Die Dialoge mit NPCs sind teils lustig und ufern vor allem nicht endlos aus. Lesen müsst ihr sie nicht.

Puzzeln gegen Freunde

Der starke Fokus auf die Kämpfe macht sich auch im Mehrspieler-Modus bemerkbar. Die Spielwelt wurde hier komplett gestrichen. Stattdessen leistet ihr euch lokal Rundenschlachten gegen einen Freund mit eigenem DS – einen Onlinemodus gibt es nicht. Dazu muss euer Freund nicht einmal das Spiel besitzen: Ein Modul reicht bereits aus für zwei Feldherren, die dann gegeneinander antreten, allerdings mit vorgegebenen Helden-Paarungen. Besitzt jeder der beiden DS-Generäle das Spiel, haben sie die volle Auswahl aus mehreren Helden für jede der fünf Fraktionen. Einige Helden müsst ihr dazu aber erst durch das Durchspielen der Kampagne freischalten. Auch solo stehen euch für den Kampf zwischendurch konfigurierbare Scharmützel gegen die KI zur Verfügung. Hier dürft ihr gar den Schwierigkeitsgrad des Gegners selbst bestimmen.

Durch Siege gewinnen Held und Truppen an Erfahrung.

Präsentiert wird Might & Magic - Clash of Heroes, wie zu Beginn erwähnt, in einer comic-artigen 2D-Grafik mit einer Prise Anime. Das wird nicht jedem gefallen, belohnt dafür aber mit einer teils beeindruckenden Liebe zum Detail, vor allem bei den Animationen. Selbst Glühwürmchen und das Wasser sind liebevoll animiert. Schade, dass die Szenerien trotzdem sehr steril wirken. Ein Grund sind die vollständig fehlenden Naturgeräusche.

Auf Sprachausgabe müsst ihr ebenfalls verzichten. Das Einzige, was ihr zu hören bekommt, ist die meist dezente Musikuntermalung und die Kampfgeräusche. Beides finden wir durchaus gelungen, auch wenn wir uns etwas mehr Abwechslung bei der Kampfmusik gewünscht hätten. Da der Großteil der über 35 Stunden Spielzeit auf dem Kampfbildschirm verbracht wird, haben wir das eine Lied viel, viel zu oft hören müssen. Wir möchten es nun nie wieder hören.

In Sachen Bedienung gibt es nichts zu meckern. Ihr könnt Clash of Heroes über den Touchscreen, per Stylus oder komplett nur mit den Tasten spielen. Wobei wir letztere Variante aufgrund des größeren Komforts vorgezogen haben. Die Menüs (etwa Artefakt-Inventar, Aufträge, Arneezusammenstellung) sind zudem übersichtlich gestaltet und kommen ohne unnötige Klicks aus. Speichern dürft ihr jedoch nur außerhalb eines Kampfes – dann jedoch jederzeit (jedoch nur in zwei Spielstand-Dateien).

Hier sind alle Truppentypen (je 3 Basis, 2 Elite, 3 Meister) der fünf Fraktionen angetreten. Jede hat eigene Fähigkeiten.

Fazit: Ein echter Geheimtipp

Dieser Kampf ist der vermutlich schwierigste im ganzen Spiel: Die böse Feindin setzt alle paar Runden einen anderen Killer-Zauberspruch (oder Drachen) ein.

Zugegeben: wir waren zuerst auch nicht so recht von Might & Magic – Clash of Heroes überzeugt. Was hat die altehrwürdige Might&Magic-Serie mit kindlichem Cartoonstil und Puzzlekämpfen zu tun? Und seit wann werden Schlachten bei Heroes of Might&Magic nicht im Hexfeld-System bestritten?

Das klang nach Abzocke mit einem guten Namen. Doch die Entwickler von Cabybara haben sich nicht dazu hinreißen lassen, nur einen Puzzle-Quest-Klon zu bauen. Herausgekommen ist stattdessen ein  Spiel irgendwo zwischen Puzzle Quest und Heroes of Might & Magic und vergleichbaren DS-Titeln, der aber gleichzeitig eine ganz eigene Note hat. Die Spielmechanik der Kämpfe ist nicht darauf ausgelegt, eine Fantasy-Schlacht zu simulieren, dennoch steckt viel, viel mehr dahinter als bei diversen Bejeweled-Klonen der Marke "Bringe drei Äpfel in eine Reihe".

Die Zusammenstellung der Truppen, die unterschiedlichen Möglichkeiten, einen Angriff zu formieren, die Begrenzung der Aktionspunkte und natürlich der Zufallsfaktor – da ist nicht nur in den Bosskämpfen Köpfchen gefragt. Der starke Fokus auf die Kämpfe bringt aber auch das Problem mit sich, dass sich doch viele Wiederholungen in die über 35 Stunden Spielzeit einschleichen. Das verhindert eine klare Kaufempfehlung mit "8" in der Wertung ebenso wie der hohe Zufallsfaktor. Wenn ihr euch aber auf das Spiel einlasst, kann es sein, dass ihr erst zwei Tage später wieder etwas anderes tun könnt (und wir reden von durchzockten Wochenend-Tagen). Ein Geheimtipp, eben...

Autor: Christoph Hofmann (GamersGlobal)

Might & Magic Clash of Heroes Test vom 11.1.2010 7.5 von maximal 10 Punkten Wertungsinfo: Keine Besonderheiten Fazit: Clash of Heroes ist kein Heroes of Might & Magic – egal, was auf der Packung stehen mag. Die Oberwelt spielt keine große Rolle und die Kämpfe funktionieren völlig anders als bei Hexfeld-Verschiebereien typischer Rundentaktik-Titel. Dennoch sind sie anspruchsvoll, werden öfters durch Spezialregeln aufgelockert und laufen dank Zufallselement immer wieder anders ab. Allein die fünfgeteilte Kampagne, die sich lose ins Might-&-Magic-Universum eingliedert, dürfte euch tagelang an den Bildschirm fesseln. Wenn, ja wenn ihr euch auf dieses Spiel einlasst.

Einstieg/Bedienung In die Kampagne eingebettetes Tutorial Steuerung sowohl über Stylus als auch Tasten Übersichtliche Menüs Freies Speichern nur außerhalb der Kämpfe Keine Einheiteninformationen während des Kampfes Spieltiefe/Balance Fünf grundverschiedene Fraktionen Knackige Kampfrätsel Diverse Möglichkeiten der Truppenzusammenstellung  Teils unverständlich agierende KI Kampfverlauf stark vom Zufall abhängig Grafik/Technik Detaillierte 2D-Grafik Hochwertige Animationen Stimmig und abwechslungsreich gestaltete Umgebungen Gewöhnungsbedürftiger Zeichenstil Sound/Sprache Gelungener Soundtrack Kräftige Soundeffekte Umgebungsgeräusche fehlen Kampfmusik wiederholt sich schnell Keine Sprachausgabe Singleplayer Über 35 Stunden Spielzeit Fügt sich in die Welt von Might & Magic ein Anspruchsvolle und abwechslungsreiche Bosskämpfe  Hintergrundstory nur zweckmäßig  Viele Wiederholungen im Spielablauf Multiplayer Zusätzliche Helden freischaltbar Mit nur einem Modul spielbar Nur reine Kämpfe Kein Onlinemodus