In dieser Miniserie könnt ihr mir (Jörg Langer, ich arbeite hier bei GamersGlobal) ein wenig über die Schultern schaue, was ich so vor und während der Games Developers Conference 2014 in San Francisco erlebe.
Hier seht ihr einen Teil meines morgendlichen Wegs zur Messe, die sich inklusive von einzelnen Studios und Publishern genutzten Hotels und Appartments (!) über mehrere Blocks zieht. Ist das Leben nicht schön? Blauer Himmel, nette Menschen, schöne Aussicht...
... schöne Aussicht? Hier der Blick nach links von exakt derselben Stelle, von der aus das letzte Foto entstand. Naja. Jedenfalls sind es von hier noch etwa 10 Laufminuten bis zur Messe. Für mich sind das nur 5-Minuten, dank des patentierten Jörgs-Messe-Angrifffsgeschwindigkeits-Schritts, den ich mir in den letzten 20 Jahren angeeignet habe. Ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug? Ist es Superman? Nein, ein tiefgeschossener deutscher Reporter...
Also wirklich: Schlimm genug, dass mein Termin mit Iceberg Interactive in einem Hotelzimmer war, zu dem man dank Hochsicherheitstrakt-Aufzug nur mit einer Chipkarte kam (die ich natürlich nicht hatte) -- die hätten doch wirklich mal ihr Zimmer aufräumen können nach dem Aufwachen am Morgen. Ich meine, all die Schlaf-T-Shirts und so, widerlich...
Aber eine schöne Aussicht haben sie, da im 18. Stock des W-Hotels, nach Westen blickend. Das W Hotel ist übrigens das Messe-Hotel, alle Reichen und Schönen steigen hier ab, obwohl es eigentlich ein ziemlich kleiner Kasten ist. Wer hier 10 Minuten in der Lobby steht, sieht mindestens drei berühmte Spieledesigner, versprochen.
Das Intercontintental hingegen, direkt neben der Messe, ist für die Emporkömmlinge (aber jene Emporkömmlinge, die sehr viel mehr Reisebudget haben als die GamersGlobal-Redaktion...).
Hier sitze ich gerade in tadelloser Körperhaltung (mein Rücken schmerzte) und probiere Starpoint Gemini 2 per Oculus Rift aus. Da meine Brille nicht unter das Headset passt, sehe ich alles etwas verschwommen, aber ehrlich gesagt kapiere ich eh nicht, wieso mein SF-RPG, bei dem der eigene Avatar quasi ein Großschiff ist, in einer Virtual-Reality-Umgebung spielen muss. Aber schon nett, nach dem, was ich verschwommen sehen konnte...
Gestern habe ich euch versprochen, dass ich die Essensgutscheine ausprobieren würde, und ich halte meine Versprechen. Hier erst mal eine Übersicht über die vielen unterschiedlichen drei Sorten, zwischen den ich wählen konnte. Wie immer auf amerikanischen Messen muss man das halbe Dutzend vegetarischer Mittagessen im Vordergrund eher als Ausdruck des guten Willens, der Toleranz sehen. Keiner nimmt die!
Ich habe mich für ein Gericht entschieden, das, wenn ich mich recht entsinne, mit Texam Bablabla Ham gekennzeichnet war. Schnell kam der Moment der Wahrheit...
Hier also nun mein Texas Blablabla Ham in der Nahaufnahme. Ein Apfel, ein... Kartoffelsalat? und das Hauptgericht, dazu eine erstaunlich wohlschmeckende, nicht so süße, selbstgezapfte Limonade.
Ease of Use: Ganz okay, die Plastikbox ging problemlos auf, allerdings scheint mir der Sandwich doch überreich belegt und einhändig kaum zu halten zu sein, wie soll ich da beim Mittagessen meine E-Mails checken?
Optische Präsentation: Vorhanden.
Geschmack: Das Brot war ganz gut, zum eigentlichen Inhalt komme ich im nächsten BIld.
Also, ich habe das Ding nicht ganz geschafft. Ich meine, zähe Ham-Scheiben mag ich ja gerne essen, man hat lange dran zu kauen, aber das ist völlig okay, wenn sie die übliche Dicke von wenigen Millimetern haben. Aber die hier sind mehrere Zentimeter dick, da tut der Mund nach zwei Minuten vom Kauen weh, also genau genommen die Kiefermuskeln. Kein Scherz.
Aber der Apfel war lecker! Und habe ich schon die leckere Limonade erwähnt? Übrigens hätte ich da zwei Essensgutscheine abzugeben, für Donnerstag und Freitag. Hat jemand Interesse?
Seit Montag/Dienstag ist es irgendwie voller geworden auf der GDC, und das für mich immer wieder Faszinierende: Das sind ja wirklich alles Fachbesucher, überwiegend, Überraschung, Game Developers.
Hier ein Blick auf das Career Center in der North Hall. Wirklich eine Menge los, der Branche scheint es gut zu gehen. Man kann hier mit seinem Lebenslauf ohne Termin herkommen und direkt mit Personalabteilungs-Mitarbeitern reden und einen Job landen, irgendwie schon cool. Entsprechend wird das Angebot auch genutzt.
Mich interessiert an dieser Halle, da ich ja unglaublich glücklich als hochbezahlter Inhaber von GamersGlobal bin, eher, dass es hinten ein kleines Café gibt, das meine Lieblingsflüssigspeise verkauft, und direkt daneben sind Toiletten, die kaum einer findet, wiel sie eben hinten in der Halle sind. Eine perfekte Kombination, würde ich sagen.
Welche Karriere-Eignungen allerdings dieser Ministand abprüft? So ganz konnte ich mir diese Frage nicht beantworten. Jedenfalls stecken zwei Leute in einer Art Schlafsack (also jeder in seinem eigenen), in der Mitte treffen sich ihre Köpfe in diesem kleinen grünen "Zelt", dort sehen sie über ihren Köpfen einen Monitor. Nun müssen sie zusammen -- kooperatives Multiplayer! -- Raupenbewegungen simulieren, um die Raupe voranzubringen. Oder so ähnlich.
Ich schaue nicht deshalb traurig, weil ich seit Freitag keine Nacht mehr richtig geschlafen habe, oder weil ich keine der 300 Karten für eine Playstation Morpheus Präsentation bekommen habe oder weil mir die Kaumuskulatur schmerzt. Ich schaue traurig, weil ich gerade Yu Suzuki (den Shenmue-Erfinder) für zwei Minuten für mich allein hatte und es geschafft habe, unscharfe Fotos von ihm zu schießen. Trotz toller Kamera! Trotz Blitz! (Notiz an mich selbst: Das nächste Mal diesen kleinen Schalter am Objektiv von "M" auf "AF" schalten).
Naja, immerhin habe ich gute Bilder von ihm beim eigentlichen Vortrag gemacht, der übrigens super war, ihr werdet noch darüber lesen hier auf GamersGlobal.
Was ist passiert? Wie kann ich nur wenige Minuten nach meinem Versagen in Sachen Yu Suzuki, schon wieder so seelig lächeln? Wo sind die Augenringe hin, die Falten, die Erektionsprobleme? Die Antwort wartet im nächsten Foto...
Die einfache Antwort: Mein Lebenssaftspender, kalter Starbucks-Kaffee mit Milch und Zucker, Geschmacksverstärkerrichtung "Mocca". Danke, Starbucks! Dafür zahle ich gerne 4 Dollar 50 pro Fläschchen.
Ich weiß nicht, was dieses Jahr los ist, aber vielleicht waren die Hotels alle ausgebucht oder zu teuer. Jedenfalls finden etwa 50 Prozent meiner Termine, die nicht auf der Messe stattfinden, nicht in Hotels statt, sondern in Appartments wie diesem. Schön eingerichtete Appartments, übrigens, würde man nicht Nein sagen, würde jemand einem die vermutlich fünfstellige Monatsmiene bezahlen (aber sind ja nur Dollars, hahaha).
Ihr seht ihr nicht Jörg, sondern Jörgen Björksund (oder so ähnlich), der für Warlock 2 zuständig ist. Da ich immer viel davon halte, eine sympathische, freundliche, von gegenseitiger Achtung geprägte Atmosphäre herzustellen, begrüße ich ihn ungefähr wie folgt: "Hi I'm Jörg, I played the first part, I didn't particularily like it." (Warlock, GG-Test: 6.0)
Damit war klar: Jörgen musste hart arbeiten, um mich von den Qualitäten von Warlock 2 zu überzeugen. Es ist ihm aber tatsächlich gelungen, einige meiner Zweifel auszuräumen, und da es seit heute für Vorbesteller wohl spielbar ist (noch ohne Editor), könnt ihr es euch ja vielleicht holen. Oder ihr wartet noch auf meine Kurzpreview oder den später folgenden Test.
Ein paar Meter weiter saß übrigens Josh Sawyer, der Lead Designer von Pillars of Eternity, und las ein Buch. Mit ihm habe ich ein Interview geführt, das ihr demnächst auf GamersGlobal lesen werdet.
Eigentlich nahm ich dieses Foto auf, um euch darauf hinzuweisen, dass die Amis es nicht mal schaffen, gerade Gebäude zu bauen. Doch dann fiel mir die Szene am Fuße des Museums, Museum-Shops oder was auch immer auf. Bitte klicken Sie weiter.
Ein sehr wahrscheinlich Obdachloser hatte sich auf eine Sitzbank gelegt, was zwei Wachmänner auf den Plan rief, die ihn umkreisten und zunehmend laut wurden. Ich war überzeugt, gleich eine sehr unschöne Szene mitzuerleben.
Doch siehe da: Kaum hatte sich der Ruhebedürftige aufgesetzt, lachten die Wachmänner: Alles okay, so lange du nicht liegst, sondern sitzt, kannst du gerne hier bleiben.
Wenn man drei bis vier Stunden pro Nacht schläft und ansonsten viel herumläuft, braucht man eine eiserne Selbstbeherrschung, um beim Durchqueren des Yerba Buena Gardens nicht einfach mal innezuhalten, das Jacket auszubreiten und sich eine Mütze Schlaf zu gönnen. Aber ihr kennt ja mittlerweile meine eiserne Selbstdisziplin, solange es nicht um Mocca-Frappucino geht.
Und hier endet die heutige Folge für alle Normalo-User. Abonnenten hingegen bekommen eine beeindruckende 5-Foto-Serie zu sehen, wie eine junge Dame mit Gummigitarre so richtig abging, als sie mich sah.
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