Krieg in Spielen

Die Weltkriege und die virtuelle Welt User-Artikel

Camaro 26. September 2010 - 14:01 — vor 13 Jahren zuletzt aktualisiert
Der 1. Weltkrieg (1914--1918) sowie der 2. Weltkrieg (1939--1945) haben zu ihrer Zeit die Welt bewegt und erschüttert. Keine anderen Kriege waren so weitläufig und haben so viele Menschenleben gefordert. Dennoch sind diese ein gern benutztes Szenario für Videospiele.
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Schon recht früh wurde das Weltkriegsszenario in Spielfilmen verwendet. Es kann daran liegen, dass man aufgrund der noch nicht wieder aufgebauten Landschaften diese als authentische Drehorte nutzen wollte. Denn so konnte man recht realistisch die Folgen und das Leid der Kriege dokumentarisch festhalten. Aber es kann auch ganz andere Gründe gehabt haben. Doch schlussendlich will jeder Anti-Kriegsfilm (seit dem Erstlingswerk bis in die Neuzeit) nur eins vermittelt: Kriege sind grausam! Sie sind grausam für die Bevölkerung, grausam für Natur und Umwelt und auch grausam für jeden einzelnen einfachen Soldaten. Schließlich müssen diese den Befehlen ihrer Vorgesetzten Folge leisten, egal welche eigene Meinung sie vertreten. Und so kommt es, dass sie gegen Feinde antreten, die ihnen persönlich nie etwas getan haben und denen sie wahrscheinlich ohne den Krieg nie begegnet wären.

Das gemachte Nest

Spiele sollen in erster Linie ihren Benutzer unterhalten. Ergänzend können sie diesem dann auch noch etwas Sinnvolles beibringen. Doch wieso gibt es dann Spiele zu so etwas Schrecklichem wie den Weltkriegen? Es werden wohl die Vorteile dieses Szenarios sein, die Entwicklerstudios zu dieser Entscheidung bewegen. Denn die Geschichte bietet doch schon alles frei Haus. Die gegnerischen Parteien sind bekannt. Waffen und anderes Kriegsmaterial sind vorhanden. Und die Hauptstory existiert auch schon. Die Entwicklerstudios müssen sich also nichts grundlegend Neues ausdenken, was schon einmal einiges an Arbeitsaufwand spart. Ein weiterer Vorteil ist, dass dieses Material schon bei vielen Spielern -- und das nicht nur in einem bestimmten Land -- bekannt ist. In Deutschland beispielsweise lernt jeder Schüler früher oder später im Unterricht, in der Regel im Geschichtsunterricht, die Weltkriege kennen. Selbst wenn es nur ein paar Informationsfetzen sind, die einen ansatzweise groben Überblick gewähren, reichen diese aus. Denn viele detaillierte Informationen muss man nicht kennen, um den entsprechenden Storys folgen zu können. Und Dank der Anti-Kriegsfilme -- die früher vermehrt und heutzutage wieder zunehmend produziert werden -- sollte ein Großteil der Waffen bekannt sein. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Und weil es real existierende (beziehungsweise irgendwann einmal existierende) Waffen sind, gibt es oftmals grobe Werte und eventuell auch passende Sounds. Dies erübrigt fast das Balancen und erleichtert das Integrieren dieser. Zudem verbindet man automatisch mit dem Aussehen der Waffen ihre Eigenschaften und Einsetzbarkeit. Also ein weiterer Vorteil, der durch die "echten" Waffen und dem Existieren dokumentarischen Bildmaterials vorhanden ist. Zusammengefasst kann man also feststellen, dass das Weltkriegsszenario ein schon sehr gut ausgearbeitetes Gerüst bietet, das nur noch mit den Besonderheiten ergänzt werden muss, die sich die Teams für das Spiel vorgenommen haben.

Doch was für die Entwicklung des Spiels vorteilhaft ist, schadet manchmal automatisch dem fertigen Spiel. Schließlich müssen die Entwickler es hinkriegen, dass sich ihr Spiel -- auf irgendeine Art und Weise -- von der vorhandenen Masse abhebt. Ansonsten kann die Story auch ganz schnell von den Spielern als zu ausgelutscht abgestempelt werden. Denn anders als die Spielfilme, die sich fast alle voneinander unterscheiden und ihren eigenen "Reiz" bieten, sollen die Spiele nicht die Geschehnisse dokumentieren und (eventuell) die Gedanken der Beteiligten -- schließlich war der 2. Weltkrieg ein "Krieg der Ideologien" -- herausstellen. Vielmehr wird, eben anders als das reale Vorbild, in Mehrspielerpartien nach Rohstoffen beziehungsweise Punkten gekämpft. Im Einzelspielerpart steht natürlich immer die Geschichte im Vordergrund, jedoch oft nur um das Geschehen voranzutreiben.

Wie der Titel schon sagt, bietet Battlefield 1942: Secret Weapons of WWII einiges an Kriegsgeräten, die früher nie wirklich existiert haben. Dies machte das Spiel auch zu etwas Besonderem.


Faszination Technik

Die Zeit um und während der beiden Weltkriege zählt wohl zur erlesenen Riege derjenigen, in denen am meisten geforscht und entwickelt wurde. Schließlich macht Not erfinderisch. Man kann jetzt streiten, ob Krieg eine Form von Not ist, allerdings ruft dieser Not hervor. Schlussendlich möchte im Krieg jeder seinem Gegner überlegen sein oder andere besondere Vorteile besitzen. Hierbei ist es erstaunlich, dass gerade die böse Seite in Form der Deutschen mit am produktivsten war. So haben einige Erfindungen hier ihren Ursprung. Sei es die erste Entdeckung und die erste Entwicklung von Radar (früher Funkmeß genannt), oder die Kühlung und Klimatisierung der U-Boote. Oder die sehr bekannte und im Zweiten Weltkrieg sehr gefürchtete Verschlüsselungsmaschine Enigma. Die besonders starken Panzer oder die Flugzeuge. Der Düsenantrieb und die V1- oder V2-Raketen. Alles Forschungsergebnisse um den Krieg entscheiden zu können, doch durchaus auch hilfreich für Erfindungen, die unser heutiges tägliches Leben beeinflussen. Ohne das Radar wäre ein Flugverkehr des heutigen Ausmaßes kaum möglich. Und ohne die Technik der V1- bzw. V2-Rakete wären die Amerikaner und die Russen wahrscheinlich um einiges später ins Weltall gereist.

All diese Erfindungen und Weiterentwicklungen erlauben natürlich den Entwicklungsstudios ihre Spiele damit ohne Probleme aufzuwerten. Sei es durch Weiterentwicklungen, die im Spiel erobert oder erforscht werden können. Oder die mit einem Add-On eingeführt werden und somit ohne viel Aufwand dieses aufwerten und einen Kauf dessen rechtfertigen (wollen). Es gibt aber auch Spiele oder Add-Ons wie das 1991 erschienene Secret Weapons of the Luftwaffe, Battlefield 1942: Secret Weapons of WWII oder Secret Weapons over Normandy (beide 2003), die das Thema Entwicklung und Forschung in den Vordergrund stellen. Doch egal ob freischaltbar, nachträglich zu kaufen oder bereits enthalten, die Forschung bietet viel taktische Tiefe. Denn ob man beispielsweise in Company of Heroes einen Panzer mit einer Einheit Fußtruppen vor Panzerfausteinheiten schützen muss, oder ob wir den Panzer nur mit einem angebauten Maschinengewehr losschicken und die Fußtruppen woanders einsetzen macht schon einiges aus.

 

vicbrother (unregistriert) 26. September 2010 - 16:15 #

Einer der wichtigsten Gründe für das WW2-Szenario fehlt im Artikel: Die Ausgangssbasis.

Für Spielehersteller ist es doch sehr geschickt, dass Deutschland zu Beginn bereits ganz Europa haben kann und in allen Belangen überlegen ist. So kann der Spieler mit kleinen Waffenarsenals kleinere Missionsziele ansteuern (z.B. Stranderoberung am D-Day) die sich wunderbar als Tutorials anbieten. Nach und nach holt man auch den technologischen Vorsprung der Deutschen auf und bekommt neue Waffen freigeschaltet.

Als zweiter wichtiger Grund ist natürlich der amerikanische Markt (bei russischen Entwicklern sieht man oft entsprechende Ostfront-Szenarien) zu nennen, der sich selbst - patriotisch korrekt - siegen sehen möchte - Civil War, der Vietnam- oder Koreakrieg scheiden damit einfach aus oder floppen am Markt.

Ich persönlich finde Fantasyszenarios besser, da hier 1. fantastische Dinge möglich sind und die Welt i.d.R. dennoch verständlich ist und 2. Gut und Böse gut voneinander abgrenzbar sind. Keine Nation wird dort negativ angesprochen und das Szenario unendlich ausbaufähig - da gibt es nur die Grenzen der Fantasie der Entwickler.

Übrigens wollen Filme nicht nur die Grausamkeit des Krieges zeigen, sondern sind oft vom Pentagon unterstützt, um mit heroischem Unterton Werbung für die Armee zu machen.

Rustikof 11 Forenversteher - 790 - 26. September 2010 - 16:18 #

Sehr guter Artikel! Allerdngs bezieht er sich zum größten Teil auf den 2. Weltkrieg. Ich halte das Senario 2. Weltkrieg für ausgebrannt, allerdings fände ich einen Shooter wie Call of Duty, aber auch Strategie Spiele, zur Zeit des 1. Weltkrieges recht interessant. Spiele die sich mit dem 1. Weltkrieg befassen gibt es (meiner Meinung nach leider) sehr wenige.

vicbrother (unregistriert) 26. September 2010 - 17:03 #

Kein Wunder, ist der WK 1. im Westen ein Stellungskrieg ohne technologisch interessanten Waffen. Giftgas passt heute wohl kaum als Waffe der Wahl in ein Spiel, Artillerie-Duelle sind auch eher langweilig und Abnutzungsschlachten im Zeitalter des RTS keine sinnvoll abbildbare Taktik.

XLuxx 09 Triple-Talent - 311 - 26. September 2010 - 17:46 #

na eben drum!! ich brauch keinen Gausswerfer oder eine Gravitygun, um einen schönen Shooter zu erleben! ^^

Ein alter Karabiner mit Ladehemmungen bei Dauerbenutzung und schöne alte Arti, was soll daran langweilig sein?

Ich denke, das gerade das einen Reiz ausmachen könnte, wenn sich mal jamand an das Thema rantrauen würde. Moderne Waffen sind irgendwann langweilig, sie treten zu häufig in Shootern auf. Das gibt zwar Einem ein Gefühl der Bekanntheit, aber Spannung erlebe ich dadurch nicht zwangsweise.

Ich denke die Schlachten des 1. Weltkrieges würden sich sehr wohl für einen Shooter eignen, an Dramatik mangelt es ihnen nicht.

Punisher 22 Motivator - P - 32210 - 26. September 2010 - 21:35 #

Ich "realistischer" WWI-Shooter würde wahrscheinlich so aussehen, dass du stunde um Stunde in deinem Schützengraben hockst, dich abwechselnd unter der Artillerie wegduckst und deine Waffe wieder gangbar machst... ;-)

Ist zwar ein bissi überspitzt, aber ich denke das Problem ist tatsächlich, dass das wesentlich schwieriger spannend zu inszenieren ist, als WWII...

Rustikof 11 Forenversteher - 790 - 26. September 2010 - 21:16 #

Oh das sehe ich nicht so Vicbrother! Ich glaube da kennst du dich nicht besonders aus in der Militärgeschichte. Gerade im ersten Weltkrieg hat sich der Moderne Krieg entwickelt. Die intensive Verwendung/Entwicklung des Maschinengewehrs, Aufkommen der Luftwaffe, U-Bott Krieg, extreme Veränderung der Artillerie, moderne Bunkeranlagen/Stellungen und nicht zuletzt das Aufkommen von Panzern.
Also da sehe ich viel Potenzial für Strategie, wie Actionspiele.

Punisher 22 Motivator - P - 32210 - 26. September 2010 - 21:33 #

Hatte ich ja grad sowas ähnliches geschrieben. Die Strategie mag ja in Stellungskriegen tatsächlich theoretisch komplex und spannend sein, allerdings rein aus Spielersicht bietet mir persönlich das zu wenig Abwechslung, auch wenn ich an ein RTS denke und nicht an einen FPS.

Wenn jemand das allerdings wirklich "spannend" inszeniert, als RTS, rein aus spielerischer Sicht - warum nicht.

vicbrother (unregistriert) 27. September 2010 - 14:58 #

Ich kenne mich sehr gut aus in Militärgeschichte. Der erste - nach heutigem Verständnis - moderne Krieg war der Krimkrieg gefolgt vom amerikanischen Bürgerkrieg. In diesen wird der erste Weltkrieg und seine Startegien und Taktiken bereits skizziert: Als Abnutzungskrieg wie es für die deutsche Seite z.B. durch von Falkenhayn postuliert wurde.

Gerade der amerikanische Bürgerkrieg zeigt, wie diese Kriege gewonnen werden - durch extrem verlustreiche Massenangriffe bis der Verteidiger kapituliert. General Grant gewann damit den Bürgerkrieg insbesondere gegen einen der größten Strategen der Weltgeschichte (neben Rommel und Manstein) General Lee.

Wenn du natürlich die gewonnen Schlachten von General Lee ins Felde führen möchtes, die er übrigens immer in Unterzahl führen musste, dann unterschlage bitte nicht, dass er immer den Vorteile der Ausgangsstellung hatte und die Union nie das ganze Heer einsetzen konnte.

Masse gegen Strategie - in diesen Szenarien gewinnt leider immer die Masse den Krieg.

Rustikof 11 Forenversteher - 790 - 27. September 2010 - 15:29 #

Ich sehe in deiner, größtenteils richtigen, Ausführung keinen Wiederspruch dafür aus dem Szenario ein spannendes RTS oder FPS zu machen. Besonders deswegen, da gerade RTS in den seltensten Fällen wirklich absolut realistisch und historisch korrekt sind.

Ein FPS/RTS müsste ja nicht den jahrenlangen Stellungskrieg perfekt wiedergeben, dass will kein Spieler spielen, sondern könnte durchaus Abwechslungsreich und Spannend sein.

Bei einem FPS denke ich zum Beispiel daran, dass man feindliche Bunkeranlagen aushebelt, in nächtlichen Aktion die feindlichen Stellungen infiltriert, bei Luftkämpfen feindliche Flieger abschießt, große Sturmangriffe miterlebt, Grabenkämpfe Mann gegen Mann und, und, und..., eben alles das, was man in aktuellen Spielen im Szenario II. Weltkrieg (oder anderen) schon macht, aber eben in einem frischen, neuen Szenario und einer ganz anderen Atmosphäre!

vicbrother (unregistriert) 27. September 2010 - 16:05 #

Ja vielleicht ist das möglich, aber ich persönlich mag lieber echte Strategie als Massenkampf - und darauf lief es im WK1 ja immer hinaus. Aber es ist die Aufgabe der Entwickler was daraus zu machen - CoH fand ich z.B. auch sehr gelungen (Atmosphäre und Technik waren m.E. sehr gelungen)

XLuxx 09 Triple-Talent - 311 - 26. September 2010 - 22:08 #

Scheint mir doch fast so, als hätte der 1.Weltkrieg nicht sehr tiefgriefend in der Schule dargelegt worden, Die WESTfront war tatsächlich ziemlich lange ziemlich langweilig ("Im Westen nichts Neues")! Aber es gab noch sehr viele weitere Fronten an denen teils heftige Bewegungen ausgeübt worden sind!

http://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Weltkrieg

Und Technisch hat jeder Krieg weite Schritte gemacht auch der Erste Weltkrieg, ihr tut ja gerade so, als wären in den 4 Jahren nichts passiert!

Der Unterschied liegt nur darin, das der Erste soooo im Schatten des Zweiten steht, das ihn kaum einjeder wahrnimmt!

vicbrother (unregistriert) 27. September 2010 - 14:05 #

War der WK1 nicht die Urkatastrophe des 20. Jhd? ;)

Punisher 22 Motivator - P - 32210 - 26. September 2010 - 21:30 #

Ich denke, die wenigen WWI-Spiele haben recht einfache Gründe: Zum Einen war der erste Weltkrieg mangels technischer und strategischer Möglichkeiten weitestgehend ein reiner Stellungskrieg - die berühmte Schlacht von Verdun dauerte beispielsweise über 8 Monate, ohne dass die Linien sich wesentlich verändern konnten, auch wenn ca. 2,5 Millionen Soldaten ihr Leben gelassen haben.

Zum Anderen war der WWI auch die erste große Materialschlacht - zwar hatte man einen Haufen Soldaten in Schützengräben, die meiste "Arbeit" verrichteten allerdings die damals sehr neuen Artillerie-Einheiten, also der schwere Gerät. Das ist natürlich gerade für eine FPS-Umsetzung nicht besonders Reizvoll.

Der vielleicht wichtigste Grund - der zweite Weltkrieg hatte einfach die "spannenderen" Bad Guys - die sowieso abgrundtief bösen Nazis, die bösen Japaner, die Pearl Harbour aus dem nichts raus ausgelöscht haben und zuletzt den ersten Einsatz von Atombomben. Im ersten Weltkrieg ist es irgendwie wesentlich schwerer, den "Bösen" so eindeutig böse scheinen zu lassen.

Porter 05 Spieler - 2981 - 28. September 2010 - 14:41 #

wer will sich schon Spielerisch mit dem Ersten Weltkrieg befassen, geht es noch langweiliger?
mit Karabiner Gewehren unbewegliche MG Nester Stürmen?
mit klapprigen Propellermaschienen die Lufthoheit Sichern?

dank neuerer Technologie gabs im 2. Weltkrieg mehr beweglichkeit und Variation auf den Schlachtfeldern, zwar gabs mächtigere Waffen aber doch keine die so genau waren (wie heute) dass man damit den Krieg hätte einfach entscheiden können, es war wieder viel taktischer!

naja bis zur Bombe auf Hiroshima und Nagasaki...

Christoph 18 Doppel-Voter - P - 10228 - 26. September 2010 - 17:02 #

Danke; interessanter Artikel!

Anonymous (unregistriert) 26. September 2010 - 19:01 #

Insgesamt interessanter Artikel, sauer aufgestoßen ist dann aber doch der folgende Abschnitt:

"Doch wer ist in einem Krieg der Böse? Das Land, das den Krieg begonnen hat? Oder das am meisten Schaden angerichtet hat? Denn im Grunde sind Kriege einfach nur Meinungsunterschiede auf sehr großem Niveau. Und da gibt es sehr selten eine Position, von der behauptet werden kann, dass diese die richtige sei. Denn, ohne jetzt die Gräueltaten des Nazi-Regimes zu beschönigen, die Alliierten haben im Zuge ihrer Abwehrarbeiten auch stellenweise keine Rücksicht auf harmlose Bevölkerungsschichten genommen. Ein trauriger Höhepunkt wurde mit dem Abwurf der Atombomben durch die Amerikaner erreicht. Aber dennoch ist es fest geregelt, dass die Deutschen immer die Bösen sind."

Der Zweite Weltkrieg ist wohl so ziemlich DER Konflikt überhaupt, in welchem die Seiten - wenn man sie denn unbedingt in Gut und Böse aufteilen muss - relativ klar und eindeutig (moralisch) definierbar sind. So einfach gelesen hört sich das hier allerdings schon etwas so an, als wäre das eher bedauerlich und mehr oder weniger reine Willkür, dass die Deutschen "immer die Bösen sind", da ja Gegenseite im selben Maß Schuld auf sich geladen hätte. Das ist natürlich absoluter Unsinn und das wird auch keiner abstreiten können, der sich ein wenig mit der Historie befasst. Darüber hinaus wird - wie Company of Heroes es u.a. gezeigt hat - immer seltener die schlichte Gut-Böse-Bipolarität ausgepackt. Insofern wird da von Seiten der Kritiker immer gerne eine ach so böse "Indizierung" der Marke Political Correctness gesehen, die im Endeffekt überhaupt nicht existiert.

Anonymous (unregistriert) 26. September 2010 - 19:24 #

Solange es in diesen gespielten Kriegsszenarien um reine militärische Auseinandersetzungen zwischen Soldaten oder Armeen unterschiedlicher Nationen geht, ist es für mich generell fragwürdig mit der Beurteilung der moralischen Integrität des Regimes auch ein pauschles Urteil über die Güte oder Schlechtigkeit der Soldaten zu fällen. Wenn man sagt, "Die Deutschen" oder "Die Russen" wären die Bösen und man begründet das mit der unmoralischen Haltung des jeweiligen Regimes ist das für mich zu verallgemeinernd.

Anonymous (unregistriert) 26. September 2010 - 22:21 #

Ja, zu verallgemeinern ist natürlich immer falsch - da gebe ich dir auf jeden Fall recht. Allerdings ist es ja nachweislich schon so, dass auf deutscher Seite wesentlich mehr Militär in die Großverbrechen verstrickt war - etwa wenn man allein an die organisatorische Hilfe im Rahmen von Deportationen oder den Vernichtungsfeldzug im Osten denkt.

Anonymous (unregistriert) 27. September 2010 - 20:20 #

Das ist sicher richtig, aber man denke auch an die Konzentrationslager Großbritanniens und der USA - die Deutschen waren Kinder ihrer Zeit so wie es auch der Rest der Welt war. Das soll nichts beschönigen oder verharmlosen - es soll nur zeigen, dass es mehr als eine Seite der Medaille gibt.
Vielen in den USA lebenden unschuldigen Japanern ging es spätestens nach Pearl Harbor z.B. richtig an den Kragen... wird nur nicht so häufig thematisiert und schon gar nicht im Geschichtsunterricht erwähnt.

Indiana Jones (unregistriert) 4. Oktober 2010 - 14:00 #

Dass es Ungleichheiten in den Gesellschaften der Allierten Staaten gegeben hat bestreitet niemand. Ein Vergleich des ideologischen Unterbaus jener mit den Nationalsozialisten und vor allem die praktischen Folgen in Form von Deportationen, Enteignungen, Massenhinrichtungen und industrieller Vernichtung bestimmter Bevölkerungsgruppen in Deutschland, lassen Dein Argument sehr gefährlich werden.

Du beziehst Dich auf eine gefährliches Opfermärchen, das eine Kollektivschuld der deutschen Gesellschaft außer acht lässt. Dass es sicher auch Menschen in Deutschland gegeben hat, die aufgrund äußerer Umstände kooperiert haben, mag sein. Es stellt sich doch die Frage, wie ein so aggressives politisches System, innerhalb dessen über 6 Millionen Juden industriell getötet worden sind, ohne die Mitwirkung der Masse der Menschen eine derartige Präsenz und Effektivität entwickeln konnte.

Du gehst einer gefährlichen Opfermentalität auf den Leim, die im Nachkriegsdeutschland zur Legitimation der Greueltaten und Ent-Schuldigung der Täter verbreitet worden ist.

volcatius (unregistriert) 27. September 2010 - 9:54 #

Was war die Sowjetunion unter Stalin? Gut oder böse?

Hat mit Hitlerdeutschland einen Nichtangriffs- und Aufteilungspakt geschlossen, okkupierte Ostpolen, Estland, Lettland, Litauen, Teile Finnlands und Rumäniens.

Stalins Innen- und Außenpolitik vor, während und nach dem 2.Weltkrieg war für den Tod von Millionen Menschen verantwortlich, ein äußerst brutaler Diktator also.

So eindeutig sind die Fronten hier nicht unbedingt.

Anonymous3 (unregistriert) 27. September 2010 - 11:12 #

Und? Was willst du damit eigentlich sagen? Dass die Sowjetunion letzten Endes selbst schuld war hinterhältig angegriffen zu werden? Und dass ganze Landstriche verwüstet wurden und die sowjetische Bevölkerung in den deutschbesetzten Gebieten planmäßig und zynisch versklavt, verschleppt, deportiert und ermordet wurde, war eventuell sogar deren eigener Verdienst?
Niemand hat hier jemals bestritten, dass die Sowjetunion und Stalin "böse" waren und dass Balten und Polen brutal unterdrückt und teilweise auch verschleppt und ermordet wurden. Aber daraus den Rückkehrschluss zu ziehen, dass Deutschland ein wenig weniger "böse" war und der Angriffskrieg im Osten als ganz gewöhnlichen Krieg alter Schule zu verklären, ist eine ganz andere Sache.
Es war ja nicht mal so, dass Deutschland obengenannte Länder nach der "Befreiung" besser behandelt hätte. Ganz im Gegenteil...

Zwischen den Zeilen lese ich hier immer wieder und im zunehmenden Maße das unterschwellige Bedürfnis, Deutschland - quasi durch die Hintertür - doch noch irgendwie als moralisch gleichwertigen und ehrenwerten Kombattanten darzustellen. Das hatten wir doch alles schon mal, haben die zahlreichen zeitgeschichtlichen Debatten der letzten Jahrzehnte denn überhaupt keine Spuren hinterlassen?
Woran nährt sich dieses Bedürfnis eigentlich? Wenn ihr das Imperium in irgendwelchen Star Wars-Spielen vertritt, habt ihr doch auch nicht ständig das Bedürfnis Darth Vaders Taten zu rechfertigen, oder? Niemand hat behauptet, dass Opa als Individuum unbedingt "böse" war. Aber das WOFÜR er gekämpft hat war eindeutig und zweifelsfrei böse. Das lässt sich überhaupt nicht diskutieren.

volcatius (unregistriert) 27. September 2010 - 12:20 #

Deutschland unter Hitler und seine Kriege waren so wenig "ehrenwert" oder "moralisch" wie die Kriege der Sowjetunion unter Stalin.

Stalins Terror richtete sich zunächst nach innen, weil die Sowjetunion militärisch gar nicht fähig vor, weitläufig zu expandieren. Das völlige Versagen der russischen Armee im Winterkrieg gegen Finnland ist exemplarisch.

Er war ein Diktator, der Millionen Menschen ermorden, deportieren, foltern und verfolgen ließ, und dies systematisch gegen alle Bevölkerungsteile - Trotzkisten, Andersdenkende, Kulaken, Offiziere, ethnische Minderheiten.
Stalin selbst ging von 10 Millionen (!) Opfern und Deportierten allein bei den Kulaken aus.
Diese Schwächung der russischen Armee und Wirtschaft war Grund für die außenpolitische Zurückhaltung.
Bereits beim Einmarsch in Polen zeigte sich die russische Brutalität, Katyn, wo tausende Militärs und Zivilisten ermordet wurden, ist sichtbares Zeichen dieser Politik, die sich im und nach dem Krieg mit der systematischen Verteibung der deutschen Zivilbevölkerung im Osten und der Errichtung von Marionettenregierungen in Osteuropa fortsetzte.

Anonymous (unregistriert) 29. September 2010 - 18:45 #

"Zwischen den Zeilen lese ich hier immer wieder und im zunehmenden Maße das unterschwellige Bedürfnis, Deutschland - quasi durch die Hintertür - doch noch irgendwie als moralisch gleichwertigen und ehrenwerten Kombattanten darzustellen."

das sehe ich eher bei den us-entwicklern und hollywood-studios als von deutscher seite aus. der letzte schöne "ehrenhafte" krieg der usa war schließlich der zweite weltkrieg gegen deutschland, davon nährt sich ihre kriegsvorstellung und ihre der veteranen immer noch und so stellen sie sich diesbzgl immer noch da. alle konflikte danach wie in indochina, vietnam, und die neueren konflikte im nahost waren politisch aber auch militärisch fehlschläge, und nichts wovon man ruhmhaft erzählen könnte.

vicbrother (unregistriert) 29. September 2010 - 22:18 #

Jahrelange Guido Knopp Interviews von Gefreiten der Fronten aus dem WK 2 bringen es täglich über das deutsche TV unters Volk:

Hätte der Gefreite Hitler auf die Gefreiten an der Front gehört, dann wäre der Krieg gewonnen worden.

Guido, was hätte Goldie dazu gesagt? Und erst die Eva??

vicbrother (unregistriert) 27. September 2010 - 14:10 #

Es gibt keine guten und bösen Staaten oder "Achsen-des-Bösen", es gibt nur gute und böse Regierungen. ;)

Und es gibt vor allem Propaganda, um die eigenen Handlungen vor und während des Krieges auf die bösen Handlungen des jeweilig anderen zu schieben.

Übrigens ist Kant dazu ganz interessant, der demokratischen Völkern unterstellte, niemals Krieg gegeneinander zu führen, da die Völker sich untereinander austauschen und sich daher gegen ihre Führung wenden würden...

Goh 17 Shapeshifter - P - 6181 - 26. September 2010 - 19:03 #

Zu Seite 3, Oben: Der Böse ist nicht der, der am meisten böses tut, sondern der, der verliert... bin mir ziemlich sicher, dass das Deutsche Reich, wenn es gewonnen hätte, auch Die USA als böse abgestempelt hat wegen Atombomben...

Anonymous (unregistriert) 26. September 2010 - 22:18 #

Aha, und du denkst, dass es nichts mit so Kleinigkeiten wie bspw. 6 Mio. ermordeten Juden, ~ 25 Mio. infolge des Vernichtungskrieges im Osten getöteten Russen, ~ 3 Mio. verhungerten Kriegsgefangenen etc. zu tun haben könnte?

Goh 17 Shapeshifter - P - 6181 - 29. September 2010 - 0:03 #

das war auch nicht so gemeint! natürlich ist das alles schlecht!
Ich mein eher, dass wenn DE gewonnen hätt, dass die das alles unter den tisch gekehrt hätten und die USA als böse dargestellt hätten. Der Gewinner entscheidet, wer recht hat in kriegen. und ich bin froh, dass wir nicht recht bekommen haben

Anonymous (unregistriert) 27. September 2010 - 0:33 #

Denn immer unsäglicheren Kommentaren nach zu Urteilen, waren 65 Jahre Verganghenheitsbewältigung anscheinend völlig umsonst. Das war schon beim Ruse-Test so und hier wird es sicherlich auch wieder ausarten.

Daher vorweg: Nein, der Holocaust läßt sich nicht mit Dresden und Hiroshima relativieren. Und nein, man kann ihn nicht so einfach, wie das hier immer wieder mehr oder weniger implizit versucht wird, von den Kriegshandlungen trennen. Dazu war die Wehrmacht viel zu verstrickt in Völkermord und zahlreiche Greueltaten. Außerdem war der Krieg gegen die Sowjetunion als solcher eine Grundvoraussetzung für die Ausweitung und Kulmination der Judenvernichtung. Plumpe Zahlenvergleiche nach dem Motto "Stalin und Mao haben fünf mal so viele Menschen auf dem Gewissen, ergo sind sie schlimmer als Adolf" gelten auch nicht. Es geht nicht nur um Quantität. So einfach ist Geschichte nicht.
Also: Spielt meinetwegen Panzer General und HoI vis zum Umfallen, brettert mit eurer Stuka über die russische Steppe (mit oder ohne Hakenkreuz auf der Heckflosse - wenn euch das so wichtig ist) oder versenkt alliierte Konvois so viel ihr wollt. Hört aber um Gottes willen auf, euch das ständig schönzureden!

Anonymous (unregistriert) 27. September 2010 - 11:24 #

Danke für den Kommentar, besser hätte man es nicht zusammenfassen können.

Anonymous (unregistriert) 29. September 2010 - 18:40 #

wieso sollte man das schönreden wollen?
das sind spiele, die spaß machen sollen, nichts weiter. who cares wer da bei der realvorlage des spiels alles ums leben gekommen ist. analog für bücher, musik oder filme. es sind unterhaltungsmedien und eben kein geschichtsunterricht oder eine legitimierung. daher für mich im übrigen auch aufn ersten blick unverständlich wieso es zB keinen ww2-fps-titel gibt, den man aus sicht des dritten reiches spielt. wobei so unverständlich nun auch nicht, da wohl so ziemlich alle ww2-fps-titel von us-studios entwickelt wurden.

vicbrother (unregistriert) 29. September 2010 - 22:12 #

Es ist zwar böse das zu sagen, aber hätte es Hitler nicht gegeben, die Unterhaltungsindustrie hätte ihn erfunden. Allein der TV-Sender "Spiegel Geschichte" bringt täglich gefühlte 12 Stunden Drittes Reich und 2. Weltkrieg bis wir jeden einzelnen Soldaten kennen. Der Höhepunkt für mich war bisher die Feststellung, das Hitler auf Urinspiele beim Sex stand. Guido Knopp, bitte übernehmen Sie.

Lt.L.T. Smash 10 Kommunikator - 447 - 20. Oktober 2010 - 8:13 #

Das kann ich so unterschreiben!
Als Geschichtslehrer darf ich mir diese plumpen und schmerzhaft-naiven Kommentare, wie ich sie hier lesen muss, auch beinahe täglich im Unterricht anhören.

"Was haben wir denn damit zu tun, dass das damals passiert ist?" ist dabei noch das kleinste Übel.

Hört auf, damit, Kinder! ES GIBT KEINE RECHTFERTIGUNG, für das, was damals geschehen ist. Wenn ihr diese Spiele spielen wollt, gut. Wenn ihr sie unbedingt auf deutscher Seite spielen wollt, meinetwegen. Aber hört auf zu versuchen, euch selbst zu entschulden, indem ihr eine Armee von ihrem Regime entkoppeln wollt. Das funktioniert nicht!

Darüber hinaus ist der Artikel an sich leider kaum lesenswert.

vicbrother (unregistriert) 21. Oktober 2010 - 12:40 #

Puh, ich glaube der undankbarste Job als Lehrer ist der Geschichtslehrer. Ein Schüler der nicht dumm ist und das Internet bedienen kann zieht den Lehrer doch voll aus - soviele Thesen es allein zum Thema Drittes Reich und WK2 gibt, hat man da doch echte Probleme sich durchzusetzen.

vetterka 12 Trollwächter - 942 - 27. September 2010 - 9:04 #

Sorry finde den Artikel einfach nur krude, seltsam und ohne roten Faden.
Am Anfang WK(I & II)-Spiele aufzuzählen, dann irgendwelche Genres beschreiben (ohne die Spiele dort einzuordnen), am Schluss eine ellenlange Liste, dazwischen noch eine extrem unrepräsentative Umfrage, und strange Abhandlungen über Kriege im allgemeinen dazwischen.
Mir fehlt da der Sinn. Wäre vielleicht besser gewesen eine Serie daraus zu machen und jedem Genre seinen extra WK-Artikel zu widmen.
Es stecken schon ein paar gute Ideen drin die aber in der schieren Menge dann total untergehen...

Deady (unregistriert) 27. September 2010 - 13:12 #

Ein interessanter Aspekt, warum es bestimmte Konflikte gibt, die es den Entwicklern "angetan" haben. Guter Artikel, danke.

Ich finde es immer wieder amüsant zu sehen, das sich die größten Checker hier nicht wenigstens mit Nick identifizieren, sondern nur anonym ihr Halbwissen und ihre geheuchelte Gutmenschenmeinung breittreten.
Ist halt wie im richtigen Leben, gelle? :-)))

Willi Deutschmann (unregistriert) 27. September 2010 - 14:57 #

Wahrscheinlich weil die "Checker" "Nicks" als albernen präpubertären Unsinn betrachten und nicht so richtig den Unterschied zwischen "Anonymous", "Arschkrampe0815" oder "Deady" erkennen können. Aber du als aufgewecktes kleines Kerlchen kannst ihn mir vielleicht erklären, ne?

Henke 15 Kenner - 3636 - 6. Oktober 2010 - 2:58 #

Sehr gut geschriebener Artikel, lieber Camaro... hätte nicht gedacht, das man aus so einem wieder und wieder durchge(spiel)kautem Thema noch so viel herausholen könne!

Nichtsdestotrotz: Auch eine magere Umfrage mit nur 23 Teilnehmern bestätigt, was auch mir etwas sehr gegen den Strich geht - nämlich die reißende Flut an Spielen, die thematisch an den ersten und vor allem an den zweiten Weltkrieg angelehnt sind.

Versteht mich nicht falsch, ich habe nichts gegen Leute, die so etwas spielen, und auch nichts gegen Leute, die Interesse an den Konflikten des vergangenen Jahrhunderts haben. Zur Hölle, bin ja selber mit B. J. Blaskovic zu einem Schloss voller Nazis zurückgekehrt, habe auf dem C64 brav meinen Panzer durch die Wüste gegurkt und bei der Simulation(?) Blue Max so manche Bombe abgeworfen... ja, das war schon lustig...irgendwie...

Dennoch finde ich die Zunahme der Spiele, welche die Weltkriege als Thema haben, mehr als bedenklich (vgl. Historie von Weltkriegsspielen). Dem einen mag es ja Spaß machen, von Schützengraben zu Panzer zu Snipergewehr zu Konsole zu wechseln, aber ich finde das derzeitige Angebot dieser Spiele mehr als erdrückend.

Wie im Artikel (und auch in den Kommentaren) schon erwähnt wurde, ist zwar ein gewisses "Hineinversetzen" in die Haut eines kleinen Frontsoldaten unter Hitler für einige Spiele durchaus vorstellbar, als Spiel wird so etwas wohl kaum seinen Weg ins Regal finden.

Und genau da ist der Haken an der Sache! Kriege werden meiner Meinung nach zu schöngefärbt dargestellt: Der Nazi ist immer der Böse, SS-Zombies an jeder Ecke und Adolf Hitler's Auftritt wird aus C&C einfach rausgeschnitten. Spieleentwickler sowie die Prüfstellen für diese Spiele wollen keine abgemagerten Häftlinge in Konzentrationslagern, keine durch Strahlung geschädigten japanischen Babys oder Frauen, die von Soldaten vergewaltigt werden. Stattdessen gibt es Hurra-Patriotismus, man darf ultrarealistisch den Kopf eines Krauts mit einer Sniperrifle wegblasen, um sich dann am RagDoll-Modell des in sich zusammenfallenden Soldaten zu erfreuen. Das ganze in HD-Optik per Gamepad, und überhaupt: Wieviel Hakenkreuz verträgt eigentlich ein Spiel ?!

Es herrscht Krieg (light)...

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 264165 - 7. September 2011 - 21:20 #

Schön ausführlich.