Die Sims 3 Onlineplattform

Die Sims gehen online User-Artikel

Eldest 16. August 2009 - 12:50 — vor 14 Jahren zuletzt aktualisiert
Vor mehr als zwei Monaten erschienen nun schon Die Sims 3. Für Sims-Fans eine verschwindend geringe Zeit, für alle anderen eine stattliche Zeit zum Spielen. Mit der neuen Onlineplattform will EA nun allen Spielern die Möglichkeit bieten, sein Spiel nach den eigenen Wünschen zu erweitern.
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Die Onlineplattform

Startet man die Sims, öffnet sich automatisch der Launcher. Das Tor in die Onlinewelt der Sims, bzw. in die Onlineplattform. Doch bevor man dieses Tor durchschreiten kann, gilt es einen Account zu erstellen, seinen Key einzugeben und einer nicht ganz angenehmen EULA zuzustimmen. Über diese EULA hatten wir bereits an anderer Stelle berichtet. Hat man diese Hürden genommen, bleibt das Spiel auf ewig mit dem Account verbunden. Das muss Spielern, die das Spiel gerne weiterverkaufen würden, bewusst sein.
Die Onlineplattform ist an sich eine normale Internetseite und kann über jeden handelsüblichen Browser aufgerufen werden. Sie bietet dem angemeldeten Spieler eine Handvoll Dinge. Da wären zum einen der Exchange, die Austauschstelle für sämtliche von Spielern generierte Gegenstände und der Store, dessen Funktion wohl nicht weiter erläutert werden muss. Das sind die beiden hauptsächlichen Bereiche der Seite. Daneben gibt es noch einen "Filme und mehr"-Bereich, sowie die Communitysektion inklusive Forum und Newsboard.

Der Exchange

Ein Novum der Sims-Reihe ist im dritten Teil dazu gekommen: die Möglichkeit nahezu alle Gegenstände, Muster, Tapeten, Klamotten und Haare an seine Vorlieben anpassen zu können. Das klingt in der Theorie toll und auch die Möglichkeit seine Kreationen allen Spielern auf der ganzen Welt zugänglich zu machen, klingt verlockend. Doch das Ganze gestaltet sich nüchterner, als man es sich anfangs vielleicht vorgestellt hat. Denn dieser Vorgang beschränkt sich auf Texturen. Fleißige Designer, die für die vorherigen Sims-Teile noch etliche Sofas und andere schöne Dinge erstellt haben, werden vor den Kopf gestoßen. Solche selbsterstellten Gegenstände werden von der Onlineplattform nämlich ausdrücklich ausgeschlossen. Neue Gegenstände sollen sich die Spieler im offiziellen Store kaufen. Doch man kann dem Exchange auch viel Positives abgewinnen. Eine sinnvolle Erweiterung des Spiels ist er nämlich alle Mal und Möglichkeit für eher weniger kreative Zeitgenossen, das Spiel dennoch nach den eigenen Vorlieben zu gestalten. Und sogar eine Inspirationsquelle stellt er dar. Was die fleißigen User nämlich alles an Häusern hochladen, ist schon beinahe irre.

Wie funktioniert der Exchange?


Die Bedienung der Austauschplattform gestaltet sich denkbar einfach. Auf der passenden Seite lassen sich die neuen Designs für Gegenstände nach Begriff, Kategorie, Anzahl der Downloads und Empfehlungen suchen und ordnen. Hat man etwas gefunden, das man gerne hätte, klickt man auf den Downloadbutton. Der Sims-Launcher öffnet sich und der Gegenstand wird zügig heruntergeladen. Ist der Gegenstand auf der heimischen Festplatte, muss er nur noch im Launcher installiert werden. Das geht ebenfalls schön schnell. Will man seine eigenen Kreationen nun hochladen, muss man im Spiel zunächst im Designmodus den passenden Gegenstand auswählen und auf die Hochladen-Schaltfläche klicken. Über den Launcher benennt man seine Kreation nur noch und lädt sie auf die Onlineplattform. Während das Hochladen bei laufendem Spiel klappt, muss  das Spiel jedes Mal neu gestartet werden, wenn man sich Gegenstände heruntergeladen hat. Seine eigenen Uploads lassen sich über die Onlineplattform bequem verwalten. Der Up- und Download-Vorgang funktioniert für alle anderen Objekte, wie z.B. Häuser, genau so.

Der Store

Neben dem kostenlosen Exchange stellt der Store die zweite Möglichkeit dar, sein Spiel mit Objekten zu erweitern. Die Funktionsweise gleicht der des Exchanges. Gegenstände werden heruntergeladen und dann installiert. Zum Kauf des Spiels hat jeder Käufer bereits 1.000 Simpoints (SP) erhalten. Diese Punkte kosten im Kauf 12€. Das wäre ein vertretbarer Preis, wenn die Preise im Store dementsprechend gestaltet wären. Das sind sie aber nicht. Sämtliche Objekte im Store sind in vier Preiskategorien eingeteilt: 25SP, 50SP, 75SP und 100SP. In der niedrigsten Preiskategorie tummeln sich kleine Dekorationsgegenstände wie Blumen, Bilder und Lampen. Für 50SP gibt es vornehmlich funktionslose Objekte wie Theken und kleine Dinge mit Funktionen, wie z.B. einen Wecker. In der 75SP Kategorie tummeln sich Stühle, Tische und kleine Elektrogeräte, wie Mikrowellen. Für 100SP bekommt man dann Fernseher, Sessel, Sofas, Kühlschranke; also alles, was etwas größer ist. Umgerechnet bezahlt man also für einen Sessel 1,20€. Für einen Wecker 0,60€. So bleiben einem für seine 12€ bzw. 1.000SP ungefähr 15 Gegenstände. Zu wenig! Wer das Geld nicht gerade in Schubkarren nach Hause bringt, sollte sich die Investition in die Zusatzobjekte zweimal überlegen. Für 50€ erhält man im Hauptspiel über 1.200 Objekte. In Storepreisen entspräche das bei einem Durchschnittspreis von 50SP einem Realpreis von ca. 720€! Und auch die Sets, dessen Preise von 525SP bis 2000SP reichen, sind zu teuer. Sie bieten einem Einzelkauf gegenüber nur einen geringen Preisvorteil.

Die Community

Wie es sich für eine Onlineplattform gehört, gibt es auch einen Communitybereich.In diesem findet man zum einen ein Forum. Dieses ist sehr aktiv und die Nutzer sind zum größten Teil sehr freundlich. Bei Problemen wird einem schnell geholfen, auf Fragen zügig geantwortet. Das ist vor allem einigen äußerst engagierten Usern zu verdanken. Ebenfalls gibt es Bereiche um seine eigenen Kreationen vorzustellen, oder sich Tipps einzuholen. Auch von EAs Seite wird das Forum überraschend locker geführt. Die etlichen Beschwerdethreads über die überhöhten Storepreise wurden ebenso wenig geschlossen, wie der riesige Beschwerdethread, der sich gegen die Collectors Edition richtet und schon die Einschaltung eines Anwalts bewirkt hat. Auf Kritik reagiert hat man aber trotzdem nicht. Neben diesem Forum gibt es eine kleine Newsabteilung, in der die Veröffentlichung von neuen Objektsets und Patches angekündigt wird, sowie andere Neuigkeiten zum Spiel. Beides passiert aber eher unregelmäßig.

Filme und mehr

Ein fest für alle kreativen Sims-Spieler war schon immer die Videofunktion der Sims. Die Sims 3 macht den nächsten Schritt. Das Spiel samt Onlineplattform bietet einem nämlich nicht nur die Möglichkeit seine Sims zu filmen, sondern diese Filmschnipsel online auch zu einem Video zusammenzuschneiden. Dafür steht einem ein (wenig umfangreicher) Videoeditor zur Verfügung. Die Bedienung ist selbsterklärend. Unten befindet sich eine Zeitleiste, in die man nun entweder vorgefertigte oder eigene Videoschnipsel hineinzieht. Dazwischen und darüber kann man noch Videoübergänge, Bilder, Tonspuren, Effekte und Textfelder platzieren. Doch aufgrund der simplen Bedienung, sind die Ergebnisse weder sonderlich professionell, noch gibt es viele gute Videos.
Das "mehr" in dieser Sektion bezieht sich auf Geschichten. In einem, dem aus der Videosektion ähnelnden, Editor, kann man in das obere Feld dieser Geschichts-Slideshows jeweils ein Bild einfügen und in das untere Feld einen kurzen Textschnipsel. Pro Seite kann man 2000 Zeichen Text eintippen. Von diesen Seiten kann man dann beliebig viele hintereinander setzen. Zusätzlich ist es auch noch möglich, die Geschichte mit Musik zu hinterlegen. Doch die Idee scheint, genau so wie die Videos, nicht ganz so gut bei den Spielern anzukommen.  2.700 Videos wurden bislang erstellt. Die Anzahl der Geschichten beläuft sich momentan auf knapp 1.000. Zum Vergleich: Objekte gibt es fast 260.000.

Die Technik hinter der Plattform

Die Plattform als solches stellt sich leider als äußerst überfrachtet und lahm dar. Bei der Entwicklung schien besonders die Optik im Fokus gewesen zu sein. Das mag dem Betrachter alles schön bunt und hübsch vorkommen, aber es steht einer effizienten und schnellen Nutzung im Weg. Es wurde einfach zu viel Flash und Java benutzt. Einfachere und schlichtere Elemente hätten der Bedienung gut getan. Hinzukommt, dass die Performance der Seite gerne schwankt. Mal kommt man schnell von A nach B, dann wieder nicht. Alles sieht eher wie eine typische Teaserwebsite, als eine Onlineplattform.

Soll ich, oder soll ich nicht?

Aufgrund der EULA und der Bindung des Spiel an den Account, stellt sich tatsächlich die Frage, ob man sich bei der Onlineplattform überhaupt registrieren soll. Der Exchange ist eine schöne Sache für alle, denen die Standarddesigns im Spiel nicht gefallen, aber trotzdem nichts eigenes designen wollen. Ebenfalls ist er natürlich eine tolle Sache für alle fleißigen Designer, die ihre Kreationen mit der Welt teilen wollen. Der Store ist definitiv kein Argument, denn die Preise sind viel zu hoch. Die 1.000 Gratispunkte kann man gerne verbrauchen, aber mehr nicht. Denn sonderlich schön ist der Großteil der angebotenen Objekte auch nicht. Die Film- und Geschichten-Editoren sind nur für die aller härtesten Fans zu empfehlen. Und die haben bei für die alten Teile schon bessere Videos erstellt, ohne auf den simplen Editor zurückgreifen zu können. Wer vor hat, das Spiel weiter zu verkaufen, der sollte sich nicht registrieren. Wer das Spiel jedoch behält und kein Problem mit der EULA hat, dem kann man durchaus zu einer Registration raten. Denn der Exchange ist definitiv eine Bereicherung für das Spiel. Ich habe meine Entscheidung, mich zu registrieren, zumindest nicht bereut. Was aber bleibt, ist der fade Beigeschmack von EAs Preispolitik und des Ausschlusses der großen Modding-Community.
Eldest 16. August 2009 - 12:50 — vor 14 Jahren zuletzt aktualisiert
Maestro84 19 Megatalent - - 18467 - 17. August 2009 - 10:28 #

Ganz interessanter Artikel. Ich habe nur die geschenkten 1000 Punkte rausgehauen und das wars. Ich bin weder gewillt, EA meine Bank- oder Kreditkarteninfos zu geben, noch gewillt, reales Geld für ein paar Möbel oder Frisuren mehr auszugeben. Dann warte ich lieber auf das neue Addon, das auch wieder 1000 Punkte mitbringen soll.

Freeks 16 Übertalent - 5525 - 17. August 2009 - 14:29 #

Interessanter Artikel. Gut zu lesen, aber vielleicht hätten ein paar Bilder (haben ja jetzt den neuen Texteditor :) ) noch ein wenig mehr Leben in das Layout gebracht. Ein Screenshot von der Onlineplattform oder des Weckers für 0,75€ z.B.
EA hat sich mit Sims 3 echt keine Lobeshymnen verdient. Schönes, aber auch enges Spiel. Weniger Karrieren als im 2ten Teil, nur eine Stadt, zwar wirkt alles runder aber dafür auch enger. Jetzt noch der "verkorkste" Onlineshop... Echt schade...

Eldest 13 Koop-Gamer - 1718 - 17. August 2009 - 14:43 #

Ich werde mal sehen, wie ich das noch verbessern kann. Ich vermute, die Bilder kann ich über HTML-Code einbinden (gibt ja 'nen Schalter dafür)?
Mir gefällt das Spiel sehr gut, auch mit der "Enge". Nur die Onlineplattform... naja. Liest man ja im Artikel^^.

dark-KANE 08 Versteher - 210 - 18. August 2009 - 15:15 #

im Store gibts hier und da gratisobjekte...
diese sind allerdings nur alte modelle mit neuen farben und muster...

ich find es eine frechheit für die paar Frisuren so viel zu verlangen...
in Fallout 3 gabs so viele Frisuren udn Bärte das man fast keine Übersicht mehr hatte.. und bei Sims3? für Teenies grad mal 20 Frisuren + Mützen... find ich unverschämt vom Hersteller und für sowas werd ich garantiert keine "Simpoints" ausgeben.