Test: Square Enix' PC-Revival

The Last Remnant Test

Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!

Die Schlachten sind fulminant und gut zu steuern, auf den ersten Blick jedoch etwas verwirrend.


Durchwachsen in der Balance

Während der Schlacht spielt die Moral (die mittels eines großen Balkens am oberen Bildschirmrand angezeigt wird) eine wichtige Rolle, sie beeinflusst Schaden und Verteidigung eurer Truppen. Erfolgreiche Angriffe, kritische Treffer oder Spezialattacken können die Moral zu gunsten einer Seite verschieben. Nach einem Kampf steigern sich die Charakterwerte aller Einheiten automatisch und ihr werdet mit Gold und Gegenständen belohnt. Ist ein Kampf erstmal begonnen, gibt es keine Möglichkeit zu fliehen. Haben alle Truppen das zeitliche gesegnet, flackert ein GameOver über den Bildschirm und ihr müsst das Spiel neu laden.

Die Spielbalance ist weitgehend in Ordnung, nur Bossgegner überraschen mit teils unfairen Angriffen, die unvorbereiteten Truppen schnell das Leben kosten. Das ist besonders nach langen Kämpfen frustrierend, wenn ihr schon seit geraumer Zeit Gegner geschnetzelt habt, nur um nach dem Boss-Angriff nochmal die ganze Schlacht wiederholen zu müssen. Immerhin hat The Last Remnant ein vorbildliches Autosave-System, das automatisch nach jedem Kampf oder Ladebildschirm sichert. Ihr könnt auch manuell den Spielstand sichern, nur während eines Gefechts könnt ihr das Spiel nicht speichern.
 
Die imposanten Städte laden zum Erkunden ein. Die Weitsicht täuscht: Wir stehen hier kurz vorm Ende der Zone.

Konventionell beim Entdecken


The Last Remnant gibt euch auch außerhalb der Hauptquest viel zu tun – allerdings erst nach der erwähnten linearen und ausufernden Einleitung. In den zahlreichen Städten kauft ihr etwa Ausrüstung für Rush oder Heil-Gegenstände für den Kampf. Eure NPC-Mitstreiter rüsten sich automatisch aus, stellen aber auch Anfragen auf Ausrüstung, die ihr mit euch herumtragt. Außerdem könnt ihr eigene Waffen und Accessoires herstellen oder aufwerten, wenn ihr die nötigen Ressourcen bei einem bestimmten NPC abgebt. An Ressourcen gelangt ihr durch das Töten von Monstern oder durch das kleine Haustier „Herr Buddler“, welches sich Rush bereits früh im Spiel anschließt. Das putzige Kerlchen kann an diversen Stellen der Welt nach Gegenständen graben und steigt sogar separat im Level auf.

Wenn ihr nicht gerade auf Shopping-Tour geht, könnt ihr weitere Einheiten für eure Armee anheuern, mit NPCs reden oder Nebenquests in der örtlichen Taverne annehmen. Die teleportieren euch meist direkt zum Einsatzort, sind aber recht abwechslungsarm und laufen immer auf das gleiche Schema hinaus: Gebiet erkunden, Monster töten, Boss bekämpfen – fertig. Trotzdem solltet ihr sie nicht ignorieren, da euch die fehlenden Erfahrungspunkte sonst die Hauptquest erschweren. Außerdem führen euch Nebenquests an neue Orte, die ihr für die Story sonst nicht besucht hättet. Eine etwas andere Form von Nebenquests bieten die Gildenaufgaben. Diese müsst ihr nicht extra annehmen, sondern gebt sie direkt im örtlichen Gildenhaus ab, wenn ihr die nötigen Anforderungen erfüllt habt.  Im Gildenhaus könnt ihr auch die Liste der Gildenaufgaben einsehen (ob bereits abgeschlossen oder nicht) und Generäle anheuern. Zu den Gildenaufgaben gehören etwa „Töte hundert mal Monster X“ oder „Benutze fünfzig mal Kampfkunst Y“ – zur Belohnung erhaltet ihr Gegenstände wie Ressourcen oder „Baupläne“ für bessere Ausrüstung.

Die Welt von The Last Remnant ist groß, hier seht ihr nur einen kleinen Teil der Karte.

Imposant in der Präsentation

Auf der Xbox 360 war The Last Remnant technisch ein Disaster. Besonders die instabile Framerate machte die Kämpfe im Spiel nur schwer erträglich. Glücklicherweise hat SquareEnix dieses Manko bei der PC-Version behoben. The Last Remnant läuft auch auf mittelstarken Rechnern durchgehend flüssig. Grafisch protzt das Spiel mit detaillierten Charakteren, tollen Animationen und aufwendigen Effekten. Außerdem zeigt SquareEnix erneut, wie umwerfende Zwischensequenzen auszusehen haben. Lediglich die Grafikqualität der Umgebung ist durchwachsen: Während Städte mit viel Liebe zum Detail gestaltet wurden, sind die Dungeons optisch sehr unspektakulär und trist.

Hässlich: Matschige Texturen nach jedem Ladebildschirm.
Die Spielwelt ist in viele kleine Abschnitte unterteilt, wodurch es zu vielen kurzen, aber nervenden Ladezeiten kommt. Nach jedem Ladebildschirm sind außerdem sämtliche Texturen für kurze Zeit matschig, ähnlich wie bereits in Mass Effect oder Gears of War, die ebenfalls auf der Unreal Engine 3 beruhen. Im Audiobereich gibt’s fast nichts zu meckern: Der orchestrale Soundtrack und die englische Synchronisation sind ausgezeichnet. Für den vollkommenen Japano-Flair lässt sich sogar die Original-Tonspur einschalten. Allerdings wurden nur die Zwischensequenzen vertont, der Rest des Spiels ist textbasiert. Wer kein Englisch (oder Japanisch) versteht muss bei den Zwischensequenzen auf deutsche Untertitel ausweichen.

Fazit: Beginnt lahm, belohnt Geduldige

The Last Remnant hat eindeutige Schwächen: Der Story-Einstieg ist zu lahm, die Nebenquests bieten kaum Abwechslung und das Kampfsystem unterfordert zu Beginn. Warum ist The Last Remnant trotzdem eine Empfehlung? Weil geduldige Spieler mit einem epischen Abenteuer belohnt werden, das vor allem durch die interessante Geschichte und das innovative Kampfsystem überzeugt. Für Fans japanischer Rollenspiele ist The Last Remnant also definitiv einen Blick wert.

Einstieg/Bedienung in die Story integriertes Tutorial frei konfigurierbare Tasten vorbildliches Auto-Save System in Kämpfen nicht speicherbar langweilige erste Spielstunden
Spieltiefe/Balance taktisches Kampfsystem motivierendes Aufrüsten des Helden abwechslungsarme Nebenquests teils unfaire Bossgegner
Grafik/Technik detailreiche Charaktere & Städte tolle Animationen & Effekte filmartige Schlachten tolle Zwischensequenzen triste Dungeons
Sound/Sprache epische Musik gute englische Synchronisation japanischer Originalton enthalten keine deutsche Synchro nur Zwischensequenzen vertont
Singleplayer spannende, umfangreiche Story tolle Charaktere etliche Stunden Spielspaß riesige Spielwelt Held Rush unsympathisch
Multiplayer nicht vorhanden
Armin Luley 8. Mai 2009 - 8:56 — vor 14 Jahren aktualisiert
Vankog 10 Kommunikator - 366 - 15. Mai 2009 - 13:02 #

Hier stimmt was nicht:
Das Video ;)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469822 - 19. Mai 2009 - 1:01 #

Du Sneak-Previewer, du, war noch gar nicht für die Öffentlichkeit bestimmt! :-)

Erdknuffel 10 Kommunikator - 450 - 19. Mai 2009 - 8:47 #

Hat mal jemand einen Job für mich bei dem ich rein gar nichts zu tun brauche? Ich brauch mehr Zeit um dieses Spiel zu testen nachdem ich vor 2 Wochen erst bei ner Retro Runde FFX hängen geblieben bin.

Name 19. Mai 2009 - 10:59 #

Das ist doch kein Rendervideo?! Das ist doch in ingame Grafik...

Stefan Schmitt 12 Trollwächter - 1009 - 19. Mai 2009 - 12:42 #

Der Test enthält mir zu wenige Details. Hab schon Berichte auf GameStar und GamePro gelesen und hätte aufgrund dieser Grundlagen einen ebenso detailierten Test wie diesen schreiben können. Ich weiß nicht, ich glaube, ihr würdet besser daran tun, Tests hauptsächlich durch Videos zu zeigen oder zu stützen und nicht nur auf Textgrundlage.

Dietz (unregistriert) 19. Mai 2009 - 15:22 #

Also mehr Details brauche ich im Text nicht, ich will ja auch nicht unbedingt ein Buch vorgelesen haben, bevor ich es dann selbst lese. Außerdem mag ich es nicht wenn ein Test so langwierig ist, ich lese oft genug nur das Fazit :), da gefällt mir die Länge und der Schreibstil, wie er mir ebenfalls in der Gamestar gefällt.
Etwas längere Videos um beispielsweise einmal das Kampfsystem zu beschreiben, halte ich aber ebenfalls für wesentlich sinnvoller, als so kurze Clips. Der erste Clip ist in Ordnung, aber der zweite wäre mit einem schicken Audiokommentar, der das Kampfsystem etwas erläutert wirklich wesentlich aufschlussreicher.

Stefan Schmitt 12 Trollwächter - 1009 - 19. Mai 2009 - 17:25 #

Naja, ich glaube, wer sich für das Spiel interessiert, weiß das alles schon, was im Text steht. Ich hätte dann doch noch gern gewusst, wie es sich genau kämpft, wie das mit den Items aussieht, wie die ganze Nebenhandlung ist und dazu vielleicht ein nettes video oder so. Eben so Fragen, die sich ein FF-Fan stellt. Ich meine, das Spiel gibts jetzt schon ne Weile und dafür ist mir der Test einfach in dieser Form nicht gut genug. Schließlich kann man jetzt nicht nur das Standartgedöns schreiben, sondern schon mehr ins Detail gehen.

Tom 15 Kenner - 2998 - 19. Mai 2009 - 18:53 #

Der Test ist schon etwas älter, aber erst jetzt publiziert. Und er soll jeden ansprechen, nicht nur den FF-Fan der jedes Detail wissen will - für den gibt es oft ein ausführliches wiki oder ähnliches. Die Handlung will ich außerdem nicht mehr als umreißen - schließlich will die der Spieler doch selbst erleben, vor allem wenn sie so gut ist wie die von TLR.

Ich denke ich habe mit meinem "Standard"-Gedöns dem Interessierten alles Wichtige vermittelt, damit er seine Kaufentscheidung treffen kann. ;)

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20286 - 19. Mai 2009 - 13:17 #

Warum habt ihr auf GG eigentlich auch diese furchtbaren Wertungen. Inzwischen sollte doch jeder verstanden haben, dass ein komplexes Medium wie Computerspiele nicht mit Bewertungen erfassbar sind. Kein Schwein würde eine Zeitung ernst nehmen, die sagen wir mal "The Dark Knight" pauschal mit "82%" bewertet anstelle eine richtige Besprechung a la "Dieser Film könnte Menschen gefallen, die folgendes an Filmen mögen..." bringt.

Name 19. Mai 2009 - 15:09 #

Man nehme diesen Test, lese ihn sich durch und gebe nichts auf die Punktewertung. Und Tadaaaaa du hast genau das was du haben willst, somit sind doch beide Geschmäcker in dieser Richtung voll und ganz bedient!

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469822 - 21. Mai 2009 - 23:19 #

Kann mich meinem Vorredner nur anschließen :-)

Davon abgesehen: Eine Wertung zwingt auch uns in der Redaktion, abzuwägen, mit anderen Titeln zu vergleichen, zu schauen, ob Wertungskasten und Text halbwegs übereinstimmen.

Und klar, sie hilft bei der Einschätzung "auf einen Blick".

Drittens kann man sich wunderbar über Wertugnen aufregen, diesen Spaß wollen wir den geneigten Lesern nicht nehmen...

Name 19. Mai 2009 - 14:22 #

Grafik/Technik: Mir fehlt der Umstand, dass die meisten Gespräche nicht vertont sind. Spätestens seit Oblivion ist sowas zumindest auf dem PC absolute Pflicht. Ansonsten gibts Punktabzug. Als RPG auf dem PC ist das Spiel ein absoluter Anachronismus.

Hunter_Wolf 13 Koop-Gamer - 1233 - 19. Mai 2009 - 18:29 #

Alle Story-Relevanten Dialoge sind vertont. Und für Final Fantasy Gesottene ist das ja nichts Neues.

Tom 15 Kenner - 2998 - 19. Mai 2009 - 18:49 #

Im Wertungskasten unter Sound/Sprache steht doch: "nur Zwischensequenzen vertont" als Minuspunkt :)

Vankog 10 Kommunikator - 366 - 19. Mai 2009 - 18:24 #

Wenns noch gar nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war, dann hättet ihr es verstecken sollen ^^

Aber ich spiel das Game sowieso seit einiger Zeit und bin davon eigentlich recht begeistert.
Allerdings verhau ich im Turno-Modus immer die Reaktionstest, deswegen muss ich leider im normal-schnellen Modus spielen. Wird dadurch leider sehr oft langwierig.

Tom 15 Kenner - 2998 - 19. Mai 2009 - 18:49 #

Wenn du im Turbo-Modus spielst dann stell die Quick-Time Events aus - geht ganz bequem während des Kampfes. :)

Vankog 10 Kommunikator - 366 - 19. Mai 2009 - 23:54 #

Ja, aber ich wollte die nicht ausschalten sondern ein wenig Interaktivität noch beibehalten ;)
Ist also bei mir die Frage: schnellere Kämpfe oder die Möglichkeit selber zu bestimmen ob ein Kritischer Angriff/Treffer kommt. In manchen Situationen ist das taktisch sehr sinnvoll, da ja damit die Angriffsreihenfolge beeinflusst werden kann, bzw. ob der letzte einen Kritischen Treffer landet.

BLoDDy 07 Dual-Talent - 146 - 19. Mai 2009 - 18:26 #

The Last Remnant
Test vom 8. Mai 2009
8.0
von 10.0
Liebes GG-Team,
vielleicht wäre es günstiger eine Mehrstimmige Aussage zu nehmen und diese dann zusammenzufassen...

DerMitDemBlunt 14 Komm-Experte - 2483 - 19. Mai 2009 - 19:24 #

Der Test sagt eigentlich alles. Die Story ist echt genial aber das spiel leidet einfach unter balanceprobs die einen teilweise zwingen zu grinden. Auch das "Crafting system" find ich net wirklich gelungen.
Aber für JRPG fans die nur einen pc besitzen ist das spiel genial. Alle andern sollten lieber zu den teilweise um klassen besseren JRPGS auf PS greifen

Wi5in 15 Kenner - 3332 - 19. Mai 2009 - 21:01 #

wie spielt man dass den? so wie neverwinter nights 2 oder wie??

Noir 15 Kenner - 2711 - 20. Mai 2009 - 2:45 #

Interessant geschrieben. Da weis auch ich als FF-Nichtspieler bescheid - Toll :D

Sevoratha 08 Versteher - 183 - 20. Mai 2009 - 7:23 #

könnt ihr vielleicht noch zu PC-Spielen die Systemvorraussetzungen schreiben?
Ich habe Sie jetzt für mich nachgeschaut, aber praktisch wäre es.

Legatus 11 Forenversteher - 749 - 20. Mai 2009 - 9:02 #

Als großer FF-Fan hab ich mir das Spiel natürlich sofort per Steam besorgt. Nach der ersten Stunde antesten (heute Morgen extra früher aufgestanden) kann ich nur sagen das ich sehr begeistert bin von den Figuren, von der Grafik und vom neuen Kampfsystem...wenn sich die Story jetzt auch noch so episch entwickelt wie bei FF dann werd ich da wohl lange vorsitzen und das Spiel genießen.

DerMitDemBlunt 14 Komm-Experte - 2483 - 20. Mai 2009 - 20:46 #

@ Wi5in

du spielst nur deinen charakter und hast deine truppen sozusagen "in dir" sprich sobald du angegriffen wirst oder angreifst wechselt das spiel in die kampfansicht und du siehst alle deine truppen, dann ist es so wie jedes andere jrpg auch sprich du weist deinen truppen nacheinander ziele und art der attacke zu und guckst dann zu wie sie die aktionen ausführen.

Das eigtl gameplay findet über die map statt von der man in die verschiedenen städte oder gebiete springt ( teilweise muss man die gebiete durchqueren um die nächsten freizuschalten)

Poledra 18 Doppel-Voter - 12380 - 23. Juli 2009 - 19:33 #

Der Test macht Appetit, ich glaube ich sollte auch mal ein JRPG ausprobieren.

PatrickF27 10 Kommunikator - 542 - 9. Dezember 2010 - 13:53 #

Gestern abend habe ich das Teil zum ersten Mal auf der 360 gezockt und bin echt positiv davon überrascht. Nach den vielen negativen Stimmen zu Release hab' ich das Ding erst mal nicht anpacken wolllen, aber schon nach 3-4 Stunden Spielzeit motiviert es mich mehr, als viele andere Rollenspiele der aktuellen Gen. Im Augenblick würde ich es nach NieR sogar auf Platz 2 der besten 360-JRPGs einstufen, mal schauen, ob die Motivation so hoch bleibt.

nova 19 Megatalent - P - 16911 - 31. Oktober 2011 - 23:01 #

Habe es mir vor kurzem im Steam Deal geholt und kann es jedem JRGP-Fan ans Herz legen - sofern ihr ein Xbox360-Gamepad habt. :D