Die Kämpfe laufen nach demselben Prinzip ab wie in Uncharted 3; an einigen Stellen nutzt ihr Benzintanks zu eurem Vorteil.

Mitreißende Skriptereignisse
Wenn Nate einfach nur davonlaufen muss, nutzt Uncharted Golden Abyss einen Kunstgriff: Ihr seht euren Helden von einer fixen, aber mitschwenkenden Kamera aus, wie er sich durchs Gelände schlägt (siehe Screenshot unten). Diese Szenen wären ähnlich packend wie die Verfolgungen in Uncharted, wenn sie nicht so verdammt kurz wären! Bei den Skriptereignissen sind die Entwickler sehr nah an den Vorbildern dran und erzeugen immer wieder spannungsgeladene Momente. Beim Klettern brechen gerne Steine oder Rohre weg, an denen Nate sich entlanghangelt. Oder es brechen ganze Holzkonstruktionen zusammen, die eine gigantische unterirdische Höhle begehbar machen. Eine Szene in einem Kellerraum erinnert besonders stark an den Spielabschnitt im Herrenhaus aus Drake's Deception: Plötzlich schlagen die Flammen durch die Decke und setzen weite Teile des Raums effektvoll in Brand. Metallleitungen bersten, und nach und nach scheinen unsere Fluchtmöglichkeiten im wahrsten Sinne des Wortes in Rauch aufzugehen.

Manchmal muss Nate einfach fliehen. Die Sessionen erlebt ihr dann meist aus einer solchen Perspektive.

Besonders hübsch anzusehen sind auch einmal mehr die Szenen, in denen der Spieler kurzzeitig die Kontrolle etwa nach einem Sprung über einen Abgrund verliert. Nate segelt dann im leichten Zeitraffer durch die Luft, um sich gerade noch so mit den Fingerspitzen an einer Klippe festzuhalten. Überhaupt zeigen die Animationen in Golden Abyss, dass es sich um ein echtes Uncharted handelt. Butterweich sind die Bewegungsabläufe des "kleinen" Nates vielleicht nicht immer, aber sie nehmen sich qualitativ auch nichts im Vergleich mit denen aus Uncharted 3. Und das gilt ganz besonders für die Zwischensequenzen, die auch im PSVita-Ableger sehr zahlreich vertreten sind. Darin zeigt sich einmal mehr, dass Bewegungsadaption per Motion Capturing wenigstens bei solchen Filmsequenzen Standard sein sollte.

Annähernd so natürlich wie die Bewegung und Gestik der Spielfiguren ist auch ihre Mimik. Kleinere Abstriche müssen hier lediglich deutsche Spieler machen, dass die Lippensynchronität nicht immer gewährleistet ist. Aber wo wir schon bei den Sprechern sind: Alle bekannten Figuren, allen voran Nate, werden auch im Handtaschen-Uncharted von denselben Sprechern vertont. Und auch sämtliche bislang unbekannten Figuren wurden passend und professionell besetzt.

Häufig gilt es Feinde aus hängenden Positionen zu besiegen. Dann stehen euch nur die Faustfeuerwaffen zur Verfügung.

Reib mich, drück mich, gib mir Tiernamen

Gezielt wird in Golden Abyss per Sixaxis. Das funktioniert besonders beim Scharfschützengewehr ganz hervorragend.

Auf den ersten Blick hat sich spielerisch nur wenig zu den PS3-Vorgängern verändert. Immer noch springt, klettert und schießt Nate sich durch linear angelegte Levels, die euch mal tagsüber, mal nachts mitten durch den Dschungel und in verschiedene Tempel führt. Tatsächlich hat sich aber einiges verändert, was vor allem mit der neuen Touchscreen-Steuerung zu tun hat. Kletterpassagen absolviert ihr jetzt aber auf Wunsch fast vollständig per Touchscreen, indem ihr einfach den gewünschten Pfad auf dem Bildschirm mit dem Finger nachzeichnet. Wenn ihr aus einer hängenden Position rückwärtig zu einem anderen Objekt springen wollt, neigt ihr einfach den Handheld in die entsprechende Richtung. Lediglich den Sprung selbst führt ihr noch per Knopfdruck aus. Am besten genutzt werden die Sixaxis-Eigenschaften der Vita aber während der gewohnt zahlreichen Schießereien. Ob aus einer Deckung heraus oder freistehend, zieht ihr einfach per linker Schultertaste die Waffe und zielt dann auf eure Gegner, indem ihr die Konsole schwenkt und neigt. Das funktioniert ganz exzellent und nimmt auch nicht mehr Zeit fürs Zielen in Anspruch. Besonders mit dem Scharfschützengewehr, bei dem ihr dann mit dem hinteren Touchscreen den Zoom-Faktor ändert, seid ihr damit sogar im Vorteil gegenüber der herkömmlichen Steuerung.

Das liegt auch daran, dass die automatische Zielhilfe euch nicht allzu stark unterstützt. Nicht zuletzt ist es aber auch dem Umstand geschuldet, dass die kleinen Analogsticks wesentlich kürzere "Schaltwege" haben als die des Dual Shock 3. Es ist also deutlich mehr Fingerspitzengefühl erforderlich, um die Gegner auf althergebrachte Art anzuvisieren. Während wir damit vor allem Körpertreffer setzten, gelang uns in der Sixaxis-Variante ein Kopfschuss nach dem anderen. Ihr solltet von dem Feature also unbedingt Gebrauch machen, es lässt sich aber auch im Bedarfsfall deaktivieren. Ebenfalls zum Einsatz kommt dieses Steuerungsfeature, wenn Nate auf einem schmalen Brett oder einen Baumstamm balanciert. Dabei verliert euer Alter Ego nämlich regelmäßig das Gleichgewicht, was ihr per Drehung der Vita ausgleicht. Hier müsst ihr Ruhe bewahren. Das hektische Herumreißen des Handhelds führt nämlich schnell zum Sturz, der euch in den meisten Fällen den Tod bringt. Aber es gibt noch eine Szene, in der die Sixaxis-Steuerung benutzt werden muss. Dabei gerät Nate in einen kleinen, einen steilen Berg herabfließenden Strom. Um nicht gegen die Felsen zu prallen, müsst ihr nun nach links und rechts lenken, andernfalls sterbt ihr.

An vielen Stellen müsst ihr aus einer hängenden Position heraus kämpfen, in der ihr nicht immer in Deckung gehen könnt.