Im Westen was Neues?

Strategic Command - The Great War Test

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Das Ende der Royal Navy: Nach der nächsten Spielrunde warten nur noch Aufräumarbeiten auf die deutsche Flotte.

Wichtigste Neuerung: Nationale Moral
 
Natürlich gibt es im Detail viele weitere Änderungen. Dazu gehört der optionale, aber kaum ins Gewicht fallende Rückzug stark angeschlagener Verbände, die Inkompatibilität der Schienennetze unterschiedlicher Länder, die (ausschaltbare) Beschränkung, neue Truppen ausschließlich im eigenen Heimatland nachrüsten zu dürfen. Im Vergleich zum Vorgänger wurde außerdem die Zahl der Skriptereignisse etwas reduziert, es kommt auch (nach dem ersten Kriegsjahr) zu weniger "Truppenschenkungen". Ihr gebt also zumindest einen Teil eurer Verstärkungen selbst in Auftrag. Uns scheinen auch die "Entweder oder"-Entscheidungen ein wenig nachvollziehbarer und besser beschrieben zu sein: Wir wissen beispielsweise genau, welche Auswirkung es hat, das britische Schlachtschiff Invincible in den Südpazifik abzukommandieren, um dort Jagd auf die Schiffe des deutschen Admirals Spee zu machen.
 
Mit manchen Entscheidungsevents wie hier (Rückkehr Lenins) könnt ihr Einfluss auf die feindliche Moral nehmen.
Die wichtigste Neuerung ist die Nationale Moral, aus der sich auch direkt der Spielsieg in den drei Kampagnen (1914 historisch, 1914 mit Italien aufseiten der Mittelmächte, 1917) ableitet: Sobald aus Sicht der Mittelmächte zwei Gegner weniger als 1% Nationale Moral besitzen, bedeutet das den Major Victory. Umgekehrt gewinnt die Entente "entschieden", wenn Deutschland kapituliert.

Ohne KI-Handicaps starten alle Staaten mit 100%, jede Runde fällt die Moral (die für die Kriegsbegeisterung der Bevölkerung steht). Das Besetzen bestimmter Punkte senkt kontinuierlich die Moral der Gegner; auf diese Weise wird etwa die Seeblockade des Deutschen Reichs simuliert. Will der deutsche Spieler nicht in großen Zeitdruck geraten, muss er seine Flotte in die Schlacht schicken und die Royal Navy zumindest zeitweise von ihren Blockadepositionen vertreiben. Auch auf dem Land gibt es neuralgische Punkte, darunter bekannte Schlachtfelder wie Verdun. Einige davon (insbesondere Hauptstädte) führen in jeder Runde, in der sie gehalten werden, zu einem Moralanstieg auf der einen und zu einem Moralabfall auf der anderen Seite. Wobei alle Faktoren zusammengezählt werden, auch die Verluste zählen (mit ihren umgerechneten Anschaffungskosten) in die Gleichung. Bestimmte Ereignisse oder die Einnahme von Hauptstädten haben darüber hinaus merkliche Einmaleffekte.
 
Auch Entweder-Oder-Entscheidungen beeinflussen die Nationale Moral. Ermöglichen die Mittelmächte – historisch korrekt – dem kommunistischen Revolutionär Lenin die Rückkehr nach Russland, senkt das prompt die Kampfbereitschaft Russlands. Geht Österreich-Ungarn auf die Territorialforderungen Italiens bezüglich Triests ein, wird der Kriegseintritt Italiens komplett verhindert – allerdings auf Kosten massiver Einbußen der k.u.k. Moral, sowohl in der Bevölkerung als auch im Heer. Doch was sich nach einer fantastischen, realitätsnahen Neuerung anhört, erwies sich in unseren Partien teils als Ärgernis: Ist man bei der Nationalen Moral erst einmal im Vorteil, führt fortan sture Defensive am einfachsten zum Erfolg. Außerdem sind Situationen möglich, bei denen eine Seite drückend überlegen geworden ist, ihr aber schlicht die "Moral ausgeht" – und sie kurz vor dem Sieg eine Zwangsniederlage einstecken muss.

Die drei Zoomstufen des Spiels im Gallipoli-Szenario (Angriff der Entente auf die Osmanen bei den Dardanellen).
 
Weniger "Was wäre wenn?"
 
Wiederum schafft es der neuste Strategic-Command-Teil, das Kriegs- und politische Geschehen eines Weltkriegs auf sehr weit "weggezoomte", abstrakte Weise erstaunlich gut zu vermitteln. Allerdings bedeutet das im vorliegenden Spiel auch, dass es weit weniger "Was wäre wenn"-Szenarien geben kann. Die abgedeckten Regionen entsprechen ungefähr denen der beiden ersten Strategic Command-Spiele sowie einiger Addons, umfassen also im wesentlichen Europa, Westrussland bis Moskau sowie Nordafrika und den Mittleren Osten. Allerdings ist die Karte höher aufgelöst als je zuvor, was insbesondere die Kämpfe in West- und Südosteuropa auch taktisch ungewohnt spannend macht. Doch schon der Blick ins Diplomatiemenü zeigt: Wo Polen ein Teil Russlands ist und viele der Balkanvölker zum Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn gehören, gibt es schlicht nicht sonderlich viele politische Entitäten, denen wir ahistorisch den Krieg erklären könnten. Zwar lohnt sich Diplomatie im Kleinen (etwa für die Entente, um dem Deutschen Reich die Lieferungen aus Schweden und Norwegen zu versagen), aber große Alternative-Historie-Optionen, die dem fiktiven Beitritt der Türkei oder Spaniens zu Alliierten oder Achsenmächten entsprechen würden, gibt es praktisch nicht.
 
Während im Bezugssystem Zweiter Weltkrieg immer das Damoklesschwert "Russischer Kriegseintritt" über den Achsenmächten hängt, der sich mit diversen Aktionen beschleunigen oder verzögern lässt, ist es hier das weniger furchterregende Italien – das sich, wie beschrieben, mit einem Event komplett aus der Gleichung nehmen lässt. Nur der Kriegseintritt der USA bleibt ähnlich bedeutsam wie in Global Conflict – doch auch er lässt sich durch den Verzicht auf einen bedingungslosen U-Boot-Krieg halbwegs steuern.
 
Hat der Achsenspieler in den "europäischen" Vorgängerspielen fast immer die Wahl, ob er sich nach Frankreich in Richtung England wendet, die Karte "Nordafrika/Ölfelder Persiens" zückt oder sich früh auf die Sowjetunion wirft, fehlen solche Großentscheidungen in The Great War. Zwar kann sich das Deutsche Reich theoretisch stärker nach Osten wenden und im Westen nur verteidigen, doch ist die russische Hauptstadt Petrograd (das ehemalige St. Petersburg und zukünftige Leningrad) weit entfernt und die "alternative Hauptstadt" Moskau schier unerreichbar für Weltkriegsarmeen. Also bleiben eher die kleinen und mittleren strategischen Entscheidungen: Wie entschieden den Balkan angreifen? Wo im Osten verteidigen, wann den Gegenangriff einleiten? Große Flottenschlachten gegen England oder eher kleine Störfeuer mittels U-Booten? Und auf der Gegenseite: Mit Russland eher Österreich-Ungarn zermalmen oder früh das Deutsche Reich im Osten bedrohen? Als Brite allen Nachschub nach Frankreich schicken oder sich stärker im Mittelmeerraum engagieren? Bei Gallipoli (entgegen der Historie) das Osmanische Reich bezwingen? Oder mal die Russen machen lassen und eher auf Italien als der "dritten Front" hoffen?
 
Das alles ist durchaus spannend, kommt aber nicht an die gewohnten strategischen Optionen heran – von jenen im weltweiten Szenario eines Global Conflict ganz zu schweigen. Bei uns hat der Reiz der neuen Ausgangslage jedenfalls bereits nach zwei Partien stark nachgelassen. Zumal der vorherrschende Stellungskrieg historisch sein mag, aber schlicht weniger spannend ist als ein Angriffskrieg mit beweglichen Einheiten, oder als Landungsoperationen mit Luftunterstützung.
 
Durch zweimaliges kurzes Drehen des Mausrads gelangt ihr zur bildschirmfüllen Weltkarten-Darstellung. Im Gegensatz zur mittleren Zoomstufe könnt ihr hier keine Befehle an einzelne Verbände geben, dafür aber schnell an Orte springen.
JakillSlavik 17 Shapeshifter - 7253 - 12. April 2011 - 13:38 #

Irgendwie stehe ich dem ganzen Spiel relativ shizophren: Obwohl mir das Spielprinzip von jeher nie zugesagt hat und der erste Weltkrieg auch nicht so die Neuerung ist, so reitzt es mich. Zum Einen, weil die Begrenzung der Einheiten(vielfalt) aus historischen Gründen auch etwas für sich hat, zum anderen weil das Setting in meinen Augen nicht so überreizt ist, wie WWII, Vietnam oder aktuellere Themen.

Was mich genauso zwiegespalten trifft, ist die Grafik. Ich kann den Minecraft-Look oder Retro-Einlagen verzeihen, aber bei diesem Spiel 'graut' es mir wortwörtlich. Das Interface ist so gar nicht meins, sowie der Rest des Spiels. Da ich bei erstem Absatz schon so ins Wanken gekommen bin, mir das doch einmal anzuschauen, weiß ich jetzt wieder, warum ich mich von der Serie fern halte ~ die Präsentation.

Danke für den Artikel.

Vaedian (unregistriert) 12. April 2011 - 13:52 #

Wenn schon Retro-Look Strategiespiele dann doch bitte so: http://www.gamershell.com/static/screenshots/3870/59752_full.jpg

Diesem Strategic Command Gedöns kann ich mit seiner absichtlich biederen Grafik nichts abgewinnen, genauso wenig wie Hearts of Iron. Als wenns Preise dafür geben würde, extra häßlich und unzugänglich zu sein.

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 12. April 2011 - 14:18 #

Ich vermute mal, dass es bei SC ähnlich ist wie bei Paradox-Spielen: Die Ressourcen fließen einfach in andere Dinge: Historische Authenzität, komplexes Spielsystem und eine KI, die damit zurechtkommen soll. Von 'Absicht' kann also keineswegs die Rede sein, sondern von begrenzten Mitteln.

canuck97 12 Trollwächter - 893 - 12. April 2011 - 15:09 #

Also besonders unzugänglich ist es nun wirklich nicht. In vielerlei Hinsicht ist es gar deutlich simpler als zB das alte Panzer General. Die Komplexität entsteht in erster Linie aus den historischen Entscheidungen.

Vaedian (unregistriert) 12. April 2011 - 18:26 #

Äh... simpler als das alte Panzer General? Das geht nicht, denn dann wärs ja schon Starcraft! ;)

Klausmensch 14 Komm-Experte - 2213 - 12. April 2011 - 16:00 #

Auch 2D Grafik kann sehr schön sein. Das war hier aber wohl nicht beabsichtigt.

DaSt 09 Triple-Talent - 270 - 12. April 2011 - 17:41 #

so was hab ich mir auch grade gedacht. schade eigentlich

gnal 12 Trollwächter - 1080 - 12. April 2011 - 16:12 #

Die Serie braucht DRINGEND einen Enginewechsel. Da hatte sogar das Panzer General 2 von Anno 97 mehr zu bieten.

Rondidon 15 Kenner - 3108 - 12. April 2011 - 16:44 #

Die bräuchten nur einen neuen Grafiker. Eine 3D Engine wäre bei so einem Spiel nur störend.

Claus 31 Gamer-Veteran - - 421649 - 12. April 2011 - 21:48 #

1)
Ich würde die Level 1 Schlachtschiffe als "Dreadnoughts" bezeichnen, nicht aber als Schlachtkreuzer. Das sind eigentlich die Level 1 Kreuzer. Die korrekte Unterteilung ist also
Battleship level 0: Pre-Dreadnought Schlachtschiff (veraltetes Schlachtschiff)
Battleship level 1: Dreadnought-Schlachtschiff (modernes Schlachtschiff)
Cruiser level 0: Kreuzer / Panzerschiff
Cruiser level 1: Schlachtkreuzer

2)
die Preisgabe von Trient und Triest nimmt Italien keineswegs Final aus dem Spiel, es ist durchaus möglich, dass Italien im Verlauf des Spiels wieder "Blut leckt" bzw. nochmals sich dem Kriegseintritt nähert. Die Preisgabe ist also für die Mittelmächte alles andere als eine Garantie, dass von Italien keine Gefahr mehr ausgeht.
Gleichzeitig wird die Österreich-Ungarische Moral massiv durch die Gebietsabtretung beschädigt, so dass diese Entscheidung eigentlich kaum eine sinnvolle Strategie darstellen kann, als vielmehr eher ein Akt der reinen Verzweiflung. :)

3)
nach wenigen Spielen eine Aussage über die mangelnden finanziellen Mitteln zu machen ist, man möge es mir verzeihen, ist ein verzeihlicher Anfängerfehler. Auch wenn man in späteren Partien sicher ebenfalls nicht im Geld schwimmen wird, werden die beschränkten Ressourcen insbesondere in den ersten Partien zusätzlich und nachvollziehbarer Weise noch dadurch gebeutelt, dass man sich noch nicht in der neuen, 1914-1918 Realität eingefunden hat. Zumindestens ist das meine persönliche Erfahrung.

4)
bei dem Infokasten "Neue Truppentypen" fehlen die Pioniere, die nun nicht mehr Gräben (wie in den vorhergehenden Strategic Command Programmen) sondern regelrechte Festungen (a la Verdun) bauen.

5)
Die Entente ist meiner Meinung nach nicht bevorteilt. Das Problem für die Mittelmächte beginnt dann, wenn sie ihre Flotte "für nix" verheizt, was in allen Vorgängerspielen ja auch bislang noch kein Problem war.
Als Mittelmacht muss man hier (wie in Wirklichkeit ja auch) aber sehr, sehr gut überlegen, wann und unter welchen Umständen man seine Flotte gegen die Entente aussendet. Verlieren die Mittelmächte nicht "für nix" ihre Flotte, so kann die Nationale Moral sehr wohl reichen, erst Russland und anschließend Frankreich niederzuringen.
Das Auslaufen der deutschen Hochseeflotte will daher wohl überlegt sein. Das sich das Auslaufen dabei lohnen kann, ist ohne Frage. Nur muss man das Risiko gut kalkulieren. Gerne verweise ich dabei auf den von Battlefront veröffentlichten After-Action Report von der Partie eines gewissen Xwormwood gegen den Spieler Happycat.
http://www.battlefront.com/index.php?option=com_content&task=view&id=1791&Itemid=418
;)

6)
Es ist ja etwas gemein (pfui!) den Entwicklern tatsächlich vorzuwerfen, dass diese den Editor zusätzlich auch mit einer 2. Weltkriegs-Engine ausgerüstet haben. Man bekommt ein zusätzliches Feature ("Zitat: zwei Kriege zum Pres von einem"), so dass Modder die neuste und bislang beste Game-Engine auch für Ihre 1940er Weltkriegskampagnen verwenden könnnen, ohne dabei mit "Erster Weltkriegs"-Regelwerk genervt zu werden.
Durch diese Option müssen die jetzt nämlich nicht für jeden Einheitentyp etc. Änderungen manuel einfummeln, damit die Realitäten des 1940er Jahre auch korrekt wiedergegeben werden, sondern sie können ganz einfach zu Beginn ihrer Arbeit mit einem "klick" einfach ein Schalter betätigen, der dann alle Änderungen automatisch vornimmt. Der Editor mag ja sperrig sein, aber dieses Feature ist nun wirklich ein echtes Geschenk an die Modder-Szene.
Dazu gibt es ja demnächst per Patch auch noch eine "offizielle" 2. Weltkriegskampagne.
Daraus nun aber eine Art Vorwurf "...Offenbar traut Fury Software dem neuen Szenario selbst nicht so richtig..." zu konstruieren - in meinen Augen etwas zu harter Tobak.

Persönlich hätte ich das Programm nicht schlechter benotet als den Vorgänger. Dafür gibt es hier diesesmal einfach viel zu viele Detailverbesserung.

Was mir besonders gefällt:

Durch die Regeländerungen fühlt es sich wirklich wie "Erster Weltkrieg" an. Viele andere Spiele und Mods zu diesem Thema haben genau das nicht hinbekommen.
Die vielen, vielen historischen (teils unbekannten) Bilder und Informationen.
Die teilweise liebevoll auf alt getrimmten Soundeffekte (Spionage-Nachrichten werden jetzt beispielsweise von einem zittrigen, sehr alt klingenden "Biep-bi-bi-biep" begleit, und die Italienische Nationalhymne klingt, als würde sie grade von einer Schellack-Platte abgespielt.
Artillerie-Munition (bum-bum-bum, hignarhihi).
Die neuartigen Aufklärungsflüge.
RÜCKZUG-Kampfergebnisse (wie kann man die, MAN!, bloß als belanglos bezeichnen, nachdem genau dieser Möglichkeit seit Beginn der Strategic Command Reihe von vielen Spielern explizit gefordert wurde?
Der unbeschränkte U-Boot Krieg (einfach mal ausprobieren, das lohnt sich, hihi.
Die Nationale Moral (ja, perfekt ausjustiert mag das noch nicht sein, aber jetzt erst zählt jede Einheit wirklich was, während man in Vorgängerspielen überschüssige Einheiten gerne auch mal verheizt oder aufgelöst hat).

Auch wenn es sich meineletzten Zeilen möglicherweise wie Krtik angehört haben, so möchte ich dieses doch ausdrücklich von mir weisen.
Es bleibt dabei: ich liebe GamersGlobal dafür, dass hier auch solche Programme vorgestellt UND OBJEKTIV (jawoll!) getestet werden, die am breiten Massenmarkt total vorbeigehen. Für diesen Enthusiasmus UND diesen tollen Test (mein Lieblingssatz war übrigens: "auch das Auge kommandiert mit", ganz großes Kino!) kann ich einfach nur einen tun: den virtuellen Hut sehr tief ziehen und dabei (wieder) ganz, ganz lieb kuckend "Danke" seufzen-flüstern-murmeln.
:)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469803 - 12. April 2011 - 22:20 #

Danke für deinen umfangreichen Kommentar, zumal ich weiß, dass du in das Projekt involviert bist.

zu 1) Das steht ja auch genau so im Artikel :-)

zu 2) Ich hatte kein Problem mit der Triest-Variante. Einige Runden lang waren die Österreicher nicht mehr offensivfähig, und die Nationale Moral hat mir schon Sorgen gemacht. Am Ende aber betrug sie noch rund 30, als Frankreich und Russland kapitulierten. Deine Info, dass Italien trotzdem noch in den Krieg eintreten kann, möchte ich dir gerne glauben, nur betrug zum Kriegsende (Dezember 1916) meiner Partie deren Kriegsbereitschaft exakt 0, sodass ich hier einen Beweis bräuchte.

zu 3) Der relative Mangel liegt nachvollziehbar an dem "+100%"-Malus durch Experte. Ist ja nicht so, dass ich nicht mehrere Partien gestartet hätte, nur länger gespielt habe ich eben "nur" zwei.

zu 4) Korrekt, habe ich ergänzt.

zu 5) In der Theorie. In der Praxis habe ich durch gezieltes Verstärken meiner Flotte, Konzentration der U-Boote in der Nordsee und natürlich das KI-Verhalten die Royal Navy mit sehr geringen Verlusten vernichtet. Die Schiffe waren zwar angeschlagen danach, aber alle reparabel. Es gab ja keine Gegner mehr. Das aber sollte mir, historisch gesehen, nicht gelingen können: Das Deutsche Reich hatte ja bereits seit Jahren die Kriegsmarine dem Heer gegenüber bevorteilt, und war dennoch deutlich der britischen unterlegen. Wenn ich also gewinne, sollte danach meine Flotte ebenfalls so gut wie zerstört sein.

Claus 31 Gamer-Veteran - - 421649 - 12. April 2011 - 23:19 #

1) Au Weia! Ich doof, ich. Wie peinlich! :)
2) Hmm. Also passiert ist mir auf jeden Fall schon mal. Mag sein, dass mein Gegenspieler da mit Diplomatie und einigen glücklichen Diplomatie-Treffern (manchmals gibt es ja auch bis zu 30% Ergebnisse) nachgeholfen hat.
Gegen einen menschlichen Spieler habe ich es auf der anderen Seite nur sehr selten erlebt, dass die Mittelmächte Österreich-Ungarn diese national Katastrophe zugemutet haben. Defür werden die grade in den Angangsjahren des Konflikts in der Regel zu sehr von den Serben und Russen gerupft, als dass die sich dann noch einen so großen Nationalen Moral Verlust erlauben könnten.
3) Ok, ja klar, das erklärt es. Ich spiele meistens (oder fast ausschließlich) nur gegen menschliche Gegner (hierbei trumpft das Spiel wirklich ganz groß auf). Und da hat man es grade am Anfang seiner 1. Weltkriegskarriere gerne mal mit finanzielle Sorgen, da man die Preise für neue Einheiten und Truppennachschub noch nicht so vor Augen hat. Das ändert sich dann aber sehr schnell nach einigen Partien. Man lernt dann Schwerpunkte zu setzten, um die Frontlinie nicht in Gefahr zu bringen, da man unmöglich überall angreifen kann und alle Einheite wieder mit neuen Mannschaften auffüllen kann.
5) Ok, ok, bei der KI kann ich nichts vernünftiges zur Diskussion beitragen, da ich gegen die so gut wie gar nicht spiele bzw. gespielt habe. Ich hatte da mehr die Multiplayer-Sicht vor Augen. Ich spiele in der Regel nur noch Email-Partie) und verharre daher zu diesem Thema ab sofort in Demut und Schweigen. ;)

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14082 - 13. April 2011 - 1:38 #

Ihr zwei seid mir schon ein paar Kriegsschlawiner. :) Macht echt Spass, die Veteranen zahlreicher Schlachten, hier die letzten Feinheiten noch ans Tageslicht zu zerren. Weiter so! ;)

volcatius (unregistriert) 13. April 2011 - 19:16 #

Das Szenario abseits von WK2 ist schon reizvoll, aber mir gefallen die wenigen Einheitentypen nicht.

Wird es auch einen Test zu Panzer Corps geben?

Earl iGrey 16 Übertalent - 5093 - 14. April 2011 - 0:16 #

Entente scheint überlegen? Das ist ein Skandal.

Sieht ansonsten lustig aus für Strategiefüchse. :)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469803 - 14. April 2011 - 8:59 #

Die Aussage steht unter dem Punkt Multiplayer...

Claus 31 Gamer-Veteran - - 421649 - 14. April 2011 - 20:35 #

einen hab ich noch:

der End-Screen, der lieblose
Zugegeben: ein Feuerwerk wird zum Schluss nun wirklich nicht abgefeuert, aber der End-Screen ist bislang der absolut beste in der gesamten Strategic Command-Reihe.

Da hier (wie an vielen anderen Stellen auch) aber häufig wechselnde Bilder verwendet werden, vermute ich mal, dass bei der / den Testpartien, die auch bis zum Ende gelangt sind, grade mal ein etwas nüchterneres Bild zu sehen war.

Ich hatte bislang ein Gemälde von der Kapitulationsunterzeichnung und das andere Mal einen historischen Zeitungsausschnitt der New York Times.

Fand ich beides eigentlich sehr nett. Insbesondere da vorher (z. B. beim direkten Vorgänger Global Conquest) ausser einer lahmen Mitteilung zum Ende des Spiels gar nix geboten wurde (ich hoffe, dass mich hier meine Erinnerung nicht trügt. Schluck).

:)

Tassadar 17 Shapeshifter - 8161 - 17. April 2011 - 3:59 #

Seite 2: "Wiederum schafft es der neuste Strategic-Command-Teil..." -> neueste

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469803 - 17. April 2011 - 14:52 #

Kein Fehler.

Christoph 18 Doppel-Voter - P - 10234 - 17. April 2011 - 20:59 #

Danke für diesen Test!

Das Spiel hatte ich gar nicht "auf dem Radar" und bin jetzt daher umso mehr erfreut über ein weiteres Runden-Spiel. Strategic Command 1 ist doch schon langsam alt, und der zweite Teil hatte mich weniger gereizt.

Also alter Erfahrungswert bestätigt: Auf GG vorbeizuschauen lohnt sich immer!