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Borderlands User-Artikel

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Bei diesem Anblick fährt der kleine Roboter schon mal seine Antenne aus - Euer Weggefährte mutiert während des Spielens dank lustiger Sprachausgabe und einem Hauch Slapstick zu einem waschechten Maskottchen ...

Meine Shotgun Level 10, +5
 
Trotz mangelnder Ausstaffierung im Story-Bereich weiß das Spiel mitzureißen. Ihr arbeitet euch durch die ersten kleinen Quests und werdet sofort angesteckt: Das System aus typischem Ego-Shooter und komplexem Rollenspiel macht sofort Laune. Ihr rückt den Feinden taktisch auf die Pelle, verschanzt euch hinter Deckung, nutzt Schwachstellen und verwendet die Umgebung zu eurem Vorteil. Auf der anderen Seite sammelt ihr neues Equipment und Erfahrungspunkte und skillt euren Recken nach eigenem Gusto. Die Verschmelzung beider Genres ist Borderlands sehr gut gelungen! Die Eigenarten der Spielstile sind hier zu einem leckeren Cocktail gemixt worden, der die meiste Zeit über mundet und beide Geschmacksnerven stimuliert.
 
Gesteuert wird das Ganze bekannten Ego-Shooter-Konventionen treu bleibend: Die bewehrte Zwei-Stick-Steuerung (mit Links laufen, Rechts umherschauen) funktioniert hier, wie bei anderen Genrekollegen auch, einwandfrei. Eine Besonderheit ist die Funktion der L1-Taste, die mit dem Skill eures jeweiligen Helden belegt ist, sobald dieser Level 5 erreicht hat. Außerdem dienen die Steuerkreuz-Tasten als Quickslots für eure verschiedenen Waffen. Zu Beginn habt ihr nur zwei Slots zur Verfügung, im späteren Verlauf könnt ihr aber noch bis zu zwei weitere dazuschalten und frei Schnauze mit euren Lieblingswummen belegen. Die mittlerweile in Ego-Shootern zum Standard gewordene automatische Health-Regeneration gibt es hier übrigens nur zum Teil! Wird eure Lebensenergie angeknabbert, könnt ihr diese nur umständlich mit Medkits wiederherstellen. Euer Schild ist jedoch der erwünschte Lebensretter und regeneriert sich, solange ihr nicht getroffen werdet. Da ihr nur Health verliert, wenn dieser komplett heruntergefahren ist, ergeben sich viele taktische Möglichkeiten, dem Feind gegenüber ins Feld zu ziehen. Außerdem bedeutet das Verlieren der kompletten Lebensenergie nicht gleich das Aus: Schafft ihr es in der kurzen Zeit zwischen dem letzten tödlichen Treffer und der folgenden Ohnmacht noch einen Gegner niederzustrecken, bekommt ihr eine 
zweite Chance genannt "Second Wind" und dürft mit ein wenig wiederhergestellter Energie und vollem Schild weitermachen. Solltet ihr doch mal ins Gras beißen, müsst ihr ein wenig Schotter berappen, damit ihr in der naheliegendsten Stadt wieder aufgepäppelt werdet.
 
Als erstes Rollenspiel-Merkmal dürfte euch bei Borderlands der Damage-Text ins Auge springen, der bei jedem versenkten Treffer anzeigt, um wie viel Lebensenergie ihr euren Kontrahenten gerade erleichtert habt. Zur Belohnung eines jeden gewonnen Kampfes oder absolvierten Quests werden außerdem Erfahrungspunkte ausgeschüttet. Habt ihr von diesen eine bestimmte Anzahl gesammelt steigt ihr im Level auf, eure Attribute verbessern sich und ihr werdet, ab Stufe 5, bei jedem Aufstieg um einen Skillpunkt bereichert. Die Punkte könnt ihr dann in spezielle Fähigkeiten auf eurem Talentbaum investieren. Jeder Held hat individuelle Fähigkeiten, verteilt auf drei unterschiedliche Skill-Sparten. Als Soldat Roland habt ihr so zum Beispiel die Wahl zwischen den Talentbaum-Ästen "Infanterie", der vor allen Dingen den Damage-Output erhöht, "Unterstützung", der Schilde und Defensivtalente verstärkt, und "Sanitäter", der für Regenerationsfähigkeiten und einen vergrößerten Magazin-Vorrat sorgt. Die Skills bauen hier, wie von anderen RPGs wie Diablo bekannt, aufeinander auf. Das bedeutet, dass ihr erst dann an die letzten Skills einer Talentbaumsparte herankommt, wenn ihr zuvor einige Fähigkeiten dieser Sparte mit Punkten versehen habt. Das Ganze klingt nicht nur funktionstüchtig, sondern beweist auch während dem Spielen, dass dieser Aspekt wunderbar in die Welt von Borderlands passt. Das Ausloten der Abilities macht einen großen Reiz des Spiels aus und greift nahezu von Beginn an. Diesen kleinen Gegner noch plätten, diese Side-Quest eben noch zu Ende bringen - alles nur um euren Charakter größer, stärker und besser zu machen. Klappt sonst, klappt auch hier!
 
Auf einen weiteren Punkt muss auch noch einmal im Detail eingegangen werden, dem Equipment. Denn hiervon gibt es reichlich! Neben den zu erwartenden Schießprügeln, wie z.B. Sniper-, Sturm- und Schrotgewehr in zig Variationen, gibt es aber auch Sonderbares. Zum Einen könnt ihr Modifikationen für eure Granaten ausrüsten, die aus euren mickrigen Böllern echte Explosions-Feuerwerke machen. Als Beispiel sei hier die Rain-Mod genannt, die eure Granate vor der Explosion in die Höhe schleudert und ihren feurigen Atem auf alle Gegner im nahen Umkreis regnen lässt. Des Weiteren gibt es Klassen-Upgrades, die ihr finden oder käuflich erwerben könnt. Diese verbessern klassenspezifische Werte und sind eine starke Unterstützung im Kampf. Außerdem könnt ihr außerirdische Artefakte einheimsen, die dem Skill eures Helden einen Elementareffekt und damit mehr Wumms verleihen. So können die Geschosse aus Rolands Geschützturm zum Beispiel mit Gift überzogen oder elektrisch aufgeladen werden. Eure Schilde könnt ihr hier ebenso austauschen, diese unterscheiden sich in Größe, Regenerationsschnelligkeit und zusätzlichen Boni, wie zum Beispiel einem Lebensenergie-Boost. Zu guter Letzt können auch noch Munitionsupgrades an bestimmten Stellen im Spiel gekauft und die Inventar-Größe mit speziellen Quests einiger Dungeons vergrößert werden.
 
Damage-Text und EXP-Anzeige? Ja, traut euren Augen, hinter dem typischen Ego-Shooter-Look steckt auch ein waschechtes Rollenspiel!
 
VisionGamer 10 Kommunikator - 518 - 27. Juni 2010 - 9:34 #

Also das nenn ich mal einen ausführlichen Test :thumbsup: Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, was ich in 4 Seiten Test verpacken sollte, weil das Spiel zwar eine Menge Fun bietet, aber eben Action-RPG-typisch sich nur auf seine Sammelwut verlässt. Das find ich schon schade, weil es so einen tollen Beginn hat und da viel Potential verschenkt, weil der Zauber nach einer halben Stunde schon wieder verflogen ist.

Benny (unregistriert) 27. Juni 2010 - 9:56 #

Interessanter Test und nette Metaphern. ;)

Leider ist der Mehrspielermodus noch immer nicht völlig fehlerfrei und irgendwie kann Borderlands im Einzelspieler nicht so stark fesseln, wie im intelligenten Teamspiel. Das wird meiner Meinung nach aber auch im höchsten Schwierigkeitsgrad zu wenig gefordert.

Sei es drum: Borderlands bleibt auf der Platte und wird immer dann rausgekramt, wenn sich mal wieder eine gehörige Portion Wut auf Zombies und postapokalyptische Banditen angestaut hat.

p.s. Ich bin so dreist und verweise hier in Ermangelung an Link-Erlaubnis auf meinen eigenen Borderlands-Test: Einfach bei google nach dargalin und borderlands suchen.

Atomsk 16 Übertalent - 4878 - 27. Juni 2010 - 10:27 #

Sehr schön geschriebener Test, vor allem die Screenshots mit den Unterschriften finde ich klasse :D

Wenn du magst, könntest du noch ein paar Zeilen zum DLC schreiben...

HeadMunk 14 Komm-Experte - 1874 - 27. Juni 2010 - 18:28 #

Vielen Dank für's Lob! ;-)

Die DLCs nehm' ich mir vielleicht noch in einem weiteren Artikel vor, wollte den Rahmen hier nicht sprengen... Ich muss allerdings noch "The Secret Armory of General Knoxx" mit meinem Kollegen durchspielen, dauert also doch noch ein bissle.

uLu_MuLu 14 Komm-Experte - 2109 - 27. Juni 2010 - 10:28 #

Borderlands steht ganz oben auf meiner Wunschliste. Sobald Amazon den Preis für die Uncut Version senkt, ist es meins...

Anonymous (unregistriert) 27. Juni 2010 - 10:31 #

Im Singleplayer tatsächlich nicht wirklich motivierend. Im Coop aber m.M.n. ein super Spiel, wenn's mal nicht gerade Diablo2 sein soll :)

Fuzzymancer 12 Trollwächter - 918 - 27. Juni 2010 - 12:54 #

Schöner Test und gut geschrieben.

Mir gefällt Borderlands würde es aber auch in erster Linie nur im COOP empfehlen.

Ansonsten...Diablo mit Knarren :) was will man mehr

Ne0n 09 Triple-Talent - 271 - 27. Juni 2010 - 18:47 #

Bin ja schon eine weile am überlegen, ob ich mir das kaufen soll.

Im Moment ist ja bei Steam diese Woche, evtl. lässt sich da ja was sparen.

Allerdings ist die Version dort Gewalt gemindert...

Mathias Müller 17 Shapeshifter - 6954 - 27. Juni 2010 - 21:25 #

Ein wirklich toller, sehr ausführlicher Test zu einem Spiel, welches ich einfach grandios finde. Ich würde - trotz aller, definitiv vorhandenen, Macken - sogar behaupten, dass es für mich das Spiel des Jahres 2009 war. Gerade deshalb machte mir das Lesen des Tests eine Menge Spaß, der meine Meinung zum Großteil wiederspiegelt. *aupplaudier*

HeadMunk 14 Komm-Experte - 1874 - 29. Juni 2010 - 12:44 #

Vielen Dank für's Lob! Freut mich wenn's dir Spaß gemacht hat meine seltsamen Gedankengänge zu Borderlands zu verfolgen! ;-)

Finde das Spiel zwar auch wirklich überaus gelungen, das Spiel des Jahres 2009 ist es für mich allerdings nicht geworden, dafür ist es dann doch nicht ganz "perfekt" genug. Nichtsdestotrotz ist es aber wirklich super, vor allen Dingen im Multiplayer. Und das ist eine Sache die ich an Spielen sehr zu schätzen weiß: Coop-Play.

Reaktorblock 11 Forenversteher - 769 - 28. Juni 2010 - 10:56 #

Hm. Vorneweg: unsere Gaming-Gruppe (die planaren Exploratoren) hat Borderlands durchweg gut gefallen. Wir haben das Spiel durchgespielt, teilweise mehrmals auch Solo und Coop (PS3 und PC). Was Technik und Story angeht hat Head Munk sicher Recht. Wer das will ist mit Fallout, Bioshock etc... besser versorgt. Trotzdem gibt es für uns einen Grund der Borderlands zu einer echten Perle macht: das Gameplay. Das läuft nämlich schnell und fluffig. Und es passt sich durch die unterschiedlichen Skillungen und entsprechend verwendeten Items tatsächlich an den Spielstil an. Das geht weit über die RPG/MMO Standards hinaus, in denen ein neuer Skill meist nur bedeutet, dass man einen neuen Balken beobachten und einen neune Button drücken muss. Bei Borderlands ändert sich mit der Charakterklasse und ihrer Skill-Ausrichtung DEUTLICH die Art des Spiels. Spielarten wie Sniper, Tank, Assassin, Hit&Run sind durch die Klassen natürlich offensichtlich. Hinzu kommen aber diverse Feinheiten, die sich sehr auf Spielspass oder Balance auswirken. Z.B. kann man Brick (die Tank-Klasse) noch mit einer Granatwerfer-Skillung versehen, die dem eigentlichen Nahkampf-Stil der Klasse komplett widerspricht. Grundsätzlich würde ich sagen: jede Klasse hat mindestens 2 Skillungs-Wege, die ein komplett unterschiedliches Gameplay ermöglichen. Man hat also rund 8 Möglichkeiten, das Spiel anzugehen. Hinzu kommen diverse Möglichkeiten, das Gameplay durch Waffen und Items zu beeinflussen. Wobei Gameplay eben nicht nur Button-Klicken ist, sondern alle Facetten eines Shooter berücksichtigt: Zielen, Deckung, Bewegung, Reichweite... Die Kreuzung von Shooter und RPG ist bei dem Spiel echt gelungen.

Heidi 11 Forenversteher - 800 - 28. Oktober 2010 - 8:29 #

ja.. nein.. ja.. nein.. auf pc ists geil, aber ob es das auch für ps3 ist? :-/ ich traue mich nicht!

marshel87 17 Shapeshifter - 6583 - 24. Januar 2011 - 21:22 #

Grade durchgespielt das Spiel.. und ich kriege einfach nicht genug davon!!! Jetzt die AddOns noch durchspielen und dann an den 2. Durchlauf machen =) (wobei ich vom Ende etwas entäuscht war :( )

Action
Open-World-Action
ab 18
18
Gearbox Software
20.10.2009 (Playstation 3, Xbox 360) • 26.10.2009 (PC) • 12.11.2015 (Xbox One (Xbox 360 Backward Compatibility)) • 03.04.2019 (Playstation 4, Xbox One) • 29.05.2020 (Switch (Legendary Collection)) • 01.09.2023 (Playstation 5, Xbox Series X (Borderlands Collection Pandora’s Box))
Link
7.5
8.1
MacOSPCPS3PS4PS5Switch360XOneXbox X
Amazon (€): 24,95 (), 36,90 (), 50,27 (), 69,95 (Xbox Classics)