Im Netz der vier Spinnen

Spider-Man - Dimensions Test

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Der Spider-Sense ist vor allem in der Noir-Leveln sinnvoll, aber nie zwingend notwendig.

Spider-Man Noir: Auf leiser Sohle unterwegs


Schon bei den einführenden Zwischensequenzen heben sich die drei Noir-Levels vom Rest des Spiels ab. Farbarm, schmutzig, in kaum animierten Bildern und mit tiefen Stimmen werden die Stories der Abschnitte vorgestellt. Mithin passend zum düsteren Setting der Comic-Vorlage. Der erste von Peter Parkers Kontrahenten im Noir-Part ist der Gangsterboss Hammerhead, dessen Name, wie auch bei allen anderen Oberschurken, deutliche Rückschlüsse auf sein Aussehen zulassen.Um ihn zu besiegen, müssen wir seinem Scheinwerfer ausweichen und uns danach unbemerkt in seinen Rücken schleichen.

Überhaupt ist der Hinterhalt die bevorzugte Methode unseres Spider-Man der 30er Jahre. Es gilt  Lichtquellen auszuweichen, Patroullien abzuwarten und im richtigen Moment zuzuschlagen. Wer trotzdem einmal ins Scheinwerferlicht gerät, zum Beispiel durch ein Feuerwerk auf einem Jahrmarkt, wird enttarnt. Seid ihr nah genug an einem Feind, führt ihr einen Überraschungsangriff durch. Wie eine echte Spinne schnappen wir unser Opfer mit dem Netz und spinnen es in einen Kokon ein. An Kabeln taumelnde, eingewickelte Feinde unterstreichen dabei den düsteren Stil dieser Abschnitte.
 
Trotz des relativ zu den anderen Abschnitten geringeren Tempos spielt sich euer Spider-Man Noir immer noch flott -- er beseitigt nebenbei eine lästige Wache nach der anderen. Letzteres fällt dabei nicht besonders schwer, denn scheinbar haben Gangster aus den 30er Jahren im Spider-Man-Universum nicht nur Probleme mit den Ohren, sondern auch einen Tunnelblick. Wir können sie mühelos ausschalten, ohne dabei die Aufmerksamkeit ihrer Kollegen zu erwecken. Wiederholungen prägen auch die Noir-Abschnitte. Regelmäßig befreien wir Geiseln, die dann Türen für uns öffnen oder Schalter aktivieren. Und mindestens genauso oft fragen wir uns, warum Spider-Man, der an anderer Stelle mit seinem Netz mühelos massive Steinwände einreißt, überhaupt auf die Hilfe von Normalsterblichen angewiesen ist...
 
Wie in der Natur: die Spinne fängt und wickelt ihre Beute in einen Kokon ein.

Das Netz des Schicksals

Genreüblich enthält jeder Level zahlreiche sammelbare Gegenstände, zu erkennen an silbernen und goldenen Emblemen sowie den besonders seltenen goldenen Spinnen. Mit jedem eingesammelten Emblem füllt sich nicht nur euere Lebensleiste wieder auf, ihr erhaltet auch sogenannte Essenzpunkte. Mit diesen kauft ihr neue Kombos oder verbessert eure Lebensenergie oder
Im Schicksalsnetz könnt ihr die Herausforderungen einsehen, die notwendig sind, um Combos freizuschalten.
die Größe der Zorn- und SlowMotion-Leisten. Um aber überhaupt Zugriff auf diese Erweiterungen zu haben, gilt es die Herausforderungen des Schicksalsnetzes zu bewältigen.

Die meisten dieser Aufgaben werdet ihr automatisch beim normalen Spielen erledigen, etwa eine bestimmte Anzahl von Schurken zu erledigen oder eine zeitlang keinen Schaden zu erleiden. Manche Herausforderungen sind da schon knackiger, etwa das Absolvieren eines Abschnittes unter Zeitdruck. In Zehnerschritten schalten die Herausforderungen käufliche Verbesserungen für eure vier Spider-Men frei. Die meisten Kombos funktionieren dimensionsübergreifend, es gibt aber auch eine Handvoll exklusiver Manöver für jeden der vier Kostümträger.
 
Auch freischaltbare Extras warten in Spider-Man Dimensions auf ihre Entdeckung. Neben Artworks und Charakter-Biografien wollen auch teils sehr abstruse Bonus-Kostüme freigespielt werden. Gerade letztere sind nicht nur zahlreich, sondern auch für Fans der Comics sehr interessant. So gibt es beispielsweise alte Konzeptideen als im Spiel verwendbares Zusatzkostüm, etwa den offiziell nie verwendeten "1602"-Look.

Eines der Bonuskostüme für Spider-Man Noir. Nicht ganz so cool wie der schwarze Anzug, aber dafür sehr speziell.
 
Gelungene Unterhaltung für Comic-Fans

Ihr werdet für einen Durchgang von Spider-Man - Dimensions nur etwa sieben Stunden benötigen, einen Mehrspielermodus gibt es nicht. Ob ihr das Spiel danach noch einmal spielt, hängt vor allem davon ab, wie groß eure Verehrung für die Abenteuer des Peter Parker sind. Eingefleischte Spinnen-Fans erfreuen sich beispielsweise an den vielen freischaltbaren Bonusinhalten, die normale Spieler vielleicht gar nicht interessieren. Wer ein großer Fan der Comics ist, darf auf jedenfall sein Netz in Richtung der Shattered Dimensions auswerfen, ein besseres Spider-Man Spiel gibt es momentan nicht auf dem Markt. Wer unabhängig vom Setting auf der Suche nach einem Action-Adventure ist, sollte vielleicht erst einmal probespielen; KI-Aussetzer und die überschaubare Abwechslung trüben das Gesamtbild, Mit Titeln wie Darksiders oder God of War 3 kann sich Spider-Man nicht messen, doch wir haben unsere sieben Stunden Nettospielzeit keinesfalls als verschenkt erlebt.

Autor: Tom Goik/ Redaktion: Alex Hassel (GamersGlobal)

Einstieg/Bedienung Gelungenes Tutorial Faires Autosave-System Drei Schwierigkeitsgrade Teils fummelige Steuerung Richtungswechsel während der Kämpfe oft holprig
Spieltiefe/Balance Vier Dimensionen und damit Helden Schleichpassagen lockern Jump-and-Run-Einerlei auf Motivierende Charakterverbesserungen Freischaltbare Extras Teils sehr schlechte KI der Gegner Feinde halten zu viel aus Levelstruktur wiederholt sich
Grafik/Technik Schicker Cel-Shading Stil Abwechslungsreiche Szenarien Gute Zwischensequenzen Teils detailarme Umgebungen
Sound/Sprache Comichafte Sprache der Figuren Guter Soundtrack Kommentare wiederholen sich sehr oft
Singleplayer Viele Charaktere aus den Comic-Bänden Witzige Dialoge Abwechslungsreiche Bosskämpfe Relativ kurze Spielzeit (7 Stunden) Logiklücken in der Story
Multiplayer Nicht vorhanden
Alex Hassel 6. September 2010 - 23:36 — vor 13 Jahren aktualisiert
Green Yoshi 22 Motivator - P - 36252 - 7. September 2010 - 0:04 #

Mittelmaß, also wie immer.
Es müsste mal eine Art Arkham Asylum im Spider-Man Setting erscheinen.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469794 - 7. September 2010 - 0:23 #

Nö, da hast du was falsch verstanden. 7.5 ist kein Mittelmaß.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36252 - 7. September 2010 - 20:20 #

7.5 von GamersGlobal sind für mich Mittelmaß.
Vielleicht bin ich auch einfach zu kritisch, selbst Mafia II (GG-Wertung 9.0) finde ich nur gut.

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110368 - 7. September 2010 - 1:10 #

Mittelmaß wäre was um die 4-6 Punkte. 7.5 kannst du unter gut einstufen.

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14082 - 7. September 2010 - 0:27 #

Kleiner Typo auf Seite 2, Abschnitt Faustkampf mit Boss: "Diese Rededuelle sorgenfür vele kleine Schmunzler. "

Ansonsten: Feiner Bericht. Mir hat Darksiders schon sehr gut gefallen also wird wohl auch Spidey irgendwann (als Budget?) den Weg in meine Sammlung finden. ;)

Anonymous (unregistriert) 7. September 2010 - 0:41 #

Ein Spidermanspiel ohne Sandbox? Och nö, lass ma.

Pestilence (unregistriert) 7. September 2010 - 1:52 #

"Den offiziel nie verwendeten 1602-Look"? Moooooment. *In seinem Comic-Ordner wühl*
Ich habe hier die Erstausgabe der Spinoff Mini-Serie "Spider-Man 1602" mit "Peter Parquagh" als "The Spider". In meinen Augen die schlechteste Spider-Man Spinoff die es gibt.

Ich bin ein riesiger Amazing Spider-Man Fan und Leser. Die Comics lasse ich mir von meinem Comicladen wöchentlich aus den USA importieren und bin enttäuscht, dass die Story des Spiels nur in Ansätzen vorhanden ist. Spider-Man lebt von einer komplexen Story, die sich über hunderte von Heften erstrecken kann. Die Story geht manchmal sogar so weit, dass im März 2010 mit dem Plot "Something can stop the Juggernaut!" die Juni 1982 angefangene Story "Nothing Can Stop the Juggernaut" beendet wurde. Schade das gerade die Spiele, die neue Leser anlocken könnte, mit einer 08/15-Story abgetan werden.

Ich kann ja verstehen das sie unbedingt Ultimate Spider-Man mit reinnehmen mussten, da es neben Amazing momentan ein Standbein von Marvel in der Spider-Man Welt ist. Aber den Symbionten Venom (das schwarze Kostüm) dafür zu missbrauchen stößt einem echten Fan doch etwas bitter auf.

Zu 2099 sag ich mal lieber gar nichts. *grusel*

Vielen Dank für den tollen Test.
Mehr als ein Budget-Titel wird das wohl für mich nicht.

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66900 - 7. September 2010 - 8:04 #

Das 1602-Universum hat sogar mehr Bände. Eine 8-Bändige Miniserie von Neil Gaiman und mehrere kleine Spin Offs.
Ich find es auch merkwürdig, dass sie für die Ultimate-Version ausgerechnet das schwarze Kostüm nutzen und das 2099-Universum mag ich ja eigentlich gar nicht.

Trotzdem ein Spiel, dass ich gerne spielen würde. Wenn es denn eine PC-Version gäbe *hüstel*

Anonymous (unregistriert) 10. September 2010 - 0:44 #

PC Version kommt im November soweit ich weiß...

kami. 12 Trollwächter - 847 - 7. September 2010 - 2:16 #

budget und ich bin dabei.

Ess Tee Eff (unregistriert) 7. September 2010 - 2:20 #

Im Abschnitt: "Vier Spinnen und zwei Spielsysteme"
"-- sowie der finale Großkampf gegen Myterio."

Da fehlt ein s bei Mysterio.

Mysterio erinnert mich hier auf obigem Bild optisch ein wenig an den Alchemisten aus dem Film "Vidocq".

Sciron 20 Gold-Gamer - 24182 - 7. September 2010 - 2:24 #

Kleiner Tippfehler noch: Im letzten Absatz von "Vier Spinnen und zwei Spielsysteme" auf Seite 1, steht "Spider.Man".

Ansonsten: Wiedermal nen typischer Mix aus GoW und Schleich-Elementen, der einem wohl nicht weh tut, aber nix wirklich besser macht als die grossen Vorbilder. Da muss wohl wieder die alte Phrase "Fans greifen zu" herhalten ;).

McGressive 19 Megatalent - 14300 - 7. September 2010 - 7:19 #

Wie erwartet eigentlich: guter aber nicht sehr guter Titel...
Zum Vollpreis nicht, aber bestimmt später mal! =)

Ketzerfreund 16 Übertalent - 5978 - 7. September 2010 - 7:24 #

Wenn man sich die Stories in den zig verschiedenen Heldencomicvarianten so ansieht, ist die Story dieses Spiels so ungewöhnlich gar nicht. Ich habe mal beim Zappen sieben oder acht verschiedene Spider-Men vor Madame Web versammelt in der Cartoonserie gesehen. Einer von den alternativen Spider-Men hatte wohl dem Doc Oc seiner Welt die vier Cyberarme weggenommen... :D

Storymäßig interessant wäre doch z.B. auch die Geschichte um Peter Parkers Klon, der ja lange ganz ohne Kostüm unterwegs war, nachdem er die Wahrheit über sich erfuhr. Später bekam der, wenn ich mich recht erinnere, seine eigenen Zuständigkeiten schlicht als Die Spinne... blahblubb

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83905 - 7. September 2010 - 12:24 #

Scheint auf dem Niveau der meisten Spidey-Spiele zu bleiben - als moderater Fan (im Comic-Multiversum kenne ich mich nicht aus, aber die Zeichentrickserien und Filme hab ich immer gern gesehen) werde ich mir das als Budget geben. Habe ich schon bei Ultimate Spider-Man und Web of Shadows so gemacht. Die Idee mit den vier Dimensionen finde ich jedenfalls sehr nett, nur dass sie Ultimate mit Venom-Anzug als vierte mit reingenommen haben, finde ich etwas einfallslos. Wie gesagt gab es schon ein komplettes Ultimate-Spiel und Venom kam in den letzten Umsetzungen eigentlich jedesmal vor. Da gäbe es doch bestimmt noch ein paar ungewöhnlichere Varianten, die man hätte bringen können.

Anonymous (unregistriert) 7. September 2010 - 14:57 #

Wie siehts mit einem Testvideo aus.UNd meine andere frage gibt es eine deutsche synchro im spiel ?

DoktorTom (unregistriert) 11. September 2010 - 0:23 #

Auf der 360 habe ich gerade Akt 1 abgeschlossen und es kommt kein Spiderman-Flair auf !

Seltsam ist die Aussage vom Tester:

"Doch gerade seine Ausflüge in unser aller Lieblingsmedium waren bislang selten mehr als halbgare Versuche, Geld aus der Lizenz zu quetschen. Doch Dimensions ist ein richtig solides Spiel geworden..."

Erstmal sind die XBOX 1-Spiderman-Spiele zum Kinofilm 1 und 2 großartig gewesen. Zweitens ist "Web Of Shadows" ein grandioses Spiderman-Spiel für die 360.

Der aktuelle Teil hat rein gar nichts mehr mit dem Schwingen in luftiger Höhe von New York zu tun. "Web Of Shadows" hat hingegen ein offene Spielwelt mit guter Technik. Die Noir-Levels haben aber auch so gar nichts mit Spiderman zu tun. Die Bosskämpfe sind ganz billige "God Of War"-Kopien.

DoktorTom (unregistriert) 11. September 2010 - 0:30 #

Ach ja, der erste Level spielt im Dschungel ! Ein wirklich typisches Szenario für Spiderman. Ich habe mich beim Spielen gewundert, dass ich nicht Lara Croft über den Weg gelaufen bin.
Bei diesem Spiel wurde einfach alles in den Mixer geworfen, was in den letzten Jahren erfolgreich war. So will man wohl jede Zielgruppe ansprechen

nicki5000 14 Komm-Experte - 2295 - 11. September 2010 - 23:45 #

Also wenn du "Web Of Shadows" als "grandios" bezeichnest scheint dein Fachwissen auch nicht besonders ausgeprägt zu sein...

Wiezzekatze 12 Trollwächter - 888 - 13. September 2010 - 18:58 #

Für mich ist das ein typischer Budgettitel, vor allem weil zur Zeit so viele andere grandiose Spiele anstehen.

Anonymous (unregistriert) 14. September 2010 - 20:13 #

also ich hab das spiel fast durch und ich find das spiel gar nich so schlecht gut sicher gibs bessere spiele als dieses aber wenn man nich will brauch mans ja nich kaufen. ich jedenfalls mag das spiel und auch den ultimativen spider-man mit symbionten-anzug ^^