Test: Mit Köpfchen gegen Zombies

Trapped Dead Test

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Die Zombies mögen nur schlurfen -- doch sie sind schlau, und ihre schiere Masse ist ein echtes Problem.

Schlaue Zombies

Wie in Commandos besitzt jeder einzelne Zombie einen Sicht- und Hörradius, der in Trapped Dead jedoch für euch unsichtbar bleibt. Ihr müsst entsprechend selbst einschätzen, ob ihr gesehen wurdet. Allerdings: wenn ihr dem beilschwingenden Metzger direkt in die Augen schaut, stehen die Chancen gut, dass er euch auch entdeckt hat. Als einer der Spezialtypen hält dieser selbst mehreren Schüssen aus dem Scharfschützengewehr stand. Ein Frontalangriff verläuft so fast immer tödlich. Weitere Spezialtypen umfassen einen Bosszombie und eine schnellrennende Variante. Der Großteil der 16 Untoten-Typen unterscheidet sich aber vornehmlich durch ihr Aussehen und weniger durch ihre speziellen Eigenschaften voneinander. Hier hätten wir uns etwas mehr Abwechslung und vor allem mehr schwer zu knackende "Spezialisten" gewünscht.

Unser Lieblingsfeature: Die Zombies mit  Blutkonserven bewerfen, die dasselbe bewirken wie Boomer-Galle in Left 4 Dead. Sofort stürzen sich alle in Zombies in Geruchsweite auf den unglückseligen Artgenossen. Die Untoten mögen ihren Geschmackssinn verloren haben, der Geruch von Blut zieht sie trotzdem magisch an. Entsprechend gefährlich ist es, wenn einer von euch verwundet wird und blutet. Der Spur, die der Charakter nun nach sich zieht, folgen die schlurfenden Gestalten ohne Unterlass. Da hilft nur eines der äußert raren Medipacks einzusetzen – am besten von Prof. Harper verabreicht, der wie Jo Ann auch gleichzeitig eure Gesundheit zum Teil wiederherstellt. Oder ihr nutzt die Blutspur zu eurem Vorteil und lockt die Untoten so in euren Hinterhalt.

Die Zombies sind alles andere als dumm. Zwar laufen sie traditionellerweise meist direkt auf euch zu, doch verwundete Gegner treten häufig die Flucht an und suchen sich eine Leiche, um sich durch Fressen zu heilen. Hören sie euch hingegen durch eine Holztür, wird diese schlicht eingeschlagen. Lässt sich das Hindernis so nicht beseitigen, versucht der Zombie, einen anderen Weg zu euch zu finden – egal, wie umständlich er ist. Verliert er bei der Suche nicht das Interesse (das kann, offenbar zeitgesteuert, passieren), fällt er euch mitunter viel später im Level plötzlich in den Rücken. Äußerst unangenehm! Weiterer Vorteil des dynamischen Zombie-Verhaltens: Ihre Position ist nur zu Beginn eines Levels vorgegeben – wie sich die Situation im weiteren Spielverlauf entwickelt, liegt allein an der KI. Dadurch macht es Spaß, bereits erledigte Levels noch mal in neuer Mannschaftszusammenstellung zu versuchen. Und wer einen Extra-Thrill will, verzichtet freiwillig auf Kameraden und geht nur mit zwei oder drei in einen Vierer-Level.

Handlungsfreiheit

Falls ihr bis jetzt noch nicht selbst darauf gekommen seid: Ziel und Story von Trapped Dead ist es, die Überlebenden vor der Zombieapokalypse zu retten. Dabei waren Mike und sein Kumpel Gerald nur auf dem Weg zur Uni, als ihnen in der idyllischen Kleinstadt Hedge Hill der Sprit ausgeht. Die Tankstelle stellt das Tutorial dar. Dort sind allerdings bereits alle Menschen infiziert; kurz darauf wird auch Gerald gebissen. Mit dem darauffolgenden Trip zum Krankenhaus und dem ersten Treffen mit Prof. Harper wird euch so langsam das Ausmaß des Schlamassels deutlich. Mit jedem Level kommt ihr der Ursache der Seuche ein Stückchen weiter auf die Spur -- und eurer Rettung einen Schritt näher.

Die Hintergrundgeschichte wird mit (vertonten) Comics während und nach den Missionen weitererzählt.
Einen Preis für die einfallsreichste Hintergrundgeschichte gewinnt Trapped Dead damit zwar nicht, sie passt aber, wie auch die als Comic erzählten Zwischensequenzen, zum gesamten Flair eines typischen Zombiefilms. Zudem ist der Einzelspielermodus nicht streng linear aufgebaut. Stattdessen machen euch zwischen den Missionen die einzelnen Charaktere Vorschläge, was ihr als nächstes tun könntet. Ob ihr gleich zum Güterbahnhof aufbrecht, um dort einen rettenden Zug zu finden, oder euch zuerst im Waffenladen nach schwerem Geschütz umseht, ist euch überlassen. Nachteil dieser Freiheit: der Schwierigkeitsgrad schwankt vor allem zu Beginn sehr stark. Wir versuchten beispielsweise zuerst, nur mit Mike und Prof. Harper den Waffenladen zu erreichen, haben uns daran aber die Zähne ausgebissen. Erst als wir mit Sheriff Old John eine dritte Person im Team hatten, ging das Vorhaben endlich auf. Unterm Strich erwarten euch übrigens, ohne freiwilliges Erneut-Spielen einzelner Levels, 7 bis 10 Stunden Spielzeit. Je nachdem, wie geschickt ihr euch anstellt und wie oft ihr eure Reise an einem der vielen Speicherpunkte von neuem beginnen müsst.

Vier Freunde sollt ihr sein

In der Einzelspieler-Kampagne dient euch der Bunker als Missions- und Charakterauswahl-Bildschirm. Hier könnt ihr auch Gegenstände zwischenlagern. Gleichzeitig dient der Bunker als Lobby für den Koop-Modus. Und das ist sozusagen das Herzstück von Trapped Dead.

Sowohl über Internet als auch LAN dürfen sich hier bis zu vier Gleichgesinnte einfinden und acht der zehn Levels gemeinsam bestreiten – falls der Host sie bereits im Solospiel freigeschaltet hat. Vorteil dieser Beschränkung: Euer Inventar und die verfügbaren Charaktere werden in das Mehrspielermatch übernommen. So könnt ihr direkt loslegen, ohne lange zu überlegen, welchen Level ihr überhaupt schaffen könnt. Stirbt einer der Überlebenden, ist die Mission (anders als im Solomodus) nicht automatisch gescheitert. Wie im großen Vorbild Left4Dead wartet der "verstorbene" Mitspieler in in einem verschlossen Raum darauf, dass ihr ihn retten kommt.

Obwohl wir im Test noch mit Synchronisationsproblemen beim Onlinespiel kämpften (diese soll ein Release-Patch beheben), hatten wir damit ein gutes Stück mehr Spaß als im Solomodus -- ganz wie bei Left 4 Dead. Doch wie im Vorbild steigt und fällt der Koop-Spaß stark mit der Zusammensetzung der Gruppe. Arbeitet diese gut zusammen, fällt der Kritikpunkt "Dumme Team-KI" aus der Gleichung heraus und lässt das Spiel spürbar besser werden. Habt ihr Egoisten oder Planlose im Team, wünscht ihr euch hingegen sogar irgendwann die KI-Kumpels zurück. Die agieren zwar fehlerbehaftet, aber zumindest berechenbar.

Der Bunker dient im Mehrspieler-Modus als Lobby, in der sich die Spieler vorab zusammenfinden.

Niko 16 Übertalent - 5174 - 10. Dezember 2010 - 15:22 #

Sehr interessant das Spiel - werde aber bis es unter 20€ kostet. Knappe 40€ sind mir doch zu viel dafür o:

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36175 - 10. Dezember 2010 - 15:32 #

Die Grafik könnte aus den 90ern stammen. ;-)

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 10. Dezember 2010 - 15:43 #

Das Spiel zeigst mir mal, zumal Grafik ist sch.. egal ^^

McFareless 16 Übertalent - 5567 - 11. Dezember 2010 - 22:41 #

Scheiß egal auch nicht... wenn du nur Ton und kein Bild hast, fängt's an eher weniger Spaß zu machen :D

Rondidon 15 Kenner - 3108 - 12. Dezember 2010 - 7:02 #

Also ich höre gerne Podcasts ;)

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83744 - 14. Dezember 2010 - 18:05 #

Die sind aber wenig interaktiv...

Ich schau mir die Demo mal an, aber für 40 € werde ich es auch nicht kaufen, glaube ich.

McFareless 16 Übertalent - 5567 - 15. Dezember 2010 - 19:33 #

Und zweitens ging es um Spiele, nicht um generelle Unterhaltung :D

Koffeinpumpe 15 Kenner - 3820 - 10. Dezember 2010 - 16:48 #

Klingt nach einem witzigen Spiel. Aber 10 Level für 40€... dabei wäre dieses Spielprinzip geradezu ideal für einen Editor, mit dem die Spieler eigene Szenarien entwerfen könnten.

Die Grafik gefällt mir übrigens auf den Bildern ganz gut. Technisch vlt. nicht auf Höher der Zeit, aber stimmig.

bananenboot256 13 Koop-Gamer - 1241 - 10. Dezember 2010 - 17:09 #

Hmmm... ich werd die Demo wohl mal anspielen und dann mal schauen. Kann mir gerade nicht vorstellen, dass ich es für 40€ kaufen werde. Dafür müsste es ein bisschen mehr können.

Inno 13 Koop-Gamer - 1440 - 10. Dezember 2010 - 17:41 #

Schöner Test!:) Bin froh das es doch ein passables Spiel geworden ist. Freu mich schon auf lustige Coop Stunden. Aber ich werde auch warten bis der Preis bei ~20€ liegt, 40€ sind doch etwas happig.

Wird es das Spiel auch auf Steam geben?

JakillSlavik 17 Shapeshifter - 7253 - 11. Dezember 2010 - 3:51 #

Für mich höchstens im Coop erträglich...genauso wie ich insgesamt nicht so der Zombie Fan bin... aber guter Artikel Christoph ;)

Was lange währt... usw. ^^

Höstersfranz (unregistriert) 11. Dezember 2010 - 14:48 #

Irgendwie spricht mich das Spiel sehr an. Es gibt bestimmt bald eine kleine Preisreduktion, so auf 35 Euro, dann schlage ich zu.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468613 - 14. Dezember 2010 - 16:09 #

Die gibt's bereits, Gamesload liegt unter 35 Euro. Einfach mal in unseren Downloadshop schauen :-)

(und frag mich nicht, wieso das nicht neben dem Amazon-Preis angezeigt wird aktuell)

McFareless 16 Übertalent - 5567 - 15. Dezember 2010 - 19:26 #

Haha, habs grad nochmals fürs Gewinnspiel gelesen :)