Kleiner Renn-Baukasten

Modnation Racers - Road Trip Test

Modnation Racers: Das steht nicht nur für einen spaßigen PS3-Funracer, sondern auch für detaillierte Editoren und massenhaft von Spielern generierte Inhalte. Zum Launch der PSVita erwartet euch Modnation Racers - Road Trip. Das Spiel verspricht, diese einzigartige Mischung im Kleinformat zu bieten, samt Zugriff auf PS3-Content.
Jonas Schramm 14. Februar 2012 - 22:12 — vor 12 Jahren aktualisiert
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Alle Bilder stammen von GamersGlobal.

Das Genre der Funracer wird seit 1992 von einem italienischen Klempner beherrscht. Die Rede ist von Mario, den Nintendo im vergangenen Jahr nach seinem SNES-Debüt in Super Mario Kart bereits zum siebten Mal in wilden Rennen gegen Yoshi, Prinzessin Peach oder den fiesen Bowser schickte. In Mario Kart 7 begabt ihr euch zwar auch in die Luft und unter Wasser, echte Neuerungen blieb das Spiel allerdings schuldig. Aber weshalb auch? Immerhin verfehlten die meisten Konkurrenz-Titel das hohe Spielniveau des Nintendo-Racers meilenweit. Nur einem Spiel gelang es, diese Kluft vergleichsweise klein zu halten.
 
Vor gut zwei Jahren schlug nämlich ein Sony-Exklusivtitel optisch und spielerisch in dieselbe Kerbe. Frei nach dem Little Big Planet-Motto „Play, Create, Share“ bot Modnation Racers den Spielern aber gleichzeitig die Möglichkeit, das Spiel um selbsterstellte Inhalte zu erweitern. Und das Konzept ging auf: Modnation Racers war zwar kein Mega-Erfolg wie LBP selbst, sondern "nur" ein kompetenter Funracer mit durchwachsenen Verkaufszahlen, wird aber bis heute durch die Community und ihre zahlreichen Kreationen am Leben gehalten. Zum Launch der PSVita nächste Woche erwartet Fans der Mobil-Ableger Modnation Racer – Road Trip. Dieser Titel stammt aber nicht mehr vom kanadischen Entwickler United Front Games, sondern vom internen Sony Studio in San Diego. Das Ziel ist aber weiterhin das gleiche: Ein Funracer zum selber basteln, diesmal aber im Kleinformat. Im Folgenden verraten wir euch, ob Sony das Konzept erfolgreich auf die PSVita übertragen hat.

Viel los auf der Strecke
Das Renngeschehen in Modnation Racers - Road Trip steht dem Playstation-3-Vorbild in nichts nach. Die vorgefertigten Strecken sind kunterbunt und auch innerhalb des begrenzten Settings sehr abwechslungsreich. Auch deshalb, weil während der Rennen ständig irgendwas passiert. Der Kurs „Eisige Berghöhen“ führt euch beispielsweise durch eine schneebedeckte Berglandschaft in der ihr nicht nur auf die zahlreichen Boost-Platten und Abkürzungen achten müsst, sondern auch riesigen Schneekugeln ausweicht. Die Strecke „Ahoi, Mod-Matrose“ lässt euch dagegen über einen Strand und durch alte Piratenschiffe rasen, und nebenbei dem Beschuss durch Kanonenkugeln ausweichen.
 
Wie in jedem anderen Funracer führen auch in Road Trip viele Wege zum Sieg. Wer in Ruhe seine Runden drehen will und sich nur darauf konzentriert, nicht von der Strecke abzukommen, der wird so schnell keinen Blumentopf gewinnen. So gibt es natürlich eine Turbo-Anzeige am rechten Bildschirmrand. Diese füllt ihr durch Drifts, waghalsige Sprünge und Stunts sowie das Fahren im Windschatten eurer Konkurrenten auf. Per Knopfdruck löst ihr dann einen Geschwindigkeits-Boost aus, der bei einem komplett gefüllten Turbo-Balken entsprechend den größten Vorteil bringt. Des Weiteren ist es möglich, Gegner mithilfe des rechten Analog-Sticks zu streifen und sie damit sogar von der Strecke zu fegen. Dafür fahrt ihr in weitem Bogen an die Opponenten heran, um ihnen so euer Heck an die Fahrzeugseite zu schleudern. Das ist gleich doppelt nützlich: Zum einen, weil der Gegner die Kontrolle über sein Gefährt verliert, zum anderen weil ihr gleichzeitig eure Turbo-Anzeige etwas auffüllt. Dieses Manöver ist natürlich nur im direkten Umkreis zu einem gegnerischen Kart effektiv. Auf weite Entfernungen setzt ihr besser auf die Mario-Kart-typischen Power-ups. Die reichen von Raketen über Minen bis hin zu Schallbomben. Die Power-ups sind im Vergleich zu den Schildkrötenpanzern oder Bananenschalen nicht so markant, dafür besitzen sie in Modnation Racers - Road Trip eine zusätzliche taktische Note. Die Items sind nämlich in drei Stufen unterteilt. Sammelt ihr ein Raketen-Power-up ein, habt ihr nur eine einfache Rakete. Verzichtet ihr vorerst auf den Einsatz und sammelt weitere Power-ups dieser Art ein, erhöht ihr die Anzahl der Raketen und damit auch den verursachten Schaden sowie die Trefferwahrscheinlichkeit immens.
 
Die Power-ups stehen natürlich auch den Gegnern zur Verfügung und werden auch regelmäßig von ihnen eingesetzt. Zum Schutz steht euch ein Schild zur Verfügung, der euch auf Knopfdruck gegen jeglichen Feindbeschuss immun macht. Der Einsatz kostet euch allerdings einen Teil eurer Turbo-Anzeige. Je höher der gewählte Schwierigkeitsgrad (oder je weiter ihr in der Karriere voranschreitet) desto seltener werdet ihr auf den Einsatz des Schutzschildes verzichten können. Sonst fallt ihr regelmäßig den gegnerischen Fahrern zum Opfer, die die aufgesammelten Extras gegen euch einsetzen. Es sind aber nicht nur die Power-ups, die die Rennen gegen die KI immer frustrierender machen. Es erschien uns auch so, dass zumindest ein Teil der KI-Fahrer später so gut wie keine Fahrfehler begeht und sich deshalb schon früh im Rennen uneinholbar weit nach vorne absetzen.

Wie in Mario Kart verhelfen euch auch in Modnation Racers - Road Trip Power-ups zum Sieg. Hier feuern wir eine Rakete auf eine Kontrahenten.
Wegen des nur sehr kleinen Spielraums der Analogsticks der PSVita reagiert auch das Kart etwas direkter. Feinfühligere Lenkmanöver sind nicht mehr so leicht wie mit einem PS3-Controller. Nach einer sehr kurzen Eingewöhnungszeit stellte aber auch das kein Problem mehr dar. Von da an steuern sich die Rennen wunderbar, zumal die Entwickler auf den übertriebenen Einsatz der Touchscreens der PSVita verzichtet haben. Gas geben, Items abfeuern, den Boost aktivieren oder in einen Drift wechseln – das alles erledigt ihr klassisch mithilfe der Tasten. Über den Touchscreen ist es indes möglich, aufgesammelte Items gegen einen kleinen Turbo-Boost einzutauschen. In unserer Test-Session nutzten wir dieses Feature überhaupt nicht.

Abgespeckte Rennmodi
Modnation Racers - Road Trip hält drei Spielmodi für euch bereit. In „Schnelles Rennen“ wählt ihr einfach eine Strecke und fahrt mit bis zu sieben KI-Kollegen um die Wette. In den Zeitrennen geht es darum, eine Bestzeit aufzustellen, die in einer weltweiten Bestenliste landet. Ihr dürft auch die Ghosts anderer Fahrer runterladen oder euch im direkten Duell mit den Besten der Besten messen.
In den Zeitrennen rast ihr entweder alleine gegen die Zeit oder ihr ladet euch, wie hier zu sehen ist, die Ghosts anderer Spieler herunter .
Der dritte Modus, die Karriere, ist im Vergleich zum PS3-Original abgespeckt; eine Story gibt es nicht. Das bedeutet auch, dass die Moderatoren Biff und Gary sowie ihre witzigen Kommentare fehlen. Letztendlich läuft alles darauf hinaus, die Rennen erfolgreich zu beenden, Punkte zu sammeln und eine neue Tour freizuschalten. Das Spiel enthält fünf Touren á fünf Rennen sowie eine Bonus-Tour. Sonderlich viel ist das nicht. Das heißt allerdings nicht, dass ihr schnell mit dem Karriere-Modus durch sein werdet. Aufgrund eines stark ansteigenden Schwierigkeitsgrades zieht sich die Spielzeit nämlich in die Länge. Ungefähr ab Tour 4 (für Einsteiger etwas früher, für absolute Profis etwas später) werdet ihr Rennen immer wieder von vorne beginnen müssen, um die nötigen Punkte zum Erreichen der nächsten Rennstufe irgendwie zusammenzukratzen. Mit der Zeit bleibt dadurch die Motivation auf der Strecke.
 
In jedem Rennen des Karriere-Modus' gilt es wieder Marken auf der Strecke aufzusammeln. Damit schaltet ihr etwa neue Bauteile für eure Karts oder Inhalte für den Streckeneditor frei, indem ihr sie in der Shop-Stat
Anzeigen/v
ion investiert. Ihr wählt sie aber nicht aus, die Gegenstände oder Bauteile werden wie von einem Glücksspielautomat zufällig ausgespuckt. Neue Teile erhaltet ihr auch durch die Erfüllung von Rennzielen wie  „überfahre 6 Turbo-Platten“ oder „streife 3 Gegner“. In Verbindung mit dem hohen Schwierigkeitsgrad ergibt sich aber, dass ihr nach einem entspannten Anfang schnell nur noch wenige Teile freischalten werdet. Neben der ständigen Wiederholung der immerselben Rennen drückt auch dieser Aspekt auf die Motivation.
 
Wer lieber gegen andere menschliche Gegner antritt, muss sich leider Spieler in seinem Umfeld suchen. Road Trip bietet nämlich lediglich einen Ad-Hoc-Modus für bis zu vier Piloten, aber keinen echten Online-Modus. Die Entwickler begründen das damit, dass Handhelds heutzutage vor allem in schnellen „Einfach drauflos”-Sessions zum Einsatz kämen und ein richtiger Multiplayer-Modus über das Internet dafür nicht geeignet sei. Uns leuchtet diese Erklärung nicht ein, zumal der Genre-Konkurrent Mario Kart 7 beweist, dass Online-Rennen auch auf einem Handheld funktionieren und richtig viel Spaß machen können.
Waghalsige Stunts wie dieser sehen nicht nur spektakulär aus, sie füllen auch eure Turbo-Anzeige auf.
Admiral Anger 27 Spiele-Experte - P - 83380 - 14. Februar 2012 - 22:20 #

Das Spiel macht einen recht spaßigen Eindruck. Nur schade, dass ich leider kein großer Freund von Handhelds bin...

. 21 AAA-Gamer - 28253 - 14. Februar 2012 - 22:23 #

Ein Mario Kart für Arme! ;-)

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 15. Februar 2012 - 9:30 #

Nein, das normale Mod Nation Racers gefällt mir sehr viel besser als Mario-Kart. Und das hat mehrere Gründe:

1. Voll individualisierbar, viele tolle von Fans gebastelte Strecken und Fahrzeuge
2. Cooleres Gameplay; Boni lassen sich in 3 Stufen aufwerten, jede Spezialwaffe kann sowohl als Mine (rückwärtig) als auch vorwärts eingesetzt werden.
3. Bessere Grafik (das ist allerdings nicht so wichtig)

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 15. Februar 2012 - 11:57 #

Zu zwei muss man abr sagen auch in MK lässt sich jede Waffe nach hinten abschießen!
Egal ob es nun Panzer, bananen, Feuerbälle, Bomben ect sind.
Das mit dem Aufwerten sind stimmt war schon in DiddyKong Racing klasse schade das sich Nintendo da nichts abschaut!

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 15. Februar 2012 - 22:10 #

Gibt es in Mario Kart auch eine Powerleiste die man durch drifts und Tricks aufladen kann und mit der man boost und Schilde aktivieren kann? Denn dadurch kommt noch ein wenig mehr Taktik mit rein.

TASMANE79 (unregistriert) 15. Februar 2012 - 8:12 #

Da hat MicroMachines am Sega Megadrive doch mehr spass gemacht!

DarkRaziel 06 Bewerter - 91 - 15. Februar 2012 - 8:15 #

Habe mir das Game für ca. 23 Euro in den USA vorbestellt, denn 50 Euro was es hier zulande Kostet ist mir zu viel. Und da Mario Kart eben nur für Nintendogeräte gibt und ich aber auch einen Fun Racer auf der Vita haben möchte ist eben ModNation genau das richtige wie auch der Test bestätigt.

Anonymous (unregistriert) 15. Februar 2012 - 9:39 #

Hört sich ganz gut an! Aber mit SO-NIE, wird das nix.

SirVival 18 Doppel-Voter - P - 12169 - 15. Februar 2012 - 10:24 #

Keine Online-Rennen ? Das ist sehr enttäuschend und bedeutet für mich das ich es mir nun doch nicht zulege... schade schade, gerade das hat mir auf der PS3 so richtig gut gefallen. Wie kann man das nur entfallen lassen :(