Test: Tony Hawk, go home!

Skate 3 Test

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Es kann nicht immer klappen. Gerade bei schwierigen Tricks (und derer gibt es zahlreiche) bezahlt ihr anfangs sicher mal Lehrgeld in Form von Blessuren. Aber durch diverse Komfortfunktionen bleibt echter Frust aus.

Neue Kameras: Uuuund Action!


Um die Rasanz der verfügbaren Tricks auch gebührend in Szene zu setzen, stehen neuerdings zwei Kameraperspektiven zur Wahl. Die Third-Person-Kamera ist die erste Option, klemmt sich direkt hinter den Boarder und gewährt so die volle Übersicht – prima, um Anfahrwinkel für Rampen und Rails respektive Geländerstangen richtig abzuschätzen. Wer näher am Geschehen dran sein will, setzt auf die zweite, die Maulwurf-Kamera. Diese beobachtet das Geschehen aus äußerst geringer Distanz und leicht schräg von unten – so kommen die Moves richtig zur Geltung, allerdings geht eine Menge Übersicht flöten. Wir empfehlen: Schaltet immer mal wieder um, je nach Herausforderung. Durch die verschiedenen Perspektiven seht ihr nämlich erst so richtig, wie viel Arbeit die Entwickler in die exzellente Animation der Moves gesteckt haben. Ärgerlich allerdings, dass Kulissen und Passanten nicht mehr ganz zeitgemäß ausschauen. Vor allem Mimik und Gestik wirken hölzern. Schön hingegen, wie belebt die Straßen sind. Wer nicht aufpasst, wird von quietschenden Autos angehupt oder auch gerne mal überfahren. Unrealistisch: Wer vom Board fällt, muss nur Y drücken, und schon wandert es wie von Geisterhand wieder unter den Skater – das nimmt Frust und Authentizität aus dem Spiel und sorgt für einen schnellen Spielfluss.

Kein Oscar fürs Drehbuch

Port Caverton lockt mit einer Pseudo-Geschichte und den Arealen Downtown, Uni-Campus und Industriegebiet.
Machen wir uns nichts vor: Die Geschichte in einem Sportspiel ist generell in etwa so wichtig wie Essays über das Paarungsverhalten der Schabrackentapire bei Neumond. In Skate 3 wird die Story aber immerhin nett erzählt, Mentor Jason Lee sorgt auch hier für den ein oder anderen Lacher. Dabei nimmt das Spiel seine Story nicht so ganz ernst und leitet etwa den Karrieremodus mit einem Film, in dem  berühmte Boarder aus einem Stück Holz ein Board basteln – sehr sehenswert!

Im Großen und Ganzen geht es in der Kampagne dann darum, euch mit eurer eigenen Skateboard-Manufaktur in einem Ort namens Port Vaverton einen Namen zu machen und eine Million Boards zu verkaufen. Am schnellsten geht das, wenn ihr den T-Mobile-Cup gewinnt. Bis dahin ist es jedoch ein steiniger Weg, denn natürlich braucht ihr einen Sponsor. Und um den zu finden, wollen zunächst zahlreiche Herausforderungen gemeistert werden. Wer es schafft, bestimmte Hindernisse unfallfrei zu überspringen, Wettrennen in Downtown oder auf dem Uni-Campus zu gewinnen und dann auch noch die extrem weiten Sprünge im Industriegebiet mit coolen Moves kombiniert, erhöht  damit automatisch seinen Fanstatus und verkauft mehr Boards. Nach und nach werden immer mehr Klamotten freigeschaltet; vom fiesen Gangster-Rapper-Outfit bis hin zur lasziven Schuluniform für Mädels ist alles drin. Sonnenbrille, Goldkettchen, Tattoos – was man als cooler Bilderbuch-Vorzeigeskater halt so braucht.

Die Kampagne funktioniert also im Grunde wie die von Skate 2, bietet aber dennoch ein paar neue Features. So lädt der Karrieremodus nun zu zahlreichen Foto- und Videosessions ein, um Werbung für die eigene Skateboard-Firma zu machen. Fast alle Herausforderungen der elf Einzelspieler-Modi können auch aus dem Online-Modus heraus gestartet und dann mit einem knappen Dutzend Kumpels kooperativ bewältigt werden. Da die einzelnen Veranstaltungen über die ganze, offen angelegte Stadt verteilt sind, haben wir stets freie Wahl, was wir als nächstes in Angriff nehmen wollen. Zuerst im Deathrace mit drei anderen Freaks todesmutig einen Hang runterstürzen? Oder doch vorher im Tranny-Contest in den fettesten Bowls und Pipes der Stadt brillieren? Die Spots, also die Schauplätze, sind übrigens wirklich kreativ gewählt. Insbesondere die Deathraces im Industriepark sind richtig schick inszeniert und machen Spaß. Auch deshalb, da ihr dort Weiten springen werdet, bei denen selbst einem Skispringer blass um die Nase werden könnte. Allerdings nervt es gehörig, dass die Teilnehmer bei den meisten Wettkämpfen gleichzeitig durch die Funparks rauschen und einem damit oft ein wenig die Show vermasseln. Hier sollte EA dringend mit einem Patch ran – die vielen Unfälle und die Kollateralschäden frusten mit der Zeit.

Damit ihr beim Skaten auch immer gut ausseht, spielt ihr euch im Lauf der Kampagne viele Accessoires frei.

Anonymous (unregistriert) 12. Mai 2010 - 9:35 #

Schade, dass die Grafik so enttaeuschend aussieht. :(
Da es Teil 2 hier bereits fuer nen Zehner gibt, wart ich noch mit dem Kauf.

Hannes B. (unregistriert) 12. Mai 2010 - 12:17 #

Ich finde die Grafik nicht enttäuschend, weder von den Screenhots noch von der Beschreibung im Test. Und das mit dem "Zehner" ist nicht dein Ernst, oder? Neue Spiele haben ihren Preis, und wenn die Qualität so offensichtlich gut ist, kann man das doch auch bezahlen. Klingt nicht so, als wäre man damit in 10 Stunden durch, wie bei den meisten Actionspielen heutzutage!

McGressive 19 Megatalent - 14300 - 12. Mai 2010 - 10:40 #

Sehr schönes Review.
Nachdem ich auch die Demo exzessiv gespielt habe, komm' ich doch schwer ins Grübeln, ob ich's mir nicht doch holen soll...
bringt schon 'ne Menge Fun...

Marco Büttinghausen 20 Gold-Gamer - 20481 - 12. Mai 2010 - 12:22 #

Ich werd wohl mal in die Demo rein gucken müssen, den ersten Teil fand ich klasse, den zweiten Teil den ich mir kürzlich gekauft habe fand ich dagegen etwas lieblos (im Vergleich zum ersten Teil)

Faxenmacher 16 Übertalent - 4395 - 12. Mai 2010 - 19:43 #

Hm, mal sehn vielleicht einen Blick wert :).

Kurze Offtopic Frage: Testet ihr auch Modnation: Racers für PS3? Würd mich sehr freuen =)!

Goldfinger72 15 Kenner - 3366 - 16. Mai 2010 - 11:35 #

Ich habe seit der guten alten Amped Serie nicht mehr so viel Spaß mit einem Funsport Game gehabt. Gestern das Spiel gekauft und direkt mit einem Freund zusammen gespielt und nicht mehr vom TV weggekommen...

Auch als Anfänger oder Gelegenheitsspieler hat man nicht direkt gleich einen Knoten in den Fingern, sondern auch mal Erfolgserlebnisse.

Die Grafik finde ich persönlich auch sehr schick.

marshel87 17 Shapeshifter - 6583 - 18. Mai 2010 - 15:16 #

Ich habe mir mal die Demo zu Gemüte geführt und mh ja.. bin geteilter Meinung.. an sich find ich es ein gelungenes Spiel. Doch was mich abschreckt ist die Steuerung! Ich finde es grauenhaft mit dem Stick zu springen und durch "Gesten" die Tricks zu vollführen.. damit kam ich auch überhaupt nicht zurecht. Und das präzise Grinden war für mich auch nicht möglich.. bin ich zu Tony Hawk verseucht?

Marco Büttinghausen 20 Gold-Gamer - 20481 - 18. Mai 2010 - 18:09 #

Anscheinend :-)

Nein im Ernst, wenn du noch nie einen der vorherigen Skate Teile gespielt hast, fühlt es sich schon sehr ungewöhnlich an. Im ersten Teil gab es dazu ein Super Tutorial das im zweiten Teil leider fehlte, wie es im dritten ist weiss ich nicht.

Der Vorteil ist aber auch das sich nach etwa einer halben Stunde Einarbeitung die Bewegungen echt anfühlen, man weiss grundsätzlich was man machen will, und wenn das nicht klappt war man zu unsauber an den Sticks und das fühlt man auch, im Gegensatz zu Tony Hawk wo man sich dann fragen kann ab man nun die drei geforderten, oder nur zwei Buttons gleichzeitig gedrückt gehalten hat.

Admiral Anger 27 Spiele-Experte - P - 83416 - 12. August 2019 - 18:51 #

Neun Jahre später auch mal dazu gekommen, es zu spielen. Die Steuerung ist für mich als THPS-Spieler echt ungewöhnlich, aber man merkt den Lerneffekt. Bislang auf jeden Fall ganz unterhaltsam.