User-Test

Amnesia - The Dark Descent User-Artikel

Sciron 18. Oktober 2010 - 14:27 — vor 13 Jahren zuletzt aktualisiert
Das man für beklemmende Gruselspannung kein gigantisches Budget benötigt, haben die Indie-Entwickler von Frictional Games schon mit der Horror-Serie Penumbra bestens bewiesen. Nun haben es die Schweden erneut auf das Nervenkostüm der Spieler abgesehen. Mit Amnesia - The Dark Descent, wollen sie uns einmal mehr das Fürchten lehren.
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Einem Albtraum kann man am besten dadurch entkommen, indem man schlichtweg aus ihm erwacht. Für Daniel, den Hauptcharakter des Spiels, fängt selbiger nach Beendigung seines Schlummers aber gerade erst an. Ohne Erinnerung an seine eigene Identität und ohne zu wissen, wie er in die jetzigen Umstände geraten ist, findet er sich in einer scheinbar menschenleeren Burg wieder. Durch das baldige Auffinden einer von ihm geschriebenen Notiz, die er seltsamerweise an sich selbst gerichtet hat, wird ein erster kleiner Lichtstrahl in Daniels vernebelte Erinnerung geworfen. Um aus diesem Funken an Information ein (er)leuchtendes Feuer entfachen zu können, muss sich der Spieler allerdings tiefer in die dunkle Welt von Amnesia begeben, als es ihm lieb sein wird.

Trau deinen Augen nicht

Auch wenn die Spielwelt von Amnesia düster ist: Am stärksten wird euch die Soundkulisse das Fürchten lehren.
Das Spiel wird in erster Linie durch die bedrückende Soundkulisse getragen. Fürchten wird man hier vor allem das was man hört und weniger die Dinge, die man direkt zu sehen bekommt. Im Zusammenspiel mit den verstörenden akustischen Reizen, denen man fast durchgehend ausgesetzt ist, wird man aber selbst in einer harmlos vor sich hinwabernden Nebelwolke, die ein oder andere grauselige Kreatur zu erkennen glauben. Das meiste entsteht also im Kopf, was in diesem Genre oftmals mehr Spannung erzeugt, als wenn einem an jeder zweiten Ecke eine kreischende Bestie entgegen geworfen wird. Auch die situationsabhängige Musikuntermalung, wie zum Beispiel beim Nähern eines (richtigen) Gegners, ist sehr gelungen und kann einen schonmal in eine diskrete Panik versetzen. Dass sich diese Atmosphäre am besten mitten in der Nacht und bei weit aufgedrehten Kopfhörern entfalten kann, versteht sich von selbst.

Das Zusammenspiel von Licht und Schatten beziehungsweise Dunkelheit, bringt einen taktischen Aspekt mit ins Spiel. Wer häufig Kerzen und ähnliche Leuchtkörper anzündet, kann sich zwar besser orientieren, macht Gegner aber auch leichter auf sich aufmerksam. Nur im Dunkeln herumzutappen ist aber ebenfalls gefährlich, da der Charakter sonst mit der Zeit den Verstand verliert und sich seine Reaktionen erheblich verlangsamen. Man muss hier also eine gute Mischung finden. Das ganze wird noch zusätzlich erschwert, da es nur eine begrenzte Zahl an Lampenöl und "Anzündern" gibt. Dass man keine der zahlreichen Kerzen und Fackeln selbst mitnehmen und ins Inventar packen kann, sondern sich auf seine Lampe und die dazugehörigen Ölreserven verlassen muss, erscheint etwas unlogisch, musste aus Spielbalancegründen aber wohl so umgesetzt werden.

Dinge sind zum Werfen da

Die Rätseleinlagen des Spiels kann man durchaus als gelungen bezeichnen, auch wenn das Meiste davon mit dem Betätigen von Hebeln, dem Drehen von Kurbeln und dem Zusammensetzen von gefundenen Gegenständen zu tun hat. Richtige Innovationen sucht man hier allerdings vergeblich. Hin und wieder darf auch die gut integrierte Physikengine ihren Teil zur Lösung der Kopfnüsse beitragen. Gegenstände, die nicht allzu groß geraten sind, kann Daniel nämlich aufnehmen und von sich weg schleudern. Dadurch können zum Beispiel brüchige Mauerstücke durchbrochen, oder platzierte Sprengladungen durch einen gezielten Wurf quasi ferngezündet werden. Insgesamt sind die Knobeleien gut in die Spielwelt integriert und wirken in den seltensten Fällen aufgesetzt. Die Physik wird auch im Rest des Spiels sinnvoll genutzt. Beispielsweise lassen sich dadurch Türen stufenlos öffnen und schließen. Man hat also die Wahl, ob man erst mal vorsichtig in einen Raum hineinlugt, oder sprichwörtlich direkt mit der Tür ins Haus fällt.

Die Welt von Amnesia ist generell stimmig designt und mit teils düsteren Details gefüllt.
Rechen 19 Megatalent - 16112 - 18. Oktober 2010 - 14:46 #

Ein sehr schöner User-Test, hat mir gut gefallen!

ThereIsNoCake 13 Koop-Gamer - 1425 - 18. Oktober 2010 - 14:48 #

Sehr gut geschriebener Artikel!
Wenn ich Amnesia nicht schon hätte, würde ichs mir jetzt kaufen :D

Derumiel 13 Koop-Gamer - 1450 - 18. Oktober 2010 - 15:13 #

Sehr schöner Artikel!
Wenn ich demnächst mal wieder etwas mehr Zeit zum Zocken habe, werde ich mir Amnesia wohl mal zulegen. =)

Faxenmacher 16 Übertalent - 4395 - 18. Oktober 2010 - 15:20 #

Schöner User-Test! Macht wirklich Lust auf das Spiel, ich muss mich mal wieder richtig schön Gruseln ;).

bsinned 17 Shapeshifter - 8201 - 18. Oktober 2010 - 15:40 #

Zumindest die Demo sollte man sich anschauen.
Wer sich den Horror lieber 'im Kopf selbst macht', statt gegen 08/15 Monster zu kämpfen, hat das Game eh längst auf der Einkaufsliste.

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78506 - 18. Oktober 2010 - 16:10 #

Ein sehr schöner Artikel, hat mir gut gefallen.

Das Spiel könnt ich eigentlich auch mal weiterspielen. Irgendwie habe ich nach relativ kurzer Zeit wieder aufgehört. Könnte daran liegen, dass mir die Soundkulisse einen ziemlich beschleunigten Puls bereitet hat und ich das nicht lange ausgehalten habe.

HeadMunk 14 Komm-Experte - 1874 - 18. Oktober 2010 - 18:10 #

Vielen Dank für diesen tollen Test! Bin gerade in einem kleinen Horrorspiel-Wahn und werde mir jetzt prompt auch mal die Demo von Amnesia besorgen. Klingt auf jeden Fall spannend!

maddccat 19 Megatalent - 14112 - 19. Oktober 2010 - 4:00 #

Hatte mir das Spiel vor einigen Wochen auch zugelegt und nur kurz angezockt. Bis vorhin wähnte ich mich schon immun gegen den Grusel, den Amnesia auffährt. Weit gefehlt! Unter passenden Bedingungen (Nachts, großer Bildschirm, Headset, Ruhe) packt es einen und sorgt regelmäßig für kalte Schauer. Und das, obwohl bisher eigentlich noch nichts passiert ist und ich noch ziemlich am Anfang bin.

Asto 15 Kenner - 2904 - 19. Oktober 2010 - 7:30 #

Also das Spiel habe ich mir direkt vorbestellt gehabt, hatte schon mal Penumbra angetestet und war begeistert. Amnesia hat mich dann schon gleich zu Beginn unheimlich gefesselt und man fühlt sich die ganze Zeit beobachtet und verfolgt o_O

Man sollte es auf jeden Fall so wie ich nur Abends / Nachts in einem dunklen Raum spielen, dann entfaltet es seine beste Wirkung, und glaubt mir: Das Spiel saugt euch auf :P

Meiner Meinung nach das beste / gruseligste Horror-Spiel, das garnicht mal Schock-Elemente benötigt, sondern eine solide "Grundangst" aufbaut.

Bernd Wener 19 Megatalent - 14832 - 19. Oktober 2010 - 14:50 #

Hey Sciron, klasse! Freut mich, dass es geklappt hat mit dem Test.

Sciron 20 Gold-Gamer - 24181 - 19. Oktober 2010 - 15:42 #

Joah danke, freu' mich über die positiven Rückmeldungen. Du und Gamaxy haben mich ja überhaupt erst zu nem Test ermutigt, deswegen gehen die Credits teilweise auch an euch ;p.

Bernd Wener 19 Megatalent - 14832 - 19. Oktober 2010 - 17:12 #

Ach geh, keine falsche Bescheidenheit.

Pestilence (unregistriert) 31. Oktober 2010 - 20:21 #

Klasse Artikel!
Das Spiel werde ich mir demnächst kaufen. :)

KikYu0 (unregistriert) 18. Januar 2011 - 23:58 #

Tolles Spiel ;)

alberth 10 Kommunikator - 397 - 4. Februar 2011 - 18:47 #

ich finde das Spiel echt super! Bin ein großer Fan und hoffe die Entwickler kriegen zu spüren das sie gute arbeit geleistet haben...