Jeden Tag präsentieren wir euch von der E3 ein Fototagebuch. Die letzten fünf Bilder der Galerie+ sind exklusiv unseren Premium-Usern vorbehalten. Die bisher erschienenen Folgen findet ihr hier: Tag 1 Jeder Tag sollte mit einem Lächeln starten. Gelingt leider nur bedingt, wenn man in der Nacht zuvor nur 3,5 Stunden Schlaf gefunden hat. Wir versprechen euch aber, von nun an jeden Morgen ein klein wenig mehr aus uns herauszugehen. Am bevorstehenden Tagesprogramm konnte es jedenfalls nicht gelegen haben, dass wir noch ein wenig bedrückt drein geschaut haben, schließlich stand der große Tag der Pressekonferenzen (mit Microsoft, Ubisoft und Sony) an – und die Gerüchteküche sagte bereits, dass es sich lohnen würde.
Ihr wolltet mehr Essensbilder? Euer Wunsch sei uns Befehl. Legen wir um 6:45 Uhr ganz klassisch mit einem (traditionellen?) amerikanischen Frühstück los. Auf Teller 1 befinden sich Kartoffelpuffer in Tetris-Stein-Form, Würstchen und zwei Scheiben Wurst. Einem geschulten Auge fällt sofort auf, dass die Wurst verdächtig schimmert. Fragt nicht, es ist natürlicher Geschmacksverstärker, auch Fettfilm genannt. Was das geschulte Auge nicht sieht: Würstchen und Kartoffelpuffer sind maximal lauwarm. Aber wer erwartet auch 15 Minuten nach Öffnung des Frühstücksraums, dass die Wärmebehälter schon ordentlich ihren Dienst verrichten?
Teller 1 war ein Reinfall, aber auf Koch Hugo ist eben Verlass. Sein Omelett schmeckt lecker wie eh und je. Gefüllt mit Spinat, Cheddar, Zwiebeln und Speck und Toast kann man in unserem Hotel einfach nichts falsch machen. Die Bagel hingegen sind weder Weißbrot noch Brötchen und geschmacklich irgendwo im Nirgendwo einzuordnen. Eine Frage daher an die Spezialisten: Toastet man Bagels in der Regel noch, damit sie nicht mehr die Konsistenz von Gummi aufweisen?
Als wir nach dem Frühstück auf die Raucherterasse traten, dachten wir für einen kurzen Moment, es hätte in der Zwischenzeit tatsächlich geregnet. Dann aber stellten wir fest, dass lediglich die Terasse sowie der komplette Parkplatz mit Pfützen überhäuft waren. Vermutlich ist das die amerikanische Art, auf die Schnelle sauber zu machen. Wasser scheint hier jedenfalls keine Mangelware zu sein, wie auch unsere Dusche unter Beweis stellt. Aus oder an, Zwischenstufen gibt es nicht. Und wenn sie läuft, werden gefühlt 37 Liter in der Minute durch die Leitung gepresst.
Die Wolken am Himmel, aufgenommen auf dem Weg vom Hotel zur Metro, ließen ebenfalls nichts Gutes erahnen, doch der kalifornische Wettergott sollte uns treu bleiben. Am Nachmittag kam dann auch endlich die Sonne raus.
Das Auto ist in Los Angeles noch immer das Fortbewegungsmittel Nummer 1, allerdings gewinnt die Metro zunehmend an Popularität. An der Frequenz der Bahnen muss aber noch gearbeitet werden. Sind wir aus München im Berufsverkehr einen Takt von maximal fünf Minuten gewöhnt, sind es in LA zehn Minuten. Aber immerhin: Schneller würden wir mit dem Auto garantiert nicht zur Messe kommen – inklusive Umstiegzeit dauert unsere Anfahrt gerade mal 20 Minuten, und wir stehen quasi direkt vor dem Convention Center.
Auch die Pressekonferenz von Microsoft ist problemlos mit der Metro zu erreichen. Als wir dort um 8 Uhr ankamen – Beginn war um 9:30 Uhr – hatten sich schon zahlreiche Journalisten und sonstige eingeladene Gäste in der Schlange eingefunden. Dabei bringt es kaum bis gar keinen Vorteil, wenn man ganz vorne am Einlass steht, da die Sitzplätze per Zufall nach Block verteilt werden. Wer als erster drin ist, kann also mit etwas Pech ganz oben an der Seite sitzen.
Wir hatten dieses Mal Glück, saßen zwar auch seitlich, dafür aber sehr nah am Mittelraum. Wobei Glück in diesem Fall relativ ist, denn in der Mitte waren ausschließlich Teilnehmer des Xbox-Fanfests untergebracht, die wirklich jede Gelegenheit genutzt haben, herumzugröhlen. Stimmung schön und gut, an die minimal übertriebene Begeisterungsfähigkeit der E3-Besucher haben wir uns mittlerweile gewöhnt, aber immerhin während einer Schweigeminute könnte man mal die Goschen halten – das kennen wir sonst nur von asozialen Fußballfans.
„Hey Suda, dürfen wir ein Foto machen?“ Er war gut gelaunt, und ließ sich nach einem kurzen Lächeln zu dieser Pose hinreißen. Christoph hatte angesichts der dazugehörigen Geräusche und der Tatsache, dass der Spielemacher seinen Arm um ihn gelegt hatte, jedoch ein wenig Sorge um seine Gesundheit.
Der Transport zwischen den Pressekonferenzen erfolgt in der Regel durch von den Veranstaltern organisierte Shuttle-Busse. Dass das nicht immer funktioniert, haben wir gestern nach Bethesda gelernt, aber Ubisoft denkt an seine Kunden. Die Fahrt in die Innenstadt ist jedoch alles andere als spannend, denn wenn wir mal ehrlich zu sind ist Los Angeles eine ziemlich hässliche Stadt.
Nachdem wir unser Fazitvideo zur Microsoft-PK gleich dort aufgenommen und danach im Bus geschnitten hatten, musste es nun noch auf YouTube hochgeladen werden. Eine Mini-Pause in Form einer Tüte Popcorn hatte sich Benjamin dann aber doch gegönnt.
Hatten wir vorher noch im Scherz darüber gemutmaßt, ob die PK mit Just Dance loslegt, stürmten dann in der Tat ganz viele komisch verkleidete Menschen zum Queen-Hit Don't Stop me now die Bühne. Ein wenig wie Karneval, nur mit deutlich besserer Musik. Der Fremdschämfaktor war jedenfalls mindestens genauso hoch. Auf Ubisoft ist eben noch Verlass.
Auch bei der Wahl der Moderatorin (nicht im Bild) ist noch Verlass auf den französischen Publisher. Aisha Tyler moderierte charmant und witzig wie eh und je durch die ansonsten ein wenig in die Länge gezogene Veranstaltung. Einer der Höhepunkte war jedoch ganz klar der Bühnenauftritt von Matt Stone und Trey Parker, die das neue South Park vorstellten.
Die Sonne kam mittlerweile raus, und trotzdem stellten sich schon hunderte Menschen vor Öffnung der Tore an für die Sony-PK. Vermutlich freuten sie sich wie wir auf das Essen und die gut gekühlten Getränke, die im Vorfeld verteilt werden. Was es im Detail für die Kauleisten der Besucher gab, seht ihr im Übrigen in den fünf Bonusbildern für die Abonnenten.
Es war warm, die Sonne knallte. Aber hey, es gibt kostenloses Essen und Getränke, da nimmt man auch mal einen Sonnenbrand in Kauf. Im Gegensatz zu den Vorjahren, da noch in einer anderen Location, hatte Sony immerhin daran gedacht, wenigstens dem halben Teerplatz Schatten durch Sonnenschirme zu spendieren.
Im Theater dann das, was eigentlich nicht passieren sollte. Entweder waren die Wände zu dick oder das Mobilfunknetz einfach überlastet – jedenfalls quittierte unser mobiler Router seinen Dienst. Null Upload, Null Download, das war es dann mit dem Plan, die wichtigsten Ankündigungen auch tief in der Nacht deutscher Zeit live zu twittern. Zwar gab es noch ein alternatives Wifi-Netz von Sony, aber auch das war hoffnungslos überfordert, sodass nicht mal eine einfache Textnachricht durchging.
Angesichts der Show, die Sony dann aber ab 18 Uhr beziehungsweise 3:00 Uhr aus dem Hut gezaubert hat, war der Ärger über nicht vorhandenes Internet aber schnell vergessen. Das Bühnenbild war Wahnsinn, und im Gegensatz zu den anderen Herstellern und Publishern hatten die Japaner auch ohne PS4 Neo einige handfeste Überraschungen im Gepäck.
Mit einem kleinen Seitenhieb der Marke „Ich bin zurück“ an Konami zeigte Hideo Kojima sein neues Projekt Death Stranding, das irgendwie mehr Fragen aufwarf als sie beantwortete. Der Menge war das egal, denn die bedankte sich beim Metal Gear Solid-Macher mit teils stehenden Ovationen.
Nach Sony ging es für uns noch mal zurück ins Galen Center, wo Microsoft am Morgen noch ihre PK abhielt. Mittlerweile waren die Sitzreihen im Innenraum durch einen Barbereich und einige Anspielstationen ersetzt worden. Dort drehten wir etwa erste Runden in Forza Horizon 3 und ballerten uns durch eine Demo zu Recore. Ein paar Branchengrößen wie Doom-Vater und Jetzt-Oculus-Mitarbeiter John Carmack waren ebenfalls vor Ort und standen auf Nachfrage auch für Fotos zur Verfügung.
An dieser Stelle möchten wir uns bis morgen von allen normalen Usern verabschieden. Premium-User sehen nun noch fünf Bonusbilder, die für alle Figurbewussten unsere E3-Diät im Detail aufzeigt. Wenn auch ihr diese sehen möchtet, schaut doch mal auf unsere Premium-Infoseite, die euch auch alle weiteren damit verbundenen Vorteile auflistet.
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