Xcom - Das Brettspiel

Xcom - Das Brettspiel Test

Brettspiel-Test: Tablet ist Pflicht

Martin Lisicki / 3. Oktober 2016 - 9:45 — vor 7 Jahren aktualisiert
Steckbrief
andere
Taktik-RPG
Eric M. Lang
01.05.2015
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Teaser

Außerirdische greifen die Erde an, und nur die Xcom kann sie aufhalten. Im Team von bis zu vier Spielern zieht ihr als Anti-Alien-Einheit in den verzweifelten Kampf gegen die Ufos – und gegen das Würfelpech.
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Alle Fotos stammen von GamersGlobal.

Ob nun Doom, Gears of War, Civilization oder Dark SoulsComputerspiele finden immer häufiger als Brettspiel-Variante auf den Wohnzimmertisch. Passend zum kürzlichen Release der Konsolenversion von Xcom 2 (im Test) möchten wir euch in diesem Brettspiel-Test Xcom – Das Brettspiel vorstellen. Auf den folgenden Seiten sagen wir euch, wie nahe die analoge Version der Alien-Abwehrmission seiner Vorlage Xcom - Enemy Unknown (zum Test: Note 8.5) kommt und ob auch serienfremde Brettspiel-Freunde einen Blick riskieren können.

Analog und doch digital

Anders als bei Brettspielen üblich, wo sich im Regelfall alle nötigen Spielinhalte in der Packung befinden, müsst ihr bei Xcom allerdings zuerst noch eine verpflichtende App auf eurem Computer oder besser eurem Tablet installieren. Das nimmt der Hersteller – in Deutschland übernimmt der Heidelberger Spieleverlag den Vertrieb – auch gleich zum Anlass, auf eine gedruckte Anleitung zu verzichten. Lediglich ein vierseitiges Heftchen liegt bei, das neben spärlichen Informationen eben einen Link und Barcode zum Download der Xcom-App enthält. Sämtliche Regeln, das Tutorial sowie weitere Inhalte wurden auf die App ausgelagert.

Der umfangreiche Inhalt der Xcom-Box.
Trotzdem ist die Box von Xcom bis zum Rand gefüllt. Zentraler Punkt ist das große, sehr detaillierte Spielbrett, um das herum Felder für die jeweiligen Spielzüge angeordnet sind. Im Idealfall sitzt ihr mit vier Spielern um das Brett herum, und jeder von euch übernimmt eine eigene Rolle, zur Verfügung stehen Kommandant, Forschungsleiter, Zentral-Offizier und Einsatzleiter. Seid ihr weniger als vier Teilnehmer, müssen einzelne Spieler mehrere Rollen einnehmen. Notfalls funktioniert es auch als Solovariante.
 

App-gesteuerte Echtzeitphase

Wie in der PC-Version erforscht ihr verbesserte Waffen oder Alien-Technologien, schickt Abfangjäger auf die Kontinente oder setzt Soldaten für Aufträge ein. Lediglich der Ausbau der Basis entfällt, dieser wird ausschließlich über Technologien gesteuert. Ein Spielzug besteht aus zwei Phasen. Zuerst geht es in die Echtzeitphase, in der auch die App zum Einsatz kommt. Die nämlich sagt uns, in welcher Reihenfolge die Ereignisse ihren Lauf nehmen. Ufos werden gesichtet, Krisenkarten, Forschungen und Aufträge werden gezogen, und die Einheiten werden auf dem Spielbrett verteilt. In der Regel habt ihr fünf bis 30 Sekunden Zeit für die jeweilige Aktion, wobei ein Countdown stets auf den Zeitdruck hinweist. Letzteren könnt ihr jedoch auf den niedrigeren Schwierigkeitsstufen auch pausieren.

Die App enthält die vollständige Anleitung und wird zwingend zum Spielen benötigt.
Bleibt euch in der Echtzeitphase noch Zeit über, solltet ihr diese für wichtige zusätzliche Aktionen verwenden. Die wiederum werden durch vor euch liegende Karten getriggert. So könnt ihr etwa ein Ufo zurück in den Orbit schicken oder eine einsatzlose Einheit zur Eliteeinheit ausbilden. Das ist besonders wichtig, da Ereignisse wie das Auftauchen von zusätzlichen Ufos auch nach der Verteilung der Abfangjäger geschehen können und eure Planung somit durcheinanderwerfen.


Alle gegen den roten Würfel

Im nächsten Schritt von Xcom - Das Brettspiel geht es in die Auswertungsphase, jetzt dürft ihr euch mal alle Zeit der Welt lassen. Nun müsst ihr für die Marker und Figuren auf dem Spielfeld das Ergebnis würfeln. Dafür stehen euch je nach Anzahl eurer Einsatzkräfte mehrere positive Xcom-Würfel – sechsseitige Würfel mit zwei Erfolgsseiten und vier leeren Seiten – sowie immer ein achtseitiger roter Negativwürfel zur Verfügung. An dieser Stelle macht sich sehr stark der Zufallsaspekt bemerkbar. Bleibt der Negativwürfel unglücklich liegen, zählt zwar der etwaige Erfolg der Positivwürfel, aber eure Einheit(en) gehen dabei trotzdem verloren – und das kann im falschen Augenblick spielentscheidend sein, unabhängig davon, wie schlau ihr vorher geplant habt.

Versuche habt ihr so viele, bis keine Gegner mehr vorhanden sind oder der Negativeffekt einmal auftritt. Während Letzterer beim ersten Versuch noch bei einer 1 ist, wird die Schwierigkeit jede Runde um 1 erhöht, nach fünf Runden bleibt es bei der 5 – das bedeutet, dass ihr zu weniger als 50 Prozent Erfolg habt. Die Konsequenzen sind wie im Computer-Vorbild hart, so können auch Partien im einfachsten der insgesamt fünf Schwierigkeitsgrade scheitern. Auch nach mehreren Partien ist das Spiel so schwer, dass wir uns maximal an den dritten Schwierigkeitsgrad herangewagt haben.

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So sieht Xcom - Das Brettspiel zu Beginn einer Partie aus. Noch ist alles im grünen beziehungsweise gelben Bereich.
Martin Lisicki Redaktions-Praktikant - 40271 - 3. Oktober 2016 - 7:42 #

Viel Spaß beim Lesen!

Old Lion 27 Spiele-Experte - 77783 - 3. Oktober 2016 - 9:58 #

Klingt fast identisch mit dem Brettspiel zu Gears of War. Das war auch kackeschwer und nur mit viel Mühe zu spielen.

Hermann Nasenweier 21 AAA-Gamer - P - 26350 - 3. Oktober 2016 - 10:03 #

Hm, klingt ja eher durchwachsen. Generell bin ich aber auch kein Freund von Spielen wo man das Tablet braucht. Vielleicht ergibt sich irgendwann mal die Gelegenheit um es anzuschauen.

P?S? Ich finde die Brettspieltests hier super, erinnert mich ein wenig an die alten Computer und Spielezeitschriften wo es auch immer eine "restliche Medien" Seite gab ;)

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29626 - 3. Oktober 2016 - 10:03 #

Das ist so aber schon recht schlechtes Spieldesign. Dann noch die zwingende notwendige App senkt bei mir das Interesse auf Null.

knusperzwieback 13 Koop-Gamer - 1215 - 3. Oktober 2016 - 20:20 #

Geht mir auch so. Und dann nicht mal eine anständige Anleitung bei legen. Also wirklich.

Wenn ich mir ein Brettspiel kaufe dann breite ich erst mal alles aus und vertiefe mich in die Anleitung. Da erst noch am Tablet rumzuwühlen, oder mir die extra auszudrucken? Danke, aber das tue ich mir nicht an.

Bin mehr der klassische Brettspieler. D.h. wenn Brettspiel dann richtig Brettspiel und nicht erst Tablet auf den Tisch.

Junge Menschen die mit dem Tablet quasi aufgewachsen sind und ohne Smartphone nicht mehr leben können werden sicherlich ihren Spaß haben.

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 3. Oktober 2016 - 10:12 #

Ich betrachte Brettspiele eigentlich als wohltuende Erholung von der ewigen Elektronik - und dann eine "zwingende" App?
Nix für mich!

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62014 - 3. Oktober 2016 - 10:26 #

Nee, das würde mir vom Schwierigkeitsgrad/Zufallsfaktor überhaupt keinen Spass machen.

Hyperlord 18 Doppel-Voter - 12024 - 3. Oktober 2016 - 11:06 #

App natürlich nicht für Windows, ja?

Martin Lisicki Redaktions-Praktikant - 40271 - 3. Oktober 2016 - 11:18 #

Doch, die gibt es auch für PC+Mac und als Web-Variante.

Hyperlord 18 Doppel-Voter - 12024 - 3. Oktober 2016 - 11:30 #

Okay, great! Immerhin. Würde da Mal mitspielen vielleicht, aber glaube das würde einstauben bei mir mangels Mitspielern ...

FEUERPSYCHE (unregistriert) 3. Oktober 2016 - 13:24 #

Ich liebe Windows Phone auch, aber bei unter 2% Marktanteil ist es doch wirklich verständlich.

Pitzilla 20 Gold-Gamer - P - 22256 - 3. Oktober 2016 - 11:56 #

Ich kann dem Test im Großen und Ganzen zustimmen. Ich finde es allerdings nicht sooo schwer, wie hier beschrieben. Ja, man verliert auch mal, aber grundsätzlich überwiegen die Triumphe.
Man kann das Spiel auch noch etwas einfacher gestalten, in dem man den Zeitdruck der App ignoriert, also nicht alles innerhalb des Timers erledigt.

Martin Lisicki Redaktions-Praktikant - 40271 - 3. Oktober 2016 - 12:20 #

Es mag einfach am Würfelpech liegen ;-) Wir hatten es einfach zu oft so, dass wir mit 3-4 blauen Würfeln und dem roten Würfel mehrfach würfeln dürften, aber dabei keinen einzigen Treffer erzielt haben. Irgendwann kommt dann beim roten Würfel das Aus. Kam einfach zu oft vor, dass wir bei 15-20 Würfen keinen Treffer erzielten.

floppi 24 Trolljäger - P - 52588 - 3. Oktober 2016 - 12:19 #

Dem Test stimme ich auch zu, ziemlich passend beschrieben.

An die App-Nörgler: Im Gegensatz zu vielen anderen App-Brettspielen, ist sie bei Xcom so gut eingebunden, dass sie überhaupt nicht stört. Ein Mitspieler übernimmt die Aufgabe die Ansagen der App an die Mitspieler weiterzugeben. Die anderen haben damit überhaupt keine Berührung. Nach der Auswertungsphase muss dann der App noch der aktuelle Stand mitgeteilt werden. Ein passender Soundtrack wird mitgeliefert. Also alles halb so wild. Auch die Anleitung per App ist gut gelungen, allerdings vermisse ich auch ein gedrucktes Nachschlagewerk. :)

"Ähnlich schwer, dafür aber nicht vom Würfelglück abhängig, ist das Spiel Pandemie" Stimmt, das ist vom Kartenglück abhängig. ;)

Peter Peter (unregistriert) 3. Oktober 2016 - 12:26 #

So viel Text und es wird nicht wirklich klar, ob man gegeneinander oder miteinander spielt. Ich vermute letzteres, aber kann das jemand verifizieren? Kenne derartige Brettspiele nicht.

Hank Scorpio (unregistriert) 3. Oktober 2016 - 15:34 #

Letzteres - es wird miteinander gegen die Aliens/App gespielt.

Peter Peter (unregistriert) 4. Oktober 2016 - 7:59 #

Danke

FEUERPSYCHE (unregistriert) 3. Oktober 2016 - 13:23 #

Irgendwie ist mir das alles zu aufwändig. Zu viel Regeln, etc.. Hero Quest war da optimal. Quasi Diablo als Brettspiel. Zu solch komplexen Brocken bekomme ich weder Sohn noch Frau. Also bitte, liebe Brettspiel-Hersteller: Maximal 4 Würfel und ein Einstieg nach maximal 10 Minuten.

floppi 24 Trolljäger - P - 52588 - 3. Oktober 2016 - 13:26 #

Gibt es alles. Bitteschön: Dog - http://amzn.to/2d8odjf

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20204 - 3. Oktober 2016 - 14:21 #

Vielleicht doch lieber Maumau dann mit der Familie? ;)

Ich bin sehr froh, dass es auch komplexe Spiele gibt, einfache wie Hero Quest sind einfach so schnell langweilig für mich. Aber ich hab wohl Glück, dass meine Frau das genauso sieht.

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25636 - 3. Oktober 2016 - 14:29 #

Dafür kann man Hero Quest selber gut gestalten. Habne hier noch ein Heftliein mit etwa 120 Seiten, dass voll mit Hero Quest-Dingern ist. Ausgedachte Dungeons (2 pro Seite), Storys, Charakterbeschreibungen, Regelergänzungen usw. Für mich das Brettspiel, was mir wirklich ans Herz gewachsen war. Mit passenden Leuten immer sehr spaßig.

Goremageddon 16 Übertalent - 4034 - 4. Oktober 2016 - 10:44 #

Dann kann ich dir/euch nur Arkham Horror empfehlen. Toll illustriert, schöne Geschichte und wenn man mag KANN man das Spiel auch als RP spielen. Noch dazu ist es so dermaßen komplex und vielfältig wie ich es von keinem anderen Brettspiel kenne.

Wer sich nicht vom Regelwerk abschrecken lässt und in Kauf nimmt dass man durchaus 2-3 Partien (die lange dauern) benötigen kann bis das Spielprinzip und das Regelwerk wirklich sitzt, bekommt mmn. das beste Koop-Brettspiel das es gibt.

Martin Lisicki Redaktions-Praktikant - 40271 - 4. Oktober 2016 - 10:47 #

Das Problem bei Arkham ist die doch sehr lange Spieldauer. Die meisten Spielerinnen aus meinem Bekanntenkreis spielen lieber kurzweilige Spiele mit 30-60 Minuten, und überlassen die größeren, komplexeren Spiele mit 3-6 Stunden einer reinen Männerrunde.

AlexCartman 20 Gold-Gamer - 22087 - 3. Oktober 2016 - 16:10 #

Alles zu seiner Zeit. Man muss Sohn und Frau halt langsam hinführen. Man fängt mit was einfachem an (Empfehlung: Quixx, hat zwar sechs Würfel, erfüllt aber alle anderen Deiner Bedingungen), und steigert sich dann langsam. Sehr schön geeignet zur Hinführung auf komplexe Sachen ist auch Dominion, weil die Basisregeln sehr einfach sind, was den Einstieg erleichtert, und alles andere dann auf den Spielkarten selbst steht. Meine Neunjährige spielt mit mir schon gern Zug um Zug und Thurn und Taxis, und als nächstes probieren wir dann eben Dominion. Und mein Fernziel ist dann, mit ihr irgendwann das komplexe Zeug wie beispielsweise Android: Netrunner zu spielen. Dazu muss sie dann aber mindestens 12 sein, denke ich.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20204 - 3. Oktober 2016 - 14:03 #

Wir fanden es nicht so schwer, als wir es mit unserer Spielgruppe probiert haben. Geht wirklich gut und wir haben auch gewonnen.

Admiral Anger 27 Spiele-Experte - P - 83380 - 3. Oktober 2016 - 18:48 #

Es wäre ein netter Service, wenn ihr mal eine Übersichtsseite mit allen Brettspieltests anlegen könntet.

Martin Lisicki Redaktions-Praktikant - 40271 - 5. Oktober 2016 - 20:32 #

Die wird es demnächst geben.

Admiral Anger 27 Spiele-Experte - P - 83380 - 6. Oktober 2016 - 17:28 #

Admiral Anger gefällt das :)

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29626 - 6. Oktober 2016 - 17:55 #

Super. Da freu ich mich drauf.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 4. Oktober 2016 - 6:32 #

Wenn man bei dem Spiel schon so oft stirbt, wie soll das dann bitte beim Dark Souls Brettspiel laufen O_o

Calmon 14 Komm-Experte - P - 2383 - 4. Oktober 2016 - 11:18 #

Ich habe das Spielt bestimmt schon 20 mal mit meinem Sohn zu zweit und in grösseren 4 Gruppen gespielt. Wir hatten jede Menge Spass und wenn man einigermasen strategisch denken kann ist es selbst auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad gut schaffbar.

In der 4er Gruppe ist es ein wenig chaotischer aber auch da geht es nach ein paar Spielen (am besten die gleiche Rolle nutzen)