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| Der neuerdings mögliche Sprung über liegende Spieler könnte sich besonders in Online-Ligen auszahlen, wo diese Abwehrmaßnahme zumindest bei NHL 10 fast inflationär genutzt wurde. |
Aufgebohrter „Be a Pro“-Modus
Die Sprungeinlage über den Verteidiger gehört zum Repertoire fortgeschrittener Gamepad-Nutzer: Es handelt sich um eine neue „Deke“-Bewegung (Täuschungsmanöver). Darüber hinaus enthält die eingangs geschilderte Szene einen Hinweis auf die Canadien Hockey League, die NHL um 60 Teams erweitert – und gleichzeitig „Be a Pro“ bereichert. Jener Modus bewegt sich damit noch näher an der Realität: Im Rahmen von vier Matches kämpft ihr zunächst um die Krone im Junioren-Eishockey. Anschließend gilt es, bei vier Begegnungen in der Saisonvorbereitung Leistung abzuliefern. Nach wie vor geht's bei „Be a Pro“ darum, einen selbst erstellten Spieler Rollenspiel-ähnlich vom Niemand zum Star hochzupäppeln, indem man während der Partien nur ihn steuert, Erfahrungspunkte sammelt und Fähigkeiten verbessert. Je nachdem, ob ihr einen Verteidiger, Stürmer oder gar Torhüter betreut, unterscheidet sich die Spielerfahrung erheblich.
Apropos Spielerfahrung: NHL 11 ist weit mehr als die Summe einzelner Programmcode-Elemente. Wer seine Xbox 360 oder PS3 damit füttert (PC-Anhänger gucken traurig in die Röhre), erlebt Eishockey nicht nur als virtuelle Simulation. Er kann den Sport spüren, beinahe leben. Seit Fans der Serie ihre Puckschubser mit dem linken Analogstick bewegen und den Schläger davon separat per rechtem Stick schwingen dürfen, fühlt sich diese Reihe einfach verflucht authentisch an. Das komplett überarbeitete Pass-System vertieft diesen Eindruck: Der Puck verlässt nun die Kelle erst, wenn man den entsprechenden Button loslässt. Ihr könnt diesen im Prinzip so lange halten wie ihr wollt und euch währenddessen frei bewegen. So schlüpft quasi ihr in die Rolle eines echten Spielers, der mit erhobenem Kopf übers Eis gleitet, den freien Mann sucht und klug wartet, um erst im letzten Moment den tödlichen Pass in den freien Slot zu jagen.
Das neue Pass-System
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| In NHL 11 müsst ihr fast immer um den Puk kämpfen. |
Je länger der Abspiel-Button gedrückt wird, desto härter und schneller treibt es den Puck übers Eis. Einerseits senkt das die Gefahr, dass die Scheibe abgefangen wird. Andererseits erhöht sich euer Risiko, weil es Teamkameraden eventuell schwer fällt, sie ohne Stockfehler anzunehmen – gerade wenn er kein Superstar ist und ihr ungenau in seinen Rücken gepasst habt. Im Spielablauf von NHL 11 gibt es ohne Frage kleine Macken: Wir sprechen von Stürmern, die zu zögerlich zum Tor des Gegners vorrücken, von Verteidigern, die im eigenen Drittel den Computergegner nicht mit letzter Konsequenz attackieren und Schüssen, die von bestimmten Positionen aus immer im Netz landen. Das zuletzt genannte Problem existiert, seit es Sportsimulationen gibt. EA darf man trotzdem attestieren, dass es dem Bestreben, eine gesunde Balance zwischen Realismus und Spielbarkeit zu schaffen, wieder einen Schritt nähergekommen ist.
Enge Räume vor dem Tor
Wenig geübte Daddler mögen manch Glanzparade der Torhüter als übermenschlich empfinden, deshalb kann man die Leistung der Keeper nur als sehr gut bezeichnen. Das Verhalten der Feldspieler macht die Illusion eines realen Eishockeymatchess nahezu perfekt: Nur selten schlittert ein KI-Kollege ungeschickt ins Abseits, und Abwehrspieler lauern in der Offensive gut anspielbar an der blauen Linie, während sie die Räume vor dem eigenen Tor enger machen als noch im Vorgänger. Bei NHL 10 hatten sich nach Pässen vom Flügel ins Zentrum und den folgenden Direktabnahmen häufig Schema-F-Tore entwickelt. Das ist jetzt schon deshalb schwieriger, weil die Entwickler Tempo herausgenommen haben – wobei wir uns auf die Standardeinstellungen beziehen. Wie üblich könnt ihr NHL 11 mit gefühlten 1.465 Schiebereglern und den Spiel-Stilen „Casual“, „Standard“, „Normal“ und „Hardcore“ exakt euren Bedürfnissen anpassen und so auch die vier Grundschwierigkeitsgrade weiter beeinflussen.
Wobei: Der Sprung zwischen den beiden leichten Stufen „Rookie“ und „Pro“ scheint uns trotzdem zu groß. Frischlinge müssen ohnehin leidensfähig sein und einiges an Geduld mitbringen, damit sich ihnen der Reiz der komplexen Eishockeysimulation erschließt. Ja, es gibt wieder mehrere kleine Tutorial-Modi. Die bringen einem aber nur Grundzüge näher. Um einen Vergleich anzuführen: Wer auf dem Minigolfplatz übt, um im Ryders Cup gegen Tiger Woods anzutreten, benötigt wegen der zu erwartenden Schlappe sicher genauso viel Antidepressiva wie ein NHL-Neuling. Dass auf dem Gamepad sozusagen mehr Knöpfe belegt sind als vorhanden, macht die Sache nicht leichter. Sicher, das Spiel lässt sich auch wieder im Sparmodus steuern. Es wäre aber schade drum: Ein Klick auf den rechten Analogstick erlaubt euch zum Beispiel eine neue Abwehraktion, bei der es mächtig rumpelt, den manuellen Hüft-Check: Euer Schützling geht dabei leicht in die Knie, woraufhin unachtsame Gegner lustig über ihn hinwegpurzeln.
Sensationelle Spieltiefe
Natürlich zählt derlei Spieltiefe auch zu den Stärken, genau genommen zu den größten: Solisten rufen nicht nur wegen des beliebten „Be a Pro“-Modus Hosianna, es warten darüber hinaus das nochmals leicht aufgemotzte Optionsmonster „Be a GM“, bei dem ihr in der nordamerikanischen Eliteliga als Manager, Trainer und Spieler in Personalunion fungiert, oder ihr sucht die Herausforderung in der Deutschen Eishockeyliga(wobei allerdings Neuling München durch Abwesenheit glänzt). Ebenfalls möglich sind Weltmeisterschaftsturniere und ein direkter Sprung in eine gepflegte Play-off-Runde. Dazu gesellen sich der obendrein bewährt umfangreiche Multiplayer und ein Mix aus Mehrspieler- und Solomodus: "Hockey Ultimate Team".
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| In NHL 11 kämpft ihr mit harten Bandagen. Hier treten wir gerade einen unserer Konkurrenten um. |
100 Kudos
Unabhängig. Meinungsstark.
Danke, Harald, schöner Test!
Dann brauch ich meine Vorbestellung nicht stornieren, schade nur um den verkorksten neuen Spielmodus.
Allerdings hab ich jetzt NHL10 über...wer will? :D
Hab auch noch eins. Gebote bitte per PM! ;)
Schöner Test, Herr Fränkel. Ich bin schon gespannt, wann die Fanboys antanzen, um dich fertig zu machen Es dürfte wohl nicht lange dauern :) Wobei, die schauen wahrscheinlich eh nur auf die Wertung und sind damit zufrieden.
Ich weiß nicht was ich besser finden soll: das Spiel, den Test an sich oder Herr Fränkels Art ihn zu schreiben. Ich halt mich da an Podolski und sag: Beides!
Ganz großartig geschrieben, finde ich!
Dem kann ich mich nur anschließen,
auch wenn es mich Null interessiert und ich es nie spielen werde ;P
Auf jeden Fall! Vor allem die Einleitung finde ich sehr sehr gelungen, aber auch der Rest ist sehr lesbar und informativ zu gleich.
Mein letztes NHL muss eins für das SNES gewesen sein... aber der Test vom Fränkel hat mich dazu gebracht mal wieder über ein Eishockeyspiel nachzudenken :-D
Aufhören mit dem Denken, kaufen! ;)
Was für ein bombenmäßig gut geschriebener Test! Ganz großartig, ehrlich. In der Qualität habe ich schon lange kein Review mehr gelesen. Ich liebe nach wie vor Print, aber solche Artikel bringen mein Weltbild zum Schwanken. Helm...äh... Hut ab!!!
Danke, ich bin gerührt, ehrlich! :)
Bei dem Sauwetter hab ich ja schon Bock aufs Eis zu gehen, aber der Tipp mit der Vorjahresversion lässt bei mir die NFL-Kauferfahrung klingeln. Da habe ich mir auch die 09er Ausgabe zugelegt und war zutiefst enttäuscht, weil ich zu unfähig war, die Spielzüge perfekt durchzuspielen. Toller Test, klasse Spiel!
Die Neuerungen an der Page finde ich übrigens auch grandios. Bin ich hier in einem Magazin, oder was!? =)
Scheenen Abend!
Eins muss ich an dieser Stelle erwähnen: Football ist natürlich noch ne ganze Ecke "fremder" für den deutschen Durchschnittsspieler ... derart kompliziert ist NHL dann auch wieder nicht.
Der HUT-Mode ist wirklich reichlich umständlich zu bedienen, das hat bereits die Demo gezeigt.
Was mir bei dem Test aber leicht sauer aufstösst ist die Tatsache, dass die großartigste Neuerung, und zwar die korrekte Berechnung der Body-Checks per Physik-Engine, nicht mit einem einzigen Wort erwähnt wird. Da erwarte ich ja fast schon eine Ergänzung des geschriebenen.
Auch ist das "Optionsmonster" Be-A-GM Mode nicht nur leicht aufgebohrt, sondern mit der Einführung von (Un-) Restricted Free Agents und einem wesentlich tieferen Draftsystem in diesen Punkten auf ein deutlich höheres Niveau gehoben worden.
Alles in allem aber ein sehr angenehm zu lesender und fundierter Test.
Tach Herr Kennedy, danke für Lob und Kritik!
In Sachen Physik haste Recht ... ich hatte das bei einem Bild erwähnt, welches aber offensichtlich nun nicht im Artikel drinne ist:
"Dank der neuen Physik sieht jeder Check anders aus. Angeblich sind die Rumpler nicht geskriptet, sondern werden unter anderem von Tempo, Größe, Gewicht und Einschlagwinkel bestimmt."
Ob das auch in den Fließtext gehört hätte, darüber kann man sicher streiten. Man muss bei einem Artikel ja immer irgendwie gewichten. Für mich waren andere Punkte wichtiger.
(Un-) Restricted Free Agents und tieferes Draftsystem: Ist für extreme Hardcore-NHLer sicher wichtig, wobei ich das "leicht aufgebohrt" für die Masse als genug Info erachtet habe und davon ausgehe, dass Fans das sicher bereits irgendwo gelesen haben. Was du ja gewissermaßen bewiesen hast.
Wie auch immer ... die beiden Aspekte sind jetzt hiermit ja quasi nachgetragen, hab Dank!
Also da muss ich JFK mal absolut zustimmen: Die Physik-Engine ist schon eine erhebliche Erneuerung und macht sich auch sehr stark im Spielgeschehen bemerkbar. Über die GM-Neuerungen kann man zugegebenermaßen, je nach Interesse, streiten.
Ok, ich fühle mich überstimmt! ;) Hab's schnell in den Fließtext eingebaut, im Wertungskasten stand's ja bereits.
Achso, da es Harald auch nicht erwähnt. Es gibt jetzt den Videobeweis, ergo können jetzt Tore zurückgepfiffen werden, bisher weiß ich von: zu hoher Schläger, Schlittschuhtor und Torraumabseits. Gibt's da noch mehr? :)
Der Videobeweis ist sowohl im Lauftext als auch im Wertungskasten erwähnt. Sogar die Fazit-ZÜ heißt: "Spannender Videobeweis".
O.o Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil^^.
Das kann ich doch nicht überlesen haben... O.o Ich werd' alt^^
@Harald: Sry, da bin ich wohl blind gewesen. :/
need ne vernünftige nhl bzw nfl version fürn pc : ( aber da hat ja ea was dagegen ://
jau. ne gescheite pc version wäre mal wieder was :(
Dürft ihr eigentlich ohne Copyright Probleme Bilder von Amazon benutzen oder hat Amazon euch die Bilder geklaut?
Amazon wird genauso Herstellerbilder haben, wie GG auch. Es wurde also weder noch "geklaut".
Genauso isses. Im Normalfall machen wir hier die Bilder selbst. Wenn Jörg Testversionen an Externe wie mich rausgibt, ist das manchmal nicht möglich, weil mir das Equipment fehlt. Dann greifen wir ausnahmsweise z.T. auf Herstellerbilder zurück.