, diese nach den Auswirkungen auf das Balancing zu ordnen.

Ich schreibe absichtlich von "Dingen" und meine damit alles von Ausrüstung, verbrauchbaren Gegenständen, zusätzlichen Funktionen bis hin zum Freischalten von Fähigkeiten oder Ausrüstungen. Und auch das "Gewinnen" ist hier sehr breit gefasst und bezieht sich nicht nur auf Siege in Duellen oder Punktelisten, sondern jegliche Leistungen im Spiel, die dazu genutzt werden, um sich mit anderen Spielern zu vergleichen (zum Beispiel Wohlstand, Erfahrungslevel, Achievements, Siege/Niederlagen, Macht).

bam 15 Kenner - 2757 - 13. September 2013 - 13:20 #

Bei der Frage Pay-To-Win muss denke ich jeder für sich selber Entscheiden was er vom Spiel erwartet und welche Ansprüche er hat.
Es sollte nicht Sinn der Sache sein in einem Spiel der beste/stärkste/tollste zu sein, wer aber genau das will, dem stößt Pay-To-Win natürlich sauer auf.

Man muss sich einfach vorher Fragen ob einem das Spiel auch Spaß macht, wenn man nichts zahlt. Wenn ja spricht nichts dagegen auch ein paar Euro zu investieren um irgend ein Ziel schneller zu erreichen oder auch nur um den Entwickler zu unterstützen.

Spiele bei denen der Spielspaß davon abhängt, wie viel Geld man investiert, halten sich langfristig eh nicht.

gracjanski (unregistriert) 13. September 2013 - 14:21 #

" Das ist vor allem ein Problem für Personen, die eine geringe Selbstbeherrschung haben oder vielleicht sogar spielsüchtig sind. "
Und genau das wollen die Unternehmen ja gerne. Denn mit solchen Opfern macht man richtig viel Geld. Die andere Zielgruppe sind die reichen, denen 20€ für x und y völlig egal ist. Diese Leute geben auch viel mehr als 50€ für ein Spiel aus, weil sie es sich leisten können.

Meine Grenze ist exakt zwischen b und c. Alles ab c zahle nicht, darunter fallen auch die DLCs an. Dann warte ich eben auf eine GOTY Edition oder kaufe es mir nicht und lade es runter oder verzichte ganz darauf. Ist ein Spiel wirklich gut gemacht, unterstütze ich das Spiel.
Desweiteren muss man noch zwischen pvp und pve unterscheiden. In pvp macht pay2win mehr aus. In pve kann mir relativ egal sein, ob jemand in meiner Gruppe ein Item hat, das er sich gekauft hat. Relativ deswegen, weil es ab einem bestimmten Bereich zu einem Zwang führen könnte die besseren Items zu kaufen um überhaupt mitmischen zu können. Und da ich auf den Schwanzvergleich in pvp verzichte, bin ich von pay2win in Spielen weniger betroffen

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105050 - 13. September 2013 - 14:36 #

Ich finde eigentlich nur unfair wenn P2W mit utopischen Preisen betrieben wird. Aktuelle Beispiele zb auf Win 8 Samurai vs Zombies, Monster loves Candy und The Gunstringer. Auf der XBox Spartacus Legends. Alles Titel wo man Münzen erwerben kann um Spielinhalte freizuschalten, was ja per se nicht so wild ist. Wenn es aber zb bei SVZ Münzpacks gibt die 84 Euro kosten, und die dann immer noch nicht reichen um alles zu kaufen, dann ist das nicht mehr P2W sondern schlicht Dreistigkeit, auf die aber scheinbar genug Leute eingehen. Denn das reguläre freispielen dauert locker 10 Jahre :)

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 13. September 2013 - 15:28 #

Ich finde die grundsätzliche Verknüpfung von vergänglichen, virtuellen Gütern seltsam. Es ist eine Entkopplung von Leistung und Bezahlung.

Für den Entwickler entstehen durch zusätzliche XP-Tränke etc. keinerlei zusätzliche Kosten aber er wird dafür bezahlt. Umgekehrt entsteht durch den Serverbetrieb und die Entwicklung des Spiels jede Menge Arbeit die aber nicht bezahlt wird.

Und eigentlich fast immer leidet das Gameplay und Balancing darunter. Viele lassen sich auch davon blenden, dass ja "alles ingame erspielt werden kann". Nur das dazu deine genannten 10 Jahre notwendig wären und man dazu keine Geduld hat, dass wird gerne ignoriert oder eben auf die Möglichkeit verwiesen, dass man es doch abkürzen könne.

Im Endeffekt wird hier also versucht, für Spielspaß (=Schnellerer Fortschritt) direkt Geld zu verlangen.

supersaidla 16 Übertalent - 4503 - 13. September 2013 - 17:21 #

Ja aber für Vollpreistitel zahle ich auch für den Spielspaß, nur mit dem riesigen Unterschied das ich das Spiel im vorraus garnicht testen konnte. Jeder "anständige" Spieler hat einen Haufen Spiele die er mal auf Verdacht gekauft hat ohne sie länger als 10 Minuten zu spielen. Das ist mMn der große Vorteil an f2p-titeln.

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 13. September 2013 - 17:38 #

Ja, diesen Vorteil haben sie definitiv. Früher gab es ja auch mal eine Zeit, in der es üblich war, Demo's von Spielen heraus zu bringen.

Was ich allerdings am allerliebsten hätte, wären Free2Play nach Kategorie 2. Also welche, bei denen man bei Gefallen das Spiel einfach erweitern kann, ohne dass es was am Balancing ändert.

Nachteil an der ganzen Sache ist jedoch immer, dass die Spieledesigner diesen Aspekt immer im Hinterkopf haben müssen und nicht einfach losgelöst davon arbeiten können.

supersaidla 16 Übertalent - 4503 - 13. September 2013 - 17:55 #

Ja sowas ist schwierig, das sieht man vor allem an MMOs. Gestern war ich noch die coolste Sau mit einem mörderischen Topgear, für das ich am Ende noch echtes Geld ausgegeben habe und am nächsten Tag kommt ein Patch oder eine Levelerweiterung und ich darf das ganze Spielchen wieder von vorne machen. Ich habe Diablo 3 zwar nie selbst gespielt aber was da mit dem Auktionshaus abgelaufen sein soll ist einfach nur haarsträubend.

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 13. September 2013 - 18:18 #

Ich würde zu gerne wissen, wie es bei MMO's aussehen würde, wenn man eine Klasse komplett frei spielen könnte und die anderen dazu kaufen müsste. Also bei WoW quasi den menschlichen Krieger komplett Free2Play machen und zur Freischaltung einer Rasse 10 € und einer weiteren Klasse auch 10 € nehmen. Ob das funktionieren würde?

supersaidla 16 Übertalent - 4503 - 13. September 2013 - 18:30 #

Höchstwahrscheinlich, aber die Aufregung wäre wohl groß, zumindest erstmal ;)

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105050 - 13. September 2013 - 18:39 #

Das Modell gibts bei Age of Empires Online. Du kannst deine Premium Völker kaufen mit sogennanten Imperiumspunkten, die du als F2P durch Missionen bekommst. Das dauert zwar ne Weile, ist aber tatsächlich machbar.

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 14. September 2013 - 2:22 #

Also als ich das letzte Mal AoE online angeschaut hatte, war es eben leider nicht so, dass die Völker und Einheiten ausgewogen waren. Sondern so richtig Pay2Win Style, dass Leute, die Geld hinein gesteckt haben, mich als Anfänger aber so richtig fertig gemacht haben mit ihren Premiumeinheiten.

gracjanski (unregistriert) 13. September 2013 - 21:24 #

volltitel runterladen, angucken, entscheiden. da haste deine demo

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105050 - 13. September 2013 - 18:37 #

Also ich bin ein "anständiger" Spieler und kaufe nur, was ich auch wirklich zocken will. Blindkäufe hab ich seit Jahren nicht mehr gemacht. Wenn mich ein Titel anspricht, Test lesen, Videos schauen und dann entscheiden. Probiers mal, senkt die Fehlkaufrate enorm.

supersaidla 16 Übertalent - 4503 - 13. September 2013 - 18:52 #

Ich hab den Test von Rome 2 gelesen und mir Let´s Plays angeschaut und vor ner Wooche bin ich dann schwach geworden, normalerweise warte ich auf Goty-Editionen... Ich fürchte wie mans macht isses verkehrt :D

kommentarabo 15 Kenner - 2841 - 13. September 2013 - 14:40 #

was meint der autor denn zum P2W in star citizen?

Cat Toaster (unregistriert) 13. September 2013 - 15:02 #

Ein Crowdfunding-Titel ist zwei Jahre vor dem Erscheinen schon P2W?

Wirkt jetzt eher wie ein Trollversuch, ein recht schlechter will ich meinen.

Nach aktuellem Stand gibt es nichts für die Pledges was nicht auch mit Ingame-Währung erspielt werden kann. Wobei sich gerade jemand der Privateer/Freelancer kennt fragen wird ob diejenigen die sich den Hangar jetzt schon vollstellen nicht sogar um den eigenen Spielspaß bringen sich die Schiffe spielerisch zu erarbeiten. Mindestens finanzieren Sie aber überhaupt die Entwicklung und das potentielle Erscheinen des Titels.

Bevor man das Fass aufmacht, muß das Spiel erstmal fertig sein.

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 13. September 2013 - 15:21 #

Meine Definition lässt sich auf Star Citizen nur mit einem großen Vorbehalt anwenden, da das Spiel noch nicht draussen ist und sehr viele Gameplayentscheidungen noch nicht getroffen bzw. veröffentlicht wurden.

Wenn ich alles, was ich bisher über Star Citizen weis nehme, würde ich sagen: Ja, Star Citizen ist Pay2Win. Es war auch der Grund, weshalb ich diesen Artikel geschrieben habe, denn irgendwie erfüllt SC zwar die Kriterien a, b und c, allerdings scheint die Balance, verglichen mit anderen Pay2Win Titeln, grundsätzlich anders zu werden. Wenn man es z.B. auf das Spiel "Freelancer" übertragen würde, wäre es, als ob die Pledger sich nur die Raumschiffe auf dem Startplaneten kaufen könnten, plus 15.000 Credits einmal im Monat. Jeder der Freelancer kennt, weis, dass 15.000 Credits so viel sind, wie man mit einer einzigen Mission verdienen kann. Und die Schiffe sind auch recht schnell überholt.

D.h. es liegt hier zwar ein Pay2Win vor, aber in so abgeschwächter Version, dass es eigentlich fast irrelevant ist. Daher auch mein Vergleich mit dem Monopolyspiel: Die doppelte Geldmenge am Anfang bringt einem am Ende nicht so wirklich viel, denn es kommt vor allem auf Glück und Überredungskunst an ob man gewinnt oder verliert.

Daher ist SC zwar Pay2Win, aber meiner persönlichen Einschätzung nach trotzdem Fair. Und daher lass ich mich bei Star Citizen auch auf den Deal ein ;)

kommentarabo 15 Kenner - 2841 - 13. September 2013 - 22:19 #

danke!:)

supersaidla 16 Übertalent - 4503 - 13. September 2013 - 15:51 #

Was wären denn klassische Beispiele für unfaires p2w? Bei Erfahrungs -und Zeitersparnisboosts kann man da ja nicht wirklich davon reden. Das man irgendwann für sein f2p-Spiel mal den Geldbeutel aufmacht finde ich auch nicht dramatisch, entweder es ist einem wert, oder es bereichert das Spielerlebnis. World of Tanks z.B. ist gespickt mit Leuten die nicht gerade kleine Beträge für Premiumpanzer ausgeben, damit aber überhaupt nichts reissen. Bei Herr der Ringe online hab ich mir Charakterslots und Gebiete freigeschaltet obwohl ich die auch hätte ergrinden können. Bei den ganzen Browserspielen wird man sehr schnell darauf hingewiesen das man ab einem bestimmten Punkte ohne bares nicht mehr weiterkommt, aber welche vernünftigen Leute spielen denn sowas. Ich hab mich auch an Kingdoms of Camelot oder Might and Magic Heroes Kingdoms versucht, für mich klare p2w-Titel. Wer für solche Titel mehr als 5€ ausgibt ist mMn definitiv selbst schuld, wer nicht über so viel Hirn verfügt um da die Abzocke zu riechen hat definitiv ein größeres Problem. Und das gilt für alle Spiele die ich erstmal umsonst bekomme, entweder sie sind es mir wert oder eben nicht. Wer für ein Mount 50€ ausgeben kann hat definitiv keine Geldsorgen ;)

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 13. September 2013 - 16:15 #

Du hast ja gerade eben deine eigene Schwelle für unfaires P2W angegeben. Und genau nur das kann auch auch machen, es gibt keine für alle universell geltende Grenze.

Für mich z.B. ist es eigentlich ein no-go, wenn der Geldeinsatz equivalent zur Steigerung der Mächtigkeit genutzt werden kann. Denn das erzeugt eine Kaufspirale in der derjenige gewinnt, der am schmerzbefreitesten Geld ausgibt. Ich habe selbst zwar auch schon Geld für F2P-Spiele ausgegeben, aber immer nur für Vorteile, die auch von Dauer waren. Bei Rift z.B., damit ich Zugang zum Handelshaus habe, oder bei Star Conflict, weil mir das Spiel zu dem Zeitpunkt so viel Spaß gemacht hat, dass ich die Entwickler dafür entlohnen wollte.

Und merke, nur weil jemand 200€ im Monat für so etwas ausgibt, bedeutet das noch lange nicht, dass er es sich vernünftigerweise leisten kann. Zumindest kann man von einer Sucht sprechen, wenn dafür andere, wichtigere Dinge vernachlässigt werden. So habe ich es jedenfalls mal bei jemandem erlebt.

Und World of Tanks ist auch nicht ganz befreit davon: Die Goldmunition die man sich da für Echtgeld kaufen kann, ist wesentlich stärker und ein direkter Vorteil. Das Argument, dass man sich diese auch für Spielgeld kaufen kann lasse ich nicht gelten, denn die ist dermaßen teuer, dass man sich diese nicht im Spiel leisten kann ohne Rückschritte zu machen.

supersaidla 16 Übertalent - 4503 - 13. September 2013 - 17:10 #

Ja stimmt schon mit der Goldmun, allerdings kann man die sich auch ergrinden, sogar relativ problemlos.
Interessant wird die Sache doch wenn die großen Publisher auf die Idee kommen dass das p2w-Model das am süchtig machenste ist. Und zum großen Teil sieht man die Abzockmentalität ja schon an der DLC-Politik. Bestes Beispiel hierfür ist für mich momentan Rome 2, bei genauerer und kritischer Betrachtung sieht man dass das Grundspiel nur ein Gerüst ist das mit DLCs aufgefüllt werden MUSS. Ich bin sehr gespannt wie die das Spiel weiter vermarkten wollen, gerade jetzt wo der Launch alles andere als gut gelaufen ist.
Aber das fällt wohl unter die Kategorie pay 2 play, auch ein weites Feld ;)
Ein Hoch auf die Shitstorms, ansonsten würden Firmen wie Blizzard usw. ein ganz anderes Geschäftsmodel fahren, schlicht und einfach weil sie es könnten.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36258 - 13. September 2013 - 16:55 #

Das Free2Play Konzept mag für einige Spiele super funktionieren (die League of Legends müssen Millionen verdienen, sie hatten den größten Stand auf der gamescom), aber ich glaube nicht dass dort die Zukunft der Videospiele liegt.

Ich will beim Spielen in fremde Welten eintauchen und nicht mit meinen monetären Sorgen in der Realität konfrontiert werden. Für Vebrauchsgegenstände zu bezahlen, widerstrebt mir auch. Da fehlt mir persönlich einfach der Gegenwert. Bevor diese InApp-Purchases populär wurden, hab ich fast jeden Monat 10-15 Euro für Apps ausgegeben. Jetzt kaufe ich gar nichts mehr im AppStore.

Ich zahle den Entwicklern lieber ein mal Geld und dann vielleicht noch für größere DLC wie bei Mass Effect, statt immer wieder Geld nachzuschießen.

Es ist einfacher der ersten Versuchung zu widerstehen, als alle darauf folgenden Bedürfnisse zu befriedigen.

Red Dox 16 Übertalent - 5142 - 13. September 2013 - 18:20 #

Skins oder anderen kosmetischen kram: Wayne -> gutes F2P (z.b. LoL)
Direkte Ingame Vorteile: Sucks -> P2W (vgl. Goldmuni bei WoT)

Wie man damit umgeht bleibt halt jedem selbst überlassen. Solange es z.b. genug Leute gibt die selbst für Browsergames die Echtgeldwährung springen lassen um Vorteil X zu erwerben, kann man es vielen Spieledesignern leider nicht vorwerfen das sie da halt auch versuchen die schnelle Mark abzuschöpfen. Bleibt allerdings für mich persönlich ein mieser Trend.

Dieser Comicstrip hier
http://www.nerfnow.com/comic/778
hat da wohl auch ein Fünkchen mehr Wahrheit intus als einem lieb sein mag.

supersaidla 16 Übertalent - 4503 - 13. September 2013 - 18:33 #

Ja der Comic trifft ziemlich genau des Pudels Kern :D

BriBraMuc 14 Komm-Experte - 2447 - 13. September 2013 - 22:34 #

Ich habe bisher erst einmal Geld in nem F2P Titel ausgegeben...10,- € in Dota2 für Kosmetikitems...nach über 250h Spielzeit, aber selbst darüberhab ich mich im Nachhinein geärgert.Wenn ich bei Spielen merke, dass sie p2w sind lasse ich die Finger davon. Für xp boosts hab ich auch keinen Cent über. Ist betimmt auch n Grund warum ich bei WoT/WoP/Warthunder noch immer super low bin :-) Mal sehen wie es bei Hearthstone wird. Ansich kann man ja bis zu einem Betrag Dinge ingame kaufen, die man auch für das eigtl. Spiel gezahlt hätte.

SupremeKurt 04 Talent - 29 - 12. Dezember 2013 - 20:36 #

Ich selber habe schon den ein oder anderen Euro in League of Legends investiert. LoL ist eines der wenigen (F2P) Spiele die ich kenne, die KEINEN Ingame-Shop brauchen und auch ohne ihn auskommen würden. Viele Spiele die an sich einen guten Gedanken, bzw. ein gutes Spielprinzip haben, machen sich ihre Community durch P2W eigentlich "kaputt" da, wie du schon gesagt hast, man ohne Geld auszugeben ziemlich "low" ist.

Koffeinpumpe 15 Kenner - 3825 - 14. September 2013 - 11:22 #

Sehr schöner Artikel zum Thema! Vor allem war es richtig, zwei gleich gute Spieler zu vergleichen.
Da Du eine Diskussion wolltest, hier mal meine Sicht der Dinge:

Der arme Familienvater. Wer keine Zeit zum üben hat, kann eben nicht oben mitspielen. Ich, der einen Shooter vielleicht 4h/Woche spiele, bekomme sie auch von "24/7 Spielern" über den Sack. Das ist aber keine Rechtfertigung sich erlaubte Hilfe aus dem Itemshop, oder unerlaubte von Cheaterseiten zu besorgen.
Ein 100m Läufer darf gegen ein Sonderstartgeld seinen Startblock auch nicht 2m weiter vorne aufstellen. Das würde niemand akzeptieren, im Computerspielebereich ist das seltsamerweise anders.

Zeitvorteil. Natürlich kann man sagen, Du musst die Atombombe für 50€ nicht kaufen, weil du sie auch erspielen kannst. Aber wenn man dafür 500 Spielstunden benötigt, ist die Möglichkeit eher theoretischer Natur und somit fällt das Spiel unter P2W.

Mounts sind nur Kosmetik. Stimmt, wenn das Shop-Exklusive nicht schneller als andere ist. Gerade in MMOs mit PvP kann so etwas eine Flucht bzw. Jagt entscheiden.
Besonders dreist, wenn Abo-Gebühren und ein Itemshop kombiniert werden.

Optik. Selbst die kann P2W sein, wenn z.B. die Wintertarnung für eine Shooter-Schneemap gekauft, oder noch schlimmer, gemietet werden muss. "Kaufe den Seifenblasensound *plop* und ersetze das typische *BANG* deiner Waffe..."

Bei allem gilt: So lange Spieler es mitmachen, kann das Konzept aus Betreibersicht nicht falsch sein.
Für mich ist es nichts. Wegen Geldeinsatz zu gewinnen befriedigt nicht, ohne Geldeinsatz zu verlieren noch viel weniger. Ein Spiel kann m.M.n. nur dauerhaft bestehen, wenn es wirklich fair ist. Die Grenzen sind natürlich fließend.

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 14. September 2013 - 16:05 #

Danke für deinen Kommentar!

Pay2Win ist quasi bezahltes Cheaten. Und das wird natürlich vor allem bei kompetitiven Spielen ein Problem. Und natürlich, wenn das Gamedesign darauf ausgelegt wurde, dass man "cheaten" muss, um das Spiel richtig spielen zu können.

Als Kind habe ich gerne mal nach Cheatcodes gesucht und hatte auch bei Age of Empires richtig viel Spaß damit. Aber ich habe gemerkt, das Spiele ohne cheaten mir viel mehr Spaß machen (kein wunder, hebelt man doch die Spielmechanik aus und degradiert es zum "Spielzeug").

Ich habe ja noch einen Funken Hoffnung, dass die Mehrheit der Spieler irgendwann auf den Trichter kommt, das dieser ganze Free2Play Mist fast ausschließlich Abzocke ist. Ganz davon abkehren werden viele bestimmt nicht, aber es hat mich schon gefreut zu hören, dass der Facebook-Spiele Hype langsam abklingt und die Spielerzahlen rapide abnehmen. Ist halt nur Spiele-Fastfood der nicht lange satt macht ;)

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105050 - 14. September 2013 - 16:55 #

Cheatcodes sind aber meiner Meinung nach durchaus inOrdnung wenn man irgendwo ums verrecken nicht weiterkommt und immer wieder scheitert. Wenn man allerdings gewohnheitsmäßig wie einige Bekannte von mir sich als ersts nach Spielekauf erst mal nen Trainer sucht, selbst wenn das Spiel auf schwer von nem dreijährigen durchgezockt werden könnte, ist das einfach nur bekloppt.

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 14. September 2013 - 18:09 #

Wenn man Cheatcodes braucht, hat der Gamedesigner etwas falsch gemacht. Ganz einfach.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105050 - 14. September 2013 - 20:26 #

Nicht zwangsläufig. Manch einem liegen halt bestimmte Genres nicht so, die erleichtern sich das Leben halt. Aber das treibt mitunter seltsame Blüten. Mein einer Bekannter sagte mir mal, er benutzt Trainer weil er sich im Spiel auf die Story konzentrieren möchte ohne zu sterben. Ok ist ja sein Bier. Nur letztens komm ich vorbei, was spielt er ? Doom 2 mit Trainer. Ich nur gedacht: Story ? *kopfkratz* :))

Nachtfischer 16 Übertalent - 5634 - 14. September 2013 - 13:17 #

"Ein viel genanntes Argument ist die Zeitersparnis für berufstätige oder sonst wie eingebundene Menschen wie Eltern von Kindern."

Das Argument zieht erst nur in diesen Spielen, deren Design von vornherein auf Geldmache und "Warten" ausgerichtet ist. In einem ernsthaften Spiel wäre das ein schlechter Scherz. Die Spieler werden verleitet (bzw. verarscht), zu glauben, dass das Spielen etwas mit "Skill" zu tun hat. Deshalb wollen sie Geld ausgeben, um "skillmäßig" mithalten zu können. Es ist wirklich grauenhaft. Hier mehr: http://www.gamasutra.com/blogs/RaminShokrizade/20130626/194933/The_Top_F2P_Monetization_Tricks.php

"Ein viel stärkeres Argument für Pay2Win ist die Finanzierung solcher Spiele. Im Grunde genommen ermöglichen Spieler, die bezahlen, es anderen, dass Spiel umsonst genießen zu können."

Nein. Die Spiele (sofern ihr Geschäftsmodell funktionieren soll) sind ja gerade darauf ausgelegt, nicht völlig umsonst genossen werden zu können. Jedenfalls nicht dauerhaft. Am Anfang macht man schnelle Fortschritte, die man später aufrechterhalten will. Dann muss man aber bezahlen.
Nebenbei: Mit ECHTEM Fortschritt hat das alles ohnehin nichts zu tun. Es ist vorgegaukelter Fortschritt zur Befriedigung primitiver Triebe im Gehirn. Grinding lässt grüßen. ("Compulsion Apps": http://keithburgun.net/anti_videogame_manifesto/)

"Der Punkt, an dem es sich noch "fair" anfühlt, liegt nicht für jeden genau deckungsgleich über dem, wo Pay2Win anfängt."

Es geht gar nicht um Fairness, sondern um das Design. Selbst ordentliche Spiele werden durch F2P bzw. P2W in den Dreck gezogen. Zugegeben, meistens sind schon die grundlegenden Mechanismen des Systems schrecklich und BRAUCHEN den F2P-Skinner-Box-Mist, um überhaupt (scheinbar) positiv auf die Psyche zu wirken. Aber es gibt auch ein paar ganz gute Spiele, die kompetitiv valide sein könnten, denen dann aber durch F2P der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Als würde man Gold-Nuggets mit Kuhmist überziehen.

Kurz gesagt: F2P (und damit P2W) = automatische Ablehnung.

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 14. September 2013 - 15:57 #

Das ist schon eine sehr radikale Meinung (die man hier natürlich gerne vertreten kann). Die Sache mit dem F2P ist meiner Meinung nach aber nicht ganz so einfach. Vor allem, wenn Spiele es nach Shop-Art b) implementieren. Meiner Meinung nach könnte ein solches Konzept sogar bei vielen älteren Spielen ohne Umstände oben aufgesetzt werden, ohne dass es unfair wäre oder etwas an der Spielmechanik oder Balance geändert werden müsste. Vielleicht geht man hier aber auch schon fast weg von F2P und ist eher im Bereich einer Demo angelangt. Und natürlich funktioniert es vor allem bei kompetitiven Spielen wie Diablo oder Age of Empires.

Der Punkt wo es aber ins Gameplay eingreift, also wo z.B. die optimale Balance zwischen Zeit & Belohnung negativ verändert wird, damit man Geld für einen schnelleren Fortschritt ausgibt, das ist der Zeitpunkt wo es wirklich ätzend wird.

Worauf ich auch noch einmal hinweisen möchte: Es gibt wirklich sehr viele schlechte F2P Spiele mit Itemshop. Es gibt auch Bessere, die für die Betreiber meistens sehr viel Umsatz bringen, aber bei genauerer Betrachtung und strengerer Auslegung trotzdem stark Pay2Win sind. Und dann gibt es noch die Spiele, sehr wenige, bei denen merkt man kaum das sie Pay2Win beinhalten. Das sind allerdings extrem wenige und einige davon versagen trotzdem dabei, das Spieldesign dadurch zu verhunzen.

z.B. Saint's Row the Third, das habe ich mal im Paket gekauft und dabei waren direkt alle möglichen DLC's enthalten. Die ganzen Waffen, Autos etc. hat man direkt von Anfang an dann in der Garage stehen, wodurch das Spiel quasi schon gelaufen ist. Denn der Hocharbeiten-Aspekt ist damit komplett flöten gegangen. Das ist quasi, als wenn ein Spiel automatisch Cheats für mich eingibt. Hat mir den Spielspaß sofort ruiniert und habs bis heute nicht mehr angefasst.

Am Ende komm ich jedoch zu dem Schluss: Ja, es könnte faires Pay2Win geben (Star Citizen hoffentlich). Aber 99.9% der bisher erschienen Spiele mit F2P Modell sind wirklich unfaires Pay2Win, was die Spielmechanik zerstört. Bzw. Pay2Win zerstört natürlich immer die Spielmechanik von competitiven Spielen bzw. Spielen wie du sie in deinem Artikel definiert hast.

Nachtfischer 16 Übertalent - 5634 - 14. September 2013 - 17:28 #

Pay2Win kann logischerweise nur "fair" sein, wenn jeder gleich viel Geld zur Verfügung hat. Also nie.

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 14. September 2013 - 18:17 #

Man kann den Begriff "Fair" aber auch etwas weiter auslegen, also über die Grenzen des Gameplay hinaus. Und dann wäre es eben unter Umständen doch wieder fair. Nicht im Spieltechnischen Sinne, aber mal etwas "primitiver" gesehen im Sinne von: "Okay, die haben einen kleinen Vorteil, aber dafür bezahlen sie ja auch das Spiel welches mir trotzdem noch Spaß macht".

Ein Beispiel dafür ist Rift. Das hat zwar Ingame-Shop etc., aber da ich es eher PvE spiele und bisher viel Spaß dabei hatte, ist das schon in Ordnung. Ich fühle mich dabei auch nicht irgendwie vom Spieldesign benachteiligt und habe daher auch nicht den Eindruck, "unfair" behandelt zu werden. Das funktioniert natürlich nicht, wenn man im PvP spielt.

Man muss bei Spielen auch darauf eingehen, was für eine Art es ist. Es gibt ja, wie bei Filmen, Blockbuster und "Indie". Die anspruchsvolleren und künstlerisch interessanteren sind oft eher die kleinen Nischenproduktionen. Aber ab und zu macht es mir auch Spaß, mir einfach mal einen bombastisch inszenierten Blockbuster anzuschauen, auch wenn er vom Stil und Anspruch her ein niedriges Niveau hat.

Marco Büttinghausen 20 Gold-Gamer - 20481 - 20. September 2013 - 17:39 #

Um mal Rift aufzugreifen, evtl. ist es gut kaschiert und du merkst es einfach nicht, oder hast dich dran gewöhnt, aber das heißt ja nicht das es fair ist.

Du hast ein 16 Slot Inventar und ohne zu zahlen 2 Taschenslots in die man 8er Taschen packen kann, größere Taschen nur gegen exorbitante Summen, wenn du aber deinen 3 Berufen nachgehen willst brauchst da eigentlich für jeden min. eine 8er Tasche. Und jetzt rate mal welchen Zweck graue Items haben, Geld droppen Gegner ja auch, das könnte man dir also auch so zukommen lassen, den einzigen Sinn den sie also eigentlich haben ist dein Inventar zu verstopfen, also entweder guckst du bei jedem Gegner und sortierst aus, oder kaufst dir dann doch irgendwann größere Taschen. Dies nur einer von sehr vielen Tricks.

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 21. September 2013 - 12:22 #

Die Taschen habe ich bisher nicht als Beschränkung empfunden, hab bisher bis ~ level 30 gespielt. Ich muss aber auch sagen, dass ich einmalig etwas Geld investiert habe, damit ich das Auktionshaus freigeschaltet habe. Im Auktionshaus gab es dann relativ günstig sehr große Taschen. Und selbst da schaue ich auf die grauen Gegenstände und ihre Werte. Ich nehm nicht alles mit.

Wie gesagt, es geht um empfundene Fairness (Subjektiv). Und ich fand einmalig 7,50 € für ein sehr schön gemachtes WoW-Clon plus zusätzlichen Spielelementen echt fair und nicht als Abzocke. Zumal das Auktionshaus ja dauerhaft freigeschaltet bleibt und nicht nach 30 Tagen oder so futsch ist. Was ich selbst bei Rift etwas fragwürdiger finde, ist die Sache mit den verschlossenen Truhen die man zuhauf findet. Die kann man nur mit sehr selten zu findenen Schlüsseln öffnen, oder eben man kauft sich die Schlüssel für echtes Geld. Und in den Truhen sind wohl gute Gegenstände. Beim Spielen bin ich damit aber kaum in Berührung gekommen und es hat mich daher auch nicht wirklich gestört. Aber im Late-Game kann ich mir vorstellen, dass es dort eher auf unfaires Pay2Win raus läuft, vor allem im PvP.

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110372 - 14. September 2013 - 17:28 #

"z.B. Saint's Row the Third, das habe ich mal im Paket gekauft und dabei waren direkt alle möglichen DLC's enthalten. Die ganzen Waffen, Autos etc. hat man direkt von Anfang an dann in der Garage stehen, wodurch das Spiel quasi schon gelaufen ist."

Ich hab ja auch das Full Package, aber dem kann ich nicht zustimmen. Es bleibt dir ja immer noch überlassen, ob du das Zeug nutzt oder nicht. "Hocharbeiten" mußt du dich trotzdem noch.

Nachtfischer 16 Übertalent - 5634 - 14. September 2013 - 17:52 #

Solange man das Spiel nicht kompetitiv spielt, gibt es ohnehin kein "Pay2Win". Man kann ja eh nur gewinnen. (Höchstens "pay to win faster". Aber die Existenz eines solchen Mechanismus deutet auch schon wieder auf viel größere Probleme im Design hin.)

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266657 - 14. September 2013 - 21:17 #

Klasse Artikel!

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266657 - 14. September 2013 - 21:17 #

Korrektur: Baker -> Backer

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 14. September 2013 - 23:30 #

Dankesschön (für das Lob und den Hinweis), hab ich sofort korrigiert.

iKa 11 Forenversteher - 573 - 16. September 2013 - 8:13 #

Schöner Artikel, danke für die Morgenlektüre. :)

Marco Büttinghausen 20 Gold-Gamer - 20481 - 20. September 2013 - 17:29 #

Ein Problem von Free2play das glaube ich noch nicht angesprochen wurde, zumindest nicht direkt, ist die Grätsche die Entwickler immer wieder versuchen. Auf der eine Seite Dinge in ihren Itemshops zu haben die nicht unfair sind, die aber doch gekauft werden. Einerseits dürfen sie mir ja eigentlich keine Vorteile verschaffen, auf der anderen Seite, wenn es keine Vorteile bringt, warum sollte ich es dann kaufen?

In der Frühzeit von Free2play gab es wirklich Spiele die einem deutlich mächtigere Items verkauft haben, das gibts mittlerweile eigentlich fast nicht mehr, oder nur noch indirekt durch ein zweites oder drittes Währungssystem. Heute gibts aber dann immer Zeitsparer die noch als halbwegs fair wahr genommen werden.

Die Wahrheit dahinter ist aber natürlich das ein normaler Spieledesigner üblicherweise eine Area von Level 10-20 hat und diese mit Quetsen füllt die reichen um 20 zu werden, damit ich danach mit 20-30 weiter machen kann, wenn die Questen aber nur reichen um 15 zu werden, spare ich zum einen natürlich nicht nur Arbeit beim Questdesign ich kann auch noch Tränke an Leute verkaufen die keine Lust haben 2 Stunden auf Monster einzukloppen um 20 zu werden, dies ist einfach kein gutes Spieledesign.

Ich persönlich würde die Frage nach Fairness bei F2P/P2W so beantworten, das ein System wo 10% der Spieler 100% der Produktionskosten tragen sollen, niemals fair sein kann, unabhängig ob ich zu den 90% oder 10% gehöre.

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 15. Oktober 2013 - 11:55 #

Ich vermute, dass man sehr wohl ein F2P so designen kann, dass es "fair" ist. Allerdings scheitern viele Entwickler ja schon an einem normalen Gamedesign. Es gibt nur sehr wenige, die das Thema wirklich ernsthaft betreiben und den Spielspaß als Priorität haben.

Bei Zynga z.B. wird das Gamedesign nur im Hinblick auf die monetarisierung betrieben. Bei Blizzard dagegen primär auf Spaß und danach auf Monetarisierung.

Ich bin z.B. gespannt, ob EA das bei Generals 2 vernünftig und fair hinbekommt. Dort kann man sich ja drei Generäle am Anfang aussuchen und später mehr freispielen/freikaufen. Solange alle Generäle gut gebalanced sind, halte ich das für ein faires Modell. Entspricht quasi einer Demoversion die mit der Vollversion kompatibel ist und suggsessive nachgekauft werden kann.

Nachtfischer 16 Übertalent - 5634 - 16. November 2013 - 17:29 #

"Ich vermute, dass man sehr wohl ein F2P so designen kann, dass es "fair" ist."

Fair vielleicht, aber auch "gut"? Ohne Abstriche? Und zugleich erfolgreich? Das ist zumindest fragwürdig. Kürzlich erschien ein sehenswerter Vortrag Jonathan Blows, in dessen Rahmen er F2P mit schlechtem Serien-Fernsehen vergleicht: http://www.youtube.com/watch?v=AxFzf6yIfcc

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 17. November 2013 - 23:56 #

Ja, ich vermute, man kann es auch gut machen. Ich habe hier ja schon einige Beispiele diesbezüglich geschrieben.

NerdGamingCinema 02 Sammler - 6 - 26. November 2013 - 18:36 #

Tja dadurch finanzieren sich halt die F2P Games

TruzerPlays 04 Talent - 24 - 26. November 2013 - 19:44 #

Ich finde den Bericht sehr gelungen, auch wenn es mich selbst stört bei F2P - Games etwas kaufen zu müssen um voranzukommen.

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 26. November 2013 - 21:14 #

Dankeschön! Ja, ich kann das nachvollziehen, vor allem bei Spielen, wo man etwas kaufen MUSS um voran zu kommen.