Alter Igel in neuem Gewand

Sonic the Hedgehog 4 – Episode 1 Test

Zweidimensionale Levels, hohe Geschwindigkeit und keine Nebencharaktere: Mit Sonic the Hedgehog 4 macht der blaue Igel eine Reise zurück zu seinen Wurzeln. Ob die Rückkehr in die zweite Dimension und der Nostalgiebonus ausreichen, um eine Kaufempfehlung auszusprechen? Wir verraten es euch!
Gerjet Betker 20. Oktober 2010 - 22:30 — vor 13 Jahren aktualisiert
360 PS3
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Vor knapp 16 Jahren verließ Sega-Frontigel Sonic die Pfade der 2D-Plattformer, die ihn als Mario-Konkurrent groß gemacht hatten, und betrat die Ära der 3D-Spiele. Nach vielen mehr oder weniger guten Teilen in der dritten Dimension erkannte Sega jedoch offensichtlich durch Mitbewerber wie Capcom ( Mega Man 9) oder Nintendo (New Super Mario Brothers), dass man mit 2D-Spielen immer noch eine große Fangemeinschaft ansprechen kann. 


Kein Remake, sondern Sequel

Nun wagt auch Sega mit Sonic the Hedgehog 4 – Episode 1 einen Schritt zurück in die 2D-Zeit. Wohlgemerkt: Sega wollte mit Sonic 4 nicht nur ein Remake des Originalspiels machen, sondern einen echten Nachfolger zur 2D-Platformer-Hauptserie. Aus diesem Grund schließt es auch direkt an die Ereignisse von Sonic & Knuckles an. Ihr seid damals noch nicht geboren gewesen? Euer altersschwaches Denkorgan hat die Ereignisse längst verdrängt? Kein Problem, Vorwissen ist nicht wirklich nötig. Deshalb nur kurz:

Unser Blauigel zerstörte in Sonic & Knuckles Dr. Eggmans Raumstation (das Death Egg); dadurch kehrte Angel Island zurück in die Wolken. Sonic entschied, dass es nun an der Zeit für eine Veränderung wäre. Nach der Zusammenarbeit mit Tails und Knuckles entschließt er sich in Sonic 4 dazu, auf eigene Faust neue Territorien zu erkunden. Doch Dr. Eggman hat das letzte Zusammentreffen mit ihm überlebt und ist auf Rache aus. Er hat seine besten mechanischen Kreationen, die aus vorherigen Kämpfen mit Sonic stammen, rekonstruiert und ebenfalls etwas verbessert. Damit hofft er nun, grob zwei Jahrzehnte nach dem direkten Vorgängerspiel, Sonic endgültig zu besiegen.

Zusammengefasst kann man also sagen, dass Sonic 4 im Grunde genommen keine echte Geschichte bietet, sondern nur auf der alten Grundidee basiert, dass Sonic Dr. Eggman aufhalten muss. Doch das ist kein Grund zu meckern, denn das Spiel versucht auch nicht mehr als ein klassisches Plaformerspiel zu sein. Und das bekommt es, soviel sei schon jetzt verraten, sehr überzeugend hin.

Zurück in die Vergangenheit

Schon kurz nach dem Start des neusten Sonic-Ablegers werdet ihr von der altbekannten Startanimation begrüßt, die damals Standard in jedem Sega-Spiel war und umgehend alte Erinnerungen wachruft. Als nächstes befindet ihr euch im Hauptmenü des Spiels, das den alten Startmenüs der Dreamcast-Sonics nachempfunden wurde. Der erste Akt, „Splash Hill Zone“, stellt eine Mischung aus der „Green Hill Zone“ (Sonic 1) und der „Emerald Hill Zone“ (Sonic 2) dar. Er gibt euch einen guten ersten Eindruck davon, was euch auch in späteren Levels erwarten wird: klassisches Sidescroller-Gameplay mit einigen Erweiterungen, die man lieben oder auch hassen kann.

Kenner der alten Sonic-Teile werden schon nach den ersten paar Levels bemerken, dass keinerlei neue Gegner eingebaut wurden. Und so sehnsüchtig ihr auch in den späteren Levels darauf wartet, daran ändert sich nichts mehr. Gut, das verleiht Sonic 4 einen noch größeren Nostalgiefaktor, aber mal ganz ehrlich: Ein Sequel hätte doch ein paar neue Gegnertypen vertragen können!

Sonic lernt dazu: die Homing Attack

Abgesehen vom üblichen Rennen, Springen, Klettern und den „Spin-Dashes“ hat Sonic im neuesten Ableger der Serie auch einen neuen Trick erlernt. Nämlich Gegner und Objekte anzuvisieren und per Kopfdruck zu zerstören, zu aktivieren oder einzusammeln. Diese neue „Homing-Attack“ wurde von den Entwicklern in manchen der Akte als unabdingbare Voraussetzung eingebunden. So müsst ihr beispielsweise in der Splash Hill Zone einige Klettereinlagen an Lianen hinlegen, die ohne das Feature gar nicht oder nur extrem schwer schaffbar wären. In anderen Situationen müsst ihr Gegner anvisieren und zerstören, damit ihr einen Abgrund überwindet. Es kann manchmal auch vorkommen, dass ihr ein Ziel knapp verfehlt und es durchs Anvisieren doch noch schafft, ans Ziel zu gelangen -- statt in den Tod zu fallen und einen ganzen Abschnitt wiederholen zu müssen. Insgesamt also eine gute Neuerung!

Wieder muss sich Sonic gekonnt von Liane zu Liane schwingen und das funktioniert diesmal per Homing-Attack.
Pestilence (unregistriert) 20. Oktober 2010 - 22:36 #

Habs schon am Releasetag gekauft. Ich liebe es!

Anonymous (unregistriert) 20. Oktober 2010 - 23:40 #

Ich habe die Demo auf der Xbox gespielt und bin mit der Steuerung von Sonic überhaupt nicht zufrieden. Man kommt nicht richtig in den "Speed-Flow", den man bei den Orginalteilen hatte. Grafisch sieht es aber ganz nett aus.

Roland_D11 15 Kenner - 3697 - 21. Oktober 2010 - 9:49 #

Das ging mir genauso. Am meisten stört mich das Verhalten bei Abgründen/Rampen. Wenn man in den alten Teil rollenderweise über eine Rampe gerollt ist hat man den Schwung behalten. In Sonic 4 fällt Sonic wie ein Stein, wenn man nicht nach rechts drückt.

Außerdem schrecken mich die unnötigen tiefen Abgründe ab, die in vielen Review-Videos zu sehen sind. Man fällt irgendwo runter, kann sich nicht mehr retten, fällt aber trotzdem einige Sekunden, bevor der Levelboden erreicht ist und man neu starten darf.

Madrakor 18 Doppel-Voter - - 10544 - 20. Oktober 2010 - 23:49 #

Schönes Review, ich hatte den Titel ganz aus den Augen verloren. Jetzt bin ich nostalgisch geworden, da mein alter Mega Drive den Geist aufgegeben hat werde ich mir wohl Sonic 4 mal genauer ansehen.

Eine Anmerkung:
Auf Seite zwei steht im Untertitel neben dem ersten Bild "jonglieren", ich denke ein "balancieren" ist da wohl besser aufgehoben.

Sonst ist der Artikel schön geschrieben, es macht Spaß das Ganze zu lesen, gerade wenn man die alten Teile der Reihe noch kennt.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468470 - 21. Oktober 2010 - 7:41 #

Da hast du Recht, zum Jonglieren wäre die Kugel wohl etwas zu schwer :-)

Kirika 15 Kenner - 3833 - 21. Oktober 2010 - 7:43 #

Schade, dass es das nur für Konsole gibt q.q *sfz*

Mabeo 14 Komm-Experte - 2152 - 21. Oktober 2010 - 9:07 #

Warum nicht für PC? Ich würde es sofort kaufen.

K&S (unregistriert) 21. Oktober 2010 - 16:29 #

Super, dass ihr auch zu solchen Download-Titeln Tests bringt. Für mich ist Sonic 4 gekauft: mochte das Igelchen schon, als er noch in 2D war, weil es nicht anders ging ;-)

Tamttai 10 Kommunikator - 489 - 22. Oktober 2010 - 10:34 #

giev for pc plz :(

wieso wurden eigentlich nicht die schönen stücke aus den alten teilen übernommen? schadé

Porter 05 Spieler - 2981 - 22. Oktober 2010 - 10:49 #

Nett, aber zu teuer!
naja ich warte auf die Preissenkungen, das simpel Spiel bleibt ja Zeitlos.

Anonymous (unregistriert) 23. Oktober 2010 - 20:44 #

wie kann man den letzten Gegner besiegen??

Bräuchte da dringende Hilfe

maximiZe 12 Trollwächter - 1192 - 23. Oktober 2010 - 23:04 #

Das Retro-Sonic-Feeling hat man bei Sega leider komplett verhauen, von der Dynamik und Geschwindigkeit der ersten Teile ist Sonic 4 meilenweit entfernt.
Ich habe neben den klassischen 2D-Teilen auch z.B. Sonic Adventure 2 bis zum Erbrechen gespielt (trotz der Knuckles-Level), Sonic kann also durchaus auch in 3D funktionieren.
Was Sega aber in den letzten Jahren aus dem Franchise gemacht hat ist wirklich nicht mehr schön - Sonic 4 ist theoretisch zwar ein großer Schritt in die richtige Richtung, beim Gameplay (und der Musik!!) hat das Sonic Team aber wieder gehörig geschlampt.
Vielleicht wird Sonic Colors ja noch was, das sieht bisher recht vielversprechend aus wie ich finde.

Kirika 15 Kenner - 3833 - 24. Oktober 2010 - 15:15 #

Sonic Adventure 2 war super :) hatte ne Menge Spaß damit