Episode 2: Packender ÜberlebenskampfDie zweite Episode knüpft mehr oder weniger nahtlos an die Ereignisse des Staffelauftakts an. Claire und Moira sind dabei nur in Teilen allein unterwegs, sondern bekommen es immer wieder mit Mitstreitern zu tun, die sie meist mehr schlecht als recht im Überlebenskampf unterstützen. Immerhin ist nun klar, dass die Angestellten gleich flächendeckend entführt wurden und nicht bloß das schlagkräftige Damenduo. Bedeutend häufiger als in der ersten Episode gerieten wir in Situationen, die der Serientradition absolut gerecht werden. Actionlastig bleibt der Survival-Horror, so gilt es in einem notdürftigen Unterschlupf etwa, die einfallenden Zombie-Horden abzuhalten, bis schließlich einer davon das Tor zur finalen Flucht aufschlägt. Das klingt vielleicht zunächst nach Action-Horror-Einheitsbrei, wird von Capcom aber sehr geschickt mit dem vielleicht wichtigsten Feature von Survival-Spielen verknüpft. Immer wieder ereilt uns nämlich das Schicksal, beinahe ohne Munitionsvorräte dazustehen -- was wir ausdrücklich positiv meinen! So haben wir ständig das Gefühl, wirklich in Gefahr zu sein und achten bedeutend genauer darauf, keine Patronen zu verschwenden. Dass die Kämpfe insgesamt schwieriger ausfallen als im ersten Teil, sorgt auch dafür, dass das Schleichsystem häufiger von uns genutzt wird, um keine Munition zu vergeuden. Auch das Crafting von Wurfwaffen, die Explosions- oder Brandschaden verursachen, erlangt in Episode 2 eine weitaus höhere Bedeutung.

Episode 2: Zwei Bosse, wenig Rätsel

Der Spielumfang der zweiten Episode entspricht ziemlich genau dem der ersten. Nach gut 140 Minuten erlebt ihr einen weiteren Cliffhanger, der uns noch mehr als der letzte mit Spannung auf die Fortsetzung warten lässt. Die Inszenierung ist wie gehabt überwiegend gut, gerade die Zwischensequenzen werden von Capcom gekonnt eingestreut. Die Wiederverwertung der Schauplätze spielt erneut eine bedeutende Rolle, was sich allerdings auch durch den Umstand erklärt, dass Barry den Spuren von Claire und Moira folgt. Deshalb stoßen wir uns am Level-Recycling nur geringfügig. Mehr für die Vielfalt der Spielwelt hätte Capcom aber in jedem Fall tun können.

Enttäuschend ist Episode 2 allerdings weiterhin im Bereich der Rätsel. Die Suche nach Schlüsseln und weiteren Geheimnissen sorgt zwar weiterhin dafür, dass der Exploring-Aspekt nicht zu kurz kommt, aber Rätsel, die diesen Namen verdienen, gibt es keine. Hoffnungen, dass sich das mit den beiden noch ausstehenden Episoden noch ändert, dürft ihr euch deshalb nur noch sehr begrenzt machen. Dafür aber hat sich im Bereich der Bosskämpfe und auch bei den Gegnertypen etwas getan. So trefft ihr mit Barry und Natalia auf unsichtbare Feinde, die ihr nur mithilfe der Spezialfähigkeit des kleinen Mädchens lokalisieren könnt. Darüber hinaus gibt es nun auch zwei Bosskämpfe, wobei uns der zweite am besten gefallen hat. Wie so oft in Resident Evil gilt es, die Schwachpunkte unter Beschuss zu nehmen. Wer einfach nur draufhält, hat schon bald nichts mehr, um sich zur Wehr zu setzen. Da heißt es Ruhe bewahren und die Phasen abpassen, in denen der Gegner für einen Moment stehen bleibt. Da er sich ansonsten relativ schnell bewegt, ist es sonst nämlich kaum möglich, die blauen Bohnen ins Ziel zu bringen. Der andere Boss ist nicht weniger beeindruckend und verschießt Flammengeschosse auf euch, während ihr ringsum von weiteren normalen Zombies attackiert werdet. Ganz neu ist dieser Gegnertyp allerdings nicht. Wer die Zusatzepisode mit Moira bereits gespielt hat, ist ihm in einer späteren Phase bereits einmal begegnet.

Episode 2: Jetzt auch auf PC im SplitscreenNachdem viele Spieler sich über den fehlenden Splitscreen-Modus in der PC-Version beschwert hatten, zeigt Capcom ein Einsehen. Noch steht der Offline-Splitscreen für die Steamfassung allerdings nur im Rahmen eines Beta-Patches zur Verfügung (wie ihr ihn bezieht, erfahrt ihr an dieser Stelle). Eine Szene profitiert vom Koop-Modus deutlich. Dort gilt es, einen Schalter umzulegen und dann durch ein nur für kurze Zeit geöffnetes Tor zu laufen. Das klingt an sich nicht sonderlich schwierig. Wir blieben beim Abbiegen um die letzte Ecke aber mehrfach an einem Stuhl hängen. Ein Charakterwechsel bringt wenig, da die Mitstreiter-KI dem vom Spieler gesteuerten Charakter grundsätzlich folgt. Im Koop-Modus hingegen platziert sich einfach einer vor dem Tor, der andere betätigt den Schalter -- und schon ist die Situation gelöst. Auch trotz solcher Problemchen, hat uns Episode 2 noch etwas besser gefallen als die Auftaktfolge, weshalb wir in unserer Wertungsprognose leicht nach oben gehen.

Autor: Benjamin Braun (GamersGlobal)