Railway Empire

Railway Empire Test+

Strategen im Zugzwang

Rüdiger Steidle / 31. Januar 2018 - 17:59 — vor 6 Jahren aktualisiert
Steckbrief
LinuxPCPS4SwitchXOne
Strategie
Aufbauspiel
3
Kalypso Media
26.01.2018
Link
Amazon (€): 29,80 (Xbox One), 18,80 (Playstation 4), 79,95 (PC), 60,00 ()

Teaser

Die neue Wirtschaftssimulation möchte durch typisch deutsche Tugenden, jede Menge Eisenbahnromantik und eine kleine Prise Humor in Gestalt von schnippischen Comic-Gegnern punkten. Ob das gelingt, erfahrt ihr im Video-Test.
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Railway Empire erweckt die Vereinigten Staaten des 19. Jahrhunderts zu virtuellem Leben. Mit unseren stählernen Rössern sollen wir das zu großen Teilen noch unerschlossene Land bewohnbar machen und die gerade erst geformte Nation in ihre glorreiche Zukunft führen. Eine Aufgabe, die nicht nur Modelleisenbahnfans und Eisenbahnromantikern gefallen wird, sondern vor allem auch Liebhabern klassischer Wirtschaftssimulationen aus Österreich und Deutschland, die in den Neunziger- und Nullerjahren große Erfolge feierten. Kein Wunder, hinter Railway Empire stecken die Entwickler von Titeln wie Port Royale, Grand Ages oder Patrizier.

Wer einen dieser Titel gespielt hat, weiß also ziemlich genau, was auf ihn zukommt. Allerdings ist das Szenario diesmal eben ein anderes: die Pionierzeit der Eisenbahn in Amerika. Die wesentlichen Spielbestandteile sind die Streckenplanung und der Gleisbau, und genau diese sind außerordentlich gut gelungen, wie unser Video-Test zeigt. Mit wenigen Mausklicks verbindet ihr Städte, Rohstoffproduzenten und Industrieanlagen, und wenige Sekunden später rollen schon die ersten Dampfloks schnaufend und pfeifend durch die Prärie.

Im Vergleich zu vielen WiSims von früher gibt sich Railway Empire mit seinen comic-haften Kontrahenten, die mit uns um die Vorherrschaft auf dem Schienenmarkt kämpfen, und vielen hilfreichen Automatik-Funktionen wesentlich einsteigerfreundlicher. Wer nicht an jeder Einstellung herumfrickeln will, der muss das auch nicht, hat trotzdem Spaß und macht Gewinn. Die Frage ist: Bietet Railway Empire Profis dennoch genug Eingriffsmöglichkeiten und Stellschrauben? Das beantwortet euch unser Testvideo.

Autor: Rüdiger Steidle, Redaktion: Christoph Vent & Jörg Langer

 
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Meinung: Rüdiger Steidle

Ob Eisenbahnromantiker oder WiSim-Fan: An Railway Empire kommen weder Anhänger des guten alten „deutschen“ Gamedesigns noch Liebhaber von Stahlrössern aus dem vorvergangenen Jahrhundert vorbei. Es gibt auf diesen beiden Gebieten derzeit einfach nichts Besseres für PC- und Konsolenspieler!

Perfekt ist Kalypsos Eisenbahn-Simulation zwar nicht. Steuerung und Menüs sind mir mancherorts etwas zu verschachtelt und unnötig kompliziert, die Technik ist nicht ganz auf der Höhe der Zeit, und es gibt vor allem zu Beginn eines Szenarios auch immer wieder Längen, in denen ich schlicht warten muss, bis wieder genug Geld in den Kassen landet, um das Streckennetz weiter auszubauen. Aber die Spielmechanik läuft wunderbar und reibungslos, die Szenarien sind schön abwechslungsreich, es gibt jede Menge Inhalte zu erforschen – immerhin 80 Jahre Eisenbahngeschichte – und allein der Streckeneditor ist eine Wucht.

Railway Empire lädt mich auch immer mal wieder zu einer Partie zwischendurch ein. Ist man erstmal im Fluss, entsteht mit „hier noch eine Station, da noch ein Bahnhof, hier noch eine Extra-Strecke, dort drüben noch die Baumwollfarm kaufen“ sogar so eine Art Civilization-Effekt, bei dem das Aufhören wirklich schwerfällt. Es ist einfach ein rundum gutes Spiel für alle, die Eisenbahnen und Strategiespiele mit hohem Wirtschaftsanteil mögen.
 
 
Railway Empire PCLinux
Einstieg/Bedienung
  • Automatik- und Komfortfunktionen, dennoch manuelle Eingriffsmöglichkeiten
  • Viele Tipps, Meldungen und Hinweise …
  • Wichtige Kennzahlen leicht einzusehen
  • Rundum gelungener Baumodus
  • Einige In-Game-Hilfen sind fehlerhaft (etwa zur Signalplatzierung)
  • … aber nicht nach Wichtigkeit sortiert
  • Einige Funktionen unnötig umständlich (verschachtelte Menüs)

     
Spieltiefe/Balance
  • Extrem viele Zugtypen, von ganz frühen Dampfloks bis hin zu ersten Dieselloks
  • Zwei sehr umfangreiche Forschungsbäume
  • Viele verschiedene Waren
  • „Nebenbeschäftigungen“ wie eigene Fabriken, Aktienhandel, Personal
  • Vier verschiedene Spielmodi: Kampagne, Szenarien, Freispiel, Sandkasten
  • KI-Züge dürfen sich auf einer Schiene kreuzen, Spieler-Züge nur im Einfach-Modus
  • Computergegner verbauen einem häufig den Weg
Grafik/Technik
  • Hübsche 3D-Landschaft, die die meisten relevanten Infos auf einen Blick zeigt
  • Nette Details wie Fußgänger oder Pferdegespanne bei starkem Zoom sichtbar
  • Sehr ausgedehnte Karten mit Raum für tausende Schienenkilometer
  • Mitfahren auf den eigenen Zügen möglich
  • Niedrige Systemanforderungen
  • Nett gezeichnete Comic-Gegner
  • Comic-Gegner passen nicht zum ansonsten  realistischen Stil
  • Grafik wirkt hier und da etwas altbacken

     
Sound/Sprache
  • Sehr umfangreicher Soundtrack von Western bis hin zu Ragtime
  • Gute Sprecher hauchen den Computergegnern Leben ein
  • Wenige, aber passende Effekte für die Züge, Betriebe und Städte
 
Multiplayer

Nicht vorhanden
8.0
Userwertung7.9
Hardware-Info
Minimum: Win 7, 8.1, 10 (64-Bit); Core i5 750 2,6 GHz, Phenom II X4 3,2 GHz; 4 GB RAM; GTX 460, HD5870; DX11
Empfohlen: Win 7, 8.1, 10 (64-Bit); Core i5 2400 2,5 GHz, FX 4100 3,6 GHz; 8 GB RAM; GTX 680, HD7970; DX11
 
Eingabegeräte
  • Maus/Tastatur
  • Gamepad
  • Lenkrad
  • Anderes
Virtual Reality
  • Oculus Rift
  • HTC Vive
  • Playstation VR
  • Anderes
Kopierschutz
  • Steam
  • uPlay
  • Origin
  • Hersteller-Kontoanbindung
  • Ständige Internetverbindung
  • Internetverbindung beim Start
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Rüdiger Steidle 31. Januar 2018 - 17:59 — vor 6 Jahren aktualisiert
Christoph Vent 30 Pro-Gamer - 175320 - 31. Januar 2018 - 18:00 #

Viel Spaß beim Lesen – und Anschauen!

FastAllesZocker33 (unregistriert) 31. Januar 2018 - 21:44 #

Danke, spricht mich an das Spiel. Ich muss typisch Deutsch sein. ;)

clemgab (unregistriert) 31. Januar 2018 - 18:10 #

Ich denke dass der Preis bei den Spiel schnell fallen wird, dann schlage ich zu. :)

rexcel 12 Trollwächter - 952 - 31. Januar 2018 - 18:12 #

@Christoph Vent
Konntest du auch einen Blick auf die Konsolenversion werfen?

Ich würde es eigentlich lieber auf dem Sofa statt am Schreibtisch spielen. Aber ich bin mir unschlüssig ob man ein solches Spiel per Gamepad vernünftig bedienen kann.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469386 - 31. Januar 2018 - 18:13 #

Christoph hat das Spiel nicht getestet, das war Rüdiger.

Old Lion 27 Spiele-Experte - 77783 - 31. Januar 2018 - 18:48 #

Aber das Video kommentiert. Da könnte der Eindruck entstehen, dass er das Spiel auch gespielt hat und weiß, wovon er da spricht.

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25708 - 31. Januar 2018 - 19:21 #

Der Gedanke hat sich ebenfalls in mein Gehirn eingenistet. Als ich mir dann Rüdigers Meinung angeguckt habe, war ich schon etwas verwirrt. Bei den externen Kollegen funktioniert der Test+ wohl nicht nicht ganz.

Ike 18 Doppel-Voter - P - 9762 - 31. Januar 2018 - 19:59 #

Es mag vielleicht nicht jeder einen Text einsprechen. Oder kann es nicht/hat keine Erfahrung damit.
Bei... dieser Seite mit Videos zu Spielen, die vor ein paar Jahren Pleite gegangen ist, gab es doch sogar nur ein oder zwei Sprecher für die ganzen Tests, obwohl eigentlich x Leute getestet haben.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469386 - 31. Januar 2018 - 20:23 #

Optimal ist das nicht, da stimme ich dir zu. Allermindestens sollten wir den Tester auch sls Bild einklinken. Und eigentlich sollten sie auch selbst moderieren. Das ging aktuell bei Rüdiger nicht.

rexcel 12 Trollwächter - 952 - 1. Februar 2018 - 10:27 #

Kurze Rückmeldung. Ich habe es mir doch für eine Konsole gekauft und es lässt sich sehr gut bedienen. (Man braucht ne Stunde per Gamepad, dann gehts aber gut von der Hand.)

Zup 15 Kenner - P - 2891 - 1. Februar 2018 - 10:47 #

Das Sprecher und Tester zwei Personen sind, ist schon etwas verwirrend. Gibt Christoph im Video nur die Eindrücke von Rüdiger weiter oder basiert das auf seinen eigenen Spielerfahrungen ?

euph 30 Pro-Gamer - P - 130097 - 1. Februar 2018 - 10:55 #

Klingt für mich sehr danach, als ob er nur die Eindrücke wieder gibt. Insbesondere der Meinungskasten ist ja 1:1 im Video enthalten.

Christoph Vent 30 Pro-Gamer - 175320 - 1. Februar 2018 - 11:20 #

Ich habe es selbst nicht gespielt. Wie Jörg schon schreibt, müssen wir uns für diesen Fall etwas einfallen lassen, damit das klarer wird.

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40297 - 1. Februar 2018 - 18:51 #

Blendet doch einfach "Christoph liest Rüdiger" ein. ;)

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 2. Februar 2018 - 8:33 #

Und Christoph davor in einem alten Ledersessel mit Morgenmantel und Pfeife einblenden, der ein Buch öffnet! :-D

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40297 - 2. Februar 2018 - 18:37 #

Ich lese, du verstehst mich :)

Toxe (unregistriert) 1. Februar 2018 - 20:17 #

Macht doch einfach zu Beginn einen kurzen Text:

Test von: ...
Gesprochen von: ...

Oder so.

Lencer 19 Megatalent - P - 14542 - 1. Februar 2018 - 20:56 #

Wurde bei der PC Games auch so gemacht.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83896 - 6. Februar 2018 - 12:02 #

Genau das wollte ich auch vorschlagen.
Kommentar: Christoph Vent
Text: Rüdiger Steidle
Ist sonst wirklich verwirrend. Man liest: Test von Rüdiger Steidle. Aber der Hauptteil des Tests ist das Video, das von Christoph ist. Hmm...

xan 18 Doppel-Voter - P - 11650 - 31. Januar 2018 - 18:17 #

Mh, das ist ja unerwartet attraktiv. Mal nach einem Jahrzehnt wieder ein Aufbauspiel anfangen. Ich bin ja schon sehr geneigt und bei dem schönen Video und dem aufschlussreichen Test weiß ich noch nicht, ob ich warten kann, bis es im Preis gefallen ist.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469386 - 31. Januar 2018 - 18:19 #

Das war auch mein Eindruck :-)

Vultejus 18 Doppel-Voter - - 9114 - 31. Januar 2018 - 18:22 #

Ich bin von dem Spiel sehr angetan, vor allem von der Möglichkeit, Signale setzen zu können. Ein Feature, dass ich seit Railroad Tycoon 1 vermisst habe.

Lencer 19 Megatalent - P - 14542 - 31. Januar 2018 - 18:28 #

Dann müßte Dir Transport Fever gefallen. Da ist es ein sehr wichtiges Feature.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56357 - 1. Februar 2018 - 2:38 #

Gerade die Signale sind bei RE ein Megaschwachpunkt. Es gibt nur zwei Arten von Signalen (OneWay oder Halt). Das Setzen ist hakelig und nach kurzer Zeit vermeidet man die einfach nur noch, indem man immer zwei parallele Strecken baut und zu Einbahnstraßen deklariert.

TrainFever, TransportFever, Factorio sind da wesentlich besser in dem Punkt.

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40297 - 31. Januar 2018 - 18:23 #

Einfach mal Wow! Klingt danach als sei endlich wieder eine echt gute Wirtschaftssimulation erschienen :)

Toxe (unregistriert) 31. Januar 2018 - 18:25 #

Klingt ja eigentlich ganz gut, kann man ja glatt mal im Auge behalten.

Könnt Ihr noch etwas zu den Konsolenversionen sagen, in Bezug auf Steuerung und Technik?

Wobei mich ja, wenn ich ehrlich sein soll, diese "schnippischen Comic-Gegner" schon etwas abschrecken. Solche Darstellungen scheinen auch irgendwie typisch Deutsch in diesem Genre zu sein, warum auch immer. Aber okay, ein Problem ist das auch nicht wirklich.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 31. Januar 2018 - 18:25 #

Sieht wirklich klasse aus. Habe bisher auch sehr viel positives von dem Spiel gelesen.

Lencer 19 Megatalent - P - 14542 - 31. Januar 2018 - 18:30 #

Da kann ich nur zustimmen. Freut mich riesig für Kalypso.

-Stephan- 14 Komm-Experte - 2137 - 31. Januar 2018 - 18:36 #

Ich spiele es auf der Playstation, mir gefällts. Gerade der Gleisbau ist ab und an was zickig, insgesamt aber ganz gut gelöst. Und das Szenario samt nett animierter Loks, Stadt-und Wirtschaftsimulation motiviert schon sehr.

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 31. Januar 2018 - 18:41 #

Hah, da hab ich doch erst vor kurzem meine alte N-Spur Modelleisenbahn ausgegraben ;-)

Markus 14 Komm-Experte - 1878 - 31. Januar 2018 - 19:08 #

Sieh an. Von dem Titel hatte ich mir eigentlich nicht viel erwartet, aber euer Video macht durchaus Lust darauf. Hm...

timeagent 19 Megatalent - - 18398 - 31. Januar 2018 - 19:39 #

Das kommt doch direkt auf meine Wunschliste. Schaut auch richtig schnuckelig aus.

Michel07 (unregistriert) 31. Januar 2018 - 19:43 #

Habe ich es überhört, oder sonst nicht mitbekommen?
Werden jetzt alle Tests auf GG in 6 Minuten-Videos der Leserschaft dargeboten?
Falls das der Fall sein sollte, bin ich keine Ente mehr.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469386 - 31. Januar 2018 - 20:25 #

Nein, aber mit dem Relaunch wird das kommen, bis auf die Signaturtests. Analog zu Artikelumfängen wird es kurze, mittelange und lange Videos geben, das hier ist ein knapp mittellanges.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20268 - 1. Februar 2018 - 10:20 #

Puh, ich werde es mir anschauen, aber wenn alles so auf Videos fokussiert wird bin ich leider raus. :( Ich LESE die Tests in Mittagspause auf der Arbeit und im Zug mit Mobilverbindung, ganz abgesehen davon dass ich Videos nicht mag. Wenn das dann nur noch 3 Absätze sind und ein Video, das ich mir nicht ansehe, hätte ich von GG nicht mehr so viel. :/

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469386 - 1. Februar 2018 - 11:16 #

Schau's dir an, aber ja, ich sehe die Gefahr, dass du dann wegfällst. Vielleicht auch nicht, und vielleicht fällt uns ja noch etwas ein.

Das ist mein worst case Szenario: Die bestehende Userschaft will genau das, was wir bereits bieten, ist aber zu klein. Und die angepeilte größere Userschaft kommt nicht. Aber dann gibt es wenigstens klare Verhältnisse in einigen Monaten.

euph 30 Pro-Gamer - P - 130097 - 1. Februar 2018 - 14:11 #

Ist aber zahlenmäßig auch kaum vorhersehbar, wie sich das entwickelt. Kann aber nur das Beste für euch hoffen.

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 31. Januar 2018 - 20:25 #

Jörg hat dir auf deinen letzten Kommentar unterm Shadow of the Colossus Test geantwortet, da in ausführlich. Hier in kurz: Videos sollen in Zukunft der Hauptteil des Tests sein, plus Meinungs- und Wertungskasten; ausführliche Tests wie bisher gibt es nur noch zu den wichtigsten Titeln.

Michel07 (unregistriert) 31. Januar 2018 - 20:39 #

Danke für den Hinweis!

Funatic 20 Gold-Gamer - - 24650 - 31. Januar 2018 - 19:51 #

Tolles Video, auch wenn es mich etwas verschickt hat das Christop quasi Rüdigers Test/Meinngskasten vorliest. Aber er hat halt einfach auch ne angenehme Stimme :-)

Myxim 18 Doppel-Voter - 9435 - 31. Januar 2018 - 19:57 #

Ist der Titel gefühlt wirklich besser als Transport Fever? Die Unterschiede scheinen mir (nur) das Personalmanagement und die Computergegner zu sein (die sicherlich es interessant gestakten können).

Andernseits sind die Baumöglichkeiten bei Transport Fever recht umfangreich. Wenn jemand mal beide Spiele selbst kennt wäre ich für eine Info dankbar.

Lencer 19 Megatalent - P - 14542 - 31. Januar 2018 - 20:34 #

Ohne RE zu kennen, hat es auf den ersten Blick viele weitere Features, die es bei TF nicht gibt. Personalmanagment, Forschung, Aktienhandel, Bau eigener Industrien etc. Ob es das Spiel nun insgesamt besser macht als TF, davon werd ich mich bald selbst überzeugen, Transport Fever war mein Spiel 2017.

falc410 15 Kenner - 3176 - 31. Januar 2018 - 22:56 #

Die Bedienung und gerade das Bauen von Gleisen scheint deutlich besser zu sein. Kann man sich nur wünschen, das die Schweizer beim dritten Teil sich etwas von Railway Empire abgucken.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56357 - 1. Februar 2018 - 2:52 #

>>> Ist der Titel gefühlt wirklich besser als Transport Fever?

Nein. Definitiv nein. TransportFever ist eine echte Wirtschaftssimulation. Oft hakelig, aber viel komplexer. RE ist dagegen ein simples Casualgame.

Das Personalmanagement von RE ist in der Theorie nett. Aber in der Praxis stellst du einfach jeden ein, der da ist und ordnest sie wahllos den Zügen zu. Optimierung ist da Zeitverschwendung! Lediglich, wenn das Spiel dir anzeigt, dass zwei Mitarbeiter "nicht mit einander können" (rote Smilies), tauscht man einfach einen Mitarbeiter mit nem anderen Zug.

Die Computergegner sind ein interessantes Feature, aber sie bauen kreuz und quer, kaufen viel zu viele Züge, wirtschaften schlecht. Über kurz oder lang kauft man die Firmen über 100% Aktienanteile auf, verschrottet alle Züge und Strecken - und dann ist man allein auf weiter Flur.

Jadiger 16 Übertalent - 5509 - 1. Februar 2018 - 3:52 #

Nee das ist auf gar keine Fall besser wie Transport Fever ich hab beide. Transport Fever musst du wirklich alles genau durchdenken hier überhaupt gar nicht. Transport Fever ist eher wie ein Anno wo man genau wissen muss wo was ankommt und wieder abgeholt wird und auch noch die Verteilung in der Stadt.
Railway ist eine richtiges Casual Game was komplexer aussieht als es eigentlich ist ich war nach ein paar Stunden schon gelangweilt. Train Fever hab ich solange gespielt bis ich endlich mal die ganze Karte voll hatte und es richtig gut funktioniert hat.
Ich würde Railway eine 6,5 geben wer natürlich ein Spiel will das einem alles abnimmt für den ist es bestimmt toll. Wer aber meint das er eine Wirtschaftssimulation kauft der wird bitter Enttäuscht also mit den alten Deutschen Classics hat das mal gar nichts zu tun. Eher mit Handygames auf dem Niveau ist das leider, man kann sich damit schon beschäftigen aber sein Hirn anstrengen muss da eben nicht.
Wer was will für ein paar Stunden der kann sich kaufen wer aber eine richtiges Wirtschaftsspiel will sollte einen großen Bogen darum machen.

euph 30 Pro-Gamer - P - 130097 - 31. Januar 2018 - 20:05 #

Die Videos erinnern mich an alte Heft-DVD Zeiten. Kurz, knackig und genug Infos für mich. Dass der Meinungskasten 1:1 im Video zu hören ist, finde ich allerdings schade.

de_vipp 15 Kenner - P - 3340 - 31. Januar 2018 - 20:25 #

Mhmmm musste man bei Railroad Pioneer seinerzeit nicht warten bis die Schienen dann mal fertig gebaut waren und sowas?

Selbst wenn nicht, das wäre mal ein interessanter Faktor in dem dann auch die "Zeit" bei der Planung mit rein spielt. So zieht man eben einfach eine Furche nach der anderen durch Gelände.

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 31. Januar 2018 - 20:33 #

Danke für das Video. So gewinnt man schnell einen Gesamteindruck. Der zusätzliche Text hilft, wenn man mal zwischendurch rein schaut.

Scando 24 Trolljäger - 54816 - 31. Januar 2018 - 20:34 #

Das scheint mal wieder eine WiSim für längere Winterabende zu sein. Das, was ich gesehen habe, gefällt mir recht gut. Bislang loben es alle. Seit Railroad Tycoon 2 hat mir kein Schienenwirtschaftssimulaiton mehr gefallen. Das könnte sich hiermit ändern. Das Problem ist nur mal wieder die Zeit.

bluemax71 18 Doppel-Voter - - 10015 - 31. Januar 2018 - 20:44 #

Hört sich tatsächlich interessant an. Bin überrascht aber das Spiel könnte mich reitzen. Gibt es einen Multiplayer Teil oder ist etwas derartiges geplant?

TSH-Lightning 26 Spiele-Kenner - - 65103 - 31. Januar 2018 - 21:06 #

Schöner Test, das klingt nach entspannter Simulation. Einerseits ist es toll wenn es neue Züge gibt, aber manchmal macht Mikromanagement echt Spaß; IG2 + Taschenrechner :)

Es ist echt etwas verwirrend, wenn Christoph kommentiert aber Rüdiger getestet hat. Ansonsten trifft es für mich auch hier wieder zu, dass mir ein Videotest viel mehr sagt und erlebbar macht als reiner Text; man hört die Sprachausgabe und sieht die Grafik einfach.

Admiral Anger 27 Spiele-Experte - P - 83414 - 31. Januar 2018 - 22:18 #

Kommt demnächst vllt. ein Test von Mashinky? Geht wohl in die ähnliche Richtung, sieht mMn aber um Längen besser aus. ;)

Lencer 19 Megatalent - P - 14542 - 31. Januar 2018 - 22:28 #

Mal abgesehen davon, dass das Spiel noch ne Weile im Early Access ist, Schau dir mal das 2. Video auf Steam an. http://store.steampowered.com/app/598960/Mashinky/

Und dann wiederholst du deine Aussage von eben. Das sieht doch eher wie das alte Transport Tycoon aus, oder?

andreas1806 17 Shapeshifter - 8196 - 31. Januar 2018 - 22:32 #

Sind aber wenig Screenshots. Danke für den Test... Video kann ich erst am Wochenende gucken :p

XAN_PLAY 10 Kommunikator - 361 - 31. Januar 2018 - 22:33 #

Am Bauen hätte ich Spaß, am wirtschaftlichen Teil nicht. Muss man im Sandkastenmodus auch aufs Geld achten? Und kann man dort alles andere (Personal, etc.) automatisch ablaufen lassen? Ich will einfach nur Bauen und dann damit fahren können...

Lencer 19 Megatalent - P - 14542 - 31. Januar 2018 - 22:37 #

Lass uns CoOp spielen. Ich kümmere mich um den Wirtschaftspart. Der ist mir sehr wichtig. :-) CoOp ist natürlich nicht vorgesehen.

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40297 - 1. Februar 2018 - 18:54 #

Mir ist der Wirtschaftsteil auch wichtiger. Deswegen klingt das mit dem Bauen per Anfang und Ende anklicken echt gut. :)

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 1. Februar 2018 - 12:39 #

Im Sandkastenmodus kann man nach Lust und Liebe bauen, quasi Modelleisenbahn pur. Aber auch im "normalen" Modus ist das Geldverdienen nicht weiter schwierig. Die meisten Strecken kann man auf Automatik lassen und trotzdem Gewinn einfahren, nur um bestimmte Aufgaben zu absolvieren oder wenn man eben einfach optimieren möchte, muss man manuell eingreifen.

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62062 - 31. Januar 2018 - 23:07 #

Sieht doch interessanter aus als gedacht, werde es mal auf die Steam-Wunschliste setzen.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56357 - 1. Februar 2018 - 2:34 #

*** ACHTUNG - erwartet hier keinen Gehirnverknoter! Das ist ein besseres Handygame, Casual von Omaha bis San Francisco! - ACHTUNG ***

RAILWAY EMPIRE ist ein nettes Spiel, ja, ich hab gut 20 Stunden Spaß hinter mir, aber es ist ein völliges Leichtgewicht! Von wegen "deutsche Tugenden"! Das Ding ist ein ein Leckerli für Zwischendurch, aber kein Wirtschaftsbrocken.

- die Übersicht über die Züge und Strecken ist eine ewig lange Scrolliste mit ein paar Einträgen, spaßig bei 40+ Zügen. Braucht man aber auch nicht wirklich. Erwartet bloß keine Zugtüfteleien a la Railroad Tycoon.

- die Forschung / Personalplanung / Streckenoptimierung / Rohstoffhandel / Aktien sind spielerisch nutzlos, weil man sie schlicht nicht braucht, um zu gewinnen

- Themen wie Signalsteuerung, Zugplanung kriegt selbst Factorio komplexer hin - und da ist Zugfahren nur ein winziges Puzzleteil des ganzen Spiels. Bei Railway Empire kann ich nicht mal 2 Signale miteinander koppeln (zeige erst grün, wenn der Streckenabschnitt davor auch grün zeigt).

- der Streckenbau ist nicht ganz so hakelig wie bei TrainFever, aber eine einmal gelegte Strecke zu verändern ist so eine Qual.

- es gibt nur einen Gleistyp, ich kann Züge nicht selbst zusammenstellen (Wagons), die manuelle Beladung funktioniert nicht - das läuft im Automatikmodus alles ganz prima, aber es verdammt mich die meiste Zeit zum Zugucken.

- es gibt nur wenige Waren und nur rudimentäre Kreisläufe (Baumwolle wird Stoff, Stoff wird Kleid - komplexer wird es nicht!).

- Der krasseste Minuspunkt ist aber: Selbst wenn man absichtlich alles "schlecht" macht, was nur geht, spühlt das Spiel einem viel mehr Geld in die Kasse als den Schummelkonkurrenten (sie schummeln, weil deren Züge durcheinander durch fahren können, während meine warten, bis das Gleis frei ist). Es ist völlig egal, ob ich Strecken kostengünstig plane oder wirtschaftliche Entscheidungen treffe... der einzige Unterschied ist, wieviele Millionen Plus ich auf dem Konto habe.

Als Wirtschaftssimulation VERSAGT das Spiel daher auf ganzer Linie. Schwierigkeitsgrade gibt es nicht, ich kann es mir nur noch (!) leichter machen, indem ich z.B. Streckensignale deaktiviere. Die Kampagne gewinnt man, wenn man auf die Zielvorgaben achtet, in der Hälfte der vorgegebenen Zeit, mit 10-fachem Firmenwert der Konkurrenz. Ich hab einmal die Ziele ganz vergessen und durfe dann eine mehrstundige Kampagne wiederholen (*gähn*), nur weil mir 7 Passagiere von Toledo nach Oklahoma fehlten. Ja, super. Alle beiden Konkurrenzen hatte ich schon Jahre davor übernommen und war Alleinherrscher über ganz Nordamerika.

Macht das Spiel Spaß? JA. Aber Fans von Railroad Tycoons sind hier massivst unterfordert. Railway der Pausensnack!

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 1. Februar 2018 - 9:33 #

Interessant. Danke für den ausführlichen Bericht!

falc410 15 Kenner - 3176 - 1. Februar 2018 - 10:57 #

Danke für den ausführlichen Bericht. Hört sich für mich trotzdem so an als ob ich es mir zulegen sollte aber nicht für den aktuellen Preis. Bei 20 Euro bin ich dabei.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469386 - 1. Februar 2018 - 11:29 #

Danke für die EInschätzung, die ja im Prinzip Rüdigers entspricht. Auch "leicht für Profis" und durcheinander fahrende KI-Züge spricht er an.

Dein beschriebenes Missionsproblem ist halt so ein typisches doofes "100% by the numbers", findet man auch oft bei Strategiespielen, wenn man um einen Zug irgendein Objective verpasst, obwohl man in Wahrheit die Vorgaben outperformt hat.

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 1. Februar 2018 - 12:59 #

Du gehst meiner Meinung nach zu hart ins Gericht mit dem Spiel. "Besseres Handygame"? Komm schon. Es gab sicher schon deutlich komplexere WiSims, auch die Quasi-Vorgänger vom gleichen Studio waren in vielen Punkten umfangreicher. Aber ganz so simpel, wie du es darstellst, ist Railway Empire sicher nicht.

Zu den einzelnen Punkten:

- Zugliste: Ja, die Verwaltung eines wirklich umfangreichen Eisenbahnimperiums ist nicht ganz einfach, dazu fehlen bestimmte Komfort- und Sortierfunktionen. Aber es geht.
- Forschung/Personalplanung/Streckenoptimierung/Rohstoffhandel und Aktien sind nutzlos? Braucht man nicht zum Gewinnen? Sorry, aber dann hast du vermutlich nicht mehr als das Freispiel und den Sandkasten ausprobiert, und selbst bei ersterem brauchst du die angesprochenen Spielteile sehr wohl, um einige Aufgaben zu erfüllen. Dass du eine 100 % Bewertung kriegst, ohne auf die genannten Optionen zurückzugreifen, möchte ich mal sehen.
- Die Signalsteuerung ist nicht umfangreich, aber im Kontext ausreichend. Kopplung wäre freilich nett.
- Der Streckenbau ist der beste, den ich bisher in einem Eisenbahnspiel gesehen habe. Ich kenne zugegebenermaßen nicht alle, aber ich habe das noch nirgendwo besser umgesetzt gesehen. "Nicht ganz so hakelig"? Ernsthaft? Was ist denn daran bitte hakelig?
- Was an der manuellen Beladung nicht funktionieren soll, ist mir schleierhaft. Mit "Züge zusammenstellen" meinst du, welcher Waggon was transportieren soll? Geht nur indirekt. Reicht aber wiederum im Kontext vollkommen aus. Du beklagst dich gleich im Folgepunkt über die "rudimentären Warenkreisläufe". Okay, also wozu dann bitte manuelle Zugzusammenstellung? Dann würdest du dich vermutlich darüber beklagen, dass man die gar nicht braucht ...
- Womit wir bei den Waren und Kreisläufen wären. Stimmt, die sind nicht sonderlich komplex. Drei oder vier Stationen sind meines Wissens nach das Maximum. Wiederum: Reicht in dem Zusammenhang meiner Meinung nach völlig aus. Für noch mehr Stationen und komplexere Ketten wären die Werkzeuge des Spiels nicht ausreichend.
- Ja, Gewinn zu erwirtschaften ist relativ leicht. (Geht aber auch nicht in jedem Szenario "von selbst".) Aber die Ziele können dennoch herausfordernd sein. Mal schnell eine Stadt zur bevölkerungsstärksten zu machen, die weitab deines Hauptquartiers liegt, ist nicht einfach. Dass die Konkurrenten "schummeln" stört einen für ungefähr 10 Sekunden, nachdem es einem das erste Mal auffällt, dann gewöhnt man sich dran, zumal die Erklärung, warum sie das tun, absolut einleuchtet (und sie bescheißen ja auch in keiner anderen Beziehung). Wiederum: Die Alternative, dass die KI noch mehr Strecken baut, wäre schlimmer.
- Und die Aufgaben schafft man, wenn man die Aufgaben schafft? Während man sie nicht schafft, wenn man sie nicht beachtet? Sag bloß! :-D

Lencer 19 Megatalent - P - 14542 - 1. Februar 2018 - 14:30 #

Danke für Dein Gegenstatement, dann kommt ein wenig Feuer (positiv gemeint) in die Diskussion. Das mit dem Handyspielvergleich ist ein Witz sondergleichen.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56357 - 1. Februar 2018 - 14:38 #

Ne, das mit dem Handygame meine ich absolut ernst! Ich hab diverse Eisenbahnspiele aufm iPhone gespielt und die waren, was Komplexität und Anspruch angeht, kaum flacher als RE. Was ja nicht zwingend negativ sein muss. Auch mit den Handygames hatte ich durchaus Spaß.

Du hast RE noch nicht gespielt - aber wenn TrainFever dein Spiel 2017 war, dann wirst du wohl ebenso enttäuscht sein von RE wie ich.

Lencer 19 Megatalent - P - 14542 - 1. Februar 2018 - 14:51 #

Dann kenn ich einfach nur richtig schlechte Handygames. Gibt es irgendein Eisenbahnspiel, dass man auf Android mal gespielt haben sollte (gern auf Tablet)?

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56357 - 1. Februar 2018 - 19:40 #

MiniMetro! :)

Aber im Ernst, meine Aussage ist ja: "RE ist ein besseres Handygame" und "Handygames sind kaum flacher". Das heißt, einen gewissen Vorsprung ggü Handygames will ich RE gar nicht absprechen. Aber z.B. RailNation (iOS) ist eben imho nicht um Klassen schlechter. Damit will ich NICHT sagen, dass man RailNation spielen muss, um Himmels Willen nein, das krankt an ganz anderer Stelle. Nur eben wenn RailNation eine 5.0 ist, dann ist RE für mich bestenfalls eine 6.5.

Lencer 19 Megatalent - P - 14542 - 1. Februar 2018 - 21:01 #

Oh ja, Mini Metro. Einfach großartig das Teil.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56357 - 1. Februar 2018 - 14:32 #

Handygame: Jadiger, der RE auch schon gespielt hat, kommt weiter oben exakt zum selben Schluss wie ich. Zumindest bin ich da mit meiner Einschätzung nicht ganz allein :)

Rohstoffhandel und Aktien: Ich habe die Kampagne vollständig durchgespielt und dabei jeweils 29,x bis 30 (von maximal 30) Punkten erreicht. Klar "braucht" man da z.B. den Aktienhandel, schließlich gibt es die Zielvorgabe "übernimm einen Konkurrenten". Aber es ist spielmechanisch sinnfrei, weil ich ja eh viel mehr Geld habe als die Konkurrenz und mit den genannten Features nur NOCH mehr Geld bekomme, was ich nicht brauche.

Forschung: Dazu eine kleine, peinliche Anektdote am Rande... ich hab erst durch das Testvideo bemerkt, dass es überhaupt einen 2. Forschungsbaum gibt, LOL :) Ich hab die Kampagne mit Höchstpunktzahl durchgespielt ohne jemals im 2. Baum zu forschen!

Personalplanung: Wo ist denn der spielerische Sinn, wenn ich einfach jeden Typ einstelle, der verfügbar ist und dann wahllos auf die Züge verteilen kann. Es ist hirnlose Klickerei, denn man kann nichts falsch machen. Sid Meyer hat mal gesagt: "Games are a series of interesting decisions". Railroad Empire erfordert bei vielen Features keinerlei Nachdenken.

Steckenoptimierung: Wie lange mein Zug unterwegs ist, spielt für die Bezahlung keine Rolle. Selbst wenn ein Zug 2 Monate einen steilen Berg im Schritttempo hochkriecht, werden Passagiere oder die Milch nicht sauer und ich kriege am Ziel das gleiche Geld. Langsame Züge schaffen dieselbe Strecke "weniger oft", sind dadurch weniger rentabel, aber dass ein Zug mal Minus macht, erfordert schon Böswilligkeit mit Leerfahrten. Im Vergleich dazu ist es bei TrainFever eine echter Herausforderung, Strecken so zu planen/bauen, dass sie im Plus landen.

Signalsteuerung: Vermutlich hast du nicht viel mit Warenhäusern experimentiert, denn die braucht man ja im Spiel auch nicht wirklich... wie so vieles andere. Aber bei Warenhäusern wird das Problem mit den Signalen sofort deutlich. Wenn zwei Züge auf das Warenhaus zufahren, einer von links, einer von rechts, dann steht einer der Züge über Monate regungslos an einem Ressourcenbahnhof rum, weil Warenhäuser keine "Streckentrenner" (wie Bahnhöfe) sind. Wenn zwei Züge also aus unterschiedlichen Richtung aufs Warenhaus zufahren, denkt das Spiel, die könnten kollidieren und blockiert ein komplettes Gleisnetz auf einer Seite das Warenhauses! Es gibt keine Möglichkeit mit den vorhanden 2 Signalentypen zu sagen "fahre bis vor das Warenhaus, warte bis der andere Zug auf dem selben Weg wieder rausgefahren ist, über den er gekommen ist".

Hakeliger Streckenbau: Lange Strecken flutschen ganz gut. Aber wenn man sowas wie nen Rangierbahnhof bauen will, mit Weichensteuerungen von 4 Gleisen auf engem Raum, wird es extrem hakelig. Ständig zeigt das Spiel "rot" = geht nicht. Oder man baut riesige "Spaghettiknoten". Zudem kann ich oft keine Streckenabschnitte entfernen, weil das Spiel ständig sagt "Abschnitt ist in Benutzung", obwohl kilometerweit kein Zug in der Nähe ist und das Spiel ja pausiert. Das nervt.

Manuelle Beladung: In jedem Railroad Spiel, das ich kenne, war es einfach möglich, dem Spiel zu sagen "schaffe 100 Holz nach Irgendwo". Bei RE bricht man sich die Finger, um z.B. 100 Planken zum Mississippi zu schaffen, um da die Brücke zu bauen. Nicht, weil es irgendwie anspruchsvoll wäre, die 100 Holzplanken zu produzieren, nein, aber man muss im Prinzip sein gesamtes Reststreckennetz lahmlegen, damit nicht ständig irgendwelche anderen Züge die Waren "klauen".

Wagons: Man kann ja Spezialwagons anhängen wie Speisewagen. Aber hast du mal nachgerechnet? Du kriegst 20% Bonus mit Speisewagen, es fällt aber ein Passagierwagon weg. Das heißt, der Speisewagen rechnet sich erst, wenn du 6+ Passagierwagons an einem Zug hast. Ein Zug hat aber maximal 8 Wagons... und der Fall, dass da 6+ Passagierwagons voll sind, tritt fast nie auf. Das macht die Spezialwagons auf spielmechanischer Ebene nutzlos.

Wie gesagt macht das Spiel ne zeitlang Spaß. Aber die Einschätzung "das beste was es derzeit für PC gibt", teile ich absolut nicht. Mit Train/TransportFever hatte ich weit über 100 Stunden Spaß, anspruchsvolle Aufgaben und komplexe Mechanik. In Factorio hab ich 180 Stunden versenkt und immernoch Lust drauf. RE ist dagegen viel Schein, wenig Sein.

Lencer 19 Megatalent - P - 14542 - 1. Februar 2018 - 14:55 #

Hmm, danke für deine weiteren Ausführungen. Jetzt prallen doch ziemlich verschiedene Ansichten aufeinander. Wahrscheinlich ist das Spiel sowas für Dich, wie Stellaris für mich war. Keiner konnte meine Kritik nachvollziehen *heul*

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56357 - 1. Februar 2018 - 19:42 #

Stellaris ist doch prima! ^^

Lencer 19 Megatalent - P - 14542 - 1. Februar 2018 - 21:01 #

*grummel*

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 1. Februar 2018 - 19:34 #

Hallo noch mal,

ich glaube, das Spiel ist nicht ganz das, was du haben wolltest beziehungsweise erwartet hattest. Wir beide hatten aber offensichtlich auch unterschiedliche Spielerfahrungen. Du sagst beispielsweise, du hast die Kampagne durchgespielt, ohne die meisten (?) Extra-Features wie die manuelle Warensteuerung zu nutzen, wenn ich das richtig verstehe. Ich musste bereits in der zweiten Kampagnenmission genau darauf zurückgreifen, um eine der Siegbedingungen (Stofflieferungen, wenn ich mich recht entsinne) zu erfüllen.

Der Aktienhandel ist ein weiteres Beispiel. Braucht man nur in manchen Szenarien, um die Missionsziele zu erfüllen. Ja ... aber dann braucht man ihn doch?! Genau dafür ist er doch da. Ich kann doch auch nicht sagen, der Raketenwerfer in Shooter XY macht keinen Sinn, denn man braucht ihn nur für das Bossmonster Z. Dafür ist er da! Das Geldverdienen in RE ist Mittel zum Zweck, nicht die Hauptsache. Ich würde mir auch einen höheren Schwierigkeitsgrad wünschen, in dem es etwas fordernder wird, gewinnbringende Linien einzurichten, aber ich finde es jetzt nicht übermäßig negativ, dass das bei den meisten Verbindungen sehr einfach ist. (Aber auch nicht bei allen!)

Die Personalplanung mag ein Bonus sein, stimmt. Aber völlig sinnlos ist sie nicht, eben eine weitere Optimierungsmöglichkeit. Es macht durchaus einen Unterschied, ob ich z.B. einen Chefingenieur engagiere, der mir billigere Tunnel buddelt, oder ob ich einen nehme, der die Wartungszeiten senkt. Und "falsch" machen kann man beispielsweise bei den Zug-Crews sehr wohl etwas.

Streckenoptimierung macht ebenfalls Sinn. Natürlich macht es einen Unterschied, wie lange ein Zug für eine Verbindung braucht. Nicht für eine Fahrt, aber auf lange Sicht durchaus. Schließlich kann er die gleiche Strecke weniger oft fahren als ein schnellerer.

Mehr Signale wären nett, aber die vorhandenen reichen für die meisten Anwendungen aus. Die Warenhäuser sind eine der wenigen Ausnahmen. Und auch da kann man durch manuelle Optimierung mehr herausholen. Das genannte Beispiel kann ich nicht nachvollziehen. Warum soll das nicht möglich sein? Zwei Signale in unterschiedliche Richtungen erfüllen doch genau den geschilderten Zweck? Wenn du Probleme hast, Abschnitte zu entfernen oder anzulegen, hilft eine genauere beziehungsweise häufigere Unterteilung.

Die manuelle Beladung kann fitzelig werden, insbesondere bei großen Netzen. Aber wiederum: Es funktioniert, wenn man will. Du kannst durch die manuelle Priorisierung und das "Abschalten" bestimmter Waren genau das erreichen, was du schilderst. Lahmlegen muss man dafür nichts. (Okay, kommt auf die Situation an, aber es war bei mir zumindest sehr selten der Fall.)

Wagons ... Wiederum: Da hatte ich eine gänzlich andere Erfahrung. Wenn ich zwei ausreichend große und entfernte Städte miteinander verbinde und dem Zug dann exakt vorgebe, was er einladen soll und was nicht, dann kriege ich ihn auch so weit voll, dass sich der Spezialwagon "lohnt". (Die Crew-Wagen sind eine Ausnahme, die lohnen sich nach meinen Tests praktisch nie.)

Ich sehe RE unterm Strich eher als Modelleisenbahn-Sim mit einigen klassischen WiSim-Tugenden, nicht umgekehrt. Es ist kein Transport Tycoon oder Fever.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56357 - 1. Februar 2018 - 21:16 #

>>> "Ich sehe RE unterm Strich eher als Modelleisenbahn-Sim mit einigen klassischen WiSim-Tugenden, nicht umgekehrt. Es ist kein Transport Tycoon oder Fever."

Das ist ein prima Fazit, unterschreibe ich sofort! :)
====================================================

>>> ich glaube, das Spiel ist nicht ganz das, was du haben wolltest beziehungsweise erwartet hattest.

Ja, das ist so, nur meine persönlichen Erwartungen spielen überhaupt keine Rolle.

Der Grund, warum ich mich hier zu Wort melde, ist, weil das ursprüngliche Testfazit "WiSim-Fans kommen nicht dran vorbei", "es gibt auf diesem Gebiet derzeit einfach nichts Besseres" oder "rundum gutes Spiel für alle, die Strategiespiele mit hohem Wirtschaftsanteil mögen" bei Hardcore-WiSim-Spielern wie mir ja genau diese Erwartungen weckt.

Für sehr, sehr viele Spieler ist RE sicher ein tolles, spaßiges Spiel! Kaufen! Nur Leute, die TT, TF, RRT etc. gesuchtet haben, sollten halt die Erwartungen hier nicht allzu hoch stecken.

Claus 31 Gamer-Veteran - - 421615 - 1. Februar 2018 - 21:36 #

Vielen Dank für eure Diskussion. Sowas kann GG gerne öfter nach einem Test bringen, da man aus einem solchen Austausch auch sehr viel lernt. Und das sogar bis zum Ende liest, da es interessant ist & auch interessant vorgebracht wird.

Lencer 19 Megatalent - P - 14542 - 1. Februar 2018 - 22:54 #

Da kann ich Dir nur zustimmen.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 2. Februar 2018 - 13:53 #

Dadurch ist der Text im neuen Testformat gar nicht mehr so weit weg vom "alten" Format. Und dabei spannender :D

Rainman 25 Platin-Gamer - - 55815 - 2. Februar 2018 - 0:43 #

@Q-Bert: Danke für deine kritischen Anmerkungen! :)

Und auch für die Antworten darauf!

Zup 15 Kenner - P - 2891 - 1. Februar 2018 - 10:53 #

Da kommen sofort alte Railroad Tycoon Gefühle hoch. Heureka ! Und dann auch noch für die Konsole. Herz was willst du mehr :)

Ole Vakram Nie 17 Shapeshifter - 6998 - 1. Februar 2018 - 10:54 #

ZUM GLÜCK vergesse ich diese Spiel schnell wieder. Hoffentlich. Glaube ich. Es juckt aber schon...
Sonst bekomme ich mit Kind und Kegel zeitlich echt ein Problem - mehr als sowieso schon.

doom-o-matic 17 Shapeshifter - P - 8580 - 1. Februar 2018 - 12:05 #

Hmmmm sieht doch fast nach einem Pflichtkauf aus.

Golmo (unregistriert) 1. Februar 2018 - 12:10 #

Weder im Text noch im Video irgendwas zur Konsolenversion. Man sollte es vielleicht eher "Test Light" statt "Test +" nennen...

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 1. Februar 2018 - 12:13 #

Über dem Wertungskasten steht deutlich, für welche Plattformen getestet wurde.

Mersar 17 Shapeshifter - P - 7149 - 1. Februar 2018 - 12:55 #

Das neue Test+ Format gefällt mir aus folgenden Gründen überhaupt nicht, nachdem ich es nun bei zwei Tests (Shadow of the Colossus und Railway Empire) "erleben" durfte:

1.) Videos kann ich mir nur abends oder am Wochenende anschauen, da tagsüber die Arbeit wartet und ich die Kollegen nicht mit dem Ton "nerven" kann. Die Untertitel sind zumeist auch nicht gut, da sie automatisch erzeugt werden. Einen Test-Text kann man mal schnell in der Mittagspause lesen. Das geht nun nicht mehr.

2.) Als Premium-Kunde möchte ich auch das HD-Video anschauen. Das zerrt bei mobiler Nutzung aber ganz schön am Datenvolumen (hier 240MB), sodass ich den Test auf dem Handy oder Tablet wieder "nur" in normaler Auflösung anschaue. Premium hat in der Hinsicht also keinen Mehrwert mehr für mich.

Wäre schade, wenn sich dieses Format durchsetzt. Als Oldschool-Spieler hätte ich gerne weiterhin Oldschool-Testformate (mit ergänzenden Videos).

TL;DR
Während ich die normalen Tests lesen konnte, wo und wann ich wollte, bin ich durch das Video-Format sehr stark eingeschränkt. Es geht zeitlich nur abends bzw. am Wochenende und wenn ich doch mal mobil zwischendurch dazu komme, dann nutze ich nicht die Premiumvariante, obwohl ich Abonnent bin.

Golmo (unregistriert) 1. Februar 2018 - 14:40 #

Wieso holst dir nicht einfach nen Kopfhörer?

akoehn 18 Doppel-Voter - - 9007 - 1. Februar 2018 - 14:52 #

Bei mir ist es interessanterweise umgekehrt. Ich lese liebend gerne,
mache das aber mittlerweile den ganzen Tag auf der Arbeit und empfinde
deshalb das Lesen von Tests am Bildschirm als relativ anstrengend.
Die Videotests kann ich dagegen entspannt abends mit meiner Frau
ansehen, was den Testkonsum zudem zu einer gemeinsamen Aktivität
werden lässt. Ob ich die neue Richtung jetzt besser finde muss ich
sehen, lasse es einfach auf mich zukommen.

Ganz auf die Tests möchte ich allerdings nicht verzichten,
insbesondere die „Monstertests“ mit sieben Seiten sind klasse.

Golmo (unregistriert) 1. Februar 2018 - 16:42 #

Die berühmte Regel:
Je mehr Seiten, desto besser.

-Stephan- 14 Komm-Experte - 2137 - 1. Februar 2018 - 17:42 #

Das Argument mit den Videos kann ich so nachvollziehen. Mir bleibt in der Freizeit selbst wenig Zeit hierfür, momentan müssen selbst die Stunden der Kritiker drunter leiden.

Ich lese die Testberichte zumeist als Pendler in der Bahn, dafür bietet sich das wirklich an. Hier ist der Videotest für mich gesehen eher ein Nachteil, auch wenn ich grundsätzlich nichts gegen eine Mischung der beiden Berichtsarten habe. In obigen Fall muss ich aber zwingend schon das Video sehen. Da gefiel mir das letztes Jahr eingeführte mit dem Testvideo und recht umfangreichen Bericht (meine ich) besser. Ich denke aber, da wird dann der Aufwand zu hoch für sein.

rexcel 12 Trollwächter - 952 - 2. Februar 2018 - 10:42 #

Für mich ist das (Video-) Format super und ich empfinde es als zeitgemäß. Manche Dinge kann man in seitenlangen Tests ausführlicher beschreiben - aber viele Dinge die man im Video demonstriert bekommt oder einfach nebenbei wahrnimmt sind für mich und meinen persönlichen Eindruck vom Spiel wertvoller.

Das Format ist neu und wird noch wachsen. Auch die Redaktion lernt permanent dazu und optimiert. Finde ich gut.

Gaiska 13 Koop-Gamer - 1491 - 1. Februar 2018 - 14:27 #

hat mir gefallen der Test - kommt alles gut rüber und mit der Kombination aus Video und Text ergibt es ein stimmiges Bild.

Von mir aus könnten die Testvideos auch 10 minuten dauern :)

(ich weiß dass 4 minuten zusätzliches Zeit viel viel Arbeit bedeutet)

aber schon jetzt gefällts mir :)

BruderSamedi 19 Megatalent - P - 13634 - 1. Februar 2018 - 17:24 #

Was ich am Testvideo nicht ganz so gut fand: am Ende hätte ich mir auch eine bessere Veranschaulichung der Kritik- und Lobpunkte gewünscht - ist der Streckeneditor nun das, was wir die ganze Zeit schon beim Streckenbau sehen? Auch wurden Video-Abschnitte doppelt verwendet, was bei so kurzen Videos eigentlich nicht sein müsste.

Claus 31 Gamer-Veteran - - 421615 - 1. Februar 2018 - 21:38 #

Mir waren da tendenziell zu viele schnelle hin-und-her Scrollereien über die Karte drin. Entdecke die Langsamkeit, da kann man grade bei einem Video auch viel mitnehmen. Und wenn es am Ende noch wäre, ohne Moderation.

Sothi 13 Koop-Gamer - 1652 - 1. Februar 2018 - 21:45 #

Ich hab dazu ein kleines Review geschrieben, das ich auch hier gerne mal zur Verfügung stelle:

Wenn sich die Strategie-Experten der Gaming Minds Studios eines der schönsten WiSim-Spiele aller Zeiten zum Vorbild nehmen, kann ja eigentlich nur etwas Geniales entstehen. Und so pflanzen wir in Railway Empire wie zu besten Microprose-Zeiten neue Bahnhöfe in die Weltgeschichte, bauen unser Schienennetz aus, verbinden Städte, Industrien und Landwirtschaft miteinander und profitieren letztlich durch das Prinzip von Angebot und Nachfrage, in dem wir uns für den Transport der Waren und Passagiere bezahlen lassen.

Und da es allein zu einfach wäre, baut die KI kräftig mit und lässt sich sogar via Aktienmarkt komplett aus dem Spiel nehmen. Toll auch der wunderschöne Modellbau-Charakter, den das Spiel mitbringt -- die Züge legen eine echte Detailverliebtheit an den Tag, die so manchen Zugfan das Herz höher schlagen lassen wird. Zusammengenommen also ein prima Mix. Oder etwa nicht?

Nun, im Prinzip schon, und dennoch beschleicht mich bisweilen das Gefühl, hier keine echte Simulation vor mir zu haben: Wenn die KI ihre Züge einfach ineinander durchfahren lassen kann, weil das Spiel keine Unfälle kennt. Wenn es zwar heißt, dass die Städte per Kutsche beliefert werden, aber Kutschen immer nur in einer Endlosschleife im Kreis um den Betrieb herum flanieren. Wenn es zwar einen Forschungsbaum gibt, bei dem es ständig etwas freizuschalten gilt, die neuen Technologien zum Großteil aber einfach nur einen Bonus von 5% auf Zugleistung, 10% weniger Wartungsarbeiten, 10% weniger Ausfälle geben. Man zwar Lokführer und Begleiter einstellen kann, es aber auch hier kaum um den reinen (Bonus-)Wert hinaus geht. Wenn die KI zwar vorhanden ist, aber im Grunde immer nur ihrem Schema folgt und am laufenden Band mit (wohl witzig gemeinten) Sprüchen nervt. Dann muss man Ende vielleicht festhalten: Der Mix funktioniert, aber Innovation, Überraschung und echte Simulation sieht anders aus. Mehr als bei vielen anderen Spielen dieser Art merkt man Railway Empire an, dass es sich hier im Kern um eine Tabellenkalkulation handelt, sich unter all den Details und Aufklebern reine Zahlenwerte verbergen.

Hinzu kommt, dass die Präsentation ein zweischneidiges Schwert ist: Auf der einen Seite sehen die Loks wirklich wunderschön detailliert und animiert aus. Auf der anderen Seite wirkt die gesamte Spielkarte optisch wie aus dem letzten Jahrzehnt. Auch sind die Figuren tatsächlich sehr gut mit deutscher Sprachausgabe vertont, jedoch nerven die KI-Sprüche während des Spielens so sehr, dass dem Spiel eine einigermaßen ernst zu nehmende Atmosphäre flöten geht. Zweischneidig ist auch das Gameplay an sich: Dass der Aktienmarkt wirklich auf die simpelste Mechanik runtergebrochen wurde und der Streckenbau bis auf Signale quasi gar nichts kennt, was man so aus den Konkurrenz gewohnt ist, mag erstmal ernüchternd klingen, andrerseits ist das Spiel sehr zugänglich und flutscht so dermaßen von der Hand, dass ich trotz all der Mängel mein erstes Spiel erst um halb 2 Uhr morgens beendet habe.

Bleibt also das Fazit zu formulieren und das ist gar nicht so einfach. Vielleicht kann man es so ausdrücken: Wer Lust auf eine WiSim mit Eisenbahnbezug hat, sich auf gute Zugänglichkeit und sich weniger auf den Streckenbau-Charakter und eine akurate Simulation der Umwelt versteift, ist mit diesem Titel ganz gut aufgehoben. Ich für meinen Teil hätte mir allerdings mehr Tiefe für die doch recht satten 49 Euro gewünscht.

Hab dem Spiel eine 9 von 12 gegeben (nicht wundern, bin ein Fan des ASM-Wertungssystems ;)

Und hier noch was zum Schauen und Anhören: https://www.youtube.com/watch?v=tcnhASQDNFU

Lencer 19 Megatalent - P - 14542 - 1. Februar 2018 - 22:56 #

Danke für Deine Ausführungen.

jqy01 16 Übertalent - P - 4294 - 2. Februar 2018 - 4:29 #

Ok, kein Multiplayer - dann kann ich das arme OpenTTD immer noch nicht in Rente schicken. Wie sehr wünschte ich mir ein modernes Transport Tycoon...

mawimaiw (unregistriert) 2. Februar 2018 - 9:51 #

Ich frage mich nur, warum die nicht einfach die Bedarfsanzeige der Güter von Railroad Tycoon 3 abgeschaut haben. Die war einfach perfekt.

hubitwo (unregistriert) 2. Februar 2018 - 10:24 #

Einziger Kritikpunkt ist die fehlende Lenkrad Unterstützung. Wird diese später noch nachgereicht?

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28811 - 2. Februar 2018 - 14:35 #

Ne, die ist schon drin! Um sie zu aktivieren, musst du im Spiel Alt+F4 drücken.

hubitwo (unregistriert) 2. Februar 2018 - 18:10 #

Einer musste ja auf diesen Fake anspringen :-P

rexcel 12 Trollwächter - 952 - 2. Februar 2018 - 10:49 #

Ich finde das Game nach gut 10 Stunden Spielzeit noch immer sehr spaßig.
Die meisten Dinge gehen super von der Hand ohne es künstlich kompliziert zu machen. Es macht mir einfach Spaß.
Auf Feinschliff per Update hoffe ich dennoch. Die Signale zur Steuerung der Fahrtrichtung je Gleis nerven, da es gelegentlich nicht funktioniert und ein Zug irgendwo hängen bleibt.
Und das beim Herauszoomen die eigenen Züge teilweise vor sich hin bummeln und ständig aufeinander warten, aber die Computerzüge teilweise doppelt so schnell und mit 5 Zügen auf der selben Strecke durcheinander fahren... grrrrr. Da explodiert dann die Gegner-Marktmacht nach 2-3 Stunden Spielzeit plötzlich und man ist innerhalb von 15 min. nicht mehr der Markführer sondern hängt 50% zurück.

Trotzdem kann ich das Spiel für den Spaß nur empfehlen!

Yuuyaa 15 Kenner - 3651 - 2. Februar 2018 - 14:22 #

Sehr schön mit dem Testvideo, ich kann schonmal sagen, sonst hätte ich mir wohl nicht wirklich das Spiel auch nur angeschaut.
Dass der Bericht von Rüdiger kommt, aber Christoph gesprochen hat, ist zwar etwas unerwartet. Andererseits denke ich, man muss auch beachten, dass man schon einiges an Equipment anschaffen muss, um eine sauberer Tonspur zu bekommen, die die Zuschauer und Zuhörer sich gerne für doch mehrere Minuten hintereinander anhören wollen.
Für die "Leseratten" unter uns kann man ja überlegen, den Videotext auch als Lesetext bereitzustellen. Der Inhalt stimmt ja meist trotzdem. Aber an sich ist mir das egal, ich seh am Tag bei der Arbeit so viel Schwarzaufweißgedrucktes, da reagiere ich prinzipiell allergisch auf alle Lesetexte in meiner Freizeit und brauche diese nicht.

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 2. Februar 2018 - 17:30 #

>Andererseits denke ich, man muss auch beachten, dass man schon einiges an Equipment anschaffen muss, um eine sauberer Tonspur zu bekommen, die die Zuschauer und Zuhörer sich gerne für doch mehrere Minuten hintereinander anhören wollen.

Ja, genau das war das Problem. Ich habe zwar ein recht ordentliches Tisch-Mikrofon, aber der Raum, in dem es steht, ist zu hallig und auch nach außen hin zu schlecht gedämmt. Ich werde mir geeignetere Ausrüstung besorgen müssen, wenn ich künftig Sprachaufnahmen anfertigen möchte.

Hannes Herrmann Community-Moderator - P - 42935 - 7. Februar 2018 - 18:06 #

Eine Sprecherzelle aus Einerkartons soll Wunder helfen (oder eine Planwand mit Eierkartons).

COFzDeep 23 Langzeituser - - 41400 - 2. Februar 2018 - 17:32 #

Also zumindest ein Teil des Meinungskastens ist auch im Video. Oder andersrum. Insofern - ist in Arbeit, würde ich sagen ;)

Yuuyaa 15 Kenner - 3651 - 2. Februar 2018 - 17:35 #

raffiniert!

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24308 - 2. Februar 2018 - 18:32 #

Ich würde es sehr begrüßen, den Videotext auch zum Lesen zu haben. Von mir aus als Premium-Feature, egal. Gerne auch statt des bisherigen Artikels, der im wesentlichen auch nur ein größer geratener Teaser ist.

Der Text dazu wäre ja vorhanden.Von daher müsste sich der Aufwand doch in Grenzen halten?