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Gleich zu Beginn des Spiels gibt es, ganz so wie in der TV-Serie, die obligatorische Rebellion im Knast. |
Löchrig wie ein Maschendrahtzaun
Für Serienfans ist erfreulich, dass zumindest das Setting stimmt. Doch wie ist es um den Rest bestellt? Spielerisch teilt sich Prison Break - The Conspiracy grob in drei Bereiche auf: Action-Sequenzen, Kämpfe und Stealth-Einlagen.
Höchst simpel -- und höchst ärgerlich -- sind die Action-Sequenzen geraten. Nehmen wir ein Beispiel, in dem unser Held Paxton sich gerade durch einen Fahrstuhlschacht hangelt. Wenig überraschend setzt sich die Kabine in Bewegung. Wir müssen also schnell reagieren, wenn wir nicht als Brei am Fuße des Aufzugschachts enden wollen. Das Spiel blendet nun kurz die Taste „A“ ein. Nachdem wir erstmal zu spät reagiert haben (Exitus), hämmern wir beim zweiten Versuch also auf Vorrat wie verrückt auf „A“, worauf wir eine Animation von Paxton zu sehen bekommen, der artig die Fahrstuhltüre aufstemmt und auf den Gang springt. Leider steht hier ein Wärter, weshalb wir „B“ drücken müssen, um zurückzuweichen, was wir natürlich beim ersten Mal wieder verpassen. Also zurück in den Schacht, „A“ hämmern, „B“ drücken -- und dann folgt aus heiterem Himmel die Taste „X“, damit Paxton sich im Schacht an einem Träger festhält. Dieses muntere Ratespielchen kann einem den Gefängnisalltag ganz kräftig versauen. Kein Vergleich zu den Quicktime-Events von
Uncharted 2, Heavy Rain oder auch
God of War 3!
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Die Actionsequenzen beschränken sich leider auf stumpfes Knöpfchendrücken. Diese hier spielen wir nicht selbst, unser Held Paxton (rechts von den Streithähnen, im Unterhemd und mit Armbinde) schaut zur Abwechslung nur zu.
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Simples Button-Mashing
Nicht viel besser sind die Kämpfe mit Insassen oder Wärtern geraten, die sich auf simples Button-Mashing beschränken. Während der kurze Haken trocken und knapp ausgeführt wird, holt Paxton zum derben Schlag so lange aus, dass er sicher vom Gegner niedergeknüppelt wird. Dass man mit Bankdrücken und Sandsack Kraft und Geschick aufpeppen kann, ist da allenfalls eine nette Zugabe -- spielerisch macht das kaum einen Sinn, es wirkt eher, als hätte jemand die Spielzeit etwas in die Länge ziehen wollen.
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Kenner der TV-Serie können ihre Lieblinge problemlos wiedererkennen. |
Richtig bitter finden wir den nicht vorhandenen Realismus der Stealth-Missionen. Während in der ersten TV-Staffel Michael Scofield kaum eine Chance auf einen Ausbruch vergönnt ist, bewegt sich Paxton durch den Knast, als habe er wahlweise einen Freifahrtschein oder eine hypermoderne Ganzkörper-Tarnmaske: Schon in der ersten Spielstunde krabbelt Paxton durch die Kanalisation. Und die Wachen sind wohl eher weit- als kurzsichtig: Auf 10 Meter erkennen sie jede Maus, während man sich von hinten problemlos bis zur Schmerzgrenze anschleichen kann. Typischer Fall von „Commandos“-Krankheit: Kameras und Wärter besitzen einen festen Sichtradius, der gnadenlos vom Programm eingehalten wird.
Fazit
Fassen wir Prison Break: The Conspiracy mal in wenigen Worten zusammen: Kampfsystem mau, Actionsequenzen unberechenbar, Stealth-Missionen amüsant, aber simpel. Wer kein Freund der Serie ist, wird mit Prison Break nicht viel anfangen können. Wer hingegen gerne einen TV-Serienhappen zum Nachspielen haben will, kann sich den Genre-Mix durchaus geben. Allerdings sollte man gewillt sein, mit der ein oder anderen Unzulänglichkeit zu leben -- anstatt sie wie der griesgrämige Kritiker ans Licht zu ziehen und bloß zu stellen. Nicht-Kennern der TV-Vorlage empfehlen wir aber: Lieber eine Runde Metal Gear Solid 4 spielen.
Autor: Anatol Locker (GamersGlobal)
ach meno und ich hatte mich so darauf gefreut und dann kommt sowas bei raus
Es schmerzt mich, aber ich muss etwas motzen: Zum Zeitpunkt des Mordes ist die Schwester des Ermordeten noch Vize-Präsidentin. Und Michaels Tattoo nur als "Rückentatto" zu bezeichnen, ist etwas untertrieben, oder? :)
Ansonsten schöner Test. Was ich absolut unterschreiben kann ist, dass Staffel 1 genial war und Staffel 2 ok. Der Rest... das lassen wir besser. Ich werde mir das Spiel als Fan der Serie wohl zum Budget-Preis holen. Eine Frage an Anatol: Falls du die englische Version auch gespielt haben solltest: Wie siehts da bezüglich den Sprechern aus? Alle Schauspieler scheinen sie nicht an Bord bekommen zu haben. Wie sind beispielsweise Sara und D.B.Cooper umgesetzt worden?
Vizepräsidentin hab ich korrigiert. Das Rückentattoo kann man stehen lassen, finde ich. Zum Ganzkörpertatoo fehlt noch der Kopf :-)
Hmm, Oberkörpertattoo? :) Aber egal, nicht so wichtig.
Maria-Stuart-Tattoo? Ach, das kapiert jetzt wieder niemand...
Kleiner Grammatikfehler in Absatz 4:
"So beschaffen wir beispielsweise Insulinblocker für Scofield, die ihm in der Serie später von ein Häftling verkaufen wird. "
-> entweder ein Häftling oder von einem Häftling. (Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod :) )
Zum Spiel: Schade, da hätte wohl mehr draus werden können. Wie war das nochmal mit den Lizensversoftungen ? :)
Habs auf leicht durchgespielt, war nicht schlecht ist aber meiner Meinung nach, nur für Prison Break-Fans geeignet.
Hat das Ding in irgendeiner Weise Spoiler auf das, was nach dem Ende von Staffel 1 kommt?