Test: Tod im Raster

Tron Evolution Test

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Im Mehrspielerkampf gegen Bots wird schnell klar: Menschliche Gegner ersetzen sie nicht mal ansatzweise.

Programm gegen Programm

Der Mehrspielermodus ist fest in den Einzelspielermodus integriert und kann direkt von einer beliebigen Datenstation aus gestartet werden. Das Matchmaking-System von Tron Evolution wirft euch dann automatisch in ein laufendes Match mit bis zu 9 anderen, menschlichen Spieler. Wer das nicht möchte, darf zwar auch gegen Bots antreten, diese sind aber mit nicht sehr viel Intelligenz gesegnet und bieten entsprechend viel (lies: "keine") Herausforderung.

Die im Mehrspielermodus verdienten Erfahrungspunkte übernehmt ihr dann in den Einzelspielermodus, und umgekehrt. Auch der Großteil der zur Verfügung stehenden Upgrades hat nur im Mehrspielermodus Auswirkungen. Nachteil: Wer gleich zu Beginn in die Spieleraster wechselt -- die offizielle Bezeichnung der Mehrspielerumgebung --, ohne vorher solo gelevelt zu haben, sieht sich übermächtigen Gegnern gegenüber. Trotz dieses Makels gibt sich der standardkonforme Mehrspielermodus aber angenehm action- und abwechslungsreich und unterhält mit seinen Spielmodi einige Zeit. Dann aber kommt der Moment, wo ihr euch mehr (kostenlose) Maps, etwas mehr Abwechslung bei der Grafik sowie vor allem zünftige Lichtradrennen wünschen werdet.

Interessanter Grafikstil, gute Synchronisation

Grafisch hält Tron Evolution, was das Kinovorbild verspricht: Grell leuchtende Farben bilden einen starken Kontrast zu den einfachen, polierten Oberflächen. Die Gesichter der Charaktere sind detailliert und lassen deutlich die jeweiligen Schauspieler erkennen. Die Animationen sind geschmeidig und kommen speziell in den Kämpfen sehr gut zur Geltung. Und die Kampfeffekte können sich sehen lassen. Bedingt durch die Thematik herrscht jedoch auf Dauer etwas wenig optische Abwechslung. Ob die Wand nun blau oder grün leuchtet -- es ist immer noch dieselbe, flache Wand ohne irgendwelche Details.

Die deutsche Synchronisation ist gelungen, wenngleich nicht alle Originalsprecher zum Zuge kommen. Negativ fällt hier jedoch die vollkommen fehlende Lippensynchronität auf. Es gibt so gut wie keinen Dialog im Spiel, wo das Gesagte auch tatsächlich mit den Lippenbewegungen übereinstimmt. Das kostet mächtig Atmosphäre. Die elektronische Musik und die Soundeffekte sind hingegen durchweg gut gelungen, auch wenn wir uns etwas mehr Umgebungsgeräusche gewünscht hätten.

Durchschnittliche Lizenzumsetzung

Dieses Bild mussten wir im Verlauf des Tests zu oft sehen.

Betrachtet man Tron Evolution als Lizenzumsetzung, ist es unterm Strich einer der besseren Vertreter des Genres. Doch an ein Prince of Persia kommt es genauso wenig heran wie an den inoffiziellen Vorgänger Tron 2.0 von 2003. Viel zu oft mussten wir wegen der Steuerung und der Kameraführung den schwarzen Bildschirm des Todes miterleben. Zu unausgegoren wird die Geschichte erzählt und zudem vom Spieler erwartet, dass er bereits alle Hintergründe kennt. Und das Fehlen von richtigen Lichtradrennen ist schlicht unverzeihlich.

Die guten Ansätze sind vorhanden. Wenn in einem Levelabschnitt gerade mal alles funktionierte, dann hatten wir viel Spaß mit den Klettereinlagen, den abwechslungsreichen Kämpfen -- und auch den anspruchsvollen Ausweichfahrten mit dem Lichtrad. Aber diese Momente werden zu oft unterbrochen und durch die löchrige Geschichte nicht motivierend genug zusammengehalten. Das kann auch der vorbildlich integrierte Mehrspielermodus nicht mehr herausreißen. Was bleibt, ist ein Produkt, mit dem ausschließlich Tron-Fans oder solche, die es werden wollen, wirklich Spaß haben werden. Alle anderen raten wir zu Prince of Persia – Die vergessene Zeit, das dieselbe Art Spiel einfach besser rüberbringt (aber auch einfacher ist).

Autor: Christoph Hofmann (GamersGlobal)


Einstieg/Bedienung
  • In die Handlung integriertes Tutorial
  • Hilfstexte
  • Intuitive Steuerung
  • Übersichtliche Menüs
  • Einblendbare Streckenanzeige
  • Charakter reagiert mitunter nicht auf Befehle
  • Abrupte Kamerawechsel führen zu frustrierenden Todesfällen
Spieltiefe/Balance
  • Bekannte Charaktere
  • 7 umfangreiche Levels
  • Viele Speicherpunkte
  • Spannende Lichtradfahrten
  • Unzählige Upgrades
  • Anspruchsvolle Boss-, abwechslungsreiche normale Kämpfe
  • Stark schwankender Schwierigkeitsgrad
  • Keine Lichtrad-Rennen
  • Verworrene Hintergrundgeschichte
  • KI-Aussetzer 
  • Blasser Spielercharakter
Grafik/Technik
  • Düsterer Tron-Look 
  • Detaillierte Charaktere 
  • Geschmeidige Animationen 
  • Schicke Effekte 
  • Aufgrund der Thematik sehr steril 
  • Viele Wiederholungen im Leveldesign 
  • Detailarm 
Sound/Sprache
  • Gelungene Soundeffekte
  • Sehr guter Soundtrack 
  • Gute deutsche Sprecher 
  • Englische Sprachausgabe mit auf der DVD/Blu-ray
  • Nicht alle Originalstimmen
  • Nur wenige Umgebungsgeräusche 
  • Dialoge nie lippensynchron
Multiplayer
  • Action- und abwechslungsreich
  • Integriert in den Einzelspielermodus
  • Bots
  • Keine Lichtrad-Rennen
  • Balancingprobleme
  • Nur wenige Karten
  • Bots strohdumm
Hardware/ZubehörMindestanforderungen PC: CPU mit 3,0 GHz, 1 GB RAM, Geforce 8800 GT oder Radeon HD 3870, 10 GB Festplattenplatz

Kopierschutz PC: Internetaktivierung über Games for Windows Live

Xbox 360: Benötigt 4 MB Speicherplatz pro Spielstand
Christoph Licht 22. Januar 2011 - 0:42 — vor 13 Jahren aktualisiert
rAmbAzAmbA 17 Shapeshifter - 7391 - 22. Januar 2011 - 1:23 #

"vollkommen fehlende Lippensynchronität"
Ich dachte schon das Video wäre schuld :D

Ein Hammerspiel hat sicherlich kaum einer erwartet, und die Wertung ist ja kein Weltuntergang, besonders wenn ich den Preis sehe ( bis auf PS3 Version ) kann man nicht meckern :) Anfangs musste ich an Mirros Edge und ein altes Matrix Game denken, aber der PoP Vergleich scheint mir dann doch logischer. Und die Namen sind sehr spaßig, besonders Anon :D

Anonymous (unregistriert) 22. Januar 2011 - 2:32 #

Nach Turok war nichts anderes zu erwarten.
Technisch halbwegs sauber. Aber es krankt am kompletten Rest.

Anaka 13 Koop-Gamer - 1440 - 22. Januar 2011 - 3:11 #

nein...nein...nein...lieber kram ich noch mal Tron 2.0 raus um mich auf den Film einzustimmen als das da...allerdings bin ich kein Fan von dem Prince of dingsda gehüpfe.

War bei Tron 2.0 nicht eine Level, wo man auf einer Festplatte war, die Formatiert wurde, das war ein großer Spaß :-D

maddccat 19 Megatalent - 14116 - 22. Januar 2011 - 4:29 #

Auch ein richtig gutes Spiel hätte mich bei dem Szenario nicht gereizt. Dem Film kann ich heute (zuletzt vor ein paar Monaten gesehen) allerdings auch nichts mehr abgewinnen, das war früher mal anders.

Anonymous (unregistriert) 22. Januar 2011 - 11:14 #

Schade schade ich mag eigentlich das Setting und Tron 2.0 von Monolith hat mich damals ziemlich positiv überrascht.

opastock 13 Koop-Gamer - 1279 - 22. Januar 2011 - 15:34 #

Tritt denn die Asynchronität auch bei der englischen Version auf?

Christoph Licht 25 Platin-Gamer - 55862 - 22. Januar 2011 - 15:59 #

Zumindest nicht so extrem. Die englische Tonspur kann aber wohl -- soweit mir derzeit bekannt -- auch bei der deutschen Version ausgewählt werden.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36258 - 22. Januar 2011 - 17:28 #

Taugt der Film wenigstens was?

Ernie76-2 (unregistriert) 22. Januar 2011 - 19:02 #

Also vorweg, ich liebe TRON ( Der alte Film ) und ich liebe das Game Tron 2.0, ich liebe auch die Prince of Persia reihe.
Nun meine Meinung zu diesem Tron Abenteuer hier.
Das spiel hat eine menge, was eigentlich spass macht:
-Tron Atmosphere
-Prince of Persia ähnliches Gameplay
-Ganz annehmbare Grafik ( Für den Tron stil )
ABER:

- zu wenig abwechslung
- Umgebung wirkt total leblos, selbst wenn gegner da sind.
- Das Upgrade system war in Tron 2.0 viel besser gelöst

was bleibt:

Ein schnell durchgezocktes Tron Abenteuer, das nie übers mittelmaß hinauskommt. Tron 2.0 bleibt die bessere wahl.
Wenn es mal für 10 Euro auf der Pyramide landet, kann man zuschlagen, vorher aber nicht.

Nokrahs 16 Übertalent - 5996 - 22. Januar 2011 - 20:12 #

Als Adventure oder Rollenspiel hätte ich Lust gehabt auf das Setting aber Actionspiele habe ich schon bessere als dieses hier ignoriert.

Henry Heineken 15 Kenner - 3569 - 23. Januar 2011 - 12:26 #

Der Grafikstil sieht dafür echt hübsch aus, zumindestens in dieser großen Stadt am Anfang.

mihawk 19 Megatalent - 16921 - 23. Januar 2011 - 12:50 #

Schade, wird wohl doch nur als Budget-Titel in meiner Sammlung landen ...

uLu_MuLu 14 Komm-Experte - 2109 - 23. Januar 2011 - 13:48 #

Was interessiert mich diese billige Filmumsetzung. Will ich ein geiles Spiel spielen, so installiere ich Tron 2.0...

Das ist soo Hammer gewesen. Davon hätten die mal einen Nachfolger machen sollen.

Christoph Licht 25 Platin-Gamer - 55862 - 23. Januar 2011 - 14:25 #

Es hat sich halt leider trotz sehr guter Wertung damals nicht gut genug verkauft. Ich vermute der ungewöhnliche Grafikstil hat viele Käufer -- völlig unberechtigt -- abgeschreckt :(.

Drifter 17 Shapeshifter - 7592 - 24. Januar 2011 - 18:29 #

Scheinbar muß man aber auch eine gewisse Affinität zum Film haben, um diesen Lo0k zu mögen. Bekannte & Freunde die Tron 2.0 bei mir seinerzeit sahen und auch anspielten konnte damit größtenteils einfach nichts anfangen.

Earl iGrey 16 Übertalent - 5093 - 25. Januar 2011 - 3:38 #

Die Stadtszene ist cool gemacht.