In dieser Miniserie könnt ihr mir (Jörg Langer, ich arbeite hier bei GamersGlobal) ein wenig über die Schultern schaue, was ich so vor und während der Games Developers Conference 2014 in San Francisco erlebe.
Hier seht ihr einen erstaunlich ausgeruhten, erstaunlich lebensfrohen, erstaunlich wenig augenberingten GamersGlobal-Reporter kurz vor seinem Einsatz am vierten Tag der Messe (Donnerstag). Aber dies wäre natürlich kein Foto wert, würde das dicke Ende nicht noch kommen. Beziehungsweise zwei dicke Dinger...
Damit ihr sie trotz der miserablen Selfie-Qualität erkent, haben wir die beiden dicken Dinger rot markiert: Zur rechten (links im Foto) die etwa 5 Kilogramm schwere Fototasche mit der schönen neuen sauschweren Kamera (vor allem das Objektiv ist daran schuld) nebst Diktiergerät, Blitz und so weiter, rechts der etwa 5 Kilogramm schwere Laptop.
Da ich im Hotelzimmer seit Donnerstagfrüh kein Internet mehr habe (mit dem iPhone schon, aber nicht mit dem Schlepptop), bleibt mir nichts anderes übrig, als den verdammten Mist, will sagen, mein geschtztes Arbeitsgerät zusätzlich zur Kamera mitzuschleifen. Poor me.
Einfach weil das Markieren von Fotos so viel Spaß macht, habe ich euch in diesem Foto eines Appartment-Hochhauses markiert, wo ich tags zuvor (siehe Tag 3) bei Paradox Warlock 2 angeguckt und mit Tom Sawyer ein Interview zu Pillars of Eternity geführt habe (Interview folgt morgen).
Auch Phoenix Publishing (dahinter steckt die Adventure-Expertin Jane Jensen) musste ich am Donnerstagmorgen in einem Appartment besuchen, das aber nicht ganz so stattlich gelegen war wie das von Paradox. Im Gegenteil, ich hatte so leichte Sorgen, meinen Fuß in dieses hineinzusetzen, also zunächst einmal ins Treppenhaus. Aber vielleicht war das ja auch absichtlich das passende Ambiente für das von Phoenix vorgestellte Mystery-Adventure Moebius?
Nach einer beunruhigend langen Fahrt mit einem nicht ganz neuen Aufzug in den dritten (!) Stock war ich aber beruhigt: Den ersten gilben Gang runter stand die Tür offen, und dahinter sah es nach "Spielebranche" aus.
Das Appartment selbst entpuppte sich als gar nicht mal so unansehnlich, siehe hier. Wieso es aber eine Wohnküche gab, in der eine Kaffeemaschine und zahlreiche Styroporbecher (dieses Material wird in den USA noch sehr gerne verwendet, selbst im fortschrittlichen, umweltschonenden San Francisco) aufgebaut waren, mir aber trotz sehnlichsten Blicken kein Kaffee angeboten wurde, wissen nur Jane Jensen und ihre Mannen. Apropos...
Wenn man einen Umblätter-Text mit vier Subjekten/Objekten per "Apropos..." abschließt, kann es auf der folgenden Seite mit (in diesem Fall) entweder Wohnküche, Kaffee/Kappbecher, Jane Jensen oder Mannen weitergehen. Da ich ja schon schrieb, dass es keinen Kaffee für mich gab, bleiben letztere beiden, und natürlich will ich von Jane Jensen schreiben.
Diese protestierte zunächst ("ich möchte nicht auf ein Foto! Ich bin nicht fotogen" oder so), aber natürlich erfolglos, und schaute zunächst so in die Kamera.
Nach einem freundlichen Zuruf meinerseits jedoch...
Seit das iPhone beziehngsweise dessen Betriebssystem die + und - Taste als Kameraauslöser verwendet, wenn man in der Foto-App ist, passieren mir immer wieder ungewollte Fotos. Meistens, wenn ich das iPhone mit der falschen Seite irgendwo draufstelle, in diesem Fall aber lag es, schätze ich, auf meinem Knie. Ich sitze, glaube ich, im Shenmue-Vortrag von Yu Suzuki und schaue sehr konzenriert, wie ich finde, die Superkamera in der Hand haltend.
Wieso ich die in der Hand halte? Einmal, um den Vortragenden abzulichten (dazu stehe ich aber auf und laufe nach vorne), und zum anderen, um die einzelnen Slides abzufotografieren. Das spart nämlich viel Mitschreiben (was ich aber dennoch noch mache) und hilft später beim Reportschreiben. Wenn ihr denn einen Report zu Shenmue wollt, siehe Umfrage.
Habe ich mich nicht gestern erst über ultradicke Ham-Scheiben beschwert? Klar, dass am Donnerstag etwas Leckereres hermusste. Wie gut dass just um 12 Uhr der neue Publisher My.com zum Hands-on der Titel Skyforge, Armored Warfare und World of Speed geladen hatte. My.com ist eine Unterabteilung des riesengroßen russischen Internetkonzerns mail.ru.
Jedenfalls hatten die ein wirklich schönes, schmackhaftes Buffet aufgebaut, siehe Foto.
Um ein Beispiel zu zeigen: Dieses Büffelmozarello-Sandwich hat wirklich sehr lecker geschmeckt, und es war nicht das Einzige, das in meinem Magen landete.
... die Spiele habe ich natürlich auch ausprobiert, hier World of Speed (mit San Francisco-Kurs), in einer Art Rennsessel-Skelett (man spielte nicht mit Pedalen und Lenkrad, sondern schlicht mit Gamepad).
Ab und zu kam ich auch mal nach draußen (meistens, um zwischen North, West, South Hall oder W, Westin, St. Regin oder Intercontinental zu wechseln oder zu einem Appartment zu laufen), in diesem Fall führte mein Weg raus aus der North Hall und nach hinten Richtung Marriott Hotel. Auf dem Weg liegt diese doch passabel große Kirche.
Auch auf einer hektischen Messe mit über 20.000 Fachbesuchern (Schätzung: Jörg Langer) bin ich als alter Hase jederzeit fähig, die Gedanken schweifen und den Puls langsamer schlagen zu lassen. Am besten klappt das, wenn ich mein Kinn auf einer noch randvollen Flasche FRAPPUCCINO abstütze. Für diese Momente würde ich alles noch mal machen, die ganzen 20 Jahre des Tippens, des Angefeindetwerdens, des.... Entschuldigung.
Auf einer US-Messe (oder irgendeiner Messe) eher selten: live gespielte klassische Klänge. Dieses Quartett schrubbelte im Erdgeschoss der West Hall vor sich hin, um die T-Shirt-tragenden Entwicklermassen auf den Höhepunkt des Mittwochabend einzustimmen.
[Moment, Mittwochabend? Ihr dachtet, hier geht es um den Donnerstag? Schon, aber die Mittwochabend-Fotos sind eben im Donnerstags-Tag gelandet, und nun ordne ich sie kraft meiner bestechenden Logik nach der Tageszeit ein, nicht nach der tatsächlichen Kombination aus Datum und Zeit.]
Jedenfalls geht es um die IFGA/GDCA-Preisverleihung, so auch in den nächsten beiden Fotos.
So viele Besucher auf einem Haufen gab es in Ermangelung einer großen Keynote nirgends sonst auf der GDC 2014 zu sehen. Ebenfalls immer beeindruckend finde ich, wie aus einer abgefuckten, ranzigen, nacktbetonflächigen Halle mit ein wenig Beleuchtung so etwas wie eine vorzeigbare Lokation für Festlichkeiten werden kann.
Und ganz vorne saßen die geladenen Gäste, also die Wichtigen, Schönen und Bekannten. Kein Neid, auf mich wartete Starbucks-Café und Starbucks-Sandwiches, und die sind wirklich lecker.
Dieser Blick bot sich mir täglich auf dem Zur-Messe-Weg: Eigentlich ist dieser Gold Club total verrucht (wenn er so wie der in Atlanta ist), mit lauter Musik, nackten menschlichen Wesen mit zwei auffälligen sekundären Geschlechtsmerkmalen auf Brusthöhe, viel teurem Alkohol und so weiter. Aber halt nicht am Tage, da sieht er aus wie eine heruntergekommene Garage oder so etwas.
Naja, "hui" ist vielleicht der falsche Ausdruck, aber immerhin sieht derselbe Gold Club in der Nacht ein wenig nach ... nun ja, Nachtleben aus.
Ich kenne mich ja nicht so mit diesen Etablissements aus, es war beispielsweise totaler Zufall, dass ich damals in Atlanta Bill Roper und Peter Steinlechner... aber lassen wir das!
Die US-Amerikaner als solche sind ja total nett und easy und so, aber ihre Stadtverwaltungen trauen ihnen ungefähr von hier bis nirgendwohin. Selbst die Benutzung eines doch recht intuitiv zu erkenndenen Ampelsignals, das bei Rot aus einer abwehrenden Handfläche besteht, muss demnach noch genauestens erklärt werden.
Für Nicht-Abonnenten endet hiermit der heutige Tag, die privilegierten "Gold Members" jedoch sehen noch einige Fotos von Spieledesigner-Größen und das Geheimnis, mit was ich mich nachts im Hotel so vergnügt habe. Vorsicht, hat tendenziell mit nackter Haut zu tun!
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