Indie-Test: Gruseln im finsteren Wald

Through the Woods Test

Benjamin Braun 30. Oktober 2016 - 18:08 — vor 6 Jahren aktualisiert
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Der kreischenden Kreatur (irgendwo im rechten Bilddrittel) können wir kaum entkommen. Am Ende entscheidet wohl der Zufall.
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Buh, du bist tot!

Auch wenn Through the Woods mit der ganzen Rumlauferei, den Schriftstücken und der Art des Storytellings über die Audiologs viele Gemeinsamkeiten mit Spielen wie Dear Esther oder Gone Home (im Test: Note 6.5) hat, ist es kein gewöhnlicher „Wandersimulator“. Denn wir treffen auch auf Feinde, die uns töten können. Während wir vor einem Riesen noch wegrennen oder ihm durch Betreten eines Höhleneingangs entkommen können, hilft uns bei anderen Widersachern eher der Zufall – wenn überhaupt.

Seltsam kreischende Monster entdecken uns nämlich auch aus größerer Entfernung in der Dunkelheit, selbst, wenn wir auf die Taschenlampe verzichten oder in Schleichhaltung leise vorrücken. Wegrennen bringt nichts, da sie erheblich schneller unterwegs sind als wir. Irgendwann gelingt es uns dann doch im x-ten Anlauf, an ihnen vorbeizukommen. Nachvollziehbare Anzeichen, weshalb es bei diesem Versuch geklappt hat, bei den vorherigen jedoch nicht, blieb uns Through the Woods schuldig.
 
Was ist in diesem Wald nur passiert?
Diese Willkür ist per se schon kein Vorzug. Extrem nervig wird dieser Umstand durch das Speichersystem: Die Checkpoints setzen uns in der Regel sehr weit zurück. Und außer beim Start in einem neuen Gebiet und an bläulich leuchtenden Megalithen wissen wir auch nicht, wann eigentlich gespeichert wird. Das steigert in Szenen wie mit den Kreischern nicht den Nervenkitzel, sondern stellt ein ziemliches Ärgernis dar – auch wenn solche Stellen dann doch eher selten sind.

Autor: Benjamin Braun
Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)



 

Meinung: Benjamin Braun

Through the Woods bietet vieles, was mir richtig gut gefällt: eine spannende Erzählweise, die mein Interesse an den Charakteren weckt, viel Mysteriöses, tolle Licht- und Schatteneffekte. Das Geheimnisvolle wirkt auch im Großen und Ganzen nicht aufgesetzt, und am Ende gibt es sogar eine Auflösung.

Mich würde es auch nicht stören, wenn es sich hier nur um einen „Wandersimulator“ handelte, dem es einzig und allein um die Atmosphäre geht. Umgekehrt goutiere ich, dass es ein paar echte Gameplay-Elemente gibt. Nur: Wenn ich schon durch Feindeinwirkung sterben kann, dann muss das Spiel mir mit nachvollziehbaren Mechaniken auch die Möglichkeit geben, den Toden zu entgehen! Wenn aber genau das nicht der Fall ist, sondern Willkür herrscht, dann ist das kein gutes Spieldesign – vor allem, wenn ich nach dem Tod möglicherweise weit zurückgesetzt werde.
 
Through the Woods PC
Einstieg/Bedienung
  • Solide Maus-Tastatur/Gamepad-Steuerung
 
Spieltiefe/Balance
  • Gruseliges Ambiente
  • Storytelling weckt Interesse an Charakteren
  • Mehr als nur ein Horror-Wandersimulator
  • Teils undurchschaubare Monster-Skills
  • Spielmechanik bleibt überschaubar
Grafik/Technik
  • Detaillierte Umgebungen
  • Gute Licht- und Schatteneffekte
  • Läuft durchweg flüssig
  • Kleinere Clipping-Fehler und sonstige Bugs
  • Einige Effekte wirken veraltet
Sound/Sprache
  • Ordentliche englische Sprecher
  • Tolle Soundeffekte
  • Stimmungsvolle Musik
  • Nur englische Untertitel/ Bildschirmtexte
Multiplayer

Nicht vorhanden
 
6.0
Userwertung7.1
Hardware-Info
Minimum: Windows 7, Dual-Core mit 2,8 GHz, 4 GB RAM, GTX 760, 10 GB HDD
Maximum: Windows 10, Core i5 mit 3,5 GHz, 8 GB RAM, GTX 980, 10 GB HDD
 
Eingabegeräte
  • Maus/Tastatur
  • Gamepad
  • Lenkrad
  • Anderes
Virtual Reality
  • Oculus Rift
  • HTC Vive
  • Playstation VR
  • Anderes
Kopierschutz
  • Steam
  • uPlay
  • Origin
  • Hersteller-Kontoanbindung
  • Ständige Internetverbindung
  • Internetverbindung beim Start
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Benjamin Braun 30. Oktober 2016 - 18:08 — vor 6 Jahren aktualisiert
Benjamin Braun Freier Redakteur - 440299 - 28. Oktober 2016 - 17:02 #

Viel Spaß beim Lesen!

Drapondur 30 Pro-Gamer - - 161744 - 30. Oktober 2016 - 18:25 #

Hört sich interessant an aber diese Zufallselemente schrecken mich ab, ich mag so etwas nicht.

Onwine 13 Koop-Gamer - 1342 - 30. Oktober 2016 - 18:26 #

Danke für den Test, dann werde ich es mal nicht kaufen........

rammmses 22 Motivator - P - 32637 - 30. Oktober 2016 - 18:39 #

Interessiert mich sehr, hoffe kommt irgendwann auch für PS4, klingt ganz nach meinem Geschmack :)

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 30. Oktober 2016 - 18:43 #

Hätte beinahe was sein können...^^

Maverick 34 GG-Veteran - - 1329101 - 30. Oktober 2016 - 19:54 #

Trial&Error-Passagen, weitzurückliegende Speicherpunkte: Da gruselt es mich ja jetzt schon, wenn ich das lese. ^^

EvilNobody 15 Kenner - 3141 - 30. Oktober 2016 - 21:19 #

Das Spiel hat wohl auch einige technische Macken, wie extreme Framedrops selbst auf starken Rechnern.
Sieht aber cool aus, Trashtazmani hat schon ein Let´s Play dazu, falls jemand mal reinschauen möchte.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45112 - 30. Oktober 2016 - 23:13 #

Schade. Auf Zufall, ob ich sterbe oder nicht, kann ich gerade in Horrorspielen bestens verzichten.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24308 - 31. Oktober 2016 - 8:47 #

War auch mein Gedanke.

TSH-Lightning 26 Spiele-Kenner - - 65103 - 31. Oktober 2016 - 15:49 #

Geht mir auch so. Ist echt ärgerlich wenn ein Teewagen den Weg versperrt.

LeeRobo 16 Übertalent - 5989 - 31. Oktober 2016 - 9:02 #

Habe es mir im Steam Sale geholt.
Habe ca. eine Stunde gespielt und finde es bisher richtig gut.
Bin gespannt was noch so kommt.
Danke für den Test.

Warmwasserboiler 08 Versteher - 190 - 31. Oktober 2016 - 23:11 #

Danke für den schönen, ausführlichen und kritisch verfassten Text. Sehr gut zu lesen und das Gesamtbild entspricht dem, was ich auch beim Spielen gehabt habe.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83896 - 1. November 2016 - 17:09 #

Da hatte ich bisher noch gar nichts von gehört. Spricht mich aber auch nicht an.