Den schlichten und gerade deshalb sehr deutlichen Game-Over-Bildschirm werdet ihr sehr oft zu sehen bekommen.

Aus Fehlern lernen

Hydorah verzeiht keinen Fehler, zu dieser Ansicht werdet ihr sehr schnell gelangen. Durchhaltevermögen und der Wille, es unbedingt schaffen zu wollen, sind wichtige Voraussetzungen, um voranzukommen. Aber das allein reicht nicht: Ihr müsst euch einprägen, was an welcher Stelle im jeweiligen Level passiert. Wo wird es gefährlich, wo habt ihr etwas Spielraum, um den Gegnern und deren Salven auszuweichen? An welchen Positionen befinden sich die so wichtigen Power-Ups, um die Durchschlagskraft der Waffen zu erhöhen, die Geschwindigkeit zu steigern oder einen Schutzschild zu erhalten? Aber keine Angst, hier gilt das Motto der stetigen Wiederholung: Denn nachdem ihr einen Abschnitt zum 10. oder 20. Mal gestartet habt, werdet ihr wissen, wie ihr am besten vorgehen sollt. Auch erwartet das Spiel fast schon von euch, dass ihr Taktiken benutzt – die ihr euch selbstverständlich erstmal erarbeiten müsst. Einfach irgendwo hinzuballern, in der Hoffnung, etwas zu treffen, oder mal hier und da einem Feind auszuweichen reicht keinesfalls.

„Take another ship, fight back the evil, become a hero!“ Poster für Hydorah

Hinzu kommt, dass der Titel – eben wie früher – nur eine sehr marginale Speicherfunktion bietet. Nach jedem besiegten Bossgegner erhaltet ihr die Möglichkeit, euren Fortschritt zu sichern (zur Verfügung stehen euch dafür drei Speicherslots). In den Levels selbst gibt es diese Option nicht. Das mag möglicherweise für jüngere Spieler unter uns ungewohnt sein, die Freude jedoch, nach ungezählten Versuchen endlich speichern zu können und somit einen Spielabschnitt geschafft zu haben, ist größer als in jedem anderen Spiel, bei dem ihr jederzeit die Schnellspeicher-Funktion nutzen könnt.

Aber natürlich kann diese Variante des Speicherns auch für großen Frust sorgen. Denn es gibt fast nichts Schlimmeres, als sich nach vielen, vielen Versuchen unbeschadet dem Ende eines Abschnitts zu nähern … nur um dann doch noch vom hinterhältigen gegnerischen Feuer erwischt zu werden oder gegen einen Felsen zu krachen. Ebenfalls eine gute Schulung für die Nerven ist, sich zwar bis zum jeweiligen Zwischen- oder Endgegner durchzuschlagen, jedoch durch dessen ersten Schuss ausgelöscht zu werden. Solltet ihr auf diese Weise all eure Leben verbrauchen, dürft ihr das entsprechende Level komplett von vorn beginnen. Das ist sicher nicht jedermanns Sache, kann aber durchaus auch zur Motivation beitragen. Wer übrigens im Rang aufsteigen und mit Punkten belohnt werden möchte, sollte ein komplettes Level hinter sich bringen, ohne zu sterben ...

Schwer zu meistern, einfach zu bedienen

Wie erwähnt, wird euch Hydorah in Sachen Gameplay sehr fordern. Bis ihr den zweiten, dritten oder gar vierten großen Gegner zu Gesicht bekommen und selbigen in die ewigen Jagdgründe schicken werdet, kann es möglicherweise etwas dauern. Angenehm einfach und völlig unkompliziert gestaltet sich im Gegenzug die Bedienung des Shoot 'em ups bzw. die Steuerung eures Raumschiffes.

Die wenigen Punkte im Hauptmenü sind selbsterklärend, die einzelnen Inhalte deutlich beschrieben. Und auch während des Spielens werden keine Zweifel aufkommen. Nachdem ihr den ersten Bossgegner besiegt habt, wird euch eine Weltraum-Karte präsentiert, die euren weiteren Weg beschreibt und auf der ihr mit Hilfe der von euch gewählten Steuerung – Tastatur und Gamepad werden unterstützt – das nächste Level auswählen oder speichern könnt. Wählen könnt ihr dort außerdem zwischen der Hauptroute oder besonderen Orten, die schwierig sind, aber auch Geheimnisse enthalten könnten.

Nach jedem erfolgreichen Bosskampf werdet ihr mit einer neuen Waffe belohnt. Zukünftig erhaltet ihr die Möglichkeit, eurer Raumschiff vor den Kämpfen anhand eines Waffenauswahlmenüs angemessen auszurüsten. Dabei könnt ihr – nachdem ihr sie freigeschaltet habt – aus jeweils fünf verschiedenen Primär- (zum Beispiel der Standard-Railgun oder einem Lasergeschütz), Sekundär- (unter anderem Bomben oder Minen) sowie Spezialfähigkeiten wie Raketen oder kurzzeitiger Unsichtbarkeit wählen. Habt ihr die erste Auswahl mit den Richtungstasten getroffen und mit der Feuer-Taste bestätigt, wird automatisch zur nächsten Option gesprungen. Anschließend geht es direkt in die Schlacht.

Links die Karte der einzelnen Planeten, rechts das Waffenauswahlmenü.

Mit Sicherheit einen Blick wert

Hydorah ist für all jene unter euch, die mal wieder Lust auf ein hervorragendes, kurzweiliges Spiel haben. Kenner ähnlicher Shoot 'em ups – wie beispielsweise die R-Type- oder Gradius-Serie – werden ihre Freude an dem Indie-Spiel haben und sich auch aufgrund der passenden Grafik und Soundkulisse angenehm in vergangene Zeiten zurückversetzt fühlen. Spieler mit weniger Erfahrung in diesem Genre könnte unter Umständen der harte (aber faire) Schwierigkeitsgrad und die kaum vorhandene Speicherfunktion zu schaffen machen sowie die zwangsläufig simple und nicht an heutigen Standards zu messende grafische Präsentation eher abschrecken.

Abschließend könnt ihr euch zusätzlich zum Artikel und den Screenshots auch anhand bewegter Bilder einen ersten Überblick über den Arcade-Titel verschaffen. Der offizielle Trailer zeigt euch kurze Ausschnitte aus einigen Levels sowie manche der mächtigen Bossgegner, die nur darauf warten, dass ihr euch ihnen entgegenstellt.