So viel rot will man hier ungern sehen – der Schadens- und Crewbildschirm wirkt in LSH3 2015 besonders intensiv.

Und wie spielt es sich?

Grundsätzlich ändert auch LSH3 2015 nichts am grundlegenden Spielgefühl. Silent Hunter 3 bleibt Silent Hunter 3, und schicke Grafiken, lebendige Häfen und neue Benutzeroberflächen können daran nichts ändern. Es sind eher subtile Dinge, die das Spielerlebnis verändern.

Die Außenstelle Penang der 12. Flottille.

So wurde schon erläutert, wie das Flottillen- und Versetzungssystem sowie der Wechsel auf neue U-Boote funktionieren. Dies kann so weit gehen, dass ihr von der 12. Flottille (Bordeaux) nach Penang in Südostasien verlegt werdet. Dann heißt es, im Rahmen der "Gruppe Monsun" im Indischen Ozean zu operieren. Auch möglich ist es nun wie im GWX-Mod (siehe Kasten "Alternativen"), eine Schwarzmeerkampagne zu spielen und den sowjetischen Schiffsverkehr zu stören.

Während der oft langwierigen Feindfahrten treffen gelegentlich Funktelegramme ein, die aktuelle Nachrichten zum Verlauf des U-Bootkrieges enthalten. Sie sind in der Regel nur Füllfunk, der einzig der historischen Atmosphäre dient. Bestimmte Meldungen enthalten jedoch auch Anweisungen, bestimmte Positionen zu bestimmten Zeiten einzunehmen – haltet ihr euch daran, könnt ihr an besonderen Operationen mitwirken, etwa der "Operation Weserübung", die 1940 den Überfall auf Norwegen und Dänemark darstellte.

Besondere Ereignisse spielen auch eine Rolle in den 25 Einzel- und Multiplayermissionen, die für diese Mod erstellt oder überarbeitet wurden. Die Missionen sind Bestandteil zweier Teilmods, die separat mit JSGME aktiviert werden müssen, je einer für Single- und Multiplayer. Vorteil dieses Vorgehens ist, dass die Ladezeiten bei Missionen wesentlich besser sind, da unnötige Objekte aus der Karriere nicht berücksichtigt werden. Das heißt aber auch, dass ihr zum Fortsetzen der Karriere die Missionen wieder mit JSGME deaktivieren müsst.

Der Kern von Silent Hunter 3 sind natürlich die Geleitzugschlachten in der Karriere. Sie sind auch der Ort, wo man die vielen neuen Schiffsmodelle in Aktion sieht oder vor den neuen Flugzeugtypen wegtaucht. Inwieweit LSH3 2015 hier Änderungen im Vergleich zur vorherigen Version des Mods enthält, kann ich derzeit noch nicht sagen – auch mangels eines Handbuchs, das mögliche Änderungen auflisten würde.

Bugs

Es ist schon angeklungen, dass LSH3 2015 derzeit noch einige Bugs enthält. Erwähnt wurde der Installerbug (wird der Installer von einem Wurzelverzeichnis aus gestartet, funktioniert er nicht).

Ebenfalls angesprochen wurde ein eigentlich Silent Hunter 3 selbst anzulastender Bug, der bei Versetzungen auftreten kann. Das Spiel zeigt Flottillen schon 28 Tage vor der tatsächlichen Verfügbarkeit an. Dies hat mit der internen Anordnung der Flottillen in einer der Spieldateien zu tun. Klickt ihr so eine ungültige Flottille an, kann es entweder sein, dass ihr in Äquatornähe startet oder dass euch "Neue Basis: Null" angezeigt wird. Im zweiten Fall müsst ihr das Spiel im Taskmanager beenden. In der mit LSH3 verwandten Mod CCoM (siehe Kasten "Alternativen") ist dieser Fehler durch eine Neuordnung der Flottillen abgemildert, in LSH3 ist er jedoch noch vorhanden.

Abgesehen von diesen Punkten habe ich keine gravierenden Bugs bemerkt, die im Verantwortungsbereich der Mod liegen. Ein User berichtete, dass die KI auf getauchte Boote nicht reagieren würde, das konnte ich aber bisher nicht bestätigen. Insgesamt ist Silent Hunter 3 natürlich nach wie vor instabil und stürzt beim Laden gerne mal ab. Dieses Grundproblem der Serie von Teil 3 bis 5 kann durch Mods nicht geändert werden. Insgesamt "fühlt" sich das Spiel mit LSH3 2015 auch nach knapp einer Woche immer noch so stabil an, wie es eben geht.

Fazit


Dafür sind die enthaltenen Einzelmods nicht auf dem allerneusten Stand. Ein aktuelles Handbuch mit der kompletten Liste aller Änderungen seit 2010 existiert noch nicht. Der Schwierigkeitsgrad ist nicht so hoch, wie manch einer es gerne hätte. Und manchmal entschieden sich die Entwickler für interessantere Spielbarkeit statt historischer Korrektheit. Zum Beispiel war in der Realität nicht Bordeaux, sondern Lorient Ausgangsbasis für die Verlegung nach Penang. Bei der Entscheidung für Bordeaux stand die Abwechslung im Vordergrund.

Die genannten Punkte sehe ich nicht als kritisch an und kann sie teilweise gut nachvollziehen. Insgesamt halte ich die Mod daher für empfehlenswert. Sie ist ein gut geschnürtes Paket, das viele Entwicklungen der letzten Jahre zusammenbringt und bei dem alles aus einem Guss wirkt. Das gelungene Interface, das für 4:3 und 16:9 in je zwei Varianten daherkommt, hat daran wesentlichen Anteil, ebenso die gute Integration des SH3 Commander.