Hier sind wir im Erkundungsmodus unterwegs, und zwar in Narutos Geburtsstadt Konoha-gakure.

Am Ichiraku-Ramen-Stand (oben) kann unser Team Hitpoints auffrischen (oben), im Shop allerlei Gegenstände kaufen.

Stark beschäftigter Ninja

Je nach Storyabschnitt schlüpft ihr in die Rolle von Naruto oder eines seiner Freunde und erkundet die relativ frei begehbare, wunderschöne Spielwelt. Darin interagiert ihr so ziemlich mit der ganzen Naruto-Crew, nehmt Missionen an, die euch in der Hauptstoryline weiterbringen, formt (zumeist vorgegebene) Teams mit bis zu zwei anderen Ninja – und hangelt euch von Kampf zu Kampf. Etliche Bosskämpfe sind in mehrere Phasen aufgeteilt und bieten zudem cineastische Extra-Einlagen in Form von Quick Time Events, die ihr mit dem Drücken einer bestimmten Tastenkombination bestehen könnt. Seid ihr besonders flink darin, spult sich eine kleine Story-Retrospektive direkt während des Kampfs ab.

Zudem gibt es noch etliche Nebenmissionen nach Schema F (finde Gegenstand Y oder Person Y, besiege bösen Schattenklon Z, habe Übungsduels mit so-und-so), die ihr im Laufe des Spiels annehmen könnt. Sie werden euch im Angesicht der ergreifenden Haupthandlung jedoch eher kalt lassen, erhöhen aber den Wiederspielwert der Einzelspieler-Kampagne umso mehr. Zumal euch Ninja Storm 2 nach erfolgreichem Abschluß einer ganz bestimmten Sidequest mit einem zusätzlich spielbaren, nicht unerheblichen Storyfragment belohnt. Mehr wollen wir jedoch nicht verraten!

Geringer Schwierigkeitsgrad

Was den Schwierigkeitsgrad des Spiels anbelangt: Bis auf einen Bosskampf im ersten Drittel des Spiels (die Rede ist hier vom Akatsuki-Mitglied Kakuzu), der euch wahrscheinlich nicht nur einmal das Gamepad an die Wand werfen lässt, ist Ninja Storm 2 das einfachste Prügelspiel, das uns seit langem untergekommen ist, und das liegt nicht nur an der einfachen Steuerung und dem simplen Kampfsystem. Sondern am Schwierigkeitsgrad (es gibt nur einen) insgesamt. Habt ihr einmal herausgefunden, wie ihr erfolgreich Spezialattacken spammt, mag euch das Durchspielen der Kampagne so leicht wie ein Spaziergang im Park an einem lieblichen Sommermorgen vorkommen. Das ist aber kein Todesurteil für das Spiel.

Der Schwerpunkt von Ninja Storm 2 liegt ganz klar auf dem Nacherleben, dem Nachspielen der Anime-Serie. CyberConnect2 hat alles daran gesetzt, die Grenze zwischen Anime und Videospiel zu verwischen. Das Spiel sieht aus wie der Anime und hört sich auch, nachdem ihr einmal die exzellenten japanischen Stimmen im Optionsmenü aktiviert hab, so an. Die Illusion des „interaktiven Anime“ ist nahezu perfekt gelungen. Da wären die Pseudo-2D-Hintergründe im Erkundungsteil des Spiels; das exzellente dynamische Kamerasystem, das das Geschehen stets imposant einfängt; die überaus gelungenen Charaktermodelle und Animationen während der Kämpfe; die imposante Ausleuchtung der Spielwelt; die echte Dramatik der „Quick Time Events“ während der Bosskämpfe – wir könnten die Liste fortsetzen.

Es ist jedoch gerade der visuelle Aspekt des Spiels und der Ninja- beziehungsweise Naruto-Bonus, die einem anfänglich den Blick hinter die Kulissen verwehren. Denn was von Ninja Storm 2 übrig bleibt, wenn man einmal die Story, die gelungene Präsentation und die freischaltbaren Schmankerl wegnimmt? Es bleiben die Schattenseite von Ninja Storm 2...

Ausgefeilt, aber unbrauchbar: das Gegenstände-System

Praktisch überall in der Spielwelt, in jedem Areal, das ihr betretet, unter einem Stein vielleicht oder auf einem Baum, könnt ihr unterschiedliche Materialien sammeln. Die heißt es dann zu einem der vielen Ninja-Shops zu bringen, um höherwertige Gegenstände freizuschalten. Die wiederum dürft ihr für ein paar tausend Ryo erwerben. Abgesehen von dem Standard-Nudel-Süppchen oder der Standard-Papierbombe kommt ihr mitunter in den Genuss von Vergiftungsprojektilen oder bestimmten Ninja-Pillen, die ihr direkt im Kampf mithilfe des Digitalkreuzes einsetzen könnt, um temporär eure Kampfwerte wie Angriff oder Verteidigung zu erhöhen oder die des Gegners zu schwächen.

Leider sind viele Gegner, bei denen sich die Anwendung dieser lohnen würde (wie gegen den unfairen Boss Kakuzu), von jeglichen Kampfwerte-Veränderungen ausgenommen. Dies führt das ganze Gegenstandssystem, obwohl es sicherlich von CyberConnect2 als nette Idee gedacht war, zumindest im Einzelspielermodus gänzlich ad absurdum. Das einzige, was ihr euch vielleicht im Laufe der Handlung für eure leicht erarbeiteten Ryo kaufen werdet, sind Heilgegenstände und einige der vielen Sammelgegenstände wie Ninja-Info-Karten, die ihr für euer Portfolio zum Angeben mit in die Online-Lobby nehmen könnt.

Meist seid ihr zu zweit oder zu dritt unterwegs und macht euch die individuellen Stärken der Helfer zunutze.