Freakshow #13

Fünf Freakshow-Kurztests User-Artikel

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So sehen also diese berüchtigten Minecraft-Cosplay-Partys aus...

Platz 2: Gravity Bone
 
Damit wir jetzt nicht ganz in die Depri-Ecke abdriften, kommen wir jetzt zu einem waschechten Spionagethriller. Mit Figuren, die aussehen, als hätten sie anstelle ihres Kopfes eine Pappschachtel. Ich schätze, der Titel will Goldeneye 007 doch keine Konkurrenz machen.

Gravity Bone schmeißt euch nach dem Start direkt und ohne irgendeine Erklärung ins Geschehen. Ihr seid auf einer Cocktailparty dieser Quadratschädel, in der Hand haltet ihr Instruktionen, wo ihr hinlaufen sollt. In Ego-Perspektive steuert ihr eure Figur zu einem Koffer, der euch in feinster Kobra, Übernehmen Sie!-Manier die Mission aufträgt, einem Gast einen ganz besonderen Drink zu servieren. Geschafft, die Zielperson kippt um, und ihr, offensichtlich ein Agent, werdet fett belohnt. Freut euch nicht zu früh, denn bereits die nächste Mission ist schon eure letzte. Genau, auch Gravity Bone ist eines dieser Fünf-Minuten-Terrinen-Spiele. Kaum macht die Mikrowelle „pling“ ist's auch schon durchgespielt. Doch was ihr in dieser Zeit erlebt, ist durchaus spannend, denn in der zweiten Mission entfaltet sich das Prinzip von Gravity Bone. Und das Ende regt zum Nachdenken über Leben und Tod an... Verdammt, dass ist jetzt schon das dritte Spiel in Folge! Können wir jetzt bitte was ohne die Reflektierung des Lebens machen?  


Platz 1: Purity

Die minimalistische Grafik wird wohl auf das frühe Entwicklungsstadium des Spiels zurückzuführen sein. Andererseits könnt ihr euch so besser auf die Rätsel konzentrieren.
Dieser Titel wäre um ein Haar tatsächlich eine Freakshow-Folge geworden. Aber dann bekam ich angesichts des Umfangs doch kalte Füße: Ein ganzer Artikel für ein Indie-Spiel, das noch nicht einmal fertig ist? Gut, dass es diese Top 5 hier gibt, damit der Ego-Plattform-Puzzler doch noch seine berechtigte Plattform erhält. Woran liegt es, das dieses Genre, obgleich durch die Portal-Serie erfolgreich, bisher nicht in die Breite ging? Mangelt es phantasielosen Entwicklern etwa an Ideen?

Dies könnte man wirklich annehmen, wenn man bedenkt, wie der zweite Portal-Teil entstanden ist. Im Vorfeld erschien das Spiel Tag: The Power of Paint (ebenfalls über DigiPen). Deren Entwickler  wurden, natürlich, von Valve aufgeklaubt und die von Tag verwendeten Elemente als „Neuerungen“ in Portal 2 präsentiert. Hat denn niemand sonst frische Ideen in diesem Subgenre anzubieten?

Ich wollte die Suche schon aufgeben, da stieß ich auf ein Projekt, das auf dem Indie Game Festival 2008 vorgestellt wurde. Purity ist tatsächlich ein Ego-Puzzler mit frischen Ideen. Hauptelement bei diesem Denkspiel sind vier Waffen, von denen ihr Gebrauch machen könnt:

Mit der Puls-Waffe könnt ihr zunächst einmal rote Knöpfe aktivieren. Als viel spektakulärere Einsatzmöglichkeit könnt ihr die Puls-Waffe aber als Sprungwerkzeug einsetzen, denn ähnlich wie in Tag könnt ihr nicht von selbst springen. Stattdessen schießt ihr das Geschoss direkt vor eure Füße, um euch in die Lüfte zu katapultieren. Das Konzept erinnert angenehm an Rocket-Jumps aus diversen Ego-Shootern. Und dank fehlender Gesundheit verursacht das Manöver keinen Schaden. Die Trase-Waffe verschießt einen blauen Laser. Den Strahl könnt ihr an vorgegebenen Flächen „anbringen“, damit ihr am Strahl „hochgezogen“ werdet; das Ding ist also ein Greifhaken, um höher gelegene Stellen zu erreichen. Der Laser funktioniert aber auch „umgekehrt“: An anderen Flächen könnt ihr euch vom Boden abstoßen, um anschließend schwebend von einer Plattform zur nächsten zu gelangen. Mit der Bom-Waffe lassen sich ebenfalls Schalter aktivieren. Ansonsten das Gegenteil zur Puls-Waffe: Die Granaten explodieren nicht, sondern implodieren, was bedeutet, dass alles in der Reichweite des Geschosses angezogen wird. Die Sphere-Waffe ist ein Beschleunigungstool. Hier könnt ihr zum Beispiel über kleine Abgründe „rennen“, ohne gleich die Puls-Waffe einzusetzen (ein Element, was an Super Mario Bros. erinnert). Lasst ihr die Fähigkeit aktiviert, macht sie aus euch dann noch eine Art Flummi: Dann prallt ihr mit Schmackes an Wänden ab. All diese Waffen sind zudem kombinierbar.   

Der einzige, wenn auch ziemlich große, Schwachpunkt an Purity ist, dass es sich in einem völlig unfertigen Stadium befindet. Lediglich ein Tutorial, in dem ihr die verschiedenen Waffen einzeln oder in Kombination testen könnt, ist vorhanden. Und schließlich gibt es seit nun vier Jahren keine Updates mehr bezüglich des Spiels. Dementsprechend audiovisuell verkümmert ist Purity dann auch: Keine Musik, schreckliche Soundeffekte, sehr zweckmäßige Grafik. Könnt ihr diese Punkte verschmerzen, um mal wieder in Ego-Puzzle-Laune versetzt zu werden, dann schaut euch Purity ruhig einmal an. Eine relativ stabile Version des Spiels für das IGF 2008 liegt auf der Website des Programmierers kostenlos zum Download bereit.
Daeif 2. Januar 2013 - 19:42
Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 2. Januar 2013 - 21:07 #

Die wahre Kreativität liegt eben doch beim einzelnen und nie bei einer Menge von Leuten ^^

apothecarius 09 Triple-Talent - 268 - 2. Januar 2013 - 21:30 #

hab gravity bone grade schnell gespielt.
verstehs nicht...

NickHaflinger 16 Übertalent - 5388 - 2. Januar 2013 - 23:09 #

http://www.seitseid.de/