Stilvolle Neuauflage

Wipeout 2048 Test

Florian Pfeffer 20. Februar 2012 - 14:00 — vor 12 Jahren aktualisiert
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Die aus den früheren Serienteilen bekannten Rennställe Feisar, Auricom, AG Systems, Qirex und Pir-hana sind wieder mit von der Partie. Jedes Team hat seine Stärken und Schwächen, sowie einen freischaltbaren Prototypen-Gleiter.
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Drei Saisons, viel Abwechslung
Wie bereits erwähnt, spielt sich die Kampagne in den drei Saisons ab 2048 ab. Am Ende jedes Jahres steht ein Abschlussrennen, bei dem ihr eine Trophäe oder ein neues Schiff freischaltet. Die einzelnen Events sind in einem sehr stilvollen Menü in Hexagonoptik angeordnet, über das ihr die Rennen anwählen könnt. Ihr müsst dabei aber immer erst einen Event schaffen, um den nächsten versuchen zu können. Der erste Platz ist dafür aber nicht notwendig, es reicht bei den meisten Rennen, auf einen der vorderen Ränge zu gleiten. Wollt ihr das Rennen hingegen mit dem Elite-Rang abschließen – was euch doppelte Erfahrungspunkte einbringt – sollte der erste Platz dennoch euer erklärtes Ziel sein. Habt ihr einen Event dreimal hintereinander nicht bestanden, könnt ihr ihn sogar überspringen und euch direkt am nächsten versuchen. Dadurch entgeht euch aber dann ein Großteil der Erfahrungspunkte, die ihr braucht, um im späteren Verlauf neue Gleiter freizuschalten. Wichtig ist auch, für jede Veranstaltung das richtige Fahrzeug auszuwählen. Die Teams bieten verschiedene Varianten an, die sich durch Tempo, Wendigkeit oder Kampfstärke auszeichnen. Risikofreudigere Naturen können durch spezielle Herausforderungen Prototypen freischalten, die zwar alle Vorteile in sich vereinen, aber euch von Zeit zu Zeit mitten auf der Strecke durch eine Fehlfunktion um die Ohren fliegen.
 
Wir rasen auf einen der zahlreichen Sprünge zu.
In Wipeout 2048 sind nicht nur die klassischen Rennveranstaltungen geboten, sondern auch ein paar abwechslungsreiche Varianten wie Zeitrennen oder eine Art „Destruction Derby“, bei dem ihr innerhalb einer bestimmten Anzahl von Runden möglichst viel Schaden an gegnerischen Gleitern anrichten müsst. In der Kampagne könnt ihr immer wieder vom vorgegebenen Weg abweichen, um sozusagen einen Ast im Missionsbaum zu verfolgen und an dessen Ende durch eine Spezialveranstaltung eine Trophäe oder ein neues Schiff zu ergattern. Am besten gefallen hat uns aber der Zonen-Modus, bei dem ihr über eine Neon-Retro-Version der normalen Kurse fliegt und einfach nur genügend Runden schaffen müsst, ohne zu viele Kollisionen mit der Bande zu bauen. Dabei konzentriert ihr euch ganz auf die Lenkung, denn das Spiel übernimmt die Beschleunigung automatisch. Was sich komfortabel anhört, kann schnell ungemütlich werden, denn schon nach kurzer Zeit wird euer Gleiter immer schneller und die Kurven scheinen immer enger zu werden. Trotz des hohen Anspruchs macht dieser psychedelische Trip richtig Laune.

Mit Steuerungshilfen für Einsteiger geizt das Spiel nicht: Ihr könnt eine in drei Stufen zuschaltbare Lenkhilfe aktivieren, die euch zwar nicht wie der Autopilot völlig wie auf Schienen über die Ideallinie lenkt, euch aber in der höchsten Stufe trotzdem immer wieder in die richtige Richtung schubst, solltet ihr zu spät eingelenkt oder die Luftbremse gezogen haben. Profis werden diese Unterstützung aber wohl bald abschalten, um in Eigenregie die letzten Zehntelsekunden aus jeder Strecke heraus zu kitzeln. Wipeout 2048 bietet euch nicht nur die klassische Playstation-Steuerung an, bei der ihr mit der X-Taste Gas gebt und mit den Schultertasten die Luftbremsen betätigt, sondern auch eine an andere Rennspiele angelehnte Konfiguration, die die Schultertasten zum Beschleunigen und Bremsen benutzt und mit der X-Taste Objekte auslöst. Frei konfigurieren dürft ihr die Tasten allerdings nicht. Auch die neuen Eingabe-Features der Vita bleiben nicht völlig außen vor, denn in einer weiteren Variante könnt ihr euren Gleiter per Neigung des Geräts lenken und Waffen durch Berührung der rechten unteren Touchscreen-Ecke auslösen. Zum Beschleunigen legt ihr hier den Zeigefinger auf das rückwärtige Touchpad. Nichts gegen neuartige Steuerungsoptionen, wir fanden allerdings immer noch die althergebrachte Wipeout-Konfiguration inklusive Cockpit-Ansicht am effektivsten. Einzig das Abfeuern einer Waffe mit gleichzeitiger Beschleunigung erschien uns etwas fummelig, da die X- und die Quadrat-Taste der Vita für unsere Wurstfinger etwas zu nahe beisammen liegen.
Im Zonen-Modus geht es nur darum, möglichst viele Runden zu schaffen. Eure einzigen Gegner sind dabei eure eigenen Daumen und Zeigefinger. Der Gleiter wird dabei automatisch immer schneller und schneller.

Wir warten zu lange auf die geniale Musik
Auf die Gefechte wird bei Wipeout seit jeher großer Wert gelegt und so passiert es nicht selten, dass nicht alle der acht Maschinen auch wirklich am Ende des Rennens die Ziellinie zu Gesicht bekommen. Um Waffen aufzunehmen, überfliegt ihr farbige Bodenpads: Orange für Offensivwaffen wie Raketen, Zielraketen, Bordkanone oder Plasmakugeln. Grün für defensive Vorrichtungen wie Schutzschild oder Saugerstrahl, der einem Gegner Energie abzieht und diese auf das eigene Schiff überträgt. Auch der immer wieder gern genommene Autopilot, durch dessen Einsatz ihr euch ein paar Sekunden entspannen könnt, bevor die Schweißperlen wieder fließen, fällt in die grüne Kategorie. Nicht in allen Rennen steht jedoch die volle Auswahl an Waffenarten zur Verfügung.
 
Deutlich negativ aufgefallen sind uns die langen Ladezeiten. Sobald ihr eine Veranstaltung im Kampagnen-Menü ausgesucht und den passenden Gleiter gewählt habt, ist erst einmal Warten angesagt. Bis zur Startaufstellung vergehen dann nicht selten 30 bis 40 Sekunden oder mehr. Dass der Ladevorgang nicht abgebrochen werden kann, macht die Sache nicht besser. Habt ihr euch bei der Wahl des Renngeräts vergriffen, heißt es warten, wieder zurück ins Menü, neuen Gleiter aussuchen, wieder warten. Vor dem Fernseher mag das noch halbwegs vertretbar sein, auf einem Handheld ist das aber ein No-Go, schließlich wollen wir beispielsweise in der U-Bahn sofort ein paar Runden drehen und nicht erst von Hauptbahnhof bis Marienplatz auf den nicht sonderlich attraktiven Ladebildschirm starren.
 
So sehr wir die langen Ladezeiten schelten müssen, beim Soundtrack geht das Spiel keine Kompromisse ein und bietet euch wie gehabt nur das Beste aus der Electronica-Abteilung. Wie schon in früheren Teilen steuern Künstler wie Orbital, Kraftwerk, Future Sound of London (mit einem Remix des Klassikers „We Have Explosive“) oder The Chemical Brothers Tracks bei. Auch Underworld mit „Kittens“ und The Prodigy mit „Invader Must Die“ werden euch nicht so schnell aus den Gehörgängen entschwinden. Die einzelnen Stücke könnt ihr zufällig abspielen lassen oder jederzeit direkt anwählen. Unseren Geschmack hat die Auswahl jedenfalls genau getroffen und auch euch werden die Techno-Beats zu Höchstleistungen auf der Rennstrecke animieren können.
 
Im Multiplayer-Modus können erstmals Vita-Besitzer direkt gegen PS3-Spieler antreten. Diese Variante nennt sich „Cross Play“ und funktioniert nur mit Strecken, die sowohl in der 2048er-Variante als auch im zuvor erschienenen Wipeout HD Fury enthalten sind. Wir konnten diesen Modus allerdings bisher noch nicht testen, da die deutschen Server für den Onlinemodus zum Zeitpunkt des Tests noch nicht aktiv waren. Darüber hinaus wird es einen Mehrspieler-Kampagnenmodus geben, bei dem ihr verschiedene Ziele erfüllen müsst, beispielsweise einen Gegner mit einer bestimmten Waffe zu erledigen und eine bestimmte Platzierung zu erreichen.

Fazit: Edler FlitzerAuch auf der Vita kann Sony mit dem Wipeout-Franchise auftrumpfen. Die Grafik und der Soundtrack sind über jeden Zweifel erhaben, und wenn ihr die „altmodische“ Art benutzt, den Gleiter zu steuern, kann nichts mehr schiefgehen. Dann werdet ihr genau wie wir schnell in den typischen Wipeout-Rausch verfallen. Die Touch- und Neigungssteuerung ist eine nette Dreingabe, mehr aber auch nicht. Ein wenig sauer stoßen uns die langen Ladezeiten und vielleicht die etwas zu kurz geratene Kampagne auf, über letzteres kann man dank Spezial-Herausforderungen und der Jagd nach Elite-Boni aber hinwegsehen. Wenn der Multiplayer-Teil nicht wider Erwarten total in die Hose geht, stellt Wipeout 2048 genau wie Uncharted – Golden Abyss ein Vita-Launch-Highlight dar und gehört für alle Early Adopter und Rennspielfans unter euch ganz klar mit in den Einkaufwagen.

Autor: Florian Pfeffer (GamersGlobal)
 Wipeout 2048
Einstieg/Bedienung
  • Drei verschiedene Bedienungskonzepte zur Auswahl
  • Lenkunterstützung mehrstufig zuschaltbar
  • Events im Story-Modus können übersprungen werden
  • Nachträglicher Fahrzeugwechsel sehr umständlich
  • Klassiche Steuerung ist Touch-Bedienung überlegen
Spieltiefe/Balance
  • Verschiedene Spielmodi bringen viel Abwechslung
  • Unterschiedliche Typen von Boden-Pads (Offensiv, Defensiv, Turbo)
  • Streckendesign kreativ und fordernd
  • Der Wipeout-Rausch ist wieder da!
  • Steile Lernkurve
  • Wenig Neuerungen
Grafik/Technik
  • Sehr hohe Grafik- und Texturqualität
  • Direktes und klares Feedback bei Steuerung per Controller
  • Stilvoll-psychedelische Streckenoptik im Zonen-Modus
  • Sehr lange Ladezeiten
Sound/Sprache
  • Exzellenter Electronica-Soundtrack (FSOL, Orbital, Kraftwerk, The Prodigy...)
  • Mehrere Sprecher wechseln sich ab
  • Soundeffekte stimmig und mitreißend
  • Deutsche Sprecher klingen in seltenen Fällen ein wenig demotiviert
Multiplayer
War noch nicht testbar.  
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Florian Pfeffer 20. Februar 2012 - 14:00 — vor 12 Jahren aktualisiert
Admiral Anger 27 Spiele-Experte - P - 83414 - 20. Februar 2012 - 14:13 #

Na das hört sich doch recht spaßig an :)

nova 19 Megatalent - P - 16911 - 20. Februar 2012 - 14:21 #

"da die X- und die Quadrat-Taste der Vita für unsere Wurstfinger etwas zu nahe beisammen liegen." - Das haben Japano-Konsolen so an sich. XD

Dragon Ninja 13 Koop-Gamer - 1292 - 20. Februar 2012 - 16:33 #

Mal ne Frage zum Soundtrack: Sind da nicht ein paar alte Songs dabei? Einige Titel scheint es in alten Wipeout Episoden schon gegeben zu haben, eventuell in andern Mixen. Überhaupt, FSOL und Prodigy sind ja nicht mehr allzu populär. Das ist jetzt nicht negativ gemeint. Am liebsten fahre ich nämlich zu Block Rockin' Beats ;)

Florian Pfeffer 21 AAA-Gamer - 30267 - 20. Februar 2012 - 16:57 #

Das stimmt, einige Stücke sind altbekannt, aber in neuen Remixes vertreten, z.B. eben FSOL mit "We have explosive".

Trey 12 Trollwächter - 961 - 20. Februar 2012 - 18:37 #

WipeOut wär für mich eigentlich noch mehr als Uncharted Grund, die Vita mal ins Haus zu holen ... Och manno, Geld wo bist du? :)

Dr. Garry 12 Trollwächter - 831 - 20. Februar 2012 - 20:09 #

Ich will auch eine Vita, bloß wenn ich schon meinen Pc hab, da würd ich ja nicht mehr wissen was ich zocken soll. Ich weiß einfach nicht was ich machen soll.

Anonymous (unregistriert) 21. Februar 2012 - 13:30 #

die grafik sieht schon sehr gut aus, aber ich finde auf so kleinen bildschirmen kommt ein rennspiel nicht richtig rüber. genau so eine falsche plattform wie shooter aufm ipad

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 22. Februar 2012 - 16:37 #

Wird es ein update des Tests geben, wenn ihr Gelegenheit hattet das Cross-play mit PS3 zu testen? Die cross-play Geschichte ist was ich an der Vita/PS3 am spannendsten finde und würd gern auch mehr dazu lesen.

Anonymous (unregistriert) 26. Februar 2012 - 13:01 #

Leider wurde ein für mich wichtiger Kritikpunkt nicht erwähnt. In der klassischen Wipeout Steuerung berührt man beim Gasgeben mit X auch des Öfteren mit dem Daumen den rechten Analogstick. Das heißt man findet sich plötzlich ungewollt in der Rückspiegel-Anicht. Das hat mich gerade auf höheren Schwierigkeitsgraden schon mehrere Platzierungen gekostet. Das führt dann oft zu einer verkrampften Haltung der Vita immer mit der Angst im Nacken nicht den dummen Knüppel zu berühren.
Hoffe die individuelle Tastenbelegung wird per Patch noch nachgereicht.

Auch das Fehlen eines einfachen Zeitrennen Modus, wo man bequem alle einzelnen Strecken anwählen kann ist seltsam. Oder auch ein seperater Modus/Meisterschaft, wo komplett ohne Waffen gefahern wird hätte ich toll gefunden.

Trotzdem, das Game macht Spaß und sorgt für absolute Adrenalinschübe.

Tassadar 17 Shapeshifter - 8161 - 1. März 2012 - 4:35 #

Korrektur:
------------
„Invader Must Die“ -> +s

carfreak (unregistriert) 29. November 2012 - 23:32 #

ich kaufe mir das spiel auch denn das was ich bisjetzt im internet gelesen habe war eigentlich
ganz überzeugend!

gikelgax (unregistriert) 29. November 2012 - 23:35 #

COOOOLE sache!!!!!!!!!!!!