25 Jahre Spielspaß

Cockpit im Kinderzimmer User-Artikel

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Winteridylle vor dem SNES: Mit Freunden Super Mario World spielen...

Winterfreuden mit dem Super Nintendo

Unsere "richtigen" Spielsessions fanden weiterhin gemeinsam vor dem Desktop-Rechner statt. Bis das Super Nintendo kam. Durch den GameBoy waren mein Bruder und ich in die Konsolenschiene gerutscht, und wünschten uns nichts sehnlicher als die neue "Wunderkonsole". An Weihnachten war es soweit. Wir hatten bereits Wochen zuvor unsere Eltern beim samstäglichen Einkaufbummel in die Spielwarenabteilung gelotst, um ihnen die "richtige" Konsole zu zeigen. Womöglich hätten sie es gut gemeint und sich im Ausverkauf das alte NES andrehen lassen... Abends lasen mein Bruder und ich meinem Vater aus den Club Nintendo-Magazinen vor, und zeigten bunte Screenshots der neuen 16 Bit-Titel. Trotzdem - vielleicht war es gut so - entschieden unsere verunsicherten Eltern, kein Risiko einzugehen. So wurde vereinbart, dass ich als älterer Bruder am Samstag vor Weihnachten mit meinem Vater beim örtlichen Karstadt das Super Nintendo kaufen würde, damit es "auch das Richtige ist". Unsere Nachbarin, die dort arbeitete, legte uns sogar eines zurück, und stolz fuhren wir an diesem Dezembertag mit wertvollem Gepäck nach Hause. Dort trug mein Vater das Geschenk sofort ins Schlafzimmer und "versteckte" die Tüte auf dem Kleiderschrank, mit dem Hinweis, dass es das aber erst zu Weihnachten gäbe. Die fehlende Überraschung tat der Freude über das Geschenk übrigens keinen Abbruch - noch an Heiligabend saßen wir vor dem heimischen Fernseher und spielten Super Mario World. 

Diese Winterferien strahlen in meiner Erinnerung eine Idylle aus, an die ich mich nur zu gern erinnere. Wir hatten einen verschneiten Winter, und in der Nähe unseres Wohnorts waren zahlreiche Tümpel, die zu den Rheinauen gehörten. Tagsüber zogen wir mit mehreren Nachbarskindern los, um Schlittschuh zu laufen oder auf den Rheindeichen Schlitten zu fahren. Bei Anbruch der Dämmerung standen wir dann meist durchgefroren und mit roten Wangen mit zwei oder drei Freunden vor der Tür, um gemeinsam mit dem neuen Super Nintendo zu spielen. Im Wechsel spielten wir dann Super Mario World, während meine Mutter heißen Kakao brachte. Ich glaube, ich habe mich beim Zocken nie wieder so wohl gefühlt, wie an diesen Winternachmittagen zusammen mit meinen Freunden vor dem SNES. Oder so gelacht wie bei den späteren Mario Kart-Turnieren, bei denen wir mit Post-its eine Art Sichtschutz auf dem Monitor zu basteln versuchten, damit der andere nicht das aktuell  ausgewählte Item sehen konnte.

Der PC im Kinderzimmer

Mein Patenonkel war der einzige "Erwachsene" in unserer Familie, der sich intensiv für Computer interessierte. Noch dazu war er "Early Adopter", was zu einer für mich tollen Gegebenheit führte: als Jugendlicher - während die meisten meiner Freunde noch den Amiga 500 hatten - bekam ich zu einem Schnäppchenpreis einen gebrauchten PC von ihm. Es war die Zeit, in der gerade der neue Pentium herauskam, und mein Onkel hatte einen riesigen Tower von Highscreen, mit einem 486 DX2-66. Als er ihn eines Samstags vorbei brachte, war ich überglücklich.

Wir fuhren gemeinsam los, um mir einen Monitor zu kaufen. Mit dem PC war das Super Nintendo zunächst wieder abgeschrieben. Mein Onkel zeigt mir eine neue Welt, die noch dazu auf kopierbare 3,5-Zoll-Disketten passte. Ich fand Gefallen an Flugsimulationen und Strategiespielen, und in den folgenden Wochen verbrachte ich wieder Nachmittag um Nachmittag mit meinem Schulfreund M. vor dem PC. Wir fuhren mit der Straßenbahn in die Stadt, um in den aufkommenden kleinen PC-Lädchen die bunten Spielekartons zu sichten. Wir kauften dicke Wälzer zu MS-DOS oder Windows, und lernten gemeinsam die Bedienung dieses neuen Computers. 

Langsam nahm die PC-Dichte im Freundeskreis zu - M. war nach mir der zweite, der seine Eltern überzeugen konnte, ihm -zumindest- einen 486SX-33 zu kaufen, der in der Samstagszeitung im lokalen Elektromarkt im Angebot war. Ich erinnere mich an lange Telefonate zwischen seinen und meinen Eltern, was das denn für ein Gerät sei, und ob man den wirklich bräuchte. Ich hatte meiner Mutter vorher natürlich pflichtschuldig bestätigt, dass so ein PC sogar für die Schule wichtig wäre, und so kam M. auch an seinen PC. So saßen wir also wieder gemeinsam bei ihm oder mir vor dem Monitor und spielten zu Zweit Singleplayer-Spiele. X-Wing und dessen Nachfolger Tie Fighter fesselten uns wochen- oder sogar monatelang. Wir legten uns Zettel mit den Tastenkombinationen bereit, der "Pilot" bediente den Joystick und der "Wingman" drückte im richtigen Moment auf Zuruf eine der zahlreichen Tasten für den Hyperraumsprung oder den Tractorbeam.

Zu viert verbrachten wir Nachmittage vor dem Fußballmanager, hörten dabei Musik und sahen VIVA im TV, während einer von uns jeweils seine Eingaben machte und an den nächsten Spieler weitergab. Auch Worms hatte es uns angetan: die PC-Fassung lies ein Editieren der Teams zu, und so trugen die kämpferischen Würmer die Namen unbeliebter Lehrer oder Mitschüler. Was war der Jubel groß, wenn Herr X. in einer flammenden Explosion unterging...

Mit dem PC einher ging auch das spielerische Erforschen neuer Möglichkeiten der Computernutzung, ich lernte Programmieren, nutze den Rechner irgendwann wirklich für die Schule und legte den Grundstein für meinen heutigen Beruf. Das Videospielen rückte ein wenig in den Hintergrund - wie bei vielen Jugendliche bekamen auch bei mir andere Dinge plötzlich Bedeutung, und die regelmäßigen Spielsessions mit Schulfreunden wichen dem Interesse an Musik (ich spielte mit einigen Freunden ein paar Jahre in einer Punkband) und natürlich dem anderen Geschlecht. Trotzdem fanden auch in dieser Phase meine schönsten Zock-Erlebnisse im Freundeskreis statt, nach den Bandproben wurde ab und zu Tony Hawks oder FIFA Soccer auf der Playstation unseres Drummers gezockt - meist in ausgelassener Partylaune.

Die Renaissance des Spiele-PCs

Mit meinem Zivildienst brach eine neue Phase an: ich konnte mir ein altes Auto leisten und hatte plötzlich wirkliches Geld zur Verfügung. Außerdem hatte ich Zeit, denn so anspruchsvoll war der Job nicht... Meine Freunde und ich hatten zudem die Phase überwunden, in der Computerspiele für uns als "uncool" und nerdig galten. Es war die Zeit um den Jahrtausendwechsel, und wir entdeckten Counterstrike und das CPU-Wettrüsten für uns. Es fing mit einfachen Ring-Netzwerken an, doch bald schmissen wir zusammen und kauften uns einen Router und Netzwerkkarten, um unsere PCs leichter zu verkabeln. In der ersten Wohnung meines Freundes M. hingen wir regelmäßig unsere Computer zusammen, die Tapeziertische ächzten unter dem Gewicht der Röhrenmonitore und zahlreichen Bierflaschen. Mit vier bis acht Leuten spielten wir meist bis in die Morgenstunden, tauschten Files aus und aßen Pizza. 

Mit den selben Freunden besuchte ich später einige große LAN-Parties wie die FusionLAN oder die The Summit. Auch hier das Phänomen: wenn ich mich zurückerinnere, denke ich an meine alten Freunde, an ausgelassene Nächte und gemeinsames Feiern. Anekdoten wie die in meinem Kofferraum ausgelaufene Wasserkühlung meines Freundes oder ein handfester Streit, wer denn die Tograner bei Dark Reign nehmen dürfe, lassen mich heute ebenfalls schmunzeln. Und wie viel Geld ich in ständig neue Athlon-CPUs ein wenig höherer Taktung gesteckt habe, möchte ich gar nicht wissen...

Der Wandel

Irgendwann wurde das mit den LAN-Parties weniger. Wir waren im Berufsleben angekommen, hatten uns zerstreut und vor allem: das Internet hatte das Onlinespiel groß gemacht. Klar, ein paar von uns spielten mal über das Netz zusammen Counterstrike oder Battlefield, aber bei mir sprang der Funke nie wirklich über. Über die Jahre verlor der PC wieder an Attraktivität für mich und ich spielte wieder mehr mit Konsolen. 

In meiner ersten Wohnung stand dann eine Playstation 2 unter dem von Oma geerbten Großbildfernseher. Lange Zeit spielte ich eher allein oder mal erste Casual-Ausläufer mit meiner Freundin. Auch an einige lustige Abende mit Sing Star-Derivaten kann ich mich erinnern, aber auch hier war es wieder der Freundeskreis, der für spaßige Anekdoten sorgte. Als zwei meiner Freunde auch zu Playstation-Jüngern wurden, fanden wieder regelmäßiger gemeinsame Sessions statt: nie werde ich die Winternacht vergessen, in der ich mit meinem Kumpel zusammen im stockdunklen Wohnzimmer Silent Hill 2 durchspielte, was haben wir uns über die Schreckhaftigkeit des jeweils anderen amüsiert. 

Auch heute noch spiele ich gern. Seit Jahren nutze ich Computer hauptsächlich beruflich, und landete aus diesem Grund beim Mac. Weil - vor ein paar Jahren war das noch extremer - dessen Spieleversorgung gegen Null ging, sorgte die Xbox 360 fortan für meinen Spielenachschub. Und selbst heute sind die spaßigsten Momente diejenigen, wo ich mit meinem Kumpel, einem Sixpack und Pizza die ganze Nacht an einem Fernseher im Splitscreen zocke. Gears of War oder Army of Two sind Beispiele für Games, die ich allein kaum spielenswert gefunden hätte. 

Auch das gemeinsame Durchspielen diverser LEGO-Games mit meiner - eher selten spielenden - Frau ist dank amüsantester Momente in der Rückschau ein Highlight meiner Zockerkarriere.

Leider nimmt - besonders bei den aktuellen Konsolen - die Dichte an Koop-Titeln gefühlt weiter ab, und das gemeinsame Spielen scheint sich komplett in den Online-Bereich zu verlagern. Ich habe immer noch einige Vielspieler im Freundeskreis, mit denen ich gemeinsam über Spiele fachsimple oder auch mal eine Runde online spiele.

Spielenswerte Splitscreen-Games: eine aussterbende Gattung?

Aber die wichtigste Variable meiner persönlichen Spielspaßformel ist offensichtlich: das gemeinsame Erlebnis mit Freunden. Es zieht sich wie ein roter Faden durch ein Vierteljahrhundert des Zockens. Dabei ist das Spiel selbst fast zweitrangig. Ich habe in all den Jahren viele Top-Titel und mindestens genau so viel Murks gespielt. Aber wenn meine Freunde dabei waren, war es letztlich immer eine lustige Zeit.

Natürlich sind dies meine persönlichen Erinnerungen - und vor allem ist diese Spielspaßformel rein subjektiv. Ich hoffe, Ihr hattet dennoch ein wenig Spaß beim Lesen und vielleicht das eine oder andere nostalgische Schmunzeln auf dem Gesicht!

Moriarty1779 24. Juli 2014 - 12:48 — vor 9 Jahren zuletzt aktualisiert
Jörg Langer Chefredakteur - P - 468612 - 24. Juli 2014 - 11:32 #

Schöne Erinnerungen :-)

Moriarty1779 19 Megatalent - - 17129 - 24. Juli 2014 - 13:35 #

Danke! Ich glaube, jeder Spieler fortgeschrittenen Alters trägst so eine gehörige Portion Nostalgie mit sich herum...

jguillemont 25 Platin-Gamer - - 63400 - 24. Juli 2014 - 16:23 #

Absolut. Danke für den lesenswerten Titel. Wie unterschiedlich die einzelnen Spielerkarrieren doch sind und dennoch haben wir alle irgendwelche Parallelen im Lebenslauf ...

Kaeseantje 14 Komm-Experte - 2529 - 28. Juli 2014 - 10:58 #

"fortgeschrittenes Alter" *heul*
Ich werd' alt... :-(

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 28. Juli 2014 - 11:12 #

Na und, daran stirbt man doch nicht... erst etwas später :-)

Kaeseantje 14 Komm-Experte - 2529 - 28. Juli 2014 - 12:49 #

... du solltest Psychologe werden. Ich fühle mich gleich viel besser.
:-P

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 28. Juli 2014 - 12:50 #

Das war der Plan :-)))

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 265163 - 13. August 2014 - 13:27 #

Ach wie schön! Danke! :)

Florian Pfeffer 21 AAA-Gamer - 30267 - 24. Juli 2014 - 12:51 #

Ich hatte auf alle Fälle beim Lesen das eine oder andere nostalgische Schmunzeln auf dem Gesicht!

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 104914 - 24. Juli 2014 - 13:11 #

Ich habe den Artikel mit vielen nostalgischen Schmunzeltränchen gelesen.
So analysiert man Spielspaß !
Ich hab mir zwar nie ein Cockpit, dafür mit 2 freunden aber mal einen Arcade Automaten gebaut. Innenleben: Ein Monitor + ein Snes mit wahlweise Mortal Kombat oder Street Fighter.
Dazu zwei festmontierte Scoremaster Fightsticks.
Und los ging das fröhliche Prügeln. Schade, hab leider keine Fotos mehr von dem Teil, denn es ist leider schon lange den Weg alles Irdischen gegangen. :(

Moriarty1779 19 Megatalent - - 17129 - 24. Juli 2014 - 13:32 #

Leider hat man damals wirklich nur selten und wenig fotografiert. Heute, wo zu jeder Zeit ein Moment mit dem Smartphone oder der Digicam festgehalten wird, kommt es einem dann schade vor, dass vieles aus der Kindheit nur in Erinnerungen existiert.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 104914 - 24. Juli 2014 - 14:47 #

Das leider aber auch nur, bis die interne Festplatte voll ist und dein Gehirn sich fragmentiert. Alt werden nennt man das, glaub ich...

Doc Bobo 18 Doppel-Voter - 9079 - 25. Juli 2014 - 9:45 #

Ich hab noch Video8 Material von Lotus Esprit Sessions auf dem Amiga 500 bzw. Street Fighter auf SNES. Die Cam stand ne Zeit lang auf dem Stativ im Kinderzimmer. Hätte es damals schon YouTube gegeben, wäre ich sicherlich ein Video-Blogger geworden^^.

Fischwaage 17 Shapeshifter - 6765 - 24. Juli 2014 - 13:09 #

Alter wie cool! Ich hatte genau den Computer wie auf dem Bild auf Seite 2! Haha da werden Erinnerungen wach. Highscreen...Ja! Das war meiner!!!

Moriarty1779 19 Megatalent - - 17129 - 24. Juli 2014 - 13:34 #

Ich auch. Der stand sogar noch lange Jahre im Keller meiner Oma, weil ich meinen "ersten PC" nicht abgeben wollte. Aber so ein 486er war dann irgendwann wirklich nur noch Schrott.

Heute kann man so etwas sicher wieder an Spielesammler, die ihre alten Games im Originalspeed spielen wollen, verkaufen.

Fischwaage 17 Shapeshifter - 6765 - 24. Juli 2014 - 14:19 #

Wie cool! Dieses Schloss vorne...haha ich weiss bis heute nicht wofür das gut war ;) Aber ich erinnere mich dran wie ich damals noch TELEFONISCH (!!!) Simon The Sorcerer beim Versandhandel bestellt habe. Mir fällt leider der Name vom Shop nicht mehr ein...Schade ;)

pauly19 15 Kenner - 2957 - 24. Juli 2014 - 14:52 #

Vielleicht war es der Theo Kranz Versand ?

Erynaur (unregistriert) 24. Juli 2014 - 16:53 #

War auch mein erster zu grossem Teil selbstbezahlter Rechner, telefonisch bestellt hab ich damals fast nur beim WIAL Versand, vielleicht war es ja der gleiche.

Freylis 20 Gold-Gamer - 23164 - 24. Juli 2014 - 13:43 #

Danke Moriarty, das war mal eine schoene Lektuere, die von Herzen kam und wieder einmal beweist, dass alle die Versuche, Spielspass in theoretische Formeln und Tabellen zu pressen nur bedingt effektiv sind. Denn es sind nicht nur die Spiele, sondern die Momente, das Miteinander und die Lebensumstaende, an die wir uns gerne miterinnern. - Es sei denn wir leiden unter Schlafmangel und uns laeuft die Desktop-Kuehulung aus - dein armer Kumpel! ;)

Moriarty1779 19 Megatalent - - 17129 - 24. Juli 2014 - 13:49 #

Ich schrieb ja extra, dass mein Artikel sich einfach mal von theoretischen und wissenschaftlichen Herangehensweisen löst, und das Erleben und den Spaß in den Vordergrund stellt. Wobei ich natürlich einräume, dass ersteres ebenso wichtig und nötig ist.

Zum Kumpel: der musste tatsächlich die erste Nacht der FusionLAN damit verbringen, seinen Rechner mit Toilettenpapier und Taschentüchern zu trocknen und hat sich erst am nächsten Tag, als jeder Rest verdunstet war getraut, ihn anzuschalten. Zum Glück lief die Kiste dann wieder - mit dem ultrateuren Lüfter, den er am Verkaufsstand der LAN kaufen musste ;-)

Freylis 20 Gold-Gamer - 23164 - 24. Juli 2014 - 15:17 #

"dass ersteres ebenso wichtig und nötig ist"
Ach naja, nicht fuer mich. Ich habe das erste Drittel meines Lebens schon genug mit wissenschaftlichen Methoden verplempert. Ich will jetzt nur noch das pralle Leben :)
Zum Kumpel: Wow, das ist echt krass, waere mein absoluter Albtraum fuer LANs gewesen, ist mir aber nie passiert. Das Schlimmste war, als mein Freund mir seinen zweiten Desktop zur Verfuegung stellen wollte, der dann aber Festplattencrashs hatte. Netterweise durfte ich seinen Compi benutzen und er guckte in die Roehre, waehrend wir Shogo, Blood, Forsaken und UT1999 zockten. - Hach jaaaaaa... da faellt mir sogar gerade mein damaliges Desktop-Hintergrund Bild ein: Korben Dallas und die Mangalore-Mercs aus dem 5. Element. Echt schoene Zeit! :D

Tommylein 16 Übertalent - P - 4666 - 25. Juli 2014 - 13:59 #

Wir waren auch häufig auf großen Lan Partys und irgendwie lag ein kleiner "Fluch" auf uns. Irgendjemanden aus der Gruppe hat es immer getroffen. Einem Kumpel ist auf der Lan Party der Monitor abgeraucht, auf der nächsten Lan hat es einem anderen Kumpel die Festplatte zerschossen. Ich selber habe mal mein Lan Kabel für die Lan Party vergessen und ein anderes mal war es zu kurz. Wir waren gute Kunden beim Verkaufsstand. Aber nachdem ich mir ein 20 Meter langes Lan Kabel zugelegt hatte, saß ich danach nie weiter als einen Meter vom nächsten Switch entfernt ;)

Schöner Artikel wo sich jeder Gamer aus den Anfangszeiten irgendwo selber wiederfindet.

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21087 - 24. Juli 2014 - 14:11 #

Sehr schöner Artikel ^^
Und ja, ich habe wohl auch eine nostalgische Ader. Ich gehörte ja zur parallel Welt mit meinem ZX Spectrum und später Atari ST 1040.

Bin ich der Einzige der immer noch die Tetris Musik im Kopp hat?

Moriarty1779 19 Megatalent - - 17129 - 24. Juli 2014 - 14:25 #

Ich summe sie gerade, wegen Deines kommentars. Danke für den Ohrwurm ;-)

Einen User-Artikel über die schönsten Videospielsoundtracks habe ich bereits in Planung. Als großer Fan von Uematsu müsste ich allerdings aufpassen, dass der nicht zu JRPG-lastig wird :-)

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 104914 - 24. Juli 2014 - 14:45 #

Ich höre sie jeden Tag im Smartphone bei Tetris Blitz ;)

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21087 - 25. Juli 2014 - 8:02 #

Super Idee!
An Anregungen wirds da mit Sicherheit nicht mangeln ^^
M.U.L.E., Forbidden Forest, System Shock, Vampire Blood Lines, Deus Ex, Morrowind Theme und tausend andere... OMG!
Da fängt schon gerade wieder das, ich muss mal unbdingt wieder ... auspacken und anhören, an ;-)

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45101 - 26. Juli 2014 - 23:23 #

Wehe, Du schreibst nicht mindestens zwei Seiten über Uematsu und seine Musik! Der ist nämlich zufällig auch mein Lieblingskomponist :)

Skeptiker (unregistriert) 24. Juli 2014 - 14:38 #

Im Rückblick hat mich der (Heim-)Computer von sozialen und zeitlichen Zwängen befreit. Er war als Spielkamerad da, wenn die Freunde alle schon im Bett lagen und im TV nur noch das Testbild lief. Die schönsten Erlebnisse waren für mich daher die durchgemachten Nächte, wenn man gezockt oder programmiert hat.
Ich kann daher nur den Kopf schütteln, über die ganze Gamification-Branche. Die wollen ja Spielspaß in normale Anwendungen integrieren, was per se nicht klappen kann, wie man an unseren verschiedenen Beispielen sieht. Ich darf zum Beispiel gar nicht nachts arbeiten, da ist die Firma verrammelt und die Firma müsste Zuschläge für Nachtarbeit zahlen. Und wie in deinem Beispiel mit ein paar Freunden (oder zur Not auch Arbeitskollegen) stundenlang vor dem Monitor lustig Gruppenarbeit zu machen, wäre auch nicht geduldet. Gamification ist so ein Unsinn, da Spielspaß individuell ist.

Lorin 17 Shapeshifter - P - 7492 - 24. Juli 2014 - 14:40 #

Interessant. Ich spiele seit 1985 also ca 29 jahre. Bei mir hat sich das irgendwann gewandelt. Zwar habe ich auch bis in die Amiga und PC-Zeit hinein mit immer wieder mit Freunden oder meinem Bruder zusammen gespielt, aber das war nie die bestimmende Komponente für mich. Ich war halt der N. in deinem Artikel, ich war der mit den Geräten, und die anderen kamen wenn dann zu mir. War auch immer cool, aber das waren eher "Events" als die Regel.

Mit steigendem Alter verlief sich das aber und seit vielen Jahren bin ich in meinem Bekannten- und Freundeskreis der einzige "Gamer". Kein anderer kann auch nur ansatzweise etwas mit diesem Hobby anfangen ausser meiner Frau die zumindest manchmal mit mir Coop spielt und mit mir einige Zeit mit Wow verbracht bevor die Kinder kamen. Mein letztes 4 Spieler-Erlebnis war MarioKart DD (Gamecube) und muss 6-7 Jahre her sein, die letze LAN-Party wird gute 15 Jahre her sein.

Und bei mir hat sich über die Jahre ein ganz anderer "roter Faden" herauskristallisiert... die Geschichte, die Erzählung, die Handlung... man mag es nennen wir man will, ist für mich der "Freudenspender" an einem Videospiel. Daher fallen auch alle Genres die auf Multiplayer und Leistungsmessung hinauslaufen aus meinem Raster. Kein Fifa, kein NFS, kein COD (Multiplayer).
Was zählt ist die Story. Dahinter reiht sich dann ein vernünftiges Gameplay ein. Da ist das Genre schon wieder egal.
Und eine kleine Ausnahme gibts auch noch: Strategiespiele wie CIV, SimCity, usw. Die haben zwar keine Story man kann aber trotzdem gut Zeit darin versenken.
So wird man halt wenn man keine Freunde hat die "spielen". ;)

Zeigt doch wunderbar die Unterschiede zwischen den Gamern.

Bernd Wener 19 Megatalent - 14832 - 24. Juli 2014 - 15:59 #

Oder man vereint diese beiden Formen in sich. Ich finde mich in dem Artikel genauso wieder, wie in deiner Ausführung zur Wichtigkeit von guten Stories. Achja, zudem rase ich ganz gerne in virtuellen Boliden von arcadig bis leicht simulationsangehaucht. ;)

Pomme 17 Shapeshifter - P - 8614 - 25. Juli 2014 - 9:04 #

Och, ich habe Spiele wie Civ, Master of Magic, Master of Orion usw. immer mit viel Spaß mit einem Kumpel gespielt, nicht gegeneinander, sondern gemeinsam in einer Fraktion: Ein von uns hat die Hauptstadt bekommen, die erste Zweitstadt hat dann dem anderen gehört, danach hat jeder mehr oder weniger sein Ding gemacht und wir haben unsere Nation gemeinsam nach vorne gebracht. War nicht effektv, aber schön.

Dabei entstehen dann auch die Storys im Kopf, die heroischen Abwehrkämpfe einzelner Einheiten, die Belagerundsschlachten, die tapfere Besatzung der Exeditionsschiffe auf der Reise ins Ungewisse... hachja

Moriarty1779 19 Megatalent - - 17129 - 25. Juli 2014 - 9:21 #

Dieses "Spielen auf einer Metaebene" sehe ich als ganz wichtigen Bestandteil vom gemeinsamen Spiel. Als Kinder haben wir eben zum einen auf dem Bildschirm den X-Wing gesteuert, zum anderen waren wir im "realen" Spiel aber auch Piloten, die gemeinsam im Cockpit saßen.

Bernd Wener 19 Megatalent - 14832 - 24. Juli 2014 - 16:04 #

Schöner Artikel, der teils inhaltsgleiche Parallelen aus meinem (und vermutlich einigen anderen Leben hier) enthält :D Ich frage mich nur, wer hier gerade Zwiebeln schneidet...

Leider kann ich deine Feststellung, dass es wieder weniger (gute) Couch-Co-Op-Spiele zu geben scheint, aus eigener Erfahrung bestätigen. Meine Freundin und ich setzen derzeit Hoffnungen in Sacred 3 und erwarten sehnsüchtig das neue Lara Croft Spinoff im Dezember. Blöderweise sind uns aber zwei der sonst regelmäßigen Couch-Mitstreiter durch unseren Umzug abhanden gekommen. Adäquater Ersatz hat sich noch nicht gefunden *schnüff*

Erynaur (unregistriert) 24. Juli 2014 - 17:00 #

Danke für diese Zeitreise und die schönen Erinnerungen, die wieder aufkommen.
Die privaten Lan-Partys waren schon toll damals, ich kann mich an eine während meiner letzten Sommerferien erinnern, da war eine Woche die Jalousie unten, wir waren zu viert und Abends wurde kurz zum Griechen gepilgert, Gyros gefuttert, Getränke aufgefüllt und weiter ging es, war schon grenznerdig!

Freylis 20 Gold-Gamer - 23164 - 24. Juli 2014 - 17:52 #

Was die Getraenke angeht: war bei euch auch Whiskey-Coke angesagt? Neben Red Bull und Tonnen von Kaffee war das immer unser Standardgetraenk: tolle Mixtur, die gleichzeitig relaxt und die Reaktionsfaehigkeit aufmoebelt.

Erynaur (unregistriert) 24. Juli 2014 - 19:12 #

Getränke waren ein bunter Mix aus Bier, Cola, Wodka-Lemon, Wasser und Multi Säfte, wir haben damals eher wenig Alkohol getrunken.

Freylis 20 Gold-Gamer - 23164 - 24. Juli 2014 - 20:36 #

Hmmm, an Vodka-lemon koennte ich mich auch gewoehnen. Naja, Alk muss auch nicht unbedingt sein, es sei denn, alle trinken in regelmaessigen Abstaenden mit, damit das gameplay im MP ausgewogen bleibt (von beeindruckend bis "wat war'n dat fuer'n Schleim auf meinem Bildschirm??" "dat war ich, ich bin an dir vorbeigelaufen" "haste mich dann verfehlt??" "nee, hab erst jetzt geschossen" "..." "..." "ach sooooooo")

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 25. Juli 2014 - 14:58 #

Bei "Whiskey-Coke" fallen mir gerade wieder die aberwitzigen Reaktionen der Spielfigur ein, wenn wir seinerzeit bei Links den 10. Ball hintereinander im gleichen Teich versenkt haben - was nachts so gegen halb 3 durchaus mal vorkommen konnte. ;-)

Freylis 20 Gold-Gamer - 23164 - 25. Juli 2014 - 16:48 #

Hihi, ja. Meine Crew war einmal so dicht, dass irgendwer, wo jemand "Lemmings" auspackte und das nur mal so aus Scheiss fuer sich alleine spielte, ernsthaft fragte: "Was is'n das fuer'n Spinaaaat auf'm Bildschirm?" - bis wir rafften, dass er all die gruenen Haarbueschel meinte. - Uebrigens: Whiskey-Coke war mein absolutes Traumgetraenk, hat mich immer nur locker gemacht und gleichzeitig hyper, einfach die perfekte Kombination fuer E-Sport-maessiges Extreme-Gameplay auch nach mehreren Glaesern. Waehrend meine Freunde oft meinten, dass sie mich so besoffen kriegen koennten, dass sie mich bei UT1999 oder Forsaken vom Thron stossen koennten, wurde ich mit dem Zeugs meistens nur noch besser.

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 25. Juli 2014 - 17:04 #

Ging mir mit Whiskey-Coke auch so... damals jedenfalls. Aber das Alter, das Alter... :-(

Freylis 20 Gold-Gamer - 23164 - 25. Juli 2014 - 17:43 #

Das Alter spart aber Geld, da braucht man nicht mehr so viele Glaeser, um das Nirvana zu erreichen. Wenn ich mich noch daran erinnere, wie ich auf dem Uni-Sommerfest 1993 mit huebschen 21 ganze 5(!) Becher Licher Bier kaufen musste, bis ich ueberhaupt irgendwas merkte. Mannomann, was waren das Unkosten! ;)

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 25. Juli 2014 - 18:51 #

Ich weiß nicht so recht... Whiskey-Coke hieß damals Johnny Walker - heute trinke ich Glenfiddich, deutlich weniger zwar, aber wirklich billiger ist das nun auch nicht ;-)

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62024 - 17. August 2014 - 0:30 #

Johnny Walker habe ich damals schon nicht runterbekommen, Ballentines oder Tullermore Dew mit Coke waren damals neben Bier die perfekten Getränke zu jedem Fussballmanager.
Heutezutage verzichte ich glücklicherweise auf die Coke und geniesse meinen Laphroig natürlich nur pur. ;)

Edit: Da habe ich doch glatt die nächtlangen Warlords-Sessions vergessen, unglaublich.

Ookami 10 Kommunikator - 539 - 24. Juli 2014 - 18:15 #

Omfg. Mit dem C64II Angebot vom Allkauf hat es bei mir auch mit den "Personal Computern" angefangen! XD
Hatte vorher nur bei einem Freund am C16+4 daddeln können und hatte selber erst nur das Sega Masters System (1) und ein NES.

Das waren noch Zeiten!
Richtig guter Artikel!

Grüße

Unregistrierbar 18 Doppel-Voter - 10829 - 24. Juli 2014 - 20:18 #

Der Artikel ist gut, gerade WEIL er das subjektive betont.

Dem Fazit kann ich mich nur anschliessen. Auf dem Amiga gab es "Superstar Ice Hockey", das zwar (für damalige Verhältnisse revolutionäre) Bodychecks kannte, aber grauenhaft langsam war. Als wäre der Boden mit Kleister verklebt anstatt aus Eis.

Aber wir haben es gespielt wie die Blöden, bis in die Morgenstunden, denn man konnte gegeneinander spielen.

Orschler77 18 Doppel-Voter - - 10788 - 25. Juli 2014 - 8:25 #

Sehr schöner Artikel, da kommen so einige Erinnerungen hoch. ;)

stylopath 17 Shapeshifter - 6257 - 25. Juli 2014 - 12:30 #

Sehr schöner Artikel, ich sehe es genauso mit der Coop-Geschichte, es geht ja schon mit den Racegames auf Konsole los, NfS kann man da schon ewig nicht mehr im Splitscreen zocken, totaler Quatsch wie ich finde.
Grad dafür kauf ich mir eine Konsole, damit ich mit Kumpels aufm Sofa hocken und zocken kann.

Tungdil1981 19 Megatalent - 16680 - 25. Juli 2014 - 22:35 #

Sehr schöner Artikel, muss ich ja auch sagen. Das Wechseln der Systeme kommt mir auch bekannt vor.

Funatic 20 Gold-Gamer - - 24634 - 26. Juli 2014 - 13:59 #

super artikel! hatte viel spasss beim lesen und den ein oder anderen sentimentale flashback. zusammen mit meinen beiden besten freunden secret of mana auf dem SNES, heroes of might&magic 3 im hotseat oder später counterstrike im "LAN-keller"...best time ever! würd mir wünschen das wieder mehr entwickler auf splitscreen/hotseat setzen. wenn ich mir anschaue wieviel spass ich heute noch mit meinen kids habe wenn wir zusammen vorm fernseher sitzen und mario kart 8 gegeneinander fahren kann jedes onlineduell abstinken.

Nachtfischer 16 Übertalent - 5634 - 26. Juli 2014 - 20:23 #

Subjektiv schön und gut, aber ganz "wissenschaftlich unerklärbar" sind deine Erfahrungen hier nicht. Im Gegenteil, sie entsprechen gerade der Trieberfüllung der "Relatedness", von der bereits in diversen Studien gezeigt wurde, dass Spiele sie sehr gut bedienen können. ;)

Siehe: http://www.gamersglobal.de/user-artikel/warum-spielen-wir-wirklich

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 104914 - 26. Juli 2014 - 21:08 #

*rolleyes*
Nachtfischer, dies ist eine nostalgische Reise in die Vergangenheit.
Du bedienst mit deinen pseudowissenschaftlichenn Artikeln eine andere Klientel. Nämlich die, die ihr Hobby gern zu Tode analysieren. ;)

Moriarty1779 19 Megatalent - - 17129 - 26. Juli 2014 - 21:33 #

Ach, nix für ungut. Nachtfischer hat ja recht: solche Nostalgie ist sicherlich erklärbar - Psychologie ist schliesslich auch eine Wissenschaft.

Nur geht es mir bei meinen Schilderungen eben nicht um Analyse oder Deutung, sondern einfach um Prosa. Und die hat ja offenbar nicht wenige hier gut unterhalten.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 104914 - 27. Juli 2014 - 8:22 #

Ebend das mein ich ja. Ich fand deinen Artikel amüsant, wehmütig und und ungeheuer nostalgisch unterhaltsam. Wohingegen ich bei Nachtfischer mich schon oft gefragt hab, ob er überhaupt Spaß am spielen hat. Denn seine Artikel sind zum einen meiner Meinung immer ziemlich trocken und zähflüssig. Zum anderen sind seine "Analysen" nicht wirklich dazu geeignet etwas wie Spielspaß zu enträtseln.
Spielen sollte etwas sein das von Herzen kommt, ohne das man sich Gedanken über irgendwelche "Warum ?" macht.

Nachtfischer 16 Übertalent - 5634 - 27. Juli 2014 - 11:00 #

Gut, dass die Musiker der Vergangenheit, begonnen in der Renaissance und dem Barock, nicht diese Einstellung hatten und sich über Jahrhunderte das solide theoretische Fundament, das heute absolut jedem populären Song zugrunde liegt, entwickelt hat. Harmonielehre, Tonalität, Dominanz, Modi etc.

Gut, dass wir in der visuellen Kunst um Dinge wie die kompositionelle Drittel-Regel und die Farbenlehre wissen. Ja, wissen! Ein wissenschaftlicher Unterbau ermöglicht es Künstlern erst, konstant qualitativ hochwertige Werke zu erschaffen.

Das alles ist keine "Pseudowissenschaft" und es sind keine "Analysen in Anführungszeichen". Es ist die Art und Weise, wie eine Kunstform ihre einzigartige Identität entwickelt, ihren Wert für die Menschheit entdeckt und sich kontinuierlich weiterentwickelt.

Es ist schon klar, dass im Gaming alles noch sehr mystisch wirkt, weil wir noch ganz am Anfang stehen - quasi in der Steinzeit des Game-Designs. Wir kommen langsam dazu, dass die Position des "Game-Designers" als Entwickler eines Regelwerks explizit besetzt wird. Allerdings gehört sie noch zu den schlechtbezahltesten Jobs in der Branche (http://www.gamasutra.com/view/news/221533/Game_Developer_Salary_Survey_2014_The_results_are_in.php).

Unser gesamtes heutiges Verständnis von Musik basiert darauf, dass Kirchen in der Renaissance Leute dafür bezahlten, Musik für sie zu machen. Es waren professionelle Musiker. Die gibt es seit hunderten von Jahren. Game-Designer vielleicht seit wenigen Jahrzehnten - und auch nur spärlich. Qualitativ hochwertige Kunst setzt Respekt vor dem und ein Studium des entsprechenden Handwerks voraus. Vollzeit-Künstler beginnen, ernsthafte und unbequeme Fragen über die Natur ihres Tuns zu stellen. Und an diesem Punkt sind wir jetzt langsam aber sicher im Game-Design. Der oben beschriebene Vorgang ist eingeleitet. Davon ist auf Dauer keine auch noch so junge Kunstform gefeit. Das widerspricht auch überhaupt nicht der "Herzensangelegenheit". Im Gegenteil.

"We should continually be striving to transform every art into a science: in the process, we advance the art." (Donald Knuth)

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Zu deiner Frage nach dem "Spaß" möchte ich Ludite Sam zitieren und dir damit versichern, dass ich an Spielen mehr Spaß habe als an jeder anderen Kunstform:

"In the still fledgling era of video games, we’ve proceeded boldly and blindly into a new sort of experience that we knew very little about. Now more than fifty years since Spacewar! we’ve become distracted by the allure of a commercial audience rivaling that of cinema. We have made ourselves beholden to an industry that’s snowballed out of control and rigidly held us in the safe territory of what little was known.

I am a game critic who feels it’s time for us to discard all the glitz and glamor of modern video games, which only serves to distract us from the hollow experience underneath. It’s time to understand games in the abstract, where all games truly exist, so that we can lay better foundations for our interactive experiences. Some have said of me that that I have an aversion to technology or progress in the industry, that I’m a sort of Neo-Luddite when it comes to games. People have said that I don’t know how to have fun. I see myself as focused on a greater form of fun that we are only just beginning to realize."

Genug gesagt? ;)

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 104914 - 27. Juli 2014 - 15:06 #

Gut, das mir das Geschwafel jetzt nicht durchgelesen habe. :D
Im Ernst Nachtfischer, du wirst mich mit deinen Artikeln nie überzeugen können.
Aber wie schon geschrieben, bin ich ja auch nicht deine Klientel. Ich weiß ja, das du durchaus deine Fans auf GG hast.
Die haben wahrscheinlich auch genug Grütze im Kopf, um deinen Artikel zu kapieren.
Ich arme unstudierte Arbeitsbiene hingegen muß meinen Spaß nicht hinterfragen. ;)

Nachtfischer 16 Übertalent - 5634 - 27. Juli 2014 - 15:17 #

So unverständlich war mein Kommentar doch nun nicht. :(

Die Fortentwicklung des Mediums findet so oder so statt. Unabhängig von mir, dir oder irgendeiner "Klientel".

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 104914 - 27. Juli 2014 - 16:05 #

Das mit dem unverständlichen Kommentar war doch nur ein Joke ;)

Freylis 20 Gold-Gamer - 23164 - 28. Juli 2014 - 16:31 #

“To be is to do”—Socrates.
“To do is to be”—Jean-Paul Sartre.
“Do be do be do”—Frank Sinatra.

(Ende der Diskussion, wenn du schon Musiker erwaehnst). ;P

Nachtfischer 16 Übertalent - 5634 - 27. Juli 2014 - 10:54 #

Das war auch keine Kritik an deinem tollen Artikel, sondern lediglich eine Anmerkung. Auch mich hat er hervorragend unterhalten. Gerne mehr davon!

Freylis 20 Gold-Gamer - 23164 - 28. Juli 2014 - 15:38 #

"Subjektiv schön und gut"
und nach diesen Worten haettest du einfach schweigen koennen, anstatt die Gelegenheit zu missbrauchen, um deine eigenen Artikel zu profilieren. Schlimmer noch finde ich die Tatsache, dass du nicht einmal Respekt gegenueber anderen Artikelschreibern hast, sonst haettest du zunaechst mal etwas Positives oder ueberhaupt inhaltlich etwas sagen koennen. Aber wer nicht einmal die Gabe/Hoeflichkeit hat, zuzuhoeren, bevor er das Wort ergreift...

Nachtfischer 16 Übertalent - 5634 - 30. Juli 2014 - 14:49 #

Selten habe ich so viel Unsinn in einem so kurzen Kommentar gelesen. Aber das sieht denke ich jeder.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45101 - 30. Juli 2014 - 17:05 #

Ehrlich gesagt, habe ich Deinen Kommentar auch eher als Werbung für Deinen eigenen Artikel aufgefasst.

Nachtfischer 16 Übertalent - 5634 - 30. Juli 2014 - 17:12 #

Falls darüber Unklarheit bestehen sollte: Ich verdiene nichts an diesen Artikeln. Mir geht es einzig darum, den Diskurs und die Spielekunst voranzutreiben.

Von mir aus kannst du sehr gerne den Link entfernen und stattdessen direkt auf die Studien verweisen: http://www.selfdeterminationtheory.org/SDT/documents/2010_PrzybylskiRigbyRyan_ROGP.pdf

Ich dachte lediglich, dass das Paper für viele vielleicht anstrengender zu lesen sein könnte.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45101 - 30. Juli 2014 - 17:17 #

Da besteht keine Unklarheit drüber, was Deinen Verdienst angeht. Dennoch kann man es durchaus kritisch sehen, wenn ein Artikel-Autor immer mal wieder die eigenen Werke verlinkt (ist ja nicht das erste Mal). Ich persönlich habe nichts dagegen und sehe da auch nichts moralisch Verwerfliches (es sei denn, Du würdest tatsächlich an Deinen Artikeln verdienen) immerhin verlinkst Du auch mindestens genauso oft andere Artikel, jedoch ist Freylis' Kommentar völlig legitim und bei weitem nicht so unsinnig, wie Du versuchst darzustellen.

EDIT:
Zur Link-Entfernung besteht keine Notwendigkeit :)

Nachtfischer 16 Übertalent - 5634 - 30. Juli 2014 - 18:04 #

Am aufgeführten Fakt war nichts unsinnig, an den gezogenen Schlüssen sehr wohl. ;)

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45101 - 26. Juli 2014 - 23:37 #

Die Antithese zu Nachtfischers Artikeln!
Vielen Dank für diesen sehr unterhaltsamen, toll geschriebenen Bericht - wenngleich ich mich selbst kaum wiedererkenne. Was Videospiele angeht, bin ich fast ausschließlich Singleplayer. Das Eintauchen in Stories wie jene der Final-Fantasy-Spiele war für mich seit jeher das nonplusultra und daran hat sich nicht viel geändert bis heute. Allerdings kann ich mich noch sehr gut erinnern, dass ich damals auch oft mit einem Kumpel zusammen gezockt habe und wenn wir im Splitscreen gegeneinander kämpften, haben wir uns sogar einen Sichtschutz aus Pappe gebastelt, damit wir unsere Positionen geheim halten konnten :)

Nachtfischer 16 Übertalent - 5634 - 27. Juli 2014 - 10:55 #

Eigentlich gar keine Antithese. Ich sehe nichts, was sich da irgendwie widerspricht.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45101 - 27. Juli 2014 - 15:45 #

Antithese ist nicht nur ein Begriff für Gegenargumente, sondern auch für ein schlichtes Gegenteil, was hier definitiv zutrifft. Aber meinetwegen, dann nenn es Gegenentwurf ;)
Ihr beide habt das Thema "Spielspaß" bearbeitet, jedoch auf völlig gegensätzliche Art. Meine Anmerkung war übrigens nicht abfällig gegenüber Deinen Artikeln gemeint, falls das so bei Dir ankam.

Maverick 34 GG-Veteran - - 1299762 - 23. August 2014 - 19:59 #

Gut geschriebener Artikel, der mich mal wieder an die launigen Netzwerkpartys erinnert hat, die ich zusammen mit anderen Gamern erleben durfte. :)

SnarkMarf 18 Doppel-Voter - 9818 - 29. März 2021 - 8:57 #

Gefunden in den aktuellen Wochenendlesetipps und quasi verschlungen.
Ich konnte viele Parallelen entdecken. Hast das alles sehr schön beschrieben und eingefangen.
Danke für den tollen Artikel.

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21.11.1990 (SNES) • 01.01.1991 (Arcade) • 09.02.2007 (Wii (Virtual Console SNES)) • 04.03.2016 (3DS (Virtual Console SNES)) • 27.04.2013 (WiiU (Virtual Console SNES)) • 06.09.2019 (Switch (Nintendo Switch Online SNES))
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